IA plays The Christmas Jethro Tull

[King Heath]

Das tullsche Weihnachtsmärchen ist auf Tour und es gibt keinen eigenen Faden? Wir lassen nach.

Nun denn, gestern (4. Dezember 2009) im Theater am Aegi in Hannover. Zugegeben, der Titel der Tour schreckt ab, zumindest mich, und "Ian Anderson Unplugged" käme der Sache näher, aber letztlich kommt es auf den Inhalt an und nicht darauf, was auf der Packung steht. Und der Inhalt hat es in sich. Als Ende der 70er irgendwann mal eine ominöse Ankündigung eines IA Soloalbums die Runde machte, hatte ich auf eine akustische Platte gehofft. Das gestrige Konzert hat dies nun "live" eingelöst. Die Bühne ist simpel gehalten. Rechts ein kleines, aber fett bestücktes Schlagzeug, links ein schwarz verkleidetes Keyboard, in der Mitte drei Hocker, schwarzer Vorhang als Hintergrund, ein paar Funzeln an der Decke, schluss. Kurz vor Beginn kommt "Salamander" aus der PA, was meine Begleitung etwas irritiert zur Kenntnis nimmt ("Der spielt seine eigenen Sachen vorweg?"). Dann wird es dunkel und IA und Florian Opahle kommen auf die Bühne, setzen sich auf ihre Hocker und aus der PA dröhnt leiser Donner (wie eben nur leiser Donner dröhnen kann) und IA spricht eine leicht abgewandelte Einleitung zu "Dun Ringill". Donner und Meeresrauschen bleiben uns auch für den Rest des Stückes erhalten. Innovativ und irgendwie lustig. Danach dann der erste Höhepunkt des Abends: "March The Mad Scientist". Höhepunkt, weil heuer (habe ich von Franz Beckenbauer gelernt) erstmals auf einer Setlist und auch, weil es eines meiner all time favourites ist. Seltsamerweise erklärt IA hinterher, das Stück wäre ein Überbleibsel der "Aqualung" Sessions. Hm. Wird wohl das Alter sein.

Es folgt "Set-Aside" von "Secret Language", was ebenfalls zu meinen all time favourites gehört und eine hübsche Überraschung ist. Was jetzt kommt, ist mir komplett unverständlich, kann aber den Gesamteindruck nur unwesentlich trüben: "Skating Away". Lieber IA: LASS ES SEIN! Du versuchst dich doch auch nicht an Wagner Arien. Mein Begleiter, der Tull zuletzt 1997 auf einer der unzähligen Best Ofs gesehen hat, meinte in der Pause, dass es eine Frechheit gewesen sei, dieses Gejauel als Gesang zu verkaufen. Ich bin während der Darbietung jedenfalls ziemlich tief in meinen Sitz gerutscht (hatten wir nicht mal eine Diskussion übers Fremdschämen?). Schwamm drüber.

Der Rest war nett, um nicht zu sagen, sehr schön. "Tea with the Princess" hat mir live sehr gut gefallen (die Duröhre Version hat mir nicht gefallen).
"A Change of Horses" hingegen war nicht so my cup of tea. Jedenfalls wanderten meine Gedanken hier- und dorthin, wollten aber ums verrecken nicht bei der gebotenen Musik bleiben. Ein "grower"? Pörhäps. Florian O. aus R. bekam Gelegenheit, seine Eigenkomposition "Andantina" (glaube ich) zu präsentieren und beeindruckte mit Virtuosität. Der Rest der Truppe sorgte dann für Lacher (VORSICHT! SPOILER!), als sie sich auf den hinteren Teil der Bühne schlichen, um die Flamencoklatscher zu geben. IA setzte kastagnettenmäßig dann noch einen drauf. Nett.

"Past Time With Good Company" gefiel mir in dieser "unplugged" Fassung noch besser als das diesjährige Tull Arrangement und auch "My God" wurde dank fehlender E-Gitarre zu einem ganz neuen und sehr schönen Erlebnis. Für Konservative vielleicht etwas zu gewöhnungsbedürftig - aber hier lesen ja nur progressive Kräfte.

