Jethro Tull-The Rock Opera

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Moderator: King Heath

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Dietmar
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Dietmar »

Also mir hat es beim Gesang in Lingen auch nicht selten "weh" getan, im doppelten Sinne der Bedeutung. Und dabei habe ich mich schon bemüht, es "auszublenden", um mich an den positiven Dingen der Show zu erfreuen. Ist mir nicht immer gelungen, geb' ich offen zu. Inwieweit es tatsächlich bzw. halbwegs objektiv noch schlechter war, als bei früheren Konzerten (der letzten Jahre), lasse ich mal dahingestellt sein.

Nur singen hat nun mal viel mit "Technik" zu tun und die Umsetzung nicht gerade wenig mit der Physis. Nur so ist es ja zu erklären, dass es Live noch mal deutlich schlechter ist als im Studio, wo er es ja noch einigermaßen passabel und ohne großartige "Tricks" hinbekommt, das bestätigen hier ja viele und das haben auch die gesungenen Video-Einspieler im Konzert gezeigt. Insofern ist das dann wohl wirklich dem Alter und der damit fehlenden physischen Verfassung für so ein kraftraubendes Konzert geschuldet. Kann man ihm nicht mal einen Vorwurf machen, höchstens den, das selber nicht wahrhaben zu wollen und auch mit 69 immer noch etwas im "Jethro Tull Kontext" anbieten bzw. verkaufen zu wollen.

Ich glaube, z.B. als "Akustik Trio", halbwegs entspannt auf dem Hocker sitzend, könnte man da sogar heute noch deutlich mehr Freude dran haben, sogar an dem, was von der "Live-Stimme" noch übrig ist. Nur funktioniert das dann nicht mehr in "solchen" Hallen mit "solchen" Ticket-Preisen, das wird IA auch wissen. Allerdings ist diese Tour dann eben auch nicht die allerbeste Werbung, damit man dieselben Leute bei nächster Gelegenheit von neuem zum Kommen motiviert. Das war in der Vergangenheit, auch in der jüngeren, doch noch etwas anders, insofern wird das sich abzeichnende Ende leider auch immer deutlicher. Was einen eben irgendwie auch traurig stimmt, nur wie schon mal gesagt: vieles davon ist eben nur "Projektion" von einem selbst, da kann IA nicht mal was dafür.
CaptainFalcon
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von CaptainFalcon »

Ich finde es nur immer wieder erstaunlich, dass immer wenn Leute zum ersten Mal dabei sind, sie nach dem Konzert begeistert sind und niemand sich über die Stimme beschwert. Es wird höchstens angemerkt, dass die Stimme nicht immer so kräftig war. In Frankfurt war meine Frau das erste Mal dabei, sie hat bisher ziemlich wenig Jethro Tull gehört, ist völlig unvoreingenommen reingegangen und hat sonst null Probleme mir ihre ehrliche, harte Meinung an den Kopf zu werfen :lol: . Aber sie war begeistert und fand besonders den Kontrast im Klangbild der einzelnen Sänger spannend.

Heute Abend ist u.a. ein guter Freund das erste Mal dabei, mal sehen, ob er die Stimme anmerkt.

Ich glaube halt, dass wir Fans bewusst oder unbewusst immer im Kopf haben wie es mal war und nur aus diesem Grund Reaktionen wie fremdschämen oder enttäuscht sein überhaupt erst hervorgerufen werden.
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Birgit
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Birgit »

CaptainFalcon hat geschrieben:Auch wenn ich mir ganz sicher bin, dass die Einschätzungen/Meinungen über den aktuellen Status Quo von Andersons Stimme sicherlich von Person zu Person logischerweise auseinander gehen, muss Berlin deiner Schilderung nach aber auch ein besonders schlechter Abend gewesen sein. Man darf mir gerne widersprechen, aber ich fand tatsächlich, dass die Stimme in Frankkfurt immer ertragbar und oft überraschend gut gewesen war. Zumindest so, dass ich nie das Gefühl hatte, dass es daneben geht.

