Locomotive Breath
Moderator: King Heath
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Locomotive Breath
Mal eine allgemeine Frage an die Mehrheit der aktiven Forumer! Ich höre/lese hier und anderswo immer wieder, das einige Leute müde sind, dieses Lied zu hören. Warum eigentlich? Ist es nicht eine der rockigsten, tollsten Nummern dieser Ära? Ich denke schon. Und es bringt selbst heute noch, wo Protagonist und ein Großteil des Publikums längst im (oder ganz nahe am) Rentenalter sind, auch das schläfrigste Publikum auf die Beine! Ich liebe dieses Stück nach wie vor heiss und innig....und die Bursting Out Fassung ist immer genau der Track, den ich den Leuten, die nie mit Tull in Berührung kamen, zuerst vorstelle. Ist doch eine Hammer Nummer.......warum also dieses "ich geh' immer pinkeln" oder "ich bin müde es zu hören"? Ich selber lege LocoB (allerdings immer die Live Versionen) immer noch regelmäßig für mich zuhause auf (es läuft auch noch regelmäßig in Kneipen und Rock-Discos - allerdings immer die Album Version) und für mich ist es noch immer irgendwie ein magisches Highlight im Live Kontext (und dabei ist es völlig egal in welchem Format). Also, Freunde...........sagt mal, warum ihr diesen Kracher nicht mehr hören könnt oder wollt? Für mich ist es nach wie vor ein Knaller.....immer und immer wieder! Discuss!
http://www.youtube.com/watch?v=CkJ9QMQ7hcM
Edit: Lyrisch wie musikalisch würde die Nummer sogar irgendwie auf Homo E. passen.....
http://www.youtube.com/watch?v=CkJ9QMQ7hcM
Edit: Lyrisch wie musikalisch würde die Nummer sogar irgendwie auf Homo E. passen.....
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Re: Locomotive Breath
Haargenau so geht es mir auch!
Ich werde nicht müde es zu hören (insbesondere diverse Live-Aufnahmen und ganz besonders die Bursting out...am besten mit Aqualung gleich vorneweg und dem ganzen Marsch hinterher...die Gänsehaut will immer noch nicht verschwinden, auch nach all den Jahren nicht!)
Die Rockpop Version (1982 war es wohl) geht auch immer noch gut ab!)
Und nicht zu vergessen: Locomotive Breath erst hat mich auf Tull aufmerksam und zum Fan gemacht, nachdem der gute, alte Werner Reinke, damals, in den 70ern, einen Oldie einer mir bis dato gänzlich
unbekannten Rockband auflegte..... (Hitparade International, HR 1, Donnerstag abends...)
Ich werde nicht müde es zu hören (insbesondere diverse Live-Aufnahmen und ganz besonders die Bursting out...am besten mit Aqualung gleich vorneweg und dem ganzen Marsch hinterher...die Gänsehaut will immer noch nicht verschwinden, auch nach all den Jahren nicht!)
Die Rockpop Version (1982 war es wohl) geht auch immer noch gut ab!)
Und nicht zu vergessen: Locomotive Breath erst hat mich auf Tull aufmerksam und zum Fan gemacht, nachdem der gute, alte Werner Reinke, damals, in den 70ern, einen Oldie einer mir bis dato gänzlich
unbekannten Rockband auflegte..... (Hitparade International, HR 1, Donnerstag abends...)
Re: Locomotive Breath
... liegt vielleicht einfach amzunehmend müder werdenden Vortrag der Nummer.....Whistling Catfish hat geschrieben:Mal eine allgemeine Frage an die Mehrheit der aktiven Forumer! Ich höre/lese hier und anderswo immer wieder, das einige Leute müde sind, dieses Lied zu hören.
Glaube, im Live-Kontext fand ich die Nummer zuletzt auf der 91er Tour richtig gut. Lang, lang ist's her.... heute hängt's dann eher davon ab, wie das Konzert bis dahin war. Wenn der Gig gut war, dann nimmt man das noch gerne mit. Wenn nicht, dann reisst es die Nummer halt auch nicht mehr raus.
Letztlich führt einem der Song eben sehr deutlich die über die jahre (Jahrzehnte) nachgelassene Dynamik vor Ohren. Das ist nicht mal kritisch gemeint - eher als nüchterne Feststellung.
