Brighton

Links zu online Interviews, Konzerten, etc und Diskussion über (Live) Aufnahmen. / Discussions & links to live recordings, interviews, etc.

Moderator: King Heath

mart
Beiträge: 323
Registriert: Di Feb 08, 2005 8:27 pm
Wohnort: NRW-Sauerland

Brighton

Beitrag von mart »

Das ging aber schnell. Hab´s selber noch nicht gehört: http://www.guitars101.com/forums/f145/i ... 73599.html
Mittlerweile gefällt mir das Album auch besser. War aber harte Arbeit..........
Benutzeravatar
Carsten
Beiträge: 726
Registriert: Mi Dez 29, 2004 9:11 pm
Kontaktdaten:

Re: Brighton

Beitrag von Carsten »

Merci bokuh!
MENS RIDO ET REPUGNUM IN MAX QUAD
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 1731
Registriert: Mi Aug 04, 2004 9:31 pm
Wohnort: Bremen

Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

Da sich bisher ja noch niemand zu dem Vortrag geäußert hat.... fang ich mal an.... :P

Kurz & knapp: mir gefällt's.... :) ... Ryan's Gesangsanteil ist schon sehr groß, auch im HE-Teil, was dem "Flow" des Konzerts aber mehr als gut tut. Auch der "Best Of"-Teil profitiert da enorm von - auch wenn an anderer ja schon wieder über den "same old shit" gemosert wurde. Da ich mir seit 9 Jahren kein Live-Potpurri mehr gegeben habe, finde ich den Vortrag in dieser Form erheblich origineller als das, was ich zuletzt davon in Erinnerung habe. Ryan hilft der ganzen Geschichte enorm, ohne dass er nun Anderson aus dem Fokus drängen würde. Alles eine Frage der "Balance", die mir erneut gut gelungen scheint. Auch die Band macht einen durchaus "straighten" Eindruck (der Gitarrist gefällt mir außerordentlich gut), wenn man bedenkt, dass das ganz große Tempo Anderson halt nicht mehr zuzumuten ist. Das kann man mit 66 halt nicht mehr erwarten.

Da das ganze gesanglich aber fast schon als "Duett" über die gesamte Konzertdauer rüberkommt, leuchtet mir mittlerweile auch ein, warum IA es bevorzugt, jetzt unter seinem Namen aufzutreten. Man kann das in der Form mögen, so wie ich - oder eben auch nicht - aber man kann es eigentlich nicht mehr ernsthaft unter dem Namen Jethro Tull verkaufen. In England gab's ja wohl einen kleineren Eklat während einer (anderen) Show, als einer der Besucher vor die Bühne ging und demonstrativ während des Gigs seine Eintrittskarte zerriss.... :?

Sei's drum.... ich denke, mir hätte der Brighton-Tripp gefallen.... wenn ich ihn denn hätte realisieren können. Ungeachtet dessen, dass es anscheinend nach wie vor keine bewegten Bilder von einem der Konzerte gibt. Auch kurios im Jahre 2014.... :o
Kwyjibo
Beiträge: 490
Registriert: Sa Apr 18, 2009 12:57 pm
Kontaktdaten:

Re: Brighton

Beitrag von Kwyjibo »

Sadly there was a moment of unwelcome drama during Aqualung when an audience member, clearly unhappy wth poor old Ryan singing some of that song, stormed down to the stage, tore his ticket into little pieces, threw it over Ryan & then left the hall.

Haha :lol:
Laufi
Site Admin
Beiträge: 3120
Registriert: Di Aug 03, 2004 10:19 am
Wohnort: Cologne
Kontaktdaten:

Re: Brighton

Beitrag von Laufi »

Moin:

ich hab mal reingehört. Schrecklich, zumindest zu weiten Teilen - bei "Teacher" musste ich skippen, das ging nicht mehr. Meine Eintrittskarte würde ich nicht zerreißen. Ich kaufe mir schlicht keine, das Thema ist wohl endgültig durch. Musikalisch ist das alles ordentlich, keine Frage. Und gerade mir gefällt natürlich die Attitüde, erstmal mit einem neuen Werk auf die Bühne zu gehen und erst dann dem Volk die ollen kamellen vor die Füße zu werfen - kommt leider locker 10 Jahre zu spät. Aber, die Fanbrille mal abgesetzt, ist das insgesamt alles andere als rund und die Gesangsversuche tun einfach schrecklich weh ....