Vergeblich hatte ich darauf gehofft, dass "Aqualung" nicht in diesem hübschen Adventskalender versteckt gewesen sei. Die diesjährige Variation des 95er "Divinities" Arrangements ist in meinen Ohren Stückwerk und geht mir, mehr oder weniger, am Arscherl vorbei. Nicht, dass ich es fürchterlich schlecht finde, aber es zieht sich halt in die Länge und macht nicht so richtig Sinn, auch wenn es zwischendrin nett kracht. Gleiches gilt für "Locomotive Breath". IA singt die erste Strophe zur akustischen Gitarre und und lässt auf Interessantes hoffen, dann ist plötzlich Schluss und John O'Hara spielt die Pianoeinleitung. Danach ist dann mehr oder weniger alles wie gehabt, außer dass es akustisch bleibt. Sicherlich interessant, aber auch hier bleibt bei mir der Eindruck von Stückwerk zurück. Ich sollte es wohl nochmal hören. Wer weiß. Vielleicht setzt sich diese Art von "Tull" ja durch und ich komme nochmal in den Genuss.

Denn abschließend bleibt zu vermelden, dass mir (also ganz persönlich, ich, mein Ego) dieses Konzert deutlich besser gefallen hat, als Jethro Tull Konzerte der letzten Zeit. Mark Mondesir ist ein fantastischer Schlagzeuger und ich würde mir mehr Auftritte mit ihm wünschen. Die elektrische blieb konsequent im Koffer, wofür ich sehr dankbar bin, und Goodiers Bass kommt im akustischen Rahmen deutlich besser zur Geltung, als im vermeintlich lauten Umfeld eines üblichen Tull Konzertes. Einzig "the German squeezy thing" hätte mehr Pausen verdient gehabt. Ich bin dem Akkordeon sehr wohl zugetan, aber hier bekam es zu viel Aufmerksamkeit.

Es stellt sich unvermeidlich die Frage, warum IA nicht konsequent auf diese Art der Aufführung setzt. In fast jedem Interview der letzten Jahre hat er immer wieder darauf hingewiesen, dass er eigentlich ein "akustischer" Musiker sei - und er hat recht. Ich wünsche ihm den Mut, auch die richtigen Schlüsse aus dieser Erkenntnis und den Stecker zu ziehen. Und wenn wir mit uns ehrlich sind, dann müssen wir uns eingestehen, dass die Zeit für Jethro Tull, so wie wir sie kennen und lieben, längst gekommen ist. Zu IA in musikalischer Höchstform und der leistungsfähigkeit seiner Stimme angepasstem, dezentem Rahmen würde ich jederzeit auch längere Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Und hier noch die Abteilung Trainspotter:

Dun Ringill
March The Mad Scientist
Set-Aside
Skating Away (sollte besser nicht sein)
Jack-In-The-Green
We Five Kings
Christmas Song
Holly Herald
Another Christmas Song
Tea With The Princess
Bourée

Pause (eine Zichte, eine Cola, kein Austreten, da zu volle Klos)

God Rest Ye Merry Gentlemen
Birthday Card At Christmas
Andantina (Florian Opahle)
A Change of Horses
Past Time With Good Company
My God
Aqualung
Locomotive Breath
Keine Ballons

Schönadventnoch

KH


P.S.: Ein P.S. ist noch angebracht. An die Dauerfotografierer aus der dritten Reihe: wer hat euch eigentlich ins Hirn geschissen? Den gesamten Abend damit zu verbringen alle zehn Sekunden die Digitalkamera in die Luft zu halten um immer wieder das gleiche Motiv zu fotografieren? Es gab kaum Lichtwechsel, IA stand mal hier mal dort in üblicher Pose, Gott wie spannend. Ich kann nur wünschen, dass ihr beim Betrachten der Bilder nicht vor Langeweile tot vom Stuhl kippt. Habt ihr es schon mal mit Vögeln versucht? Also nicht mit Frauen (dass euch das fremd ist, habt ihr bereits bewiesen) sondern denen, die draußen rumfliegen. Da habt ihr doch hübsche Motive ohne Ende und ihr müsst keinen Eintritt bezahlen. Und noch viel besser: ihr geht anderen Konzertbesuchern nicht deratig auf den Sack.

