Brighton

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Moderator: King Heath

Unisono
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Re: Brighton

Beitrag von Unisono »

Brighton war der erste Abend. Es wird schon noch besser werden.
banff
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Re: Brighton

Beitrag von banff »

Bei mir haut das mit dem downloaden ebenfalls nicht hin (was sicher wieder nur an meiner Dusseligkeit liegt...).
Auf youtube kann ich bis jetzt auch noch nichts von dem Dargebotenen finden.
Gibt es denn irgendwo noch eine andere Quelle?
banff
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Re: Brighton

Beitrag von banff »

Ich entdecke gerade etwas von Liverpool, 2.5.

Living in the past, Sweet Dream, Songs from the wood, My god
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Dietmar
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Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

folkfreak hat geschrieben:Ich habe wahllos in 5 Lieder reingehört, konnte das aber physisch nicht weiter ertragen. (...)

Das Album selbst ist genial und ich habe es immer noch in heavy rotation.....
Da ich heute noch mal konzentriert und in voller Länge den HE-Teil aus Brighton gehört (und, ja, genossen!) habe, stelle ich mir die Frage: woher kommt diese Diskrepanz in der Wahrnehmung? Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, der Gesang auf dem Studioalbum sei so dramatisch viel besser als bei diesem Live-Mitschnitt?

Das ist in meinen Augen (Ohren) Quatsch. Auch auf dem Album trifft er längst nicht jeden Ton, bei den flotteren Stücken hört man die (altersbedingte) Kurzatmigkeit; Silben werden verschluckt, vernuschelt etc. pp. Irgendwo hat IA im Interview gesagt, Gesang & Flöte des Albums hat er in nur 3 Tagen eingespielt. Ohne jemals in einem Studio gewesen zu sein.... die Zeit kann vorne und hinten nicht reichen, um beim Gesang noch groß was zu "schönen". Und so hört es sich auf dem Album auch an.

... und live sowieso. Weil Gesang in 60 Minuten und Gesang in 72 Stunden logischerweise auch ein Unterschied in der Belastung und in der Beanspruchung sind. Insofern finde ich die Live-Performance der neuen Stücke nicht ernsthaft schlechter als auf dem Album, der "Unterschied" besteht eigentlich nur darin, das Ryan noch einige zusätzliche Parts übernimmt. Also entweder kann man da mit beidem, Studio+Live, leben und es mögen - oder eben nicht. Das wäre dann zumindest "stringent".... :wink:

Hat sich einer von Euch mal die Mühe gemacht, sich die HE-Demos der Deluxe-Edition anzuhören? Das hat mit "Gesang" noch weniger zu tun als das fertige Album oder dieser Live-Mitschnitt. Als ich das durchgehört habe, habe ich nur wieder gedacht: was für 'ne coole Sau, es ist ihm SCHEISSEGAL... :D ....wenn's nicht so wäre, würde man diese Takes niemals als Bonus-Tracks zur VÖ freigeben. Die klingen nämlich wirklich wie "unter der Dusche" (im Hotelzimmer^^) aufgenommen.... :mrgreen:

Long story short: man muss sich hier nix "schönreden" (oder gar -trinken :P ), entweder mag man es noch oder eben nicht. Ich bin da letztlich mit "aufgewachsen"; die Stimme war vor 25 Jahren genauso kaputt und schief wie heute, kann man auf zig alten Mitschnitten nachhören. Der viel größere Unterschied zu damals besteht imo darin, dass ein 66jähriger eben nicht mehr diese Kraft hat wie ein 40-jähriger. Diese Power, diese Energie aus dieser Zeit vermisse ich dann eher mal als das leidige, never-ending Gesangsthema.... :wink: .... aber selbst das kann man ihm nicht "vorwerfen", ich war vor 25 Jahren auch 'ne ganze Ecke fitter als heute. Shit happens... :?
folkfreak
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Re: Brighton

Beitrag von folkfreak »

Wenn Du keinen Unterschied zwischen dem Gesang auf dem Album und dieser Liveaufnahme hörst, brauchen wir, denke ich, nicht weiter zu diskutieren. Das ist das, was ich oben gemeint habe. Ich glaube Dir gerne, dass du das nicht hörst, aber das ist dann die verklährte Brille bzw das sich selbst schönreden.
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Dietmar
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Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

ja, müssen wir nicht ausdiskutieren, wer sich was schönredet oder auch nicht, ist letztlich auch müsig....

