Dream Theater-Black Clouds&Silver Linings

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Moderator: King Heath

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Kwyjibo
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Dream Theater-Black Clouds&Silver Linings

Beitrag von Kwyjibo »

Da ich weiß, dass außer mir noch mindestens zwei weitere Fans zu der Band hier im Forum rumlaufen eröffne ich den Thread zum neuen Album, welches im Juni erscheinen wird.

Am 23. 06. tritt die Band übrigens in Gelsenkirchen auf mit einem gewissen Neal Morse als Vorband.

Zum neuen Album kann man sich bereits die ersten beiden Songs anhören, die wurden nämlich von einem portugiesischen Radiosender gespielt.

Gewohnt gute Kost:

A Nightmare to remember ab Minute 14:00

mms://195.245.168.21/rtpfiles/audio/wavrss/at3/310194_44243-0904170033.wma

A Rite of Passage ab 16:00

mms://195.245.168.21/rtpfiles/audio/wavrss/at3/310195_44244-0904170033.wma
CaptainFalcon
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Beitrag von CaptainFalcon »

Ja, bin auch gespannt auf das neue Album. Und das Konzert im Juni werde ich eventuell zusammen mit meinem Bruder, der eigentlich der wirkliche Dream Theater Fan ist, besuchen. Mal sehen. Eine Predigt von Neal Morse im Vorprogramm ist natürlich schon doppelt Grund :D
Kwyjibo
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Beitrag von Kwyjibo »

Will ich auch schwer hoffen, dass wir dahin gehen :wink:
Trainspotter
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Beitrag von Trainspotter »

They will play in Oslo September 26

http://www.billettservice.no/html/artis ... AM+THEATER
Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

„Every cloud has a silver lining“, so sagen die Menschen im angelsächsischen Sprachraum wenn Sie ausdrücken wollen, das jede Krise eine Chance bietet, bzw. in jedem Unglück auchn etwas Gutes liegen kann. Black Clouds & Silver Linings ist dann auch der Titel des neuen Albums meiner liebsten Prog-Heroen von allen.

Leider muss ich allerdings feststellen, daß sich auf diesem Album überwiegend dunkle Wolken finden und nur sehr wenige Silberstreifen.

Das Ganze beginnt zunächst einmal mit Stil: Gewitterdonner eröffnet den gut 75-minüten Progmetal Reigen. Der Opener „A Nightmare To Remember“ erzählt die Geschichte einer Familie die einen schicksalhaften Autounfall erlebt hat. Klassische, solide Dream Theater Kost – alles schon irgendwann mal von den fünf New Yorker gehört.

Weiter geht es mit der Freimaurerhymne „A Rite Of Passage“. Nettes, geheimnisvoll pathetisches „Geriffe“ und ein hübscher melodiöser Refrain wechseln sich ab. Nicht schlecht, aber mit fast achteinhalb Minuten viel zu lang.

Mit Wither gibt es dann die obligatorische Ballade und einen der eher rar gesäten Silberstreifen am ansonsten doch arg düsteren DT-2009-Output Horizont. Inhaltlich geht es m. M. um den kreativen Songwritingprozess als solchen. Schön! Und mit einer Zeile, bringt Petrucci es gar selbst auf den Punkt wenn er sagt: „But I feel I’m getting nowhere; and I’ll never reach the end.“

Denn genau das trifft mein Empfinden mit dieser neuen Platte. Die Songs sind ALLE viel zu lang und werden zum Teil durch strunzlangweiliges Notengespritze und Riffgeknüppel krampfhaft über die 10-Minuten-Grenze ausgewalzt. Auch diejenigen Lieder, die bereits nach der Hälfte der Zeit eigentlich nichts mehr zu sagen haben.

Wie zum Beispiel das folgende „The Shattered Fortress“ mit dem Portnoy nunmehr seine sich über fünf Alben verteilte Alkoholentzugsoper zu Ende bringt. Endlich möchte man hier fast sagen! Musikalisch – wie auch schon sooft zuvor – ordentliches "auf-die-Zwölf-Geknüppel" und Zitate aus den vorhergegangenen „12 Steps“.