Ich hab gestern Peter Gabriel gesehen, der ist 64. Das war ein perfektes Konzert, incl. Gesang und ohne Gastsänger (von backing vocals mal abgesehen).

cheers,


Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

http://www.laufi.de
Kwyjibo
Beiträge: 490
Registriert: Sa Apr 18, 2009 12:57 pm
Kontaktdaten:

Re: Brighton

Beitrag von Kwyjibo »

Das Alter spielt ja nicht immer eine Rolle, bei Anderson dagegen seine schwere Stimmbanderkrankung plus Doppelbelastung per Flöte schon eher.

Aber, muss einem nicht gefallen, weswegen nicht hinzugehen definitiv die bessere Entscheidung ist, als wie ein kleines Kind demonstrativ seine Karte zu zerreißen.
folkfreak
Beiträge: 519
Registriert: Mi Aug 25, 2010 4:55 pm

Re: Brighton

Beitrag von folkfreak »

Dieses Konzert hat genau das in gewaltiger Potenz gezeigt, was ich schon bei Homo Erraticus befürchtet habe.
Ich habe wahllos in 5 Lieder reingehört, konnte das aber physisch nicht weiter ertragen. Wer hier noch in Lobeshymnen verfällt muss was an den Ohren haben oder ist schlicht nicht ehrlich oder redet es sich schön....Die Töne werden nicht mehr getroffen, das ist schlichtweg Fakt. Je höher es raufgeht, des so schlimmer, teilweise bis zu 1/4 Ton zu tief.
Ich spreche hier ausdrücklich von Ians Gesang und nicht der musikalischen Leistung. Bei den 5 Liedern habe ich immer nur Ian singen gehört.

Das Album selbst ist genial und ich habe es immer noch in heavy rotation.....
folkfreak
Beiträge: 519
Registriert: Mi Aug 25, 2010 4:55 pm

Re: Brighton

Beitrag von folkfreak »

Kwyjibo hat geschrieben: Aber, muss einem nicht gefallen, weswegen nicht hinzugehen definitiv die bessere Entscheidung ist, als wie ein kleines Kind demonstrativ seine Karte zu zerreißen.
Stimmt: ich bin in den 80ern auf mehreren Konzerten je Tour gewesen, teils mit dem Zug, weil ich noch keinen Führerschein hatte, jetzt nicht mal mehr in der Eberthalle in Lu, wo ich in 5 Minuten zu Fuß bin.
Laufi
Site Admin
Beiträge: 3120
Registriert: Di Aug 03, 2004 10:19 am
Wohnort: Cologne
Kontaktdaten:

Re: Brighton

Beitrag von Laufi »

Moin:
Kwyjibo hat geschrieben:Aber, muss einem nicht gefallen, weswegen nicht hinzugehen definitiv die bessere Entscheidung ist, als wie ein kleines Kind demonstrativ seine Karte zu zerreißen.
sag ich ja, deswegen geh ich nicht hin. Ich hatte bei der TAAB Aufführung schon Schmerzen (was selbstverständlich nichts gegen die musikalische Darbietung an sich sagt - die war (vom grottiden Sound mal abgesehen, was aber eher an der Location lag) fein).

Wollte ich an anderer Stelle schon mal diskutieren: ich glaube ernsthaft, daß IAs Defizite ggf. auch was mit dem Gheör zu tun haben. Ist mir bei irgendnem TV-Beitrag aufgefallen (Frühstücksfernsehen? Muß ich noch mal recherchieren), daß er beim mitsummen während des Flöte spielens auch nen runden Viertel Ton daneben hing ... als würde er sich nicht richtig hören.

cheers,

Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

http://www.laufi.de
Jack Green
Beiträge: 1528
Registriert: Di Jan 02, 2007 10:45 pm

Re: Brighton

Beitrag von Jack Green »

Stimmt, es wurde bisher noch nie wirklich darüber diskutiert, ob er tatsächlich was an den Ohren hat. Im Mecker-Modus wurde das Thema zwar schon aufgeworfen, aber so richtig sachlich noch nicht.

