Bericht von 1972

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Moderator: King Heath

Unisono
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Bericht von 1972

Beitrag von Unisono »

Da schreibt ein Blogger aus der Sicht von 2012 einen sehr schönen Bericht über ein Konzerterlebnis von 1972. Ich finde es lesenswert!

http://mormoniconoclast.blogspot.de/201 ... brick.html
Jack Green
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Jack Green »

Dazu gleich eine Frage. Das Folgende hab ich noch nie irgendwo gehört, kann da in irgendeiner Form was dran sein?

"Jeffrey Hammond, Anderson's closest childhood friend, played bass, but not terribly well--in the albums, Evan and Anderson would quietly sneak back to the studios and re-record the bass line."

Glenn behauptet ja auch gerne, dass Jeffrey nicht besonders toll als Bassist war. Was sagt ihr dazu?
folkfreak
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von folkfreak »

Daß Jeffrey eigentlich kein Bassist war, sondern Ian ihn in die Blades holte indem er sagte: "Du siehst aus wie ein Bassist also spielst du bei uns Bass" ist bekannt. Ebenso, dass Ian Anfang der 70er eher Wert darauf gelegt hat, seine alten Kumpels wieder um sich zu versammeln statt die besten Musiker auch (wobei hier bei Barrie ja beides zutraf) . Jeffrey hat damals die ganzen Basspart Note für Note mechanisch lernen müssen: zuerst den Finger auf diesen Bund, dann den auf diesen etc etc. Die Band sgate, dass sie durch das pauken die Basslinien eher konnten als Jeffrey, ich denke allerdings, das bezog sich eher auf das jeweilige eigene Instrument. Die Golfkentnisse der anderen Bandmitglieder sollen in dieser Zeit auf Grund der langen Übungszeiten auch beachtlich angerstiegen sein. Ich denke aber nicht, dass das was da oben steht stimmt....
Jedenfalls finde ich, gerade mit diesem Hintergrund, das was die Band in den Jahren 1970-1975 geleistet hat, sehr beachtlich war. Und das ein "Laie" Bass auf A Passion Play gespielt hat auch. Denn: was er gespielt hat war rythmisch absolut tight und auf den Punkt.
Jack Green
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Jack Green »

Danke für die Antwort!
Kannst du mir irgendwelche Quellen für die Aussagen nennen? Täte mich doch sehr interessieren, das z.B. in einem Interview oder ähnlichem zu haben.
Danke!
Wotan
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Wotan »

Ich war live in dieser Zeit bei vielen vielen Konzerten dabei. Die Band spielte auf den Punkt.Punkt. Gerade der Basslauf bei TaaB ist nicht von schlechten Eltern. Der kam und kam und kam und kam und kam , immer und immer wieder auf den Punkt. Das gleiche gilt für den Drummer. Dieser Unsinn kann eigentlich nur von der Muckerpolizei kommen.
Sicher gab und gibt es viel versierte Bassisten und Schlagzeuger, damals wie heute. Aber die haben allesamt bei JT nichts verloren, weils einfach nicht passt.
Mon Dieu...
-Zitat--- Wir sind aus solchem Stoffe, aus dem die Träume sind… Sinngemäß aus: „Der Sturm“, 4. Akt, 1. Szene / Prospero, William Shakespeare ---Zitatende---
Jack Green
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Jack Green »

Ich würde auch eher dazu tendieren, diese Behauptung nicht zu beachten, da ja doch dies das erste Mal ist, dass irgendwer davon redet. Und alle bisherigen Aussagen deuten ja in die Gegenrichtung, also dass Jeffrey zwar zu der Zeit, als er zu Tull dazukam, schon gar nix mehr vom Bassspielen wusste, aber es doch in relativ kurzer Zeit gemeinstert hat. Und die Bassarbeit gerade auf TAAB und APP finde ich fast unübertroffen.
effo
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von effo »

Wotan hat geschrieben:Ich war live in dieser Zeit bei vielen vielen Konzerten dabei. Die Band spielte auf den Punkt.Punkt. Gerade der Basslauf bei TaaB ist nicht von schlechten Eltern. Der kam und kam und kam und kam und kam , immer und immer wieder auf den Punkt. Das gleiche gilt für den Drummer.
....was aber mit etwaigen Studioeinspielungen nichts zu tun hat - und um die ging es ja wohl :wink: !Deshalb dezentes Veto....Es ist ja eigentlich hinlänglich bekannt,dass der Meister in dieser Phase und auch bei späteren Produktionen bisweilen einige instrumentale Passagen der Rhythmus-Sektion selber eingespielt hat - erinnert sei hier nur an die nahezu komplette Drumspur bei LocoB,welche von ihm zum "1:1 - Nachspielen" so vorgegeben wurde,nachdem das "Angebotene" offensichtlich missfiel.Dass das Ganze dann Live von den eigentlichen Protagonisten "auf dem Punkt" gebracht wurde,ist zwar richtig,aber letztendlich eben nur eine spieltechnisch korrekte Umsetzung der Vorgaben des Meisters!Ist heutzutage bei vielen Kapellen eh Usus - er hat es halt damals schon gemacht.....
Wotan
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Wotan »

ich war bei den Proben nicht dabei. Nur, was der Bassist dann live gespielt hat, konnte unmöglich von jemand sein, der vorher keine Ahnung vom Bass spielen hatte.
Ob IA das wirklich so, also Ton für Ton vorgegeben hat? Keine Ahnung. Gut ist es wenn du einen kreativen Bassisten mit im Studio hast , und als Komponist dann mit ihm zusammen die Basslinie erarbeitest. Wie dem auch sei. Jedenfalls ist das ne geile Line!
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Unisono
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Drum?