Für mich waren übrigens auch die neuen Songs wie Fruits, Stick oder Turnpike die Highlights des Abends. Und gerade, dass es neue Songs von dieser Qualität gibt und dass Anderson den Mut zu einem solchen Format hat, finde ich ein gutes Zeichen, dass noch nicht alles vorbei ist. ...)
IAs Gesang war in Frankfurt zumindest bei den neuen Titeln besser als auf allen Youtube Videos, wo es recht peinliche Ausreißer gibt. Für die anderen Titel habe ich keinen Vergleich, da ich nur diese rauf- und runter gehört habe. Er fällt halt auch im Vergleich zu den andern SängerInnen sehr ab, obwohl Goodier und O'Hara auch schlecht singen :-). Schlimm finde ich immer dieses "Hinterherhängen" - aber das schon seit Jahrzehnten.
Whistling Catfish
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Whistling Catfish »

King Heath hat geschrieben:Wenn zu keinem Zeitpunkt des Konzerts - auch nicht bei "Fruits of Frankenfield" - ein freudiges Gefühl in mir hochkommt (...) habe ich dort nichts verloren.
Das beschreibt ziemlich exakt, was mir während des Konzertes in Erfurt im Sommer durch den Kopf ging. Oder auch schon während der HE-Tour (von der ich ja ebenfalls nur ein Konzert sah und die anderen sausen lies). Oder während des Wuppertal Orchestergigs. 2012/2013 hatte ich eben
dieses "freudige" Gefühl noch häufig. Danach überhaupt nicht mehr! Insofern - ich bin nicht mal sonderlich traurig oder so - ich spüre nur, dass es für mich definitiv vorbei ist und mir die Konzerterfahrung nichts mehr gibt - weil ich es einfach im Gesamtpaket nicht mehr gut finden kann.

Ich werde mir das morgen mal anhören und anschauen.....aber ich fürchte, dass ich im Grunde schon weiss, wie es mir gefallen wird.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
jan.gast
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von jan.gast »

King Heath hat geschrieben:... Es wird hier immer wieder behauptet, zur Stimme von IA wäre schon alles gesagt. Dabei wird aber vergessen, dass sie immer weiter den Bach runtergeht. Das Gekrächze von Berlin jedenfalls war nicht akzeptabel und hat mir körperliches und geistiges Unbehagen bereitet. Ich kann nicht verstehen, dass ein Perfektionist und hochbegabter Musiker diesen Teil seiner Aufführung so komplett ignoriert und damit einen großen Schatten auf seine Musik wirft. Mir hat es sehr weg getan. Ich glaube nicht, dass ich mir das noch einmal geben kann. ...
Besser/treffender kann man es nicht sagen, leider (den m. E. Kernsatz habe ich farbig hervorgehoben, zur Kenntlichmachung von 100% Zustimmung). Er ist mit solchen Abenden an einem Punkt, wo der Mangel an Einsicht, es so den Leuten so besser nicht mehr anzubieten, schier unbegreiflich ist angesichts der intellektuellen Form, in der Ian Anderson immer noch (und, was allgemeine, um nicht zu sagen politische, Themen betrifft, mehr als je zuvor) ist.

JG
Whistling Catfish
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Whistling Catfish »

Naja - es ist ja nicht so, dass er das nicht auch selber weiß! Daher ja auch die ganzen 'Krücken' mit Ryan und jetzt mit den Konserven. Er singt ja schon von Jahr zu Jahr weniger.

( Am Rande bemerkt: Ich halte IA für einen der intelligentesten Menschen, die ich je getroffen habe! Und ich bin sehr dankbar dafür, das ich das Privileg genießen durfte ihn ab und an mal persönlich, abseits des 'normalen' zu treffen. )

Er hat ganz offensichtlich noch keine Lust auf Ruhestand. Er hat mal in inoffizieller Runde gesagt, dass er sich noch nicht bereit fühlt für den Ruhestand und er noch nicht abends auf dem Sofa sitzen und fett werden möchte! Ich kann das schon verstehen. Es ist ja nicht so, dass er sein Publikum gar nicht mehr erreicht mit dem was er tut. Ich kenne eine ganze Reihe Leute, die dem ganzen noch mit ähnlicher Begeisterung begegnen, wie ich noch 2012/2013.
Und hier im Forum unter uns Nasen sieht man das ja auch! Und das finde ich gut!

Trotzdem wohnt dem Ganzen schon eine gewisse Tragik inne. Scheint er doch jetzt noch einmal voller Kreativität und künstlerischer Abenteuerlust zu sein.

Ich wünsche ihm noch eine lange Karriere und danach noch einen langen, sehr langen und angenehmen Ruhestand.

Ich bin dankbar für alles was ich erlebt habe und die vielen tollen Momente 'on the road'. Von den geschätzt annähernd 360 Stunden, die ich ihn live auf irgendwelchen Bühnen kreuz und quer über unseren Kontinent erlebt habe, möchte ich rückblickend keine Minute missen. Verspüre gleichzeitig allerdings auch kein gesteigergertes Bedürftnis dem weitere Momente hinzuzufügen. Wie der König schon sagte: 'Irgendwann reicht es auch!'