Lade mir das Konzert grade runter und bin gespannt, kann mir aber mittlerweile sehr gut vorstellen, wie es tönt. ^^

Aber dass er sich z.B. beim live-Spielen nicht hört und deswegen falsch singt, kann ich mir nicht vorstellen. Gerade bei JT und IA live legen sie doch so großen Wert auf InEar-Monitoring, da ist es doch unmöglich, sich als Profi nicht zu hören. Gegen ein generelles Defizit beim Hören spricht doch auch, dass er viele Studioproduktionen in den letzten 20-30 Jahren selbst gemischt und produziert hat (oder?).
folkfreak
Beiträge: 519
Registriert: Mi Aug 25, 2010 4:55 pm

Re: Brighton

Beitrag von folkfreak »

:-) wie viele Studioproduktionen gabs denn in diesem Zeitraum ?
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 1731
Registriert: Mi Aug 04, 2004 9:31 pm
Wohnort: Bremen

Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

folkfreak hat geschrieben:Wer hier noch in Lobeshymnen verfällt muss was an den Ohren haben oder ist schlicht nicht ehrlich oder redet es sich schön....Die Töne werden nicht mehr getroffen, das ist schlichtweg Fakt. Je höher es raufgeht, des so schlimmer, teilweise bis zu 1/4 Ton zu tief.
Ich spreche hier ausdrücklich von Ians Gesang und nicht der musikalischen Leistung.
Ja, das ist Fakt. Und das würde ich auch nicht "schönreden" wollen (gerade ich, der sich an jeder passenden und unpassenden Stelle zu audiophilen Aspekten äußert^^)

Nur: diese offensichtlich qualitativ recht gute Audience-Aufnahme (hab's bisher nur am Laptop gehört), macht diese "Defizite" eben auch sehr überproportional deutlich. Auch das ist "Fakt".

Im Konzert selber erlebe ich soetwas anders, da bin ich ganz ehrlich. Ich fand TAAB2 in Aurich vor 2 Jahren genial - obwohl die gesanglichen Defizite auch dort kaum zu überhören waren. Nur wirkt so ein "Problem" im Kontext eines gesamten Live-Erlebnisses (Lautstärke, Bühne, Interaktion der Musiker) komplett anders als wenn ich allein unter audiophilen Gesichtspunkten den Klang einer Aufnahme oder einer Stimme bewerte.

Ich kann mich darauf einlassen und das "Gesamtpaket" am Ende trotzdem gut und unterhaltsam finden. Wer das nicht kann, okay.... aber das hat m.E. auch nichts mit "schönreden" zu tun sondern eher damit, was (für mich) am Ende ein gutes Konzerteerlebnis ausmacht und was nicht.... :)
Laufi
Site Admin
Beiträge: 3120
Registriert: Di Aug 03, 2004 10:19 am
Wohnort: Cologne
Kontaktdaten:

Re: Brighton

Beitrag von Laufi »

Moin:

nee, Dietmar, das sehe ich anders. "Audiophil" betrifft für mich vor allem den Klang (somit also auch die Verarbeitung auf dem Tonträger, vgl. Loudness-War, etc.). Das PG-Konzert gestern war vor Ort "audiophil", nämlich perfekt ausbalanciert, in exakt der richtigen Lautstärke, dynamisch, mit Tiefe und Wucht an den richtigen Stellen, etc. Das wäre es auch gewesen, hätte da jemand schief gesungen oder sich verspielt (ist sogar zweimal passiert ;-)).