Beitrag von Unisono »

effo hat geschrieben:erinnert sei hier nur an die nahezu komplette Drumspur bei LocoB,welche von ihm zum "1:1 - Nachspielen" so vorgegeben wurde,nachdem das "Angebotene" offensichtlich missfiel.
in dieser Fassung ist mir das neu. Ich habe das vielmehr - und zwar mehrfach - mit Bezug auf die Gitarrenspur gelesen
Unisono
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Über die Qualitäten eines Bassisten

Beitrag von Unisono »

Jack Green hat geschrieben:Glenn behauptet ja auch gerne, dass Jeffrey nicht besonders toll als Bassist war. Was sagt ihr dazu?
Hier, was David Goodier dazu sagt - offenbar mit großer Hochachtung:

"Having worked with Ian for nearly 10 years, I've listened closely to Jeffery's playing on a wide range of work and find his energy infectious.
In conversation, he always plays down his contribution and his playing ability, but I love it; a young man totally involved in what he's doing and technically much more able than he gives himself credit for. His playing definitely informs the way I play with Ian, as does the playing of all my gifted predecessors. It's quite daunting sometimes, but part of my enjoyment of this project is remembering the excitement I felt as a teenager listening to Tull and I hope I can bring some of that to the shows we're currently doing."

(Das stammt aus dem an anderer Stelle im Board bereits zitierten Interview mit den Bandmitgliedern über die Vorbereitung der TAAB-Tour
http://thejethrotullboard.proboards.com ... 881&page=2)

Demnach dürfte der Wahrheitsgehalt der oben zitierten Anekdote gering sein.
folkfreak
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von folkfreak »

Bei Locomotive breath wars die Gitarre, nicht das Schlagzeug.
Die Quellen zu mmeinen Angaben finden sich in diversen alten A new Days, aber frag mich nicht welche, das such ich nicht raus, wahrscheinlich irgendwas vor Heft 20.
Es ist für einen Kontrollfreak wie ian ja geradezu Ideal einen bassisten zu haben, dem er Note für Note vorschreiben kann, was er zu spielen hat. Das sohl kein negatives Licht auf Jeffrey werfen, der war einfach genial !

Grüße
Alex
Jack Green
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Jack Green »

Ich hab das für Loco so im Kopf, dass Ian die Bassdrum eingespielt hat und Clive dann darauf aufbauend das drumherum. Kann sich an diese Version noch wer erinnern? Ich sollte wirklich mal anfangen ein System für diese Infos anzulegen.
Whistling Catfish
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Whistling Catfish »

Jack Green hat geschrieben:Ich hab das für Loco so im Kopf, dass Ian die Bassdrum eingespielt hat und Clive dann darauf aufbauend das drumherum. Kann sich an diese Version noch wer erinnern? Ich sollte wirklich mal anfangen ein System für diese Infos anzulegen.
So hab' ich's auch mal gelernt......gibt ja bald das AND-Interview Tapes Buch....da isses dann sicherlich alles unter
zwei Deckeln vereint...;-)
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Unisono
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von Unisono »

Jack Green hat geschrieben:Ich hab das für Loco so im Kopf, dass Ian die Bassdrum eingespielt hat und Clive dann darauf aufbauend das drumherum.
Im englischen Wikipedia gibt es einen Artikel "Locomotive Breath". Dort steht:

**"Locomotive Breath" was recorded in a rather unusual manner: The entire track was pieced together from overdubs; most of the parts of the song were recorded separately. Ian Anderson did his normal flute and vocal parts in addition to bass drum, hi-hat, acoustic guitar and some electric guitar parts. Then John Evan's piano parts were recorded; Clive Bunker added the rest of the drums and Martin Barre finished the electric guitar parts. All of these recordings were then overdubbed onto each other because Anderson was finding it difficult to communicate his musical ideas about the song to the other band members.**

Leider ohne jede Quellenangabe, obwohl die bei Wiki doch angeblich so wichtig ist ... Die Version, die ich in Erinnerung habe, könnte so bei David Rees stehen. Ich werde mal nachschauen, habe das Buch aber im Moment nicht zur Hand
effo
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Re: Bericht von 1972

Beitrag von effo »

folkfreak hat geschrieben:Bei Locomotive breath wars die Gitarre, nicht das Schlagzeug.
Jo,Klampfe ist klar - aber auch zumindest Teile des Drumparts (gut,nicht die komplette Line....)
folkfreak hat geschrieben:Es ist für einen Kontrollfreak wie ian ja geradezu Ideal einen bassisten zu haben, dem er Note für Note vorschreiben kann, was er zu spielen hat.

Grüße
Alex
Eben!Wäre demnach halt auch gar nicht so abwegig,wenn er bei TAAB I verschiedene Sachen im Nachgang nochmal kurz selber in die Hand genommen hätte - was aber wiederum nichts mit der Live-Performance von JHH zu tun hat - die war ohne Zweifel!!
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