Und mit dieser Einstellung und voller Respekt, Hochachtung und Liebe gehe ich morgen in dieses Konzert und singe zum letzten Mal mit geballter Faust:" No way to, no way to, no way toooooooo.....ahhhhhhh....SLOW! DOWN!" Und tue danach trotzdem genau das.......

PS: Leider ist Loco dieses mal gar nicht der Schlusspunkt, oder? Blimey... :roll:
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Beasty
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Beasty »

Komme eben vom Mannheimer Rosengarten und bei aller Hochachtung vor Ian Anderson als Künstler aber die Stimme ist kaum noch tragbar. Eine Qual ihn beI seinen Bemühungen zuzusehen. Die Einspielungen ändern da auch nichts dran. Das ganze Rock-Oper Konzept wirkt etwas bemüht und die 5 neuen Songs bringen keine neuen Erkenntnisse. Geistreiche Zwischenansagen werden einfach vom Erzählkorsett absorbiert. Höhepunkt: Requiem! Fans in der Halle generell über den Gesang geschockt. Überall ein Thema in der Pause.
He's hundred names of terror, the creature you love the least. Picture his name before you and exorcise the beast.
jan.gast
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von jan.gast »

Whistling Catfish hat geschrieben:...Ich halte IA für einen der intelligentesten Menschen, die ich je getroffen habe!...
Ja, ebenfalls 100% dazu. Aber gerade das macht es ja so unverständlich, dass er in der Selbstreflexion, zumindest über die stimmlichen Aspekte, dieses hochgradig entwickelte Denkvermögen ausblendet und scheinbar auch beratungsresitent ist, denn man kann sich nicht vorstellen, dass Menschen aus dem engeren (privaten und beruflichen) Umfeld ihn nicht darauf hinweisen, dass es so einfach nicht mehr machbar ist.
Whistling Catfish hat geschrieben:... Er hat ganz offensichtlich noch keine Lust auf Ruhestand. Er hat mal in inoffizieller Runde gesagt, dass er sich noch nicht bereit fühlt für den Ruhestand und er noch nicht abends auf dem Sofa sitzen und fett werden möchte!...
Hat je keiner was dagen und will ihm auch sicher keiner absprechen: im Gegenteil!! Ich würd mich auf ein Konzert freuen, von dem ich weiß, das er NICHT singen wird (oder höchstens noch zwei, drei Akustiksachen, die er immer noch vergleichsweise am besten hinbekommt, es hat wohl mit der Anstrenung der Stimmbänder im physischen Sinne zu tun). Ich würde mich auf seine Bühnenpräsenz, auf das Flötespiel, gewitzte Ansagen etc. freuen - um so mehr, wenn ich nicht befürchten muss, ihn vorne als kläglich scheiternden Sänger von Material zu ›erleben‹, dass er einst, übrigens auch live, absolut überzeigend interpretiert hat.
Soll er einen anderen die Sachen singen lassen – und zwar ausschließlich, keine Duette, die klingen leider ebenfalls unerträglich bzw. hört(e) man wenig von seinem Part. Dass so ein Konzept ihm die Leute, vor allem die Fans, abnehmen, ist in der jüngeren Zeit bewiesen worden, obgleich das noch vor ein paar Jahren keiner für möglich gehalten hätte. Ja, er kann und sollte seinen Backkatlog moderierend aufführen, zu den Vocals des oder der anderen die Föte spielen und die weitgehend noch passable Bühnenshow aufführen.

JG
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Nightcap
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Nightcap »

jan.gast hat geschrieben:Ich würd mich auf ein Konzert freuen, von dem ich weiß, das er NICHT singen wird (oder höchstens noch zwei, drei Akustiksachen, die er immer noch vergleichsweise am besten hinbekommt, es hat wohl mit der Anstrenung der Stimmbänder im physischen Sinne zu tun). Ich würde mich auf seine Bühnenpräsenz, auf das Flötespiel, gewitzte Ansagen etc. freuen - um so mehr, wenn ich nicht befürchten muss, ihn vorne als kläglich scheiternden Sänger von Material zu ›erleben‹, dass er einst, übrigens auch live, absolut überzeigend interpretiert hat.
Soll er einen anderen die Sachen singen lassen – und zwar ausschließlich, keine Duette, die klingen leider ebenfalls unerträglich bzw. hört(e) man wenig von seinem Part. Dass so ein Konzept ihm die Leute, vor allem die Fans, abnehmen, ist in der jüngeren Zeit bewiesen worden, obgleich das noch vor ein paar Jahren keiner für möglich gehalten hätte. Ja, er kann und sollte seinen Backkatlog moderierend aufführen, zu den Vocals des oder der anderen die Föte spielen und die weitgehend noch passable Bühnenshow aufführen.