Nur soviel: Wenn alleine die Zahl der korrekt getroffenen Töne entscheidend für den Erfolg eines Musikers wäre, hätte Udo Lindenberg in seinem Leben keine einzige Platte verkaufen dürfen und alle DSDS-Sieger wären heute Multi-Millionäre.... :mrgreen: .... zum Glück "funktioniert" die Rechnung nicht so.... :wink:



Wenden wir uns also erfreulicheren Themen zu.....
banff hat geschrieben:Ich entdecke gerade etwas von Liverpool, 2.5.
Wow.... :shock: ... weiß grad nicht, was ich geiler finde..... die Media-Wand im Hintergrund mit den alten Einspielern (beim Klackern der Filmrolle auf dem Audio-Mitschnitt dachte ich mir sowas schon^^)..... oder die Tatsache, dass Ian Anderson endlich auch bei regulären Gigs als "Ian Anderson" auftritt..... "oben ohne" ist endlich wieder angesagt.... :D
Zuletzt geändert von Dietmar am So Mai 04, 2014 10:43 am, insgesamt 1-mal geändert.
Kwyjibo
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Re: Brighton

Beitrag von Kwyjibo »

Dietmar hat geschrieben:
... und live sowieso. Weil Gesang in 60 Minuten und Gesang in 72 Stunden logischerweise auch ein Unterschied in der Belastung und in der Beanspruchung sind.

Nicht zu vergessen, dass der Gesang im Studio einzeln für sich aufgenommen wird (ohne störende Instrumente ;) ) und sich alleine deswegen schon besser anhört.
Jens
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Re: Brighton

Beitrag von Jens »

Ian Anderson mit Brille konzertierend, das gab es noch nie oder?
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Dietmar
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Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

... zumindest wohl nicht bei "regulären Gigs". Bei diesen Weihnachts-Kirchen-Konzerten und anderen Gelegenheiten ist er so ja schon aufgetreten, und ich dachte jedes Mal: warum kann er so "normal" nicht auch bei den anderen Konzerten auftreten.... :? .... da die "Nostalgie" nun multi-medial daherkommt, hat ihn das vielleicht zu einem Umdenken bewogen. Steht ihm.... :) :wink:
Jack Green
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Re: Brighton

Beitrag von Jack Green »

Zum "Best Of"-Set möchte ich noch anmerken, dass ich es natürlich toll finde, dass Ian und die Band Spaß an diesen Nummern haben und diese auch mit viel Elan zur Aufführung bringen. Allerdings finde ich es schade, dass die Band sich die Nummern nicht mehr so auf sich selbst zuschneidet, wie man es aus früheren Line Ups kennt, also dass alte Songs neu interpretiert werden und doch ihre Identität vollständig erhalten bleiben. Gut, bei Locomotive Breath und Aqualung (orchestrale Version) hat sich diese Band eigene Versionen geschaffen, auch David Goodier hat ein teilweise eigenständiges Bass-Solo bei Bouree in den letzten Jahren etabliert, dafür wirkt der Cornick-Teil für mich aufgesetzt und eher unpassend, weil Goodier eben völlig anders spielt und einen anderen Sound hat.

Das ist es, was mich an der aktuellen Bandsituation etwas abtörnt. Living in the Past wird in einer Version gespielt, die für mich absolut charakteristisch für die Giddings-Ära ist. Ich glaube, dass, wenn es gewollt wäre, Ian auch mit John, David, Florian und Scott ein paar schöne Versionen dieser Klassiker arrangieren könnte, ohne dass sich diese zu weit vom Original entfernen.