Wo waren eigentlich die verdammten Ordner, wenn man sie mal braucht?

Angefressen

KH

[strange avenue]

Das war aba ne scheene rifjuh! Danke, Käptn! --

glück auf!

[Brandtthomas]

Moin Gemeinde,

war ebenfalls am Freitag im Aegi gegenwärtig. Saß in der zweiten Reihe schön in der Mitte (ohne Kamera...) und habe die Adventsmusik sehr genossen. Die ausführliche Predigt gab es ja oben schon aus bekrönter Perspektive. Von mir daher nur ein wenig Ergänzendes und sehr Subjektives...
IAs Gesang... ging für mich als OK durch, und ich bin (schon lange) kein Anbeter (mehr). Musik: Für mich bleibt dieser Abend in gewisser Hinsicht eine Erleuchtung, denn für Oft-Tull-Gucker/Hörer wie mich war es oberauffällig, dass die "wahre" Show nicht der Meister gab... Das echte musikalische Feuerwerk brannte auf der Bühne rechts... Links gab John'O das Keyboard gewohnt leidenschaftslos, und ja, vielleicht war die Quetschkommode einfach zu laut und zu oft mit dabei. David G. solide und mit schönem Ton aber irgendwie ohne eigenen Beitrag - wobei David G. aber recht beschäftigt war, denn er hielt die Kommunikation in der Band mit dem anderen Flügel aufrecht... Basser eben, das wiederum war gut. Nun aber der Schwenk nach Rechts (rein bühnentechnisch) Was Florian und Mark Mondesir da abgerissen haben, war für mich mit das Beste, was ich musikalisch seit langem live erleben durfte. Florian hat einen fantastischen Ton auf dem Finger, und Mark spielt mit einer Fingerfertigkeit, Technik und Gefühl für die Songs, dass es mir eine wahre Freude war. Habe (gefühlt) die Hälfte der Zeit dem Mark zugeschaut. Was für eine prachtvolle Vorstellung. Und so charmant dabei lächelnd... )) Die umwerfende Schlagzeugarbeit und die Gitarre von Flo haben - meine ganz subjektive Erfahrung - locker 80 % der Energie des Konzerts getragen. Was immer man IA vielleicht wg. Gesang oder neuer Werke oder whatever vorwerfen mag... in der Auswahl von Flo und Mark für JT/assoziierte musikalische Zusammenhänge hat er aber mal so richtig Sachverstand bewiesen. Und wann hat man den Meister zum letzten Mal in den (verschwitzten) Armen seiner Mitmusiker gesehen? Ist 'ne Weile her, denke ich. Meine Befürchtung.... IA hat's auch gemerkt, dass ihm hier 2 musikalisch und auch vom Applaus her(!) nicht nur das Wasser reichen können, sondern ihn - wenn sie frech wären - locker auf Platz 3 verweisen könnten. Ob ihm das auf Dauer schmeckt? Man wird's erleben.

Sehr froh, dabei gewesen zu sein!!!
Echt jetzt.

Wünsche einen frohen zweiten Advent.

[hunting boy]