JG
Das trifft es ziemlich genau, was ich gestern Abend auch in der Halle gedacht habe.
Sobald Ian ans Mikro tritt, zieht man automatisch den Kopf ein und hofft, dass er diesen Moment halbwegs unbeschadet übersteht.
Es geht einfach nicht mehr.

Entweder er sucht sich einen guten, knackigen Sänger (weder Ryan noch Unnur haben mich auch nur im Ansatz überzeugt) oder er stellt komplett auf Instrumental um. Wäre immer noch besser.
Er macht sich mit diesen Gesangsversuchen die ganze Show kaputt.
Ich war jetzt mit einem Abstand von 7 Jahren mal wieder dabei und muss das erst mal sortieren und sacken lassen.
Life's a long song
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Laufi »

Moin:
jan.gast hat geschrieben:denn man kann sich nicht vorstellen, dass Menschen aus dem engeren (privaten und beruflichen) Umfeld ihn nicht darauf hinweisen, dass es so einfach nicht mehr machbar ist.
Man darf dabei nicht vergessen, daß diese aber zum Teil auch beruflich/finanziell darauf angewiesen sind, daß "die Show weitergeht" und solange die Kasse stimmt ...
Die Menschen, die aus seinem beruflichem Umfeld (schon vor 20 Jahren) gesagt haben, daß die Stimme nicht mehr geht, spielen ja auch nicht mehr mit ihm.

cheers,

Laufi
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CaptainFalcon
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von CaptainFalcon »

Und nun wieder ein gutes Beispiel für eine unterschiedliche Wahrnehmung und Empfindung. Ich will aber damit absolut nicht sagen, dass meine die Richtige wäre, nur eben eine andere.

Ich war gestern auch in Mannheim mit drei weiteren Personen. Für einen war es das erste Konzert, für beide anderen das zweite. Alle fanden es "sehr cool"! Keiner hat sich über die Stimme beschwert. Nach dem Konzert haben wir noch zufällig Bekannte getroffen, die es auch toll fanden. In Mannheim gab es auch Standing Ovations nach dem Konzert und generell waren die Zuschauer etwas euphorischer als in Frankfurt zuletzt.

Und bezeichnet mich als unverbesserlicher Fanboy, aber ich finde man sollte das Ganze etwas differenzierter sehen. Anderson ganz die Fähigkeit abzusprechen live noch aktzeptabel performen zu können, halte ich persönlich für übertrieben. Ruhige Songs wie Cheap Day Return oder Jack in the Green klingen immer noch gut. Neuere Songs kann er auch fast immer zufriedenstellend singen. Von manchen alten Nummern wie Witch`s Promise sollte er aber ganz einfach die Finger lassen. Das habe ich eh noch nie verstanden, warum er sich bei jeder Tour ein paar Lieder in die Setlist packt, die er eigentlich absolut nicht mehr singen kann. Aber egal, wie schon die Tage geschrieben, empfinde ich, dass sich Andersons Stimme irgendwo zwischen gerade noch ertragbar und gut bewegt. Und nicht zwischen katastrophal und gerade ertragbar!

Aber die negativen Meinungen/Empfindungen sind nun mal da und auch nachvollziehbar, je nachdem welchen Vergleich, welche Erwartung man setzt. Diese Fans werden nicht mehr hingehen und da Anderson die Probleme nicht ausreichend oder falsch addressiert wird er sich auf Dauer selbst demontieren, was eine Schande für eine solche Legende ist. Und was wäre die Lösung? Ich denke nicht, dass er aufhören muss. Ich bin davon überzeugt, dass weniger Konzerte im Jahr mit etwas mehr Abstand dazwischen und eine angepasstere Setlist (mehr Lieder die er singen kann, mehr Akustik, mehr Instrumental) ausreichen würde, um einen für die meisten akzeptablen Standard aufrecht zu erhalten. Das würde mir reichen, da ich es musikalisch weiterhin exzellent finde.
Troubadour
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Troubadour »

Es ist wirklich unglaublich – bei jeder neuen Tour ist bezüglich Ians Stimme immer wieder derselbe Scheiß zu lesen. Man geht ins Konzert und dann ……… verdammt, der Gesang ist wieder nicht wie auf der SFTW – was für eine böse Überraschung! Da muss ich mich doch gleich mal im Forum drüber auskotzen. Muss ich jetzt auch. Leute, es hat sich doch über die letzten drei Jahrzehnte nichts geändert. Ihr müsst das nicht jedes Jahr wieder breit treten.

