Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

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Moderator: King Heath

Wotan
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von Wotan »

Unisono hat geschrieben:
Birgit hat geschrieben:Die "do you believe in the day"-Passage hat er leider sehr verhunzt, bis Ryan einsprang.
Das ist leider wahr. Zugleich aber war das eine der wenigen Passagen, wo er tatsächlich "falsch" gesungen hat, also Töne, die an der Stelle beim besten Willen nicht hinpassen.

Darüber hinaus aber sollte man doch solche definitiv falschen Töne klar unterscheiden von jenen Stellen, an denen

1) Töne einfach weg bleiben oder nicht mehr hörbar sind (das ist z.B. oft der Fall, wenn eine etwas bewegtere Melodie nach einem Spitzenton wieder abwärts geht);
2) Töne zu spät kommen (das kommt in eben diesen Fällen vor, oft aber überhaupt an etwas rascheren Passagen, wo er immer wieder mal hinter der Band herhinkt);
3) IA andere (aber musikalisch auch passende) Töne singt. Gerade in den höheren Lagen in TAAB 1 ist er oft auf eine tiefere Melodielinie ausgewichen.

An 1 und 2 kann man sich stören - sollte aber nicht von "falschen Tönen" sprechen. (Der zweite Sänger hat viel öfter ein klein wenig unsauber intoniert.) Unter Punkt 3 kann man nur dann von "falsch" reden, wenn man darauf besteht, dass IA alles exakt so bringen muss wie 1972. Doch dazu besteht ja keine Verpflichtung: Er ist der Komponist und kann das Stück verändern, wie er will, um es der Stimme anzupassen.

Abgesehen davon ist der Gesang nun einmal nur ein Aspekt des "Gesamtkunstwerks", das wir da auf der Bühne haben. (Es kann mir auch in der Oper passieren, dass ich einige oder alle Sänger schlecht finde und dennoch die Aufführung genieße, weil die Inszenierung alles rausreißt oder das Orchester überragend ist.) Er war auch bei "alten" Tull-Konzerten keineswegs dominant; die instrumentale Komponente spielte immer die größere Rolle (ich war z.B. schon bei meinem ersten Tull-Konzert Anfang der 1980er Jahre verblüfft, wie die Stimme im Vergleich zu dem, was ich auf den Platten gehört hatte, im Konzert in den Hintergrund trat).

Und schließlich: Andersons Stimme hat auch in der angeknacksten Form (an der ich selbstverständlich ebenfalls [mit]leide) noch eine hohe Ausdruckskraft, ein paar besondere Klangfarben und damit eine Faszination, die ich auch in Zukunft nicht gänzlich missen möchte.

Gruß aus Köln - ich habe mich gefreut, in Mainz nun mal auch einige von euch zu sehen und zu sprechen

Armin

doch bei den ganz alten Konzerten war der Gesang schon dominant und stand klar im Vordergrund. Ich habe das Original Taab Konzert 1973 als ganz junger Mann mit erleben dürfen. Das wars.
Mein erstes Konzert 1970 in HH war Klasse. ( Ulla übrigens noch mit Clive an den Drums, Glenn C. am Bass. und John Evans durfte gelegentlich mitspielen).
Natürlich war der Gesang hier absolut im Vordergrund. Die ganzen 70 ziger im Grunde. Mit dem Gekrähe von heute hat das nichts gemeinsam. Der Kerl hat einfach zu viel gepafft und sich mit dieser gottverdammten Raucherei seine Stimme ruiniert. Die Raucherei und die Art von "Kunstgesang" wie IA ihn betreibt klappt auf die Dauer nicht.
Aber ehrlich gesagt mir isses völlig wurscht egal und geht mir auch am Allerwertesten vorbei.
Mir gehts einzig und allein um die Arrangements auf der neuen CD und die sind OK. Vom Jazz her kenne ich rein musikalisch gesehen ganz andere Cracks.
Es ist halt Nostalgie. Alte gute Musik für alte Leute! Da hilft auch die Tatsache nichts dass sich hin und wieder ein paar Jüngere da blicken lassen.

