Germany 2008

Hier kommen alle JT Konzertberichte, Stories, etc. rein / JT concert reviews, stories, etc.

Moderator: King Heath

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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Hatte schon lang den Verdacht, unsere Pensionistentruppe umwehe der Mantel der Gechichte .
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Wotan
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Tull 2008

Beitrag von Wotan »

ja; Jethro Tull und Gechichte. Aber Europäiche Gechichte!

Wotan ähhh, jetzt wo´s raus ist, Helmut
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Ralf Bosse
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Beitrag von Ralf Bosse »

Gestern war ich also in Bochum. Hier gibt´s die Review zum Konzert:
Ankunft:
Gegen 19 Uhr an der Halle gewesen. Klugerweise hinter der Halle geparkt. Ist ein Geheimtipp. Dort gibt es immer freie Parkplätze, ist nah dran, weiß kaum einer und ist direkt vor dem Hintereingang. Da stand schon der Tourbus (ohne Beschriftung, aber mit Anhänger [warum auch immer?]). Vor dem Eingang fünf, sechs Fans, die auf ein Autogramm hofften. Nach kurzem Smalltalk die Gruppe verlassen. Eine Stunde vor Konzertbeginn geben die Jungs keine Autogramme mehr. Also rein in die Halle.
Ruhrcongress-Halle:
Machte einen sehr sauberen, hellen, freundlichen Eindruck. Draußen vor der Halle hat mich tatsächlich jemand gefragt, ob ich eine Karte über hätte. Unnötig, war die Abendkasse doch geöffnet und hatte genug Karten über. Also Karte abgeholt und rein in die Halle. Erstmal zum Merchandising.
Merchandising:
Zwei verschiedene T-Shirts. Eins in schwarz. Vorne eine Collage aus verschiedenen Covern mit dem Logo der 40-Jahre-Tour. Hinten das Logo in Gold mit den einzelnen Konzertdaten. So wie immer. Die Collage fand sich noch auf Mousepad und Tasse wieder. Ein zweites T-Shirt gab es noch in Hellblau. Vorne die Schmetterlingsratte von "The Broadswoard and the Beast" und hinten derselbe Rücken, nur auf hellblauem Untergrund. Außerdem gab es eine Kappe, die doch sehr dem Logo aus 2003 ähnelte. Rote Schrift auf schwarzem Untergrund mit rotem Ian Anderson. Darum dann "Jethro Tull - 40 Years". Und das Tourbuch gab es auch. Eingekauft habe ich schwarzes T-Shirt, Cap und Tasse für insgesamt 40 Euro. Kann man nicht meckern. Die CD von Saori Jo aus dem Vorprogramm lag auch ´rum. Gerüchte gab es um den Jungen, der im Stand war. Er soll der Sohn von O´Hara gewesen sein. Ich schätze, der war 13 Jahre alt, sprach auch nur englisch - könnte stimmen. Typisch, das rumhantieren mit den Bargeldscheinen in der Hand. Wenn die mal überfallen werden - kein Wunder! Aber die Energie haben die durchschnittlich 50jährigen Besucher ja wohl nicht mehr. Wohin mit den Klamotten? Zur Graderobe.
Garderobe:
Jacke und Einkaufstasche abgegeben. Preis: 1,50 €. Habe ich schon teurer erlebt. Nette Damen! Und nun in die Halle.
Halle:
Erster Eindruck: Groß und hell. Man hat keine Atemprobleme oder beklemmende Angst vor einer zu kleinen, stinkigen Halle. Alles mit roten Sitzen bestuhlt. Vor der Bühne ebenerdig, dahinter treppenartig aufwärts gehend. Es fällt auf, daß viel Platz frei gelassen wurde. Die Resonanz war ja nicht so toll. Von allen Plätzen konnte man problemlos gut sehen. Schnell noch aus nächster Nähe den Aufbau der Bühne angeguckt. Direkt vorne die Steckung mit Zettel "Ian Vox". Es reizte mich, daß Dingen ´rauszuziehen. Macht man natürlich nicht! Vom Band kommt wahllose Musik, von Madonna über alles mögliche. Kurios: Bis auf "Salamander" nix von Jethro Tull. Noch Zeit genug bis zum Auftritt. Also kurz was essen und trinken.
Catering:
Brezel und Cola für 4,50 €. Habe ich auch schon teurer erlebt. Schönen Platz suchen, um sich das Treiben anzusehen. Schön ja immer das Treffen der verschiedenen T-Shirts. Das älteste schien mir das weiße mit roten Ärmel mit "Too old to rock´n´toll - too young to die". Das war dem Besitzer mittlerweile etwas klein geworden. Entweder ist das T-Shirt eingesprungen oder der Typ "ausgesprungen". Ich habe das T-Shirt "Living with the past", worauf ich tatsächlich mehrmals angesprochen werde, wo man das denn kriegen kann. Ich verweise auf Chester Hopkins. Kurz vor 20 Uhr geht´s dann in die Halle zum Vorprogramm. Vorher noch pinkeln. Acht Urinale und sechs WCs - alles sauber und ordentlich. Nur vor dem Auftritt keine Handtücher!
Vorprogramm:
Saori Jo. Bis auf das letzte Stück hat man die anderen gehört und sofort wieder vergessen. Bei einem Lied spielen Anderson, Perry und Goodier mit. Nach der Pause geht´s los.
Jethro Tull:
Optischer Eindruck: Die Bühne hat außer Instrumenten nichts zu bieten. Ein paar Lichter auf der Bühne, die flackern. Auch die sonstige Beleuchtung stört nicht. Durch Zufall ergeben sich interssante Schattenspiele an den Wänden. Goodier und O´Hara tuen optisch gut. Sie passen vom Alter besser zu den andern dreien. Das rundet die "Legende" ab. Musikalisch kann ich an dem Abend nichts aussetzen. Der Sound kommt immer noch gut und voll ´rüber. Schön, daß auch seltene Stücke wie "Nursie", "Song for Jeffrey" oder "With you there to help me" gespielt werden. Und dann fängt Ian zu singen an. Erster Eindruck: Da haben die Techniker aber schön Mist gemacht. Der kommt ziemlich schnarrend ´rüber. Mit längerer Dauer wird deutlich: Das ist so! Und es fällt auf: Die hohen Töne schafft er nicht mehr. Vom tiefen "C" bis zum "G" - kein Problem. Das kommt gut und warm ´rüber. "A" bis hohes "C" packt er nicht mehr. Er behilft sich, läßt den Gesang am Ende von "Too old to rock´n´roll - too young to die" einfach aus, singt einfach tiefer oder hilft sich technisch. Mit einem Tritt auf seine Bodenleiste kann er den Gesang verfremden. Das hilft, löst aber nicht das Problem. Und dann wieder überraschend: Muß er mit einem hohen Ton anfangen, dann geht´s! Aus dem Lied heraus geht es nicht. Perry darf bei "Dharma for one" etwa 3 Minuten durchtrommeln. Das Konzert dauert 90 Minuten ohne Pause. Interessant: Das Durchschnittsalter des Publikums liegt bei ca. 50 Jahren. Die Inkontinenzprobleme haben zugenommen. Mehrfach rennt das Volk zum Pinkeln. Selbst Rufe nach "Pause" werden laut. Tull zieht durch - ohne zu pinkeln! Es gibt eine Zugabe: "Locomotive breath". Dann ist Schluß. Die rund 3.000 Besucher gehen nach hause.
Publikum:
Alle sind zufrieden, wenn auch über Ians Stimme geredet wird. Aber man nimmt es gerne hin. Draußen werden verschiedene Tull-Poster für 2 € angeboten. Ich hab´leider keinen Platz.
Fazit:
Ich bin froh, die Jungs nochmal gesehen zu haben. Der Sound ist weiter toll! Der Gesang paßt nicht mehr. Aber das gehört für mich auch zur Legende dazu. Wer weiß, ob man die Jungs nochmal zu sehen bekommt. Vielleicht noch die Abschiedstournee - das war´s dann. Und eine neue CD wird es wohl nicht geben. Selbst wenn man technisch einiges machen kann, ein gewisser Gesang muß ja da sein. Und der fehlt aktuell. Mag ein Ergebnis der Tour sein. Oder eben generell ein Problem. Ian müßte umarrangieren auf die Töne, die er noch klar beherrscht. Warten wir, was die Zukunft bringt! Also ab nach Hause.
Abfahrt: Der Hintereingang war offen. Also rein in die Halle - aber die Jungs nicht mehr gesehen. Schade!

Trotzdem ein toller Abend! Tull lebt! Ich hoffe, so fit zu sein, wie die Jungs offensichtlich sind. Tull on!!!
Tull on!
King Heath
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Beitrag von King Heath »

Ralf Bosse hat geschrieben:Klugerweise hinter der Halle geparkt. Ist ein Geheimtipp. Dort gibt es immer freie Parkplätze, ist nah dran, weiß kaum einer und ist direkt vor dem Hintereingang.
Tja, das hat sich ja nun erledigt.