Moin Gemeinde,

war ebenfalls am Freitag im Aegi gegenwärtig. Saß in der zweiten Reihe schön in der Mitte (ohne Kamera...) und habe die Adventsmusik sehr genossen. Die ausführliche Predigt gab es ja oben schon aus bekrönter Perspektive. Von mir daher nur ein wenig Ergänzendes und sehr Subjektives...
IAs Gesang... ging für mich als OK durch, und ich bin (schon lange) kein Anbeter (mehr). Musik: Für mich bleibt dieser Abend in gewisser Hinsicht eine Erleuchtung, denn für Oft-Tull-Gucker/Hörer wie mich war es oberauffällig, dass die "wahre" Show nicht der Meister gab... Das echte musikalische Feuerwerk brannte auf der Bühne rechts... Links gab John'O das Keyboard gewohnt leidenschaftslos, und ja, vielleicht war die Quetschkommode einfach zu laut und zu oft mit dabei. David G. solide und mit schönem Ton aber irgendwie ohne eigenen Beitrag - wobei David G. aber recht beschäftigt war, denn er hielt die Kommunikation in der Band mit dem anderen Flügel aufrecht... Basser eben, das wiederum war gut. Nun aber der Schwenk nach Rechts (rein bühnentechnisch) Was Florian und Mark Mondesir da abgerissen haben, war für mich mit das Beste, was ich musikalisch seit langem live erleben durfte. Florian hat einen fantastischen Ton auf dem Finger, und Mark spielt mit einer Fingerfertigkeit, Technik und Gefühl für die Songs, dass es mir eine wahre Freude war. Habe (gefühlt) die Hälfte der Zeit dem Mark zugeschaut. Was für eine prachtvolle Vorstellung. Und so charmant dabei lächelnd... )) Die umwerfende Schlagzeugarbeit und die Gitarre von Flo haben - meine ganz subjektive Erfahrung - locker 80 % der Energie des Konzerts getragen. Was immer man IA vielleicht wg. Gesang oder neuer Werke oder whatever vorwerfen mag... in der Auswahl von Flo und Mark für JT/assoziierte musikalische Zusammenhänge hat er aber mal so richtig Sachverstand bewiesen. Und wann hat man den Meister zum letzten Mal in den (verschwitzten) Armen seiner Mitmusiker gesehen? Ist 'ne Weile her, denke ich. Meine Befürchtung.... IA hat's auch gemerkt, dass ihm hier 2 musikalisch und auch vom Applaus her(!) nicht nur das Wasser reichen können, sondern ihn - wenn sie frech wären - locker auf Platz 3 verweisen könnten. Ob ihm das auf Dauer schmeckt? Man wird's erleben.

Sehr froh, dabei gewesen zu sein!!!
Echt jetzt.

Wünsche einen frohen zweiten Advent.

Da kann einem MB fast leid tun... Wäre natürlich jammerschade (aus meiner Sicht), wenn der jetzt so langsam untergeht.

hunting boy (der auch einen schönen 2. Advent wünscht)

[jan.gast]

Es stellt sich unvermeidlich die Frage, warum IA nicht konsequent auf diese Art der Aufführung setzt. (...) Und wenn wir mit uns ehrlich sind, dann müssen wir uns eingestehen, dass die Zeit für Jethro Tull, so wie wir sie kennen und lieben, längst gekommen ist. Zu IA in musikalischer Höchstform und der leistungsfähigkeit seiner Stimme angepasstem, dezentem Rahmen würde ich jederzeit auch längere Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Genau!
Auch sonst möchte ich, was sehr selten vorkommt, den Bericht in jedem Punkt unterschreiben!
Die Performance hatte eine Magie, von der ich vorher nicht zu träumen gewagt hätte, Abteilung »Fremdschämen« [blödes Wort, aber trifft die Stimmung nunmal genau!] blieb auf »Skating Away...« beschränkt (btw: wenn es stimmt, dass IA sich stets die Mitschnitte anhört, ist absolut unverständlich, weshalb er es auf der Setlist belässt, denn da singt er nun wirklich definitiv falsch). Flötenspiel fantastisch, besonders in Bouree, May God... Insgesamt eine wohltuende Stimmung von der Bühne runter, so kam das lange nicht mehr ...
JG

[Kwyjibo]

Was habt ihr eigentlich alle an Skating auszusetzen?

Ich war mit Familie und Freunde in Bochum zu geben und es war ein absolut tolles Erlebnis. Zum ersten Mal seit langem hatte man das Gefühl, die Setlist nicht zu kennen

Nur schade, dass die Geige nicht mit von der Partie, so hatte das Akkordeon eindeutig zu viel Spielraum.