Das schönste Stück auf „Black Clouds“ ist in meinen Ohren Portnoys Abschiedslied „The Best Of Times“ welches er seinem jüngst verstorbenen Vater Howard gewidmet hat. Nach einem gut dreiminüten überpathetischen Intro entwickelt sich hier eine flotte Progrocknummer nach Rush-Art. Ein wunderschöner, ergreifender und nachvollziehbarer Text machen diese Nummer - neben "Wither" zum zweiten Highlight auf dieser Platte.

Das letzte Stück „The Count Of Tuscany“ ist eine mit 20 Minuten viel zu lange, wenig packende und streckenweise fast nervige Progmetalarie, die am Ende jedoch im akustischen Teil durchaus noch etwas Charme entwickelt.

Ich bin ein eingefleischter DT Fan der ersten Stunde, muss allerdings in letzter Zeit vermehrt feststellen, daß für mich die doch einst so reizvolle Mischung aus hochkomplexen Geknüppel, meldiösen Songs und tollen Ideen mehr und mehr in belanglosen Musiksport abdriftet. Schade.

Es gibt natürlich keine wirklich schlechten DT-Alben. Und auch dieses ist mit Sicherheit hörenswert aber richtig gut ist es eben auch nicht.

Aber es wären nicht Dream Theater wenn sie mit diesem Release für einen alten Hardcorefan wie mich nicht doch noch etwas tolles zu bieten hätten. Denn neben dem Album enthält der Titel zwei Bonusdisks. Eine mit dem kompletten Album in Instrumentalmixen, die natürlich kein Mensch braucht und einer weiteren CD mit Coverversionen von Rockklassikern. Und hier knallt es ganz hervorragend. Wenn die fünf New Yorker z. B.eine Monsterversion von Rainbows „Stargazer“ ausrollen. Warum kann Jordan Rudess nicht einmal für das DT-Original-Material so schöne Keyboardsounds wählen?

Oder Randy Jacksons Klassiker „Take Your Fingers From My Hair“, der schön beweist, daß James LaBrie durchaus schöne R’n’R Melodien singen kann, wenn man ihm denn welche gibt.

Außerdem gibt’s noch King Crimson „Larks Tongues In Aspik“ in einer atemberaubenden Metal Version.

Und Iron Maidens „To Tame A Land“ rockt und rumpelt ebenfalls ganz vorzüglich.

Viele Grüße,
J.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Kwyjibo
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Beitrag von Kwyjibo »

Whistling Catfish hat geschrieben:
Das letzte Stück „The Count Of Tuscany“ ist eine mit 20 Minuten viel zu lange, wenig packende und streckenweise fast nervige Progmetalarie, die am Ende jedoch im akustischen Teil durchaus noch etwas Charme entwickelt.

J.
Ich kopiere meinen Beitrag einfach hier rein^^:

Da muss ich doch ganz eindeutig einschreiten, da für mich der Graf das beste Stück des Albums ist, welches in Sachen Stimmung, Abwechslung auch am meisten zu bieten. Melodiös, hart rockend, psychedelisch, und dann das große AHA-Erlebniss am Ende, das mir die Tränen in Augen treibt. Ein wahres Meisterstück. Mit dem Rest des Album hin ich ebenfalls sehr zufrieden, ich mag lange Stücke.

A Nightmare to Remember bietet auch nahezu alles was an DT liebt, Portnoy packt auch den Blast Beat aus. Den ruhigen Mitteilteil finde ich genial. Wither ist eine gute "Ballade". Davon haben DT schon einige schlechtere gemacht. The Shattered Fortress ist der krönende Abschluss der Serie in dem die einzelnen Teile gelungen mit neuen Parts vermischt wurden. Man spürt, dass die Reise mit diesem Stück ihr Ende gefunden hat.

A rite of Passage ist ein straighter Rocker (und das bei über 8 min^^), sowas muss auch mal sein. Petruccis Solo ist der Hammer.

Und zu guter letzter The Best of Times, sehr emotional, sehr schön.

De Facto ein tolles Album, gefällt mir besser als die Systematic Chaos.
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