KH
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Ralf Bosse hat geschrieben:...Optischer Eindruck: Die Bühne hat außer Instrumenten nichts zu bieten. Ein paar Lichter auf der Bühne, die flackern. Auch die sonstige Beleuchtung stört nicht. Durch Zufall ergeben sich interssante Schattenspiele an den Wänden. ...
Das war in München aber anders:

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Da gab's eine Projektionswand und massenhaft Scheinwerfer - wie bei den Großen :wink:
Mal sehen, was sie in Bonn machen...

Gruß
Birgit
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Ralf Bosse
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Beitrag von Ralf Bosse »

Davon waren sie in Bochum meilenweit entfernt. Schwarzer Vorhang, ein bißchen Lichtstrahler - nicht, daß man es vermißt hätte. :D
Tull on!
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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Vielen Dank an Euch, für den dreidimensionalen Bericht sowie das Foto vom Metallica-Thrash-Fest :wink:
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Chris Jeronimos Tull
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Beitrag von Chris Jeronimos Tull »

Hi

Seit gestern bin ich nun also zurück von den Konzerten in Kempten, Imst und Luzern und möchte euch hier zusammenfassend meine Eindrücke schildern.

Kempten, BigBox Allgäu, 18.7.08
Die Setlist hab ich nicht mehr genau im Kopf, grösstenteils die selbe wie in Luzern, nur dass hier Living with the Past noch gespielt wurde.
Die BigBox ist grösser als ich dachte; eine tolle Location, und die Bayern sind ganz nette Leute.
Support Act war Saori Jo, welche rund 40 Minuten spielte. Ich fand sie ganz ok, tolle Stimme, und eine Augenweide sowieso! ;-)
Nach 40 Minuten wars dann aber auch genug, und es konnte endlich losgehen...
Die Spielfreunde der Band war bei diesem Konzert besonders gross, die ganze Stimmung der Gruppe wie auch des Publikums war wahnsinn. Es ging von Anfang an richtig ab, der Sound stimmte und so war denn auch eine Bombenstimmung.
Martin hat einmal mehr grandios gezeigt, was für ein begnadeter Gittarist er ist. Besonders gefallen hat mir Rocks on the Road, einerseits perfekt für Ian's heutige Stimme, und anderseits das ideale Stück für Martin's Gitarrentöne, welche einem echt Gänsehaut bescheren! Bei Song for Jeffrey hat Martin so ein Eisenteil um den Finger, das hab ich bisher nur bei Johnny Winter gesehen, mit dem kitzelt er die geilsten Töne aus der Gitarre raus!
Alles in allem ein super Konzert, so macht das richtig Spass!
Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass John O'Hara und David Goodier mittlerweile richtig aufgetaut sind; in England sind die noch nicht so aktiv gewesen.
Am Merchandising Stand war natürlich Tom Lynch mit seinen Sprüchen am Shirts verticken; ich zog es jedoch vor, mich mit Saori Jo zu unterhalten und mir ein Autogramm geben zu lassen...
Nach dem Konzert traf ich noch Michael, den ich an dieser Stelle herzlich grüssen möchte!


