Trier 12.06.05

Hier kommen alle JT Konzertberichte, Stories, etc. rein / JT concert reviews, stories, etc.

Moderator: King Heath

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Nicht der Ian
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Trier 12.06.05

Beitrag von Nicht der Ian »

Wo sind die Erlebnisberichte?
Fiel das Konzert aus, schlafen die Herrschaften noch, große Pause ist doch schon vorbei! :lol:
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Is ja schon gut, nicht so stürmisch.

Dann fang ich mal an mit einem kleinen Bericht.
Das Konzert fand in der "Messehalle" statt, ein großer Kasten, der die Atmosphäre einer entkernten Fabrikhalle hatte. Keine Vorhalle, nur ein kleines Flürchen, wo sich Abendkasse, Merchandise, Klofrau mit ihrem Tischlein und Security drängten. Da in der Halle natürlich wieder Rauchverbot herrschte (was ich als Raucherin grundsätzlich als sehr angenehm empfinde), gesellten sich dazu noch jede Menge Raucher. Die Buben von der Security hatten ursprünglich wohl gedacht, sie könnten niemanden mehr rauslassen, der mal drin war. Aber als dann die Rauchschwaden im Vorräumchen blickdicht wurden, hatten sie ein Einsehen.

Am Nachmittag hatte rund um die Halle übrigens ein großer Flohmarkt gestanden, wo ich mir eine schöne neue Sonnenbrille gekauft habe, Herr Laufenberg 8)

Zu Konzertbeginn war ich dann im Pressegraben. Es war sehr eng darin, da aber nur Martin Webb vom A New Day, Julian Kiefer aus Luxemburg, ein Fotograf vom Trierer Volksfreund und ich da waren, ging es freundschaftlich dort zu. Wir ließen dem Fotografen den Vortritt, da er ja seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, während wir anderen ja nur aus Jux und Dollerei da waren.
Letzte Aussage trifft absolut zu, denn ich denke nicht, dass ich ein Foto von den beiden Filmen, die ich durchgehauen habe, veröffentlichen kann. Die wenigen Lichter, die zur sogenannten "Bühnenbeleuchtung" dienen, sind einfach nicht genug für meine gute, alte Kamera. Zudem wurde das Licht wieder von James Duncan gefahren, was zwar Kosten für den Lichtdesigner spart, aber die Sache nicht unbedingt besser macht.
(Vorschlag an Anderson: Da Sohnemann doch sowieso schon hinten am Pult ist, könnte man doch das Licht auf 4 bunte Lampen und einen Spot reduzieren, die PA Anlage noch etwas abspecken, dass man sie mit einem 16 Kanal Pult fahren kann, Voila: James Duncan kann dann sowohl Licht als auch Ton abmischen :twisted: )

Zur Akustik: Als wir in die Halle kamen, befürchtete ich einen grottigen Sound. Sie sah irgendwie so aus. Dann aber war ich positiv überrascht, dass Mike (Front Of House Tontechniker) einen ganz passablen Sound zustande brachte. Insgesamt muss ich sagen, dass das mal eine gute Entscheidung von Anderson war, Mike ans Mischpult front of house zu holen. Seit Jahrzehnten macht er den Monitormix und kennt also alle Songs in- und auswendig. Seine Abmischung gefällt mir wesentlich besser als die Arbeit seines Vorgängers.

Zum Konzert: Es gab keine Überraschung in der Setlist.
Für mich persönlich sind "Up To Me" und "Hymn 43" echt die Klopper. Allein diese beiden Stücke waren die Anreise wert. (Anmerkung: Man darf das aber einem normalen Menschen nicht erzählen, dass man mehr als 1000 Kilometer am Wochenende fährt, um 2 Lieder zu hören.)

Bei "Aqualung" war ich dann wie immer aufm Klo - ganz alleine, keine Warteschlange - zu "Wind Up" wieder in der Halle und zu "Loco" dann rauchen.

Insgesamt hat es Spaß gemacht, auch wenn ich gestern fast den rhythmischen Analphabeten neben mir erschlagen hätte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie dieser Typ versuchte JEDES LIED mitzuklatschen, völlig neben dem Takt, ob nun ruhigste Stelle oder rockiger Kracher. Bin dann schnell da weg, aber kurze Zeit später stand er wieder in meiner Nähe. Meine Schülerinnen konnten mich nur mit Mühe zurückhalten. Ich wollte den wirklich hauen :x

So, jetzt würde ich ja noch gerne nach Kölle fahre, aber an dem Tag ist Gesamtkonferenz bis 18 Uhr. Schade
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Jogi
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Beitrag von Jogi »

Also, gestern Abend standen bei mir die Jungs um Mastermind Ian Anderson auf dem Plan. Ich war das erste mal zu einem Konzert in Trier unterwegs, und zwar in die Messeparkhalle. Die Halle ist recht einfach zu finden, einmal von Süden her kommend entlang der Mosel, dann rechts über die Brücke und schwups, man ist da. Es gibt dort ausreichend Parkplätze, diese sind kostenlos. Die Halle selbst ist nicht groß, ich würde sagen, für ca. 1000 Besucher, die Akustik ist okay. Es gibt keine Sitzplätze.