"Schief singen" ist ein Aspekt des künstlerischen Teils des Konzertes. In der Annahme, daß die falschen Töne keine Intention sind (was bei anderen Spielarten ja durchaus sein kann), ist das also ein Fehler in der Performance, genauso wie es das ist, wenn der Keyboarder sich verspielt oder dem Gitarristen eine Saite reißt - oder er sein Instrument gar nicht mehr richtig bedienen kann, weil ihm ein Finger fehlt o.ä. Das ist dann also ein generelles Manko, das man nicht z.B. der schlechten Akkustik einer Location, der miesen Haus-PA o.ä. zuschreiben kann.

Wenn nun also die wirklich ganz gute Aufnahmequalität der Brighton Aufnahme die Defizite deutlich macht, dann ist das ungefähr so, als würden meine Ohren das auf einem (akkustisch vernünftig ausbalancierten) Konzert bemerken. Nämlich, daß die künstlersiche Performance zu Teilen fehlerhaft ist.

Nun ist es natürlich wesentlich, wie sehr uns Fans, Zuschauer, Zuhörer ... Konzertgeher das tangiert. Auch ich sehe ein Konzert als Gesamterlebnis von Show, Gefühl, Performance, Sound, Licht, etc., allerdings bleibt mein persönliches Hauptaugenmerk immer auf der künstlerischen Leistung und stimmt die nicht, bzw. unterschreitet sie gewisse Grenzen, dann bin ich nicht mehr zufrieden. Aber klar: das soll und muss jeder für sich selbst entscheiden und es ist vollkommen in Ordnung, wenn jemand sagt, daß das künstlerische Defizit eben durch andere Aspekte und den Gesamteindruck wieder wett gemacht werden. Die Zuschauerzahlen machen da aber schon den Eindruck, daß ich mit meinem Anspruch nicht ganz alleine bin. Deutlich gesagt: die künstlerische Leistung des erlebten TAAB-Gigs und der gehörten Aufnahmen inspirieren mich nicht dazu, meinen Anspruch erfüllt zu sehen (letztlich die Leistung der Jahre davor auch schon nicht), meine tollen Erinnerungen aus dem letzten Vierteljahrhundert aufrecht zu erhalten und auch nicht, dafür Geld auszugeben.

cheers,

Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

http://www.laufi.de
Benutzeravatar
Motoreyes
Beiträge: 121
Registriert: So Mär 23, 2014 8:07 pm

Re: Brighton

Beitrag von Motoreyes »

Könnte mir eigentlich irgendjemand einen Dropbox-Link zur Vfg. stellen. Ich hab dreimal versucht das Ding runterzuladen und jedesmal bricht der Download ab.
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 1731
Registriert: Mi Aug 04, 2004 9:31 pm
Wohnort: Bremen

Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

Laufi hat geschrieben:Moin:

nee, Dietmar, das sehe ich anders. "Audiophil" betrifft für mich vor allem den Klang (somit also auch die Verarbeitung auf dem Tonträger, vgl. Loudness-War, etc.).
Da hast Du inhaltlich selbstverständlich Recht, was den Unterschied Klang vs. Performance angeht. Nur wenn jemand schief singt, spielt etc., dann relativiert sich auch jegliche audiophile Aufnahme. In der technischen Betrachtung mag man das voneinander trennen.... im "Erlebnis" dann aber nicht wirklich.... :wink:

Wenn das in der aktuellen Form so auch nicht mehr Dein Ding ist, bin ich hier ja der letzte, der da nicht für Verständnis hätte.... :o :wink: ... ich steck' momentan selber in einer (persönlichen) Phase, in der sich möglicherweise viel aufgestauter Frust vergangener Jahre mal wieder zum Positiven hin wendet.... und das "strahlt" dann möglicherweise auch auf Tull/IA ab, ohne dass das vielleicht "sachlich gerechtfertigt" ist? Aber egal, warum es nun so ist, wenn's mir nicht zusagen würde, wäre ich eh nicht mehr hier, dafür ist die Zeit zu schade (es sei denn, man ist als Forenadmin mehr oder minder zur Präsenz gezwungen... :P ).
Antworten