Imst, Stadtpark (Open-air), 19.7.08
Die Bilanz zu diesem Konzert ist eher durchzogen; das liegt allerdings nicht an Jethro Tull...
Ich glaube, die lokalen Veranstalter haben ein bisserl einen an der Waffel, echt. Zuerst muss man, um etwas zu trinken, an eine Kasse gehen und Euros in Art (es endet auf "t", nicht "sch") umtauschen lassen. Na gut.
Der Vorgruppe gegenüber war ich zu Beginn ganz gut gesinnt, mit vielen Instrumenten und so. Hab gehofft es geht ein bisschen Richtung Hubert von Goisern. War aber nicht der Fall, die hatten auch so nen komischen Namen, Superkombo oder sowas. Leider hat man von deren Genuschle aber nix verstanden; das ein oder andere Stück war dennoch ganz ok.
Es hat mich erst zu nerven begonnen, als ich sah, dass Ian Anderson und Martin Barre versucht haben, herauszufinden wann den die endlich aufhören zu spielen. Weil anschliessend brauchten die noch ne Ewigkeit um den ganzen schwachsinnigen Krempel dieser Kombo wegzuräumen; ich glaub die haben es ausgenützt, endlich auch mal Publikum zu haben...
So war es denn auch, dass Jethro Tull unter ziemlichem Zeitdruck auftreten mussten, denn wie ich mitgekriegt habe, musste die Band nach dem Gig gleich weiter.
Mir ist sofort aufgefallen, dass Ian nicht so ausgeglichen war wie am Vorabend, Living in the Past wurde nicht gespielt, und auch die ganzen Ansagen war eher kurz gehalten, und Ian versuchte möglichst rasch ein Standardprogramm abzuspulen. Ansonsten hat mir die Band und die Musik trotzdem sehr gefallen!
Ein weiterer Zwischenfall war, dass ein ziemlich starkes Summen aus den mittleren Lautsprechern kam, weshalb Ian Rocks on the Road ein zweites Mal anstimmen musste. Auch da hab ich gemerkt, dass er ziemlich genervt war. Später fiel dann noch das Licht aus, was er vergleichsweise locker nahm.
Nun, das Wetter hätte zwar besser sein können, aber es hat nicht wirklich lang geregnet, also bin ich da ganz zufrieden. Ausserdem war es eine feine Open-air Location innerhalb des Stadtparkes von Imst.
Ich find das schon eine Schweinerei vom lokalen Veranstalter, dass solche Dinge passieren (Vorgruppe zu lang gespielt, lange Umbauzeiten, Licht ausgefallen ect), und Ian war wie erwähnt auch sichtlich genervt. Ich glaube die wissen nicht, dass sie es mit einer internationalen Rockgruppe zu tun haben, und eben nicht einfach mit soner oberösterreichischen Kombo, die mal eben ein bisschen länger spielen. Das hat mich ehrlich aufgeregt, den Meister so genervt zu sehen.

Luzern, KKL, BlueBalls Festival, 21.7.08
Vor vier Jahren war ich schon mal hier; die Stimmung am BlueBalls Festival ist speziell, es treffen sich Künstler verschiedenster Stilrichtungen und entsprechend verschiedene Menschen.
Während des Konzerts war das Publikum um meinen Fleck herum jedoch eher von der exzentrischen Sorte, die sich nicht immer sehr um ihre Umwelt kümmerten...
Es war ein netter Auftritt, die Spiellaune war toll, nur das Publikum wurde erst gegen Schluss richtig warm.
Auch hier finde ich, nebst Dharma, ist Rocks on the Road wohl der Höhepunkt; Martin spielt da so unglaublich Leidenschaftlich!! Ich lieben diesen Kerl, es ist einfach so was von Geil dem Typen beim Spielen zuzusehen und hören!!
Ich hatte auch das Gefühl, nicht nur bei diesem Gig, dass Martin's Solo in Aqualung länger dauerte als früher; kann mich auch täuschen.
Irgendwie hatte ich bei diesem Konzert das Gefühl, dass Ian bei Heavy Horses mehr Schwierigkeiten hatte als bei den anderen Gigs.

Die Setlist war wie folgt:
My Sunday Feeling
Serenade to a Cuckoo
Nursie (extended)
A Song for Jeffrey
Rocks on the Road
Bourée
A New Day Yesterday
Too old to rock and roll, too young to die
We used to know / With you there to help me
Dharma for one
Heavy Horses
Thick as a Brick
Aqualung
Locomotive Breath

Leider war dies vorerst mein letztes Jethro Tull Konzert; doch das KKL Luzern ist ein Geheimtipp für enthusiastische Fans wie mich, und da ich weiss wo die Band normalerweise herauskommt, bin ich natürlich zum Hintereingang, um die Jungs für ein Autogramm zu erwischen. Das hat nach langem Warten auch mehr oder weniger geklappt, d.h. Ian hat sich nach dem Beladen des Autos kurz Zeit genommen, mir ein Autogramm zugeben. Ich war schon etwas nervös, als ich ihn dann plötzlich neben mir hatte; etwas ganz Spezielles halt. Er war wohl etwas kurz angebunden und musste gleich weiter, hat sich aber dennoch die Zeit genommen und nach meinem Namen (fürs Autogramm) gefragt. Später sah ich dann noch John O'Hara und David Goodier. Die beiden sind an mir vorbeigelaufen, und haben auf den ersten Moment ganz verdutzt geschaut, als ich sie ansprach. Ich glaube die sind sich noch nicht so gewohnt, jetzt quasi berühmt zu sein. Die beiden waren sehr nett und gaben auch problemlos Autogramme, wirklich cool.
Doane Perry ist anscheinend, wie ich von seinem Taxifahrer erfahren konnte, am Bein oder Fuss verletzt und konnte kaum gehen. Martin Barre hab ich wieder nicht gesehen, schade! Aber immerhin!

