Trennung Der Band 1980

Du hast eine Frage über Jethro Tull? Hier könnte Dir geholfen werden! / You've got a question about Jethro Tull? It may be answered here!

Moderator: King Heath

Antworten
Rockjazzfolk
Beiträge: 38
Registriert: Di Apr 24, 2012 6:48 pm

Trennung Der Band 1980

Beitrag von Rockjazzfolk »

Hallo,
ich habe mir vor einiger Zeit noch einmal die Texte der Stormwatch-Box (40th Anniversary) durchgelesen. Es ist von wachsenden Spannungen, seltsamer Atmosphäre und dergleichen die Rede. Diese gibt es wohl in jeder Beziehung, ob Band, Ehe usw.; führt aber nicht gleich zur Trennung. Will sagen, es ist alles etwas vage und pauschal. Mich würden konkretere Gründe, die zur Trennung von Barlow, Evans und Palmer geführt haben, interessieren. Ich habe den Eindruck. dass es in diesem Forum wohl einige gibt, die entsprechendes Hintergrundwissen haben und vielleicht etwas dazu sagen können. Sicher ist es naiv, aber ich bedauere die damalige Auflösung der besten Tull-Band, wenn nicht der besten Rock-Band aller Zeiten noch heute.
Grüße
folkfreak
Beiträge: 519
Registriert: Mi Aug 25, 2010 4:55 pm

Re: Trennung Der Band 1980

Beitrag von folkfreak »

Ian wollte es so. Auch wenn gekränkte wie BB hinterher sagen, sie wären auch so gegangen.
Ian wollte ein solo Album mit anderen Musikern machen. Die Plattenfirma wollte das als Jethro Tull album veröffentlichen und so wurde aus dieser Besetzung die neue Tull Besetzung. Das wurde angeblich so von Terry Ellis an die Presse gegeben und Ian hat noch schnell am Tag vor der Veröffentlichung die viel zitierten Kündigungen an die Musiker geschickt, die lt. John Evans sogar lediglich als Kohlepapierdurchschlag bei den einzelnen Musikern ankam. Das ist die "offizielle" Version. Was letztendlich davon stimmt.....
Marengo
Beiträge: 470
Registriert: Mi Aug 03, 2011 6:19 pm

Re: Trennung Der Band 1980

Beitrag von Marengo »

Rockjazzfolk hat geschrieben: Mi Jun 24, 2020 11:01 am Mich würden konkretere Gründe, die zur Trennung von Barlow, Evans und Palmer geführt haben, interessieren.
Bezüglich der "schlechten Stimmung" in der Band gibt es verschiedene Wahrnehmungen. Die Mehrheitsmeinung geht dahin, dass das soziale Gefüge im Eimer war. Das wird/wurde auch von BB und DP in ihren AND Interviews befeuert. Ich hatte mit 17 Lenzen und ohne die geringsten Einblicke in die Bandstrukturen die außergewöhnliche Möglichkeit, den Soundcheck (und vieles mehr) in Münster zu sehen bis zu dem Punkt, wo Ian kam. Großartige soziale Kommunikation zwischen den Bandmitgliedern habe ich nicht ausmachen können außer zwischen Peggy und Martin. Die anderen waren für sich. Ich will das aber nicht überbewerten, denn letztlich ist jeder Soundcheck eine Routine. Man quatscht ja auch nicht jeden Tag mit den selben Kollegen im Büro. Vor allem fehlte mir jeglicher Vergleich.

Ein anderes Forumsmitglied hat die Band hautnah erleben dürfen und teilt den vorherrschenden Eindruck von "sozialer Kälte" nicht. Vermutlich wird die offizielle Version gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt sein. Dass Ian etwas Neues (Ballett, Soloalbum) machen wollte, hatte er bereits zuvor gesagt. Dass dieser Entschluss vielleicht durch menschliche Probleme u.a. mit BB verstärkt und beschleunigt worden sein kann, würde mir persönlich einleuchten.

In Essen saß ich in der zweiten Reihe und hatte trotz des wahrscheinlich besten Konzerts meines Lebens ein komisches Gefühl. Ian hat sich auf der Bühne völlig isoliert und über die einstudierten Elemente hinaus total abgekapselt. Bei UW z.B. saß er einmal sogar im Publikum, um sich das Keyboards/Drum Solo anzuschauen. Ganz andere Stimmung. Auch bei "A" war er total locker, kommunikativ und interaktiv. Ich bilde mir auch ein, dass die Andersonsche Energie auf der Stormwatch Tour auch darauf zurückzuführen war, dass eine Ära zu Ende gehen sollte und er nochmal alles als Performer geben wollte, bevor dieses Kapitel geschlossen wurde. Carstens Titel (Closed Pages) für meine Essen-Aufnahme passt von daher wie Arsch auf Eimer:-)
Antworten