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Re: Locomotive Breath
Der Song hat natürlich auch nach wie vor einiges in sich. Allerdings kann ich das vor allem dann richtig schätzen, wenn ich ihn einige Zeit nicht mehr gehört habe. Denn Locomotive Breath war für mich glaube ich (wenn ich mich bloß wirklich erinnern könnte an die Anfangszeit) nie einer der wirklich wichtigen Songs. Die Stelle haben immer Songs wie "Flyingdale Flyer", "Black Sunday" oder "Play In Time" eingenommen (um nur drei zu nennen, deren ich im Unterschied zu Locomotive Breath nicht leicht überdrüssig werde), wo einfach mehr für mich interessante und spannende Dinge passieren. Ich gestikuliere (entweder körperlich oder im Geiste) mit allen Tull-Songs mit, und bei Locomotive Breath ist es eben genau der eine Fist Punch, der zwar wichtig und richtig ist, aber den ich nicht ständig machen möchte.
Re: Locomotive Breath
Das sehe ich genauso. Die beste Version ist für mich die Album-Version (wen wunderts). Und die höre ich mir immer noch gern an im Kontext von Aqualung.Dietmar hat geschrieben:... liegt vielleicht einfach amzunehmend müder werdenden Vortrag der Nummer.....Whistling Catfish hat geschrieben:Mal eine allgemeine Frage an die Mehrheit der aktiven Forumer! Ich höre/lese hier und anderswo immer wieder, das einige Leute müde sind, dieses Lied zu hören.
Glaube, im Live-Kontext fand ich die Nummer zuletzt auf der 91er Tour richtig gut. Lang, lang ist's her.... heute hängt's dann eher davon ab, wie das Konzert bis dahin war. Wenn der Gig gut war, dann nimmt man das noch gerne mit. Wenn nicht, dann reisst es die Nummer halt auch nicht mehr raus.
Letztlich führt einem der Song eben sehr deutlich die über die jahre (Jahrzehnte) nachgelassene Dynamik vor Ohren. Das ist nicht mal kritisch gemeint - eher als nüchterne Feststellung.
Ein Freund von mir (kein Fan) hat mir nach dem Konzert von 2013 geschrieben:
"Das Konzert fand ich sehr gut, ich war begeistert. Besonders die 1. Hälfte, das war der Hammer, (...). Die Zugabe Locomotive Breath hätte ich mir besser von draußen angehört, nach erstem Jubel kam dann die Entäuschung, fand ich überhaupt nicht gut."
Re: Locomotive Breath
Also...
LocoBreath ist sicherlich auch nicht eines meiner Tull-Highlights. Ich mag es, aber... naja. Die meisten Live-Versionen finde ich, ehrlich gesagt, nicht so besonders. Aber in den Live-Konzerten freue ich mich dennoch ganz besonders darauf, mir geht's da eher um die Stimmung die das auslöst. Es ist, genau wie My God, immer das Gleiche, jeder einzele Fiep, Fap und Föp von Ian immer an der gleichen Stelle, jahrelang einstudierte Improvisation. Hat irgendwie was Kultiges. Ein Augenblick im Konzert, den man zielsicher vorher voraussagen kann und da kann man es dann mit alten Traditionen halten und sich einfach freuen, dass man das ab und zu nochmal zu hören bekommt.
Drücke ich mich verständlich aus? Wahrscheinlich nicht... Ich mag das Traditionelle, Altbewährte daran.
LocoBreath ist sicherlich auch nicht eines meiner Tull-Highlights. Ich mag es, aber... naja. Die meisten Live-Versionen finde ich, ehrlich gesagt, nicht so besonders. Aber in den Live-Konzerten freue ich mich dennoch ganz besonders darauf, mir geht's da eher um die Stimmung die das auslöst. Es ist, genau wie My God, immer das Gleiche, jeder einzele Fiep, Fap und Föp von Ian immer an der gleichen Stelle, jahrelang einstudierte Improvisation. Hat irgendwie was Kultiges. Ein Augenblick im Konzert, den man zielsicher vorher voraussagen kann und da kann man es dann mit alten Traditionen halten und sich einfach freuen, dass man das ab und zu nochmal zu hören bekommt.
Drücke ich mich verständlich aus? Wahrscheinlich nicht... Ich mag das Traditionelle, Altbewährte daran.
You'll find me everywhere - I'm a Rover
Re: Locomotive Breath
Also isch habbs begriffe....denggischemal
Re: Locomotive Breath
Also für mich ist LB immer noch ein Paradebeispiel für die Sorte von JT Songs, die über diese besondere Art des Rhythmus verfügen, nämlich diese leichte, federende Rhythmik, die ich sonst bei kaum jemanden so in dieser Ausprägung finde (vielleicht manchmal noch bei Mark Knopfler, what it is, oder mancher DS-Klassiker, Sultans zum Beispiel).