Weitere drei unvergessliche Konzerterlebnisse sind leider schon wieder vorbei...! Man sieht sich sonst wo hoffentlich bald wieder!

Cheers
Chris-J
- "Oh she was a rare thing, fine as a bee's wing, so fine a breath of wind might blow her away" - RT
King Heath
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Beitrag von King Heath »

Nach Lektüre dieser Artikel überkommt mich der Drang, mal wieder Pferde zu schlagen bzw. beschlagen und ordentlich was in Schubladen zu pressen.

Oder auch nur mal wieder uralte Zeitungsartikel abzuschreiben.

KH
rainer

Beitrag von rainer »

Hallo,

ich war gestern im Kurpark in Bad Brückenau. Ein sehr schöner Ort für ein gelungenes JT- Konzert (mit Saori Jo), trotz Regen. Den Klang fand ich super und die Lichter geschmackvoll.
Zu Beginn erschien mir IA´s Stimme noch schlechter als in den letzten Jahren, was sich aber ab Lied drei verbesserte. Ob das am Gesang lag oder meiner Gewöhnung mag ich nicht beurteilen. Es tut bei manchen Liedern einfach weh, wie z.B. bei Thick as a brick. Ich war daher auch froh, dass Heavy horses nicht gespielt wurde, da mir dieses Lied zu schön ist für eine nicht intakte Stimme.
Die beiden neuen waren gut integriert, DP´s Spiel hat mir sehr gefallen und MB`s Spiel und Klang war wie immer zum niederknien. Sein Solo bei Aqualung erzeugt bei mir auch nach gefühlten 125.000 Mal immer noch eine Gänsehaut.
Höhepunkte des Konzertes waren für mich Dharma... und Sossity / Reasons...
Die ("beregenmantelten") Besucher, die ich nach dem Konzert gesprochen habe waren begeistert. Ich habe schon desöfteren den Eindruck bekommen, dass viele den Gesang nicht als schlecht wahrnehmen oder es sie nicht stört.
Ich denke, JT sind auch nach 40 Jahren immer noch einen Konzertbesuch wert. Ich freue mich auf Heilsbronn im November!

Viele Grüße

Rainer
Salamander
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Beitrag von Salamander »

hallo zusammen...

war am 22. auch in Bad Brückenau, ein wunderbares Ambiente für ein ausverkauftes "Tull"-Konzert.
Ian´s musikalische Begleitung von Saori Jo, war ein Augen,- und Ohrenschmaus.

Der Abend wurde wieder mal zu einem Erlebnis der besonderen Art. Dass Ian´s Stimme nicht so auf der "Linie" war, wie rainer bemerkte, hatte ich persönlich nicht wahrgenommen, lag vielleicht auch daran, dass ich den Gesamteindruck auf mich wirken lies.
Dharma...Aqualung und weiter "Oldies" haben nicht an Reiz verloren, Doan und Martin haben ihren eigenen Sound, der zum "anbeten" ist.
Alles in allem ein gelungener Abend, zumal ich diesmal neben Jörg nebst Frau gesessen habe und das Konzert gemeinsam erleben durften. :wink:

Hier ein Auszug aus der "Fuldaer Zeitung":

Jethro Tull in Bad Brückenau

BAD BRÜCKENAU Seit 40 Jahren steht Ian Anderson mit seiner Formation Jethro Tull auf der Bühne (Fotostrecke).


Auf ihrer Greatest-Hits-Tour zum Jubiläum machten die fünf Musiker Station im Kurpark des Staatsbades Bad Brückenau. Dort begeisterten sie ihr Publikum mit ihrem einzigartigen Progressive Rock Sound mit Jazz-Elementen und Folk-Einflüssen. Bekannt ist die Band vor allem für Andersons Wahnsinnsspiel auf der Querflöte – im Rock-Business doch eher ungewöhnlich, aber trotzdem oder gerade deshalb so faszinierend.
Vor einer einzigartigen Kulisse ließ er seine Finger über das Instrument gleiten, und trillerte sich in die Herzen der Fans. Irgendwie passten das mal rötliche, mal blaue Licht und der Nebel zum Auftritt des Teufelsflötisten. Rund eineinhalb Stunden wirbelte Anderson über die Bühne und lieferte eine erstklassige Leistung ab. Die angekündigten Gewitter blieben aus, lediglich die Spots auf der Bühne blitzten auf, bis schließlich erst ganz zum Schluss der vorhergesagte Regen einsetzte
.

so long...