@Strange A.
Bist du im Urlaub, oder was ist los? Keine Lust mehr?
-Zitat--- Wir sind aus solchem Stoffe, aus dem die Träume sind… Sinngemäß aus: „Der Sturm“, 4. Akt, 1. Szene / Prospero, William Shakespeare ---Zitatende---
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John Wayne
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von John Wayne »

Wotan hat geschrieben: ... Der Kerl hat einfach zu viel gepafft und sich mit dieser gottverdammten Raucherei seine Stimme ruiniert. Die Raucherei und die Art von "Kunstgesang" wie IA ihn betreibt klappt auf die Dauer nicht...
Dieser Zusammenhang ist durch nichts bewiesen, auch wenn ich selber Nichtraucher bin. Bis 1984 hatter bestens gesungen, mit "Under wraps" ging es bergab, weil er, wie er selbst sagte, Probleme mit dem damaligen Material hatte, weil es die Stimme überanspruchte. Nichtraucher ist Ian seit Anfang der 90er ...

Im Übrigen befindet er sich in bester Gesellschaft mit Sängern, die ihre Stimme mehr oder weniger stark eingebüßt haben. Bei einem gewissen Derek William Dick, genannt Fish, ist es noch schlimmer. Bei Ian Gillan ist es ebenfalls hörbar, Child in Time klemmt er sich inzwischen live. Roger Waters hat eine extrem schwache und dünne Stimme

Aber es gibt auch Gegenbeispiele, Ronnie Dio konnte es bis zum Schluss (R.i.P.)
Manchmal gibt es Dinge, wo ein Mann tut, was ein Mann eben tun muss!
Wotan
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von Wotan »

mein lieber Cowboy. Es mag sein, dass es bei einigen Sängern die elende Raucherei nichts macht. Es kann sogar von Vorteil sein, so wie z.B.: bei C & Western, das so eine "verqualmte" bis versoffene Stimme gut ankommt. Oder beim einfachen Jazz a la Frank Sinatra. Was wäre New York New York ohne die verpaffte total versoffene Stimme? Oder auch im Blues. Und und und.
Aber doch nicht bei der Gesangsart die Ian so trefflich vortragen konnte. Da raucht man einfach nicht, der Stimme zuliebe.
Frag mal einen HNO Arzt was Rauchen alles so mit den Stimmbändern macht!
Als ehmaliger Raucher kann ich auch Nichtsängern nur empfehlen, dass Zeugs einfach zu entsorgen. DAS IST GIFT!

Zu Ian Gillen: Ich habe die Band auf der letzten D-Tour live erlebt. Natürlich gehen einige Sachen wie Child in Time überhaupt nicht mehr. Aber insgesamt war der Gesangsvortrag von Gillan OK und nicht zu vergleichen mit dem Gekrähe von IA.
Aber wie gesagt, eigentlich ist es schnuppe und noch nicht einmal eine Randnotiz wert.

Ja ja , ich weiß Helmut Schmidt HH, raucht 80 Kippen am Tag. So ein ausgeglichener Mensch, aber auch!
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Birgit
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von Birgit »

Wotan hat geschrieben:Mein erstes Konzert 1970 in HH war Klasse. ( Ulla übrigens noch mit Clive an den Drums, Glenn C. am Bass. und John Evans durfte gelegentlich mitspielen).
...
Ach, Ulla hat da auch getrommelt? :twisted:
Wotan
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von Wotan »

RICHTIGSTELLUNG nach § q /08 12/75- 85 Eisrevue.
Ulla, übrigens noch mit Clive an........usw.!
Im Sinne der Historischen Entwicklung der Correctness .

und heute weil s so warm ist:
Ist der Everest from Snow all free,
ist es warm dort wie noch nie !
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Birgit
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von Birgit »

@ Wotan

Wie hat's Dir denn eigentlich in Mainz gefallen?
:wink:
Wotan
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von Wotan »

Nee lass mal stecken! Ich stehe nicht so sehr auf alte "singende" Männer! ich weiß Chauvi und so....
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Unisono
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Bilder aus Mainz

Beitrag von Unisono »

http://moments-in-jazz.de/index.php?x=b ... 3&pagenum=

Bilder aus Mainz von Jens Vajen - kennt ihn jemand?
jan.gast
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Re: Mainz, Phoenixhalle, 22.05.2012

Beitrag von jan.gast »

... sehr schöne, vor allem hoch aufgelöste Bilder, danke.

JG
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