Weitere JT Beispiele, die das verdeutlichen? FotF, FaM oder auch WeCo, immer besonders schön anzuhören in den Solo-Parts, die deshalb auch auf unnachahmlich Weise mit ihrem Untergrund verzahnt sind.
Und da sind wir wieder bei LB: diese federnde Rhythmik und diese geniale Einbettung des Solos darin sind bei den späteren, ausgetüfftelteren Arrangements noch besser heraus zu hören, trotz oder wegen der nachlassenden anderen Qualitäten... Man höre, sehe besser noch, die 2003er Version in Montreux: wie der Song im Flötensolo durch das jetzt einsetzende Engagement des Schlagzeugs an Drive gewinnt und wie die Begeleitung und das Solo aufeinander abgestimmt und ausgetüfftelt sind... Bei den früheren Versionen wurde das Flötensolo doch eher nach dem Motto "bringen wirs hinter uns" runtergenudelt. Anfang der 90er war für mich der Höhepunkt dieser Flötenkunst erreicht. Leider zeigt dieser Standard deutlich auch den künstlerischen Niedergang unseres einstigen Helden, zwar nicht exemplarisch, denn dieses Privileg hat Aqualung.
Auch die spätere Einspielung auf MU gefällt mir gut.
Weitere JT Beispiele, die das verdeutlichen? FotF, FaM oder auch WeCo, immer besonders schön anzuhören in den Solo-Parts, die deshalb auch auf unnachahmlich Weise mit ihrem Untergrund verzahnt sind.
Und da sind wir wieder bei LB: diese federnde Rhythmik und diese geniale Einbettung des Solos darin sind bei den späteren, ausgetüfftelteren Arrangements noch besser heraus zu hören, trotz oder wegen der nachlassenden anderen Qualitäten... Man höre, sehe besser noch, die 2003er Version in Montreux: wie der Song im Flötensolo durch das jetzt einsetzende Engagement des Schlagzeugs an Drive gewinnt und wie die Begeleitung und das Solo aufeinander abgestimmt und ausgetüfftelt sind... Bei den früheren Versionen wurde das Flötensolo doch eher nach dem Motto "bringen wirs hinter uns" runtergenudelt. Anfang der 90er war für mich der Höhepunkt dieser Flötenkunst erreicht. Leider zeigt dieser Standard deutlich auch den künstlerischen Niedergang unseres einstigen Helden, zwar nicht exemplarisch, denn dieses Privileg hat Aqualung.
Auch die spätere Einspielung auf MU gefällt mir gut.
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Re: Locomotive Breath
FOTF ist wohl Farm On The Freeway, oder? Aber bei FaM oder auch WeCo steh' ich jetzt auch auf dem Schlauch! Kann mich mal jemand aufklären?Thomas hat geschrieben: FotF, FaM oder auch WeCo.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Re: Locomotive Breath
Auch hier wird Aufklärung zu verlangen sein: Ist der Best-of-Sampler "Musicians' Union" gemeint? Dafür wurde doch aber LB gar nicht neu eingespielt.Thomas hat geschrieben:Auch die spätere Einspielung auf MU gefällt mir gut.
Zuletzt geändert von Unisono am Di Okt 21, 2014 2:32 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Locomotive Breath
FaM - Fat Man nehme ich an und WeCo - Weathercock. FM und WC würden doch zu deutlichen Fehlinterpretationen führen können.
Re: Locomotive Breath
Hätte ich jetzt auch gesagt. FaM könnte aber auch Fire at Midnight sein...banff hat geschrieben:FaM - Fat Man nehme ich an und WeCo - Weathercock. FM und WC würden doch zu deutlichen Fehlinterpretationen führen können.
Das = aber auch ein + mit den Abk.
Life's a long song
But the tune ends too soon for us all
But the tune ends too soon for us all
Re: Locomotive Breath
Treffer, NC! (Immer dieser blöde Aküfi)
Doch, doch, LB und Aqualung sind andere Einspielungen als auf dem Original Album. Ist mir kurz vor dem Verkauf von MU
gerade noch eingefallen...
Doch, doch, LB und Aqualung sind andere Einspielungen als auf dem Original Album. Ist mir kurz vor dem Verkauf von MU
gerade noch eingefallen...
Re: Locomotive Breath
alternate mix - dem würde ich zustimmen. Aber nicht Neuaufnahme, nein!Thomas hat geschrieben:Doch, doch, LB und Aqualung sind andere Einspielungen als auf dem Original Album
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Re: Locomotive Breath
Also, an Locomotive Breath stört mich wirklich alles! (Außer dem Song an sich... Der ist, zumindest auf Aqualung, wirklich sehr schön und genial und all das.)
1. Ich hab ihn noch nie gut live gehört.
Heutzutage finde ich schon die klassischen Aufführungen der späten 70er eine totale Fehlinterpretation.
Überzüchtet, brachial, ein Zugaben-Showdown für den Massengeschmack. Später musste es noch immer doller.
Lediglich die Versuche, sich auf den akustischen Charakter des Stückes zu besinnen, also erst so ab 2007, brachten etwas Frische hinein, aber da war natürlich längst die Stimme als treibende Kraft, sowie die Glaubwürdigkeit der Formel Jethro Tull dahin.
2. Ich habe ihn zu oft gehört.
Es ist das Recht einer Band, einen zentralen Hit 1000 mal zu spielen. Aber nicht 4000 mal! Jenseits aller Jas und Neins, jenseits alles Erlaubten, ist hier ein Song ganz einfach totgenudelt, hat wirklich jegliche Würde verloren. Das gleiche gilt natürlich auch für Aqualung, und für Bouree noch mehr, weil das ja noch nicht mal ein an sich tolles Stück ist.
3. Er steht stellvertretend
für die Zwänge, die sich die Band selbst auferlegt, und die in den letzten 20 Jahren die Kreativität abgewürgt haben.
(Selbst jetzt, wo eine Phase der späten Kreativität angebrochen ist, beginnen die alten Hits wieder die Oberhand zu gewinnen, werden eingewechselt und neues hinausgenommen.)
Egal, wie toll auch immer (das wars oft) oder wie überraschend auch immer (das wars manchmal) das Konzert war - am Ende lief es immer auf diesen furchtbaren Strudel hinaus, mit Stücken wie My God, Budapest, Aqualung, wo man jede Note kennt und nur wartet, bis es vorbei ist; und immer war die Botschaft: hier läuft es drauf hinaus, dies ist Jethro Tull. Und immer flippten sie aus, links und rechts, mit immer dem gleichen abgespeist, auf diese Art Ians Tendenz bestätigend, dass neues sich nicht lohnt. Locomotive Breath ist das Schwarze Loch, in dem am Ende immer alles verschwindet.
1. Ich hab ihn noch nie gut live gehört.
Heutzutage finde ich schon die klassischen Aufführungen der späten 70er eine totale Fehlinterpretation.
Überzüchtet, brachial, ein Zugaben-Showdown für den Massengeschmack. Später musste es noch immer doller.
Lediglich die Versuche, sich auf den akustischen Charakter des Stückes zu besinnen, also erst so ab 2007, brachten etwas Frische hinein, aber da war natürlich längst die Stimme als treibende Kraft, sowie die Glaubwürdigkeit der Formel Jethro Tull dahin.
2. Ich habe ihn zu oft gehört.
Es ist das Recht einer Band, einen zentralen Hit 1000 mal zu spielen. Aber nicht 4000 mal! Jenseits aller Jas und Neins, jenseits alles Erlaubten, ist hier ein Song ganz einfach totgenudelt, hat wirklich jegliche Würde verloren. Das gleiche gilt natürlich auch für Aqualung, und für Bouree noch mehr, weil das ja noch nicht mal ein an sich tolles Stück ist.
3. Er steht stellvertretend
für die Zwänge, die sich die Band selbst auferlegt, und die in den letzten 20 Jahren die Kreativität abgewürgt haben.
(Selbst jetzt, wo eine Phase der späten Kreativität angebrochen ist, beginnen die alten Hits wieder die Oberhand zu gewinnen, werden eingewechselt und neues hinausgenommen.)
Egal, wie toll auch immer (das wars oft) oder wie überraschend auch immer (das wars manchmal) das Konzert war - am Ende lief es immer auf diesen furchtbaren Strudel hinaus, mit Stücken wie My God, Budapest, Aqualung, wo man jede Note kennt und nur wartet, bis es vorbei ist; und immer war die Botschaft: hier läuft es drauf hinaus, dies ist Jethro Tull. Und immer flippten sie aus, links und rechts, mit immer dem gleichen abgespeist, auf diese Art Ians Tendenz bestätigend, dass neues sich nicht lohnt. Locomotive Breath ist das Schwarze Loch, in dem am Ende immer alles verschwindet.