Harald
Jens
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Registriert: Di Sep 26, 2006 5:35 pm

Jethro Tull in Hanau 23.08.2008

Beitrag von Jens »

Hanau am 23.08.2008

Die Helden des Abends waren Martin Barre und Doane Perry. Martin hat an der Gitarre fantastisches geleistet und hat mich mehr beeindruckt als Ian mit seinem Flötenspiel. Doane, das hat dieser Abend mal wieder gezeigt, ist nicht nur körperlich einer der ganz Großen. Das Schlagzeug war, anderes als in den letzten Jahren, sehr klar zu hören, fast schon ein wenig zu dominant, was mich aber nicht gestört hat, da ich ein großer Bewunderer von Doan’s Spiel bin. Mit John O’Hara kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden. Eigentlich hätte man auch auf ihn verzichten können. Die Sounds die er verwendet sind an Grässlichkeit kaum zu überbieten. Bei Stücken wie ‚Thick as a Brick’, wo John mal hätte loslegen können, ist er kaum zu hören und geht fast unter. Gegen Ende von ‚Thick as Brick’ spielt Ian teilweise John’s Pianoparts auf der Flöte. Insgesammt ein gelungenes Konzert (mal abgesehen davon, dass man Ian manchmal nicht hat singen hören) aber leider zu kurz, und etwas lauter hätte es auch sein können.
petigk
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Beitrag von petigk »

Hallo,

auch ich möchte mich zu dem Hanau-Gig melden.

Vorprogramm:
Pünktlich um 1min nach 20:00Uhr kommt Ian Anderson auf die Bühne und kündigt Saori Jo an. Das ist schon ein ganz ordentliches Feature, wenn der Chef so etwas persönlich macht. Ich fand es echt ganz gut, was die Frau da gemacht hat. Klingt ein bißchen wie Tori Amos oder Kate Bush ist aber ganz witzig - auch das, was sie am Klavier macht. Ob die 3 Tull-Jungs da unbedingt bei einem Song hätten mitspielen müssen, weiß ich nicht. Das war aber ganz nett.

Eine kleine Anmerkung am Rande: Ich bewundere es jedesmal wieder, wie IA den ganzen Kram auf der Bühne manged. Während der Show wechselt er ja seine Instrumente und tritt die Effekt-Programme, macht Ansagen, zeigt Einsätze an, etc. Und auch hier hat sich das wieder gezeigt. Nachdem er zu Beginn Saori Jo angesagt hat, drückt er im Abgehen noch schnell einen Effekt, den er anscheinend für seinen nach 3 Songs folgenden Auftritt benötigt. Das finde ich irgendwie phänomenal.

Nachdem sie etwa 40 Minuten spielte hatte ich schon Angst, daß sich Tull mit einem 75Minuten-Programm aus der Nummer stielt. (Habe ich vor Kurzem bei Kansas erlebt.) Aber weit gefehlt.

Jethro Tull:
Ich möchte mich gar nicht in aller Breite äußern. Das haben andere schon getan und das war auch das einzige Konzert, welches ich in diesem Jahr besucht habe. Das die Stimme nicht mehr so dick ist und Herr Anderson manche Dinge ein bißchen tiefer singt ist ja bekannt. Das Programm war meiner Meinung nach eine gute Mischung, mit der eigentlich jeder zufrieden sein kann. Ich war es zumindest. Es gab sowohl die Hits, als auch ein paar Nummern, die ich selten oder noch nie live gehört habe. Gerade auch Darma for one incl. Drum-Solo fand ich gut.

Ich fand übrigens sowohl Licht, als auch Ton ganz ordentlich. Ich brauchte keinen Gehörschutz, was ich ganz angenehm finde. Für die harten Rocker war es sicherlich zu leise ;-)

Zu den "beiden Neuen" will ich mich auch nochmal äußern. David Goodier am Baß finde ich gut. Insbesondere auch, weil er bei ein oder zwei Stücken einen kleinen Gesangspart im Background übernommen hat und auch mal das Glockenspielt bedient. Das paßt echt ganz gut.

Bei John O`Hara muß ich mich irgendwie meinem Vorschreiber anschließen. Für die Orchester-Sachen ist das absolut in Ordnung was er macht. Im letzten Jahr auf dem Hessentag in Butzbach (?) habe ich ihn auch gesehen und war davon beeindruckt, daß er da recht ordentlich auf so einem Percussion-Teil rumgekloppt hat. Allerdings ist er in meinen Augen einfach kein Rock-Keyboarder. Sowohl von dem was er spielt, als auch wie er spielt.