Nun, der Beginn war für 20.00 Uhr avisiert, und ich ärgerte mich, als um 20.10 Uhr ein paar Roadies meinten, sie müssen nun noch anfangen, ein paar Kabel etc. fest zukleben. Das Publikum setzte sich erwartungsgemäß in der Überzahl aus meiner Altersklasse zusammen, ein paar Jungspunde genauso wie Rentner waren in erheblich kleinerer Anzahl gleichermaßen vertreten. Ach ja, man kam in die Halle rein und was stand überall geschrieben?

„Jethro Tull request: No smoking“. Bis auf ein paar ganz wenige funktionierte dies und ich muss zugeben, die Luft war dafür wesentlich besser als bei den meisten Konzerten, die ich bisher besucht habe.

Zum Konzert selbst: Es war eine Art „Best-Of-Tour“. Die Setlist ändert sich in den letzten Jahren ohnehin kaum. Für meinen Geschmack genau die richtige Songauswahl, insbesondere das legendäre „Aqualung-Album“ wurde fast komplett gespielt. Ian Anderson mit seinen 57 Jahren hat immer noch eine sagenhafte Ausstrahlung. Insgesamt war die Band gestern Abend sehr spielfreudig, kein Anflug von Arroganz. Bei den hohen Tönen tut sich Anderson vielleicht mittlerweile etwas schwer, aber ansonsten vom feinsten.

Für mich als Gitarristen stand der Beweis wieder auf der Bühne. Martin Barre, ohnehin bekannt als sehr guter Gitarrist, spielte mit 2 Soldano-Tops und 2 2x12er Marshall 1922 Cabinets. Der Sound war überwältigend. Und vor allen Dingen mal wieder richtig laut. Der Bandsound insgesamt war annehmbar, lediglich die Bassdrum hätte für meinen Geschmack noch etwas mehr Schmackes gebrauchen können.

Es waren kaum Pausen zwischen den Stücken und das Hauptprogramm dauerte 1 Stunde und 50 Minuten. Zum Schluss gab es die obligatorischen Riesenluftballons und 3 Zugaben folgten. Für 38,50 Euro also in Ordnung.

Mein Fazit: Es war schön, mal wieder eine Band zu sehen, die mich zum einen gedanklich in die früheren Zeiten abschweifen ließ, aber zum anderen auch mal wieder eine absolut professionelle Band zu sehen, bei der aber auch wirklich jeder Ton passt und die sich offensichtlich nicht ein einziges mal verspielt hat. Vollprofis halt.


Gruß Jogi
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

@ Jogi,
kurze Korrektur: Der Beginn des Konzerts war für 20.30 Uhr angesetzt, deshalb haben die Jungs um Stagemanager Tristan erst so spät den letzten Line Check gemacht. Hab ich aber auch nicht verstanden, warum man nicht um 20.00 Uhr anfängt, wenn kein Support da ist.
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Jogi
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Beitrag von Jogi »

oh, ich bin vom Ticket ausgegangen, da stand 20.00 Uhr.

Dann waren sie mit 20.35 Uhr absolut intime!!!!
Warchild
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Beitrag von Warchild »

Ulla hat geschrieben:Hab ich aber auch nicht verstanden, warum man nicht um 20.00 Uhr anfängt, wenn kein Support da ist.
In Trier war kein Support?? ... habt ihr ein Glück gehabt! :)
Nicht der Ian
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Beitrag von Nicht der Ian »

Warchild hat geschrieben: In Trier war kein Support?? ... habt ihr ein Glück gehabt! :)
Das Mädel hat in Wattenscheid doch alles gegeben! "Ich bin so froh das ihr hier seid, gleich spielt Jehtro Tull, ich liebe euch alle! " :lol: :lol: :lol:
Warchild
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Beitrag von Warchild »

Nicht der Ian hat geschrieben:
Warchild hat geschrieben: In Trier war kein Support?? ... habt ihr ein Glück gehabt! :)
Das Mädel hat in Wattenscheid doch alles gegeben! "Ich bin so froh das ihr hier seid, gleich spielt Jehtro Tull, ich liebe euch alle! " :lol: :lol: :lol:
Manchmal reicht eben auch alles nicht ... 8)
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