Teacher würde sich für so etwas anbieten, wenn es Ian schon nicht besonders mag. Wenn er Lust hätte, könnte er z.B. auch textlich was neues draus machen.

Natürlich gefallen mir die Originale der Stücke ebenso gut wie jedem anderen, aber die besetzungsspezifischen Änderungen waren für mich immer ein großer Teil des Bandgefühls in Tull und auch in IA solo (Stichwort orchestrale Konzerte).

Aber gut, man muss auch beachten, dass es wahrscheinlich heutzutage nicht mehr gegeben ist, dass sich die Band vor einer Tour ausgiebig mit den alten Songs und deren Arrangements beschäftigt. Dafür werden wohl Zeit, Geld und Motivation zu knapp vorhanden sein, was ich auch verstehe. Denn die Band wird ja, soweit ich es verstehe, auch für die Rehearsals usw. bezahlt, was Sinn macht bei Musikern, deren Lebensunterhalt von nicht nur einem, sondern von vielen unterschiedlichen musikalischen Projekten und Tätigkeiten abhängt, und wo Zeit eben Geld ist.
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Motoreyes
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Re: Brighton

Beitrag von Motoreyes »

Ich habe mir jetzt auch mal die beiden Songs aus Liverpool zu Gemüte geführt (vielen Dank Banff). Ich habe dabei allerdings nicht den Vergleich zu den Brighton Songs und ich muss dazu sagen, dass ich aktuelle Liveaufnahmen IA's von seiner Stimme her sehr kritisch betrachte. Bei den Liverpoolaufnahmen ist mir aufgefallen, dass er natürlich Silben wie immer sehr in die Länge zieht, damit er seine Stimme auf die richtige Tonhöhe treibt. Das ist mMn nicht immer besonders toll, da es die Gesangslinien allzu sehr verzögert. Allerdings hätte ich nach den Brigthon Meinungen hier mit viel Schlimmerem gerechnet als das, was ich hörte. Natürlich ging auch mal das eine oder andere daneben (zumindest, wie man es bei der schlechten Tonqualität heraushören konnte), jedoch fand ich beide Songs von Ian durchaus hörenswert (wenn man eben seinen Stimmschaden dabei berücksichitgt)rübergebracht. Eher enttäuschend fand ich Ryans Anteil bei Teacher. Kann aber damit zusammenhängen, dass es nicht gerade seine Tonlage ist und er deswegen auch nicht genug Druck aufbauen kann.

@ Dietmar:
Ich bin nicht der Meinung, dass es sich um "altersbedingte Kurzatmigkeit" handelt. Ian ist mMn trotz seiner fast 67 Lenze noch sehr gut in Form. Ich meine, dass er sich einfach äußerst konzentrieren muss um den Druck und den Ton aufrechtzuerhalten. Und trotzdem gelingt das eben nicht immer. Er arbeitet dabei mit mancherlei Tricks, u.a. stoßhafte Atmung oder Silben langziehen. Ersteres gipfelt dann zB in solchen Absurditäten wie "The Prowning of the Kreen". Aber wie gesagt, ist nur mein Eindruck.
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Dietmar
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Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

... das sollte natürlich auch kein "medizinisches Urteil" meinerseits darstellen, dafür hab' ich da viel zu wenig Ahnung von. Ich denke nur, dass Gesang auch immer etwas mit der physischen Konstitution zu tun hat, gerade in einem fast 2,5 stündigen Live-Konzert.

Klar ist Anderson fit wie'n Turnschuh..... für sein Alter.... :wink: .... nur wenn der immer noch Gigs dieser Länge spielt, dann ist doch logisch, dass da einiges fehlt (fehlen MUSS) im Vergleich zu z.B. 25 Jahre früher. Vor 25 Jahren fehlte auch schon vieles im Vergleich zu den Anfangsjahren. Da ich die aber nur aus der "Konserve" kannte und nicht live erlebt habe, fehlte mir damals jeglicher Bezug/Vergleich, wie es denn (noch) früher mal war. Diejenigen hier im Forum, die TAAB1 im Original miterlebt haben, für die war es vielleicht 1987 bereits "schlimm". Zumindest erinnere ich mich an genügend Stimmen dieser Art von damals... :wink:

Was ich eigentlich sagen wollte: die Kraft & Power gehen im Laufe des Lebens sprichwörtlich flöten, das ist bei Anderson nicht anders als bei den meisten anderen. Wenn ich jetzt aber die Ausschnitte sehe, kann ich sagen: das hat Stil, als Mid-60er auch so auf die Bühne zu gehen und die "wilden Zeiten" per Screen einzuspielen. Wirkt definitiv glaubwürdiger als selber noch den "Derwisch" zu mimen.... :)
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Motoreyes
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Re: Brighton

Beitrag von Motoreyes »

Dietmar hat geschrieben:Was ich eigentlich sagen wollte: die Kraft & Power gehen im Laufe des Lebens sprichwörtlich flöten, das ist bei Anderson nicht anders als bei den meisten anderen. Wenn ich jetzt aber die Ausschnitte sehe, kann ich sagen: das hat Stil, als Mid-60er auch so auf die Bühne zu gehen und die "wilden Zeiten" per Screen einzuspielen. Wirkt definitiv glaubwürdiger als selber noch den "Derwisch" zu mimen.... :)
Das kann ich auch nur unterschreiben. Und wir sollten mal abwarten, ob nicht bei Zeiten mal eine ordentliche Tonaufnahme veröffentlichst wird.
jan.gast
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Re: Brighton

Beitrag von jan.gast »

Laufi hat geschrieben:Ich hab gestern Peter Gabriel gesehen, der ist 64. Das war ein perfektes Konzert, incl. Gesang und ohne Gastsänger (von backing vocals mal abgesehen)
Ich finde PGs heutige Aktivitäten auch sehr beeindruckend, habe natürlich sofort das Deluxe Set der neuen Konzert DVD geordert, aber: seine Gesangsqualität heute mit der von IA zu vergleichen, ist problematisch.
Gabriel hat schon zu Beginn seiner Karriere einen zumeist unsauberen, angestrengt wirkenden Live-Gesang ›gepflegt‹ (man sehe sich frühe Videos an ), was er bis heute tut. Insofern klingt er sozusagen mehr nach sich, bezogen auf die frühen Tage. Das ist, wie wir alle wissen, bei IA ganz und gar nicht der Fall, weil quasi die Messlatte für einen Vergleich mit der betont gediegenen Gesangsperformance aus den alten Tagen extrem hoch liegt.

Bei John Wetton ists ähnlich: bei frühen King Crimson Aufnahmen kommen Zweifel an seiner Gesangsqualität auf, später, bis eigentlich heute, klingt es nun noch ebenso, in der Wahrnehmung also besser, als bei einem Voklaisten, der mal als Livesänger perfekt war.

JG
Laufi
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Re: Brighton

Beitrag von Laufi »

Moin:
jan.gast hat geschrieben:weil quasi die Messlatte für einen Vergleich mit der betont gediegenen Gesangsperformance aus den alten Tagen extrem hoch liegt.
Ich wollte gar nicht die Gesangsstile vergleichen, ich wollte nur sagen: Gabriel trifft die Töne und zwar so ziemlich alle. Und immer wenn ich denke, "ok, er oktaviert" (Biko z.B. oder auch Jetzt kommt die Flut), hat er dann schließlich doch noch ne Oktave höher raus ;-)

IA klingt auf HE Platte auch angestrengt und alles andere als "gut", keine Frage, aber er singt nicht schief und er verschleppt nicht, wie er das live tut. Dass er "gut" klingt, wie das in den 70ern der Fall war, erwarte ich auch nicht. Die falschen Töne aber sind dann das, was die Zehennägel hochklappen lässt. Ich denke, daß das zu Anfang "unserer" JT Zeit Ende der 80er auch lange nicht so mies wie heute war .... obwohl mit Sicherheit auch ich in den Folgejahren so einiges mit der rosaroren Fanbrille auf überhört habe, das ist klar.

cheers,

Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

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