Meckertopic? "Live Set der letzten Jahre"

Allgemeine Diskussion über Jethro Tull, Neuveröffentlichungen, etc. / General discussion about Jethro Tull, releases, etc.

Moderator: King Heath

Antworten
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 1734
Registriert: Mi Aug 04, 2004 9:31 pm
Wohnort: Bremen

Meckertopic? "Live Set der letzten Jahre"

Beitrag von Dietmar »

Moin moin ....

so, bevor es zu "kuschelig" wird, dachte ich mir ich starte mal was Neues .... to be discussed.

Auslöser: mein bekloppter Nachbar gestern Nacht, der meinte, auf einem Donnerstag Abend seinen 30. Geburtstag in aller Öffentlichkeit feiern zu müssen. Daher nur 3 Stunden Schlaf .... vielen Dank, Ingo :evil:

Wie dem auch sei .... konnte ich Marcos "Flyer Bezahlung" gucken, in dem Falle DVD Brasilien-Konzert Ende 2000. Eigentlich ganz nett, ABER ....

....was mir da echt noch mal wieder BEwußt wurde -GEwusst hab' ich es schon länger- dieses Gefühl der "Austauschbarkeit" der Tull-Tourneen der letzten Jahre (ich sag' mal seit 1997), kommt doch nicht von ungefähr, oder? Das hat doch gar nicht mal was damit zu tun, ob sie den einen oder anderen Song spielen oder nicht - das hat aus meiner Sicht eher damit zu tun, dass der "strategische Aufbau" eines Tull-Konzertes seit Jahren unverändert ist.

Beispiele: Bestimmte Songs kommen (fast) immer an den selben Stellen des Konzertes

- Nothing Is Easy immer als zweites
- Thick as A Brick immer als 4. oder 5.
- immer zwei Flöteninstrumentals, "Bouree" + "x"
- immer ein Martin Barre Stück
- Budapest immer vor Aqualung
- immer ein ausgedehntes Akustik-Stück ....
- .....

zu letzterem: immer der gleiche Aufbau, egal ob "Fat Man", "Water Carrier" oder neuerdings "Mother Goose"..... irgendwie im Prinzip alles das Gleiche, oder?

Will damit eigentlich nur sagen: der AUFBAU des Sets ist in der Tat seit Jahren identisch, es werden lediglich einzelne Tracks getauscht.

Muß ehrlich sagen, so gut mir Bhv. und Hannover auch gefallen