[Birgit]

http://forum.rollingstone.de/showthread ... ost2042647
höhö

[CaptainFalcon]

Ich fands saugeil. Da waren einige Songs dabei, mit denen ich nicht gerechnet habe wie Set Aside oder Birthday card, die neuen Sachen, wobei vor allem Tea with the Princess live echt gut abgeht. Und das Gemecker gegen Skating Away kann ich einfach nicht nachvollziehen

[jan.gast]

...und das Gemecker gegen Skating Away kann ich einfach nicht nachvollziehen...

Was heißt Gemecker? 2.12. Berlin: auffallend viele falsche Töne, d.h. Töne, die, gemessen an der Melodie, die der Komponist dem Stück gegeben hat, falsch waren, man könnte auch sagen, nicht getroffene Töne und also kommt man zu dem Schluss: schlimm!
JG

[hunting boy]

Bin ich nicht auf dem letzten Stand, oder woran liegt's?

Weder "Tea With The Princess" und "A Change Of Horses" sind mir ein Begriff. Hilft mal jemand einem, der diesbezüglich noch hinterm Mond lebt, eben weit weg von den Five Sisters...

hunting boy

[jan.gast]

Ich fands saugeil.

Will noch nachtragen: ich auch.
JG

[CaptainFalcon]

Bin ich nicht auf dem letzten Stand, oder woran liegt's?

Weder "Tea With The Princess" und "A Change Of Horses" sind mir ein Begriff. Hilft mal jemand einem, der diesbezüglich noch hinterm Mond lebt, eben weit weg von den Five Sisters...

hunting boy

Das sind neue Songs.

[Whistling Catfish]

Bin ich nicht auf dem letzten Stand, oder woran liegt's?

Weder "Tea With The Princess" und "A Change Of Horses" sind mir ein Begriff. Hilft mal jemand einem, der diesbezüglich noch hinterm Mond lebt, eben weit weg von den Five Sisters...

hunting boy

Offenbar! "Tea With The Princess" und "A Change Of Horses" sind zwei brandneue IA Songs, die ursprünglich im vergangenen Jahr exklusiv für die indischen Shows mit Anoushka Shankar als Instrumentalnummern für Rockband, Flöte und Sitar komponiert wurden. "A Change Of Horses" firmierte bis vor kurzem noch unter dem Namen "Celtic Cradle". In der Zwischenzeit wurden die beiden wirklich beeindruckenden Prog-Rock-World-Music-Fusion-Nummern erheblich überarbeitet und mit jeweils tiefgründigem und typisch Anderson'schen Texten versehen und feierten anlässlich der UK Tour im September ihre Premiere als Vocalstücke. Und was für feine - rhytmisch teils recht schräge und komplexe Perlen sind das geworden. Ich habe mir jüngst drei der Christmas Shows zu Gemüte geführt und bin noch immer ganz von den Socken. Nicht nur wegen dieser beiden Nummern - sondern ob der schieren Qualität des IA Ensembles und der Magie der Show und des Programms! Das hat wahre Größe und ist sicherlich das beeindruckendste Programm, welches in diesem Jahr über irgendeine Bühne dieses Landes gegangen ist. Ganz großes Kino! Das hier natürlich wieder die üblichen "miserable gits" ihren immer gleichen Reigen über Gesang, Konzept und und und ablassen überrascht eigentlich auch niemanden mehr und ich mag' das auch nicht mehr kommentieren, da es z. T. einfach nicht mehr ernstzunehmen ist.

Eines kann ich mir aber dann doch nicht verkneifen: IA hat seine heutige Stimme seit nunmehr 26 (!) Jahren. Und sie ist in der jüngsten Vergangenheit deutlich besser als noch vor sagen wir einmal 15 Jahren. Und es ist alles darüber gesagt und diskutiert worden und ich beteilige mich an dieser wirklich längst totgequasselten Diskussion nicht mehr (gerne). Und man kann sicherlich vieles anführen, aber falsch im Sinne von....ähhh...falsche Töne in der jeweiligen Harmonie habe ich IA in den letzten 20 Jahren nur sehr, sehr selten singen hören. Und wer das hier behauptet hat sehr wahrscheinlich seine Weisheit diesbezüglich aus dem Spielen von Singstar auf der Playstation gewonnen oder sowas.