Wenn ein Jeff Beck nicht mehr Gitarre oder ein Simon Phillips nicht mehr Schlagzeug spielen könnte, oder um beim Fach zu bleiben, ein Jonas Kaufmann nicht mehr singen – das wäre ein Grund sich zu ärgern. Aber doch bitte nicht dreißig Jahre lang dass ein I.A. nicht mehr die Stimme aus der Anfangszeit hat. Scheinbar bin ich der Einzige in der glücklichen Lage, dass mich der Abbau von Ians Stimme noch nie gestört hat.

Dass auch du, lieber Katzenfisch, diesmal in das gleiche Horn bläst, verwundert mich etwas. Überhaupt war deinen letzten sehr ausgiebigen Beiträgen eine gewisse Verbitterung zu entnehmen. Ich wünsche dir für heute Abend ein schönes Konzert und einen versöhnlichen Abschluss.

Letzten Donnerstag war ich bei Martins Geburtstagskonzert in München (Dank an entsprechende Stelle) und muss sagen, es war wieder mal phantastisch. Er hat sich praktisch die Seele aus dem Leib gespielt. Trotzdem reicht mir das einmal im Jahr, wohingegen ich jetzt schon bedauere die Rock Opera lediglich vier Mal zu sehen. Es ist eben der Meister, der den Unterschied macht. Ich freue mich jedenfalls auch nach vier Jahrzehnten noch auf jede neue Tour mit (einem immer noch erstaunlich fitten) I.A.

In diesem Sinne……….Tull on!
Laufi
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Laufi »

Moin:
Troubadour hat geschrieben:Aber doch bitte nicht dreißig Jahre lang dass ein I.A. nicht mehr die Stimme aus der Anfangszeit hat. Scheinbar bin der Einzige in der glücklichen Lage, dass mich der Abbau von Ians Stimme noch nie gestört hat.
Nein, es ist nicht nur so, daß er nicht mehr "die Stimme" hat (ich habe ihn live gar nicht anders kennengelernt und konnte da immer sehr fein mit Leben), es ist schlicht so, daß er nicht mehr singen kann. Und DAS ist dann tatsächlich so, als ob Jeff Beck nicht mehr Gitarre spielen könnte - zumindest für mich ;-)

cheers,

Laufi
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Kwyjibo
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von Kwyjibo »

Hm, kann er immer noch eine Karriere als Rapper starten :D
jan.gast
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Re: Jethro Tull-The Rock Opera

Beitrag von jan.gast »

Kwyjibo hat geschrieben:Hm, kann er immer noch eine Karriere als Rapper starten :D
(Ich weiß, das ist ironisch gemeint, dennoch eine ernste Erwiderung:) Er braucht nichts Neues zu starten, soll seine Karriere als Flötist – und zwar Nummer 1 unter den Rock-Flötisten – einfach weiterpflegen, dann ist doch alles gut!

@ Troubadour: Du musst einfach richtig lesen, was die Leute hier schreiben, mit viel Verantwortung und, nennen wird es, Mitgefühl. Mit Auskotzen hat das doch überhaupt gar nichts zu tun!!! Keiner legt die Messlatte an die Studiofassung von SFTW.
Hier schreiben Forums-Mitglieder recht persönlich davon, wie sehr sie es nahegehend finden, Ian Anderson sich da vorne quälen zu sehen. Und wer nicht sieht oder sehen will, dass dieser Man sich quält beim Gesang (so sehr mittlerweile quält, fass e darüber jedes lockere Posen vernachlässigt... gestreckter Spann... gestreckter Arm... gestrecktes Kinn... gestreckter Finger stattdessen), bei dem kann etwas, sorry, ich werde nicht gerne perönlich hier und es verbieten eigentlich die Forumsregeln, mit der eigenen Wahrnehmung nicht stimmen. Man mag zu IA stehen wie man will, und die meisten, um nicht zu sagen alle von uns hier im Forum, stehen da positiv, so kann doch keiner ernsthaft behaupten wollen, der Gesang wäre... stimmungsabhängig vom Zuhörer oder sonstwie akzeptabel, da dieser Gesang streckenweise einfach objektiv falsch ist, messbar im Sinne von Tönen, welche bestimmte Frequenzen haben. Die Mitstreiter aus Konserve und live am Mikro verstärken diesen Eindruck noch, denn sie singen überwiegend jene Töne, die der Komponist dieser Melodien sich dereinst ersonnen hat.
Jede/r kann nun sagen, er findet bei alledem nichts Schlechtes oder gar, es gefalle ihm/ihr. Aber zu sagen, an diesem Gesang wäre eigentlich gar nichts so schlimm, schätzt das Ganze schlicht falsch ein, weshalb auch immer.

JG
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