www.ministry-of-information.co.uk hat geschrieben: Support: Kat. Tull played for 125 mins.
AquaIntro, For A Thousand Mothers, Nothing Is Easy, Jack-In-The-Green, Boris Dancing, With You There To Help Me, Thick As A Brick, Hunt By Numbers, Bourée (4/4 version, w. bass solo), Cheap Day Return, Mother Goose, Up To Me, Morris Minus, Songs From The Wood/Too Old To Rock'N'Roll/Heavy Horses, Hymn 43, Flying Dutchman (intro)/My God, Budapest, Aqualung, Wind-Up (short version), Locomotive Breath/Protect And Survive (inst.)/Cheerio
Dachte mir, ich poste das ausnahmsweise mal hier rein. Was gibt's sonst noch dazu zu sagen? Keiner aus dem Forum dort gewesen? Wer oder was sind denn "Kat"Leipziger Volkszeitung vom Freitag, 3. Juni 2005 hat geschrieben:
Unter Zeitzeugen
Es ist inzwischen ein Normalität geworden: Ein großer (und meist auch der gut besuchte) Teil der Rock 'n' Roll Konzerte sieht auf und vor der Bühne Menschen in einem Alter, das Ian Anderson (geboren 1947) vor mehr als zwei Jahrzehnten mal mit "Too Old To Rock 'n' Roll, Too You To Die" beschrieb.
Heute ist es normal, dass er mit seiner Band Jethro Tull die Parkbühne rockt und die zahlenden Fans in ihrer Mehrheit auch nicht wesentlich jünger sind als er. Zu bejubeln gibt es eine Menge an diesem Abend. Die Zahl der Hits dieser Band ist endlos, Evergreens wie "Songs From The Wood", "Heavy Horses" oder das erwähnte "Too old ..." finden geradeso in einem Medley Platz, vieles muss ganz wegbleiben. Denn die Tull-typischen Breitwand-Epen brauchen ihren Platz, "Thick As A Brick" fordert mindestens zehn Minuten und die muss es auch kriegen.
Dreh- und Angelpunkt ist Flöten-Magier Ian Anderson. Vor zehn Jahren hat er sich in ironischer Anspielung auf sein Alter und die ersten Zipperlein einmal eine Tournee lang mit dem Rollstuhl auf die Bühne schieben lassen. Doch das scheint vergessen, er muss unterwegs in einem Jungbrunnen gefallen sein: Er hüpft umher wie ein agiler Waldschrat und spielt die Flöte natürlich immer noch auf einem Bein! Geblieben ist der trockene britische Humor dieses Herrn, der ohne Rock-Attitüden auskommt und die Leute in kürzester Zeit zum Kichern und dann wieder an den Rand der Tränen bringt. Sein langjähriger Begleiter Martin "Lancelot" Barre ist der zweite Pfeiler der Bühnenpräsenz, seiner Klampfe hätte gelegentlich vom Pult aus noch ein Schuss mehr Heavyness beigemischt werden können - die vor der Bühne brauchten keine Schonung.
Es ist nicht von Belang, dass nahezu alle Stücke des Konzerts von Anfang und Mitte der Siebziger stammen. Diese Lieder sind nie durchs Rüttelsieb der Zeit gefallen. Die Generation Hartz IV feiert an diesem Abend ausnahmsweise einmal die Gnade ihrer frühen Geburt: Sie schwelgen nach 30 Jahren in Liedern, die sie im Radio gehört haben, als sie selbst zwanzig waren. Wer den aktuellen Dudelfunk kennt, der weiß, dass die heute 20-Jährigen in diesen Genuss nicht kommen werden - davon überdauert nichts.
Konzerthöhepunkt in der Bachstadt Leipzig ist natürlich das grandiose "Bourrée" aus der Lautensuite in e-moll, dank Jethro Tull das weltweit wohl bekannteste Stück "unseres" großen Kantors. Am Ende "Aqualung" und als Zugabenschluss, logisch, "Locomotive Breath". Gelungenes Finale, donnernder Applaus, großer Abend.
Peter Matzke
Gruß Dietmar