Im übrigen hat er in Bochum dieses gesanglich sicherlich sehr schwierige Stück, tadellos gesungen, während es ihm in Hannover und Offenbach deutlich mehr Anstrengung und "Force" abverlangte, es aber trotzdem noch schön war in meinen Ohren. Und in den der anderen Anwesenden ebenfalls, die dieses Stück an jedem Abend mit erheblichem Applaus bedachten. Also, immer schön locker bleiben und sich selber nicht so ernst nehmen, gelle! Man besucht Konzerte doch zum Genuss und zur Freude...oder hab' ich da was falsch verstanden?

Und, da ja hier auch über Florian O. und Martin B. diskutiert wurde: Wer seinerzeit die 2007 Acoustic Tull Tour gesehen hat und nun die Christmas Shows, wird nicht umhin kommen festzustellen, daß Martin Barre dem Florian Opahle im rein akustischen Format nicht wirklich ebenbürtig ist! Was nicht weiter verwundert, ist Martin doch seit 40 Jahren ein Rock (e-)gitarrist und Florian ein weltweit als Ausnahmemusiker gehandelter, gelernter Musiker, der das Spiel der akustischen Gitarre bei den Meistern der Welt in diesem Fach studiert hat. Und somit hat er dem Martin in dieser Frage ganz klar etwas voraus...und darüberhinaus hat er das Talent eben auch die richtigen "juicy bits" zu spielen, wie es eben nur echte Gitarrenhelden und emotionale Musiker können. Und das beantwortet auch die Frage ob Flori denn was kreatives beiträgt. Denn genau das ist es was er die ganze Zeit tut! (Genau wie IA, DG, JOH und MD im übrigen - denn was man dort vernimmt ist eine Bandleistung!!!) Was ich damit sagen will ist, daß Florian O. - trotz seines jugendlichen Alters - meines Erachtens nach der eigentlich komplettere Gitarrist ist. Ich sage bewusst nicht der bessere - weil das auch wieder nicht stimmen würde - aber zumindest ist er definitiv der bessere für diese Art der Show und als Gitarrist im Allgemeinen dem MB sicherlich ebenbürtig.....

Aber natürlich ist MB Tull's Gitarrist - rein aus emotionalen und nostalgischen Gründen käme für mich nichts anders als Dauerlösung in Frage. Für die IA Band und alle innovativen Geschichten, die IA ggf. noch auf der Pfanne hat, ist Florian allerdings der Mann der Wahl in meine Augen!!!!!

Alles weitere aus meiner Sicht dann wie immer im gedruckten Wort im Januar 2010.

Viele Grüße,
J.

[hunting boy]

Alles weitere aus meiner Sicht dann wie immer im gedruckten Wort im Januar 2010.

Bitte jetzt nicht schlagen, Whistling Catfish,

aber ich bin wirklich hinterm Mond (aber lernfähig), daher meine Frage, was sich hinter dem "gedruckten Wort" hier verbirgt. Bin noch relativ neu im Forum, da verzeihe man mir bitte diese für alte Hasen ungehörige Frage...

Dir und CaptainFalcon danke übrigens für die Infos.

hunting boy

[Whistling Catfish]

Bitte jetzt nicht schlagen, Whistling Catfish,

Oh, keine Sorge - bin ein ganz friedlicher Geselle...

daher meine Frage, was sich hinter dem "gedruckten Wort" hier verbirgt

Damit meinte ich bloß unser kleines, unmaßgebliches aber ab und an doch recht schönes und informatives Fanzine "Beggar's Farm News" des offiziellen Fanclubs! Das ist eine "labour of love" an der ich mich in den letzten Jahren recht gerne beteiligt habe! Bei Interesse kannst Du mir eine PN schicken und ich schicke Dir gerne weitergehende Infos.

Für das kommende Jahr werden wir z. B. exklusive Interviews mit John O'Hara und David Goodier anbieten können und allerhand weitere lustige Geschichten rund um das Tull Universum......

Viele Grüße,
J.