Ich fand gut, daß er nicht einen (offensichtlichen) Synthie verwendet, sondern einen Flügel hatte, der via Midi mit den Soundmodulen verbunden war. Das sieht für eine solche Band einfach besser aus. Allerdings ist eine solche Hammermechanik-Tastatur für Orgel-Sachen recht blöd. Weil für die typischen Effekte müssen die Tasten sich etwas leichter drücken lassen. Und bei dem Programm wurde in jedem zweiten Stück eine Orgel eingesetzt. Übrigens: Bei der Orgel ein Sustain-Pedal einzusetzen ist ein Fax-pas.

Die Orgel-Sounds haben glaube ich ein einfaches Problem. Sie sind einfach zu breit und damit nicht durchsetzungsfähig. Ich spiele selbst ein wenig an Tasten, kennen mich allerdings nicht wirklich mit Zugriegel-Orgeln aus. Und mein Problem ist, daß jeder neu gemachte Sound genauso klingt wie der vorherige. Man zieht an den Riegeln und sucht den fetten Sound. Und irgendwann hat man dann fast alles auf volle Pulle und gibt noch etwas Zerre drauf. Das klingt zwar für sich alleine extrem fett aber im Band-Arrangement geht das dann irgendwie unter und matscht alles zu.

Auch bei dem Piano ist das meiner Meinung nach so ähnlich. Der Sound klingt alleine echt toll. Das merkt man in Einzelpassagen oder wenn der Rest der Band sich vom Arrangement her zurücknimmt. Aber wenn dann noch MBs Gitarre dazu kommt (schön viele Mittenfrequenzen!) dann kommt da einfach nichts mehr durch. Im Band-Kontext muß man manchmal einfach einen Sound verwenden, der für sich alleine gespielt zwar schrottig klingt, aber im in der Band paßt, indem er Freiräume für gewisse Frequenzen schafft.

Das merkt man meiner Meinung nach auch besonders bei den Stücken, in denen IA zunächt mit der Acc-Gitarre spielt und dann aussteigt. Da habe ich manchmal das Gefühl, daß auf einmal der Sound zusammenbricht. Klar die Gitarre klingt schon sehr ordentlich und auch sehr percussiv. Wenn das wegfällt, kann das nicht durch die Keybaords aufgefangen werden. Zumindest nicht mit dem Sound.

Nochmals zur Orgel: Wenn ich mit der rechten Hand etwas spiele kann ich mit der linken nicht noch bei gleichem Sound einen Akkord drücken. Das ist dann einfach viel zu tief. Deshalb hat eine Hammond auch zwei Manuale, so daß man auf beide einen anderen Sound legen kann.

(Ein ausgewiesener Sound-Spezi oder Tontechniker bin ich allerdings nicht. Das ist bei mir eher so gefährlichnes Halbwissen.)

Ein eigenes Solo sollte John O´Hara nicht unbedingt spielen. Das macht er auch nur noch bei einem Stück. Da fällt mir nachts auf dem Klo etwas ebenbürtiges ein. Bei Locomotive Breath spielt er ja etwas Bestehendes nach. Das geht dann schon irgendwie.

Nur um es nochmals zu sagen. Er kann auf Tasten spielen und spielt auch bestimmt keine falschen Töne. Aber er ist einfach kein Rock-Keyboarder. Das was er auf dem Akkordeon macht finde ich wiederum recht gut. Aber jetzt genug auf dem armen Kerl rumgehackt ...

Wie gesagt - ich war sehr zufrieden mit dem Konzert. Und entgegen meiner o.g. Befürchtungen haben die Jungs ungefährt 1Stunde 45Minuten gespielt. Das finde ich ganz ordentlich. Übrigens hat IA wenn ich mich nicht irre das ganze Konzert über "rumgewirbelt" und immer wieder mal auf einem Bein stehend gespielt. Das habe ich auch schon anders (nur zu Beginn des Konzerts) erlebt. Hat er irgendwie Sport getrieben?

Das Amphitheater in Hanau ist klasse - die Parkplatzsituation allerdings war katastrophal. Wenn ich es recht gehört habe, was die Veranstaltung ziehmlich ausverkauft. Zumindest hat ein Kumpel von mir kurzfristig keine Karten mehr bekommen.

Gruß, Thomas
Laufi
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Bonn, Museumsmeile 24.8.2008

Beitrag von Laufi »

Moin:

ich mach's erstmal recht kurz - bin soeben vom Bonner Konzert zurück.

Sehr lustig war für mich, daß WC besser wußte, wann mein letztes Tull Konzert war. 3 Jahre ist es wohl her und ich wußte also nicht genau, ob ich in der ganzen Zeit wirklich was vermisst habe. Meine generellen Gedanken sollten dem geneigten Leser ja bekannt sein (spielt mal was neues, Jungs). Ich war also auf die "sensationellen Live-Raritäten" und die "unglaubliche Spielfreude von Jethro Tull 2008" gespannt, auf die "tolle Lightshow" sowieso.

Das Schönste vorweg: nachdem ich 50 km mit dem Fahrrad angereist bin (denkt dran, liebe Kinder, in 40 Jahren gibt es 9 Mrd. Erdenbürger, wir müssen also gucken, was wir unseren Kindern für eine Welt überlassen!), war das toll, die ganzen alten Bekannten Gesichter wiederzusehen und bei einem Getränk ein paar Anekdötchen auszutauschen.

Soari Jo hat mir ausgesprochen gut gefallen, übrigens auch ohne das eine Stück Begleitung von halb JT - hörte sich für mich teilweise eher so "mitgedüdelt" an. Hab mir mal die EP der Dame gekauft, muß ich morgen nochmal in Ruhe hören. Bester Support Act seit der Mark Gillespie Band!

Dann starteten Jethro Tull mit "My Sunday Feeling" und es folgte die wohl mehr oder weniger gleiche Setlist wie auf den anderen Gigs. Konzert dauerte ca. 1:45 Min, obwohl es mir ein bischen kürzer vorkam.

Tja, was soll ich sagen? Einer alten Liebe gibt man keinen Korb. Einige Sachen fand ich so lala, andere haben mir richtig gut gefallen und die meiste Zeit des Gigs mußte ich mich durch den Gesang quälen. Sorry, aber das was da kam, war oftmals brutalst. Neben der Tatsache, daß IAs Stimme einfach hin ist (wissen wir seit Jahrzehnten), phrasiert er teils so daneben, daß er quasi der Band hinterher hinkt. Dann sind einige Sachen transponiert oder die Melodie einfach nach unten verändert ... oder beides. "Heavy Horses" hatte mit dem Original nicht mehr viel zu tun (und das meine ich leider nicht positiv), während "We Used To Know" so tief anfing, daß ich irgendwie an Barry White denken mußte.

Zu den positiven Sachen: Instrumental war das mit ganz wenigen Abstrichen richtig fein. Der Sound war gut, mir fehlte ein wenig der Druck von den Drums (siehe das Interview, was der Catfish für die BFN gemacht hat), aber okay. "Dharma For One" war gar richtig Weltklasse, "Serenade To A Cuckoo" und selbst "Bouree" gefielen. Schön, daß Dave Goodier versucht, was eigenes ins Bass Solo einzubringen. Einzig die Keyboards -und da möchte ich mich meinem Vorredner anschließen- konnten mich nicht überzeugen. Der Mann ist gut, zweifelsohne, aber von Sounds hat er definitiv keine Ahnung, das sollte er sich mal schleunigst von nem Soundtüftler machen lassen.

Schade, daß dieser Backscreen nicht mit dabei war - die Projektionen hätte ich gerne gesehen. Dafür gab es tatsächlich etwas, was man Licht nennen darf. Zwar billig, aber okay und es wurden tatsächlich Positionen ausgeleuchtet und ganz offensichtlich bedient das Lichtpult auch jemand, der grob weiß, was er macht. Einzig diese LCD Lampen hätten besser zu ner "Underwraps" Show gepaßt (der eine "neue" Song war von 1987!), aber ganz klar besser als das Schülerband Lichtrack, was ich auf den letzten Konzerten gesehen habe.

Keine Ahnung, wer auf die bescheuerte Idee gekommen ist, die Museumsmeile zu bestuhlen. Wenn man solche Plätze nicht mehr voll macht, dann sucht man sich halt ne kleinere Halle. In jedem Fall war mein Stehplatz (hinten, hinter den Sitzplätzen, neben den Bierbuden) recht bescheiden. Hätte ich den (mit immerhin 45 Euro) bezahlt, dann hätte ich mich geärgert. In diesem Sinne: vielen Dank an die gute Fee, die mich noch mit auf die Gästeliste gesetzt hat :-).

Fazit: ein netter Abend, zweifelsohne, aber vom Hocker gerissen hats mich dann auch nicht. Ich war ganz ordentlich unterhalten. Ich mags ja nicht mehr sagen, aber ich würde mich mal auf ein neues Album freuen, dann wär das nächste Konzert vielleicht noch was interessanter, weils dann nicht im 11. (bzw. 12.) Jahr ne Best-Of-Tour ist.

Cheers,

Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

http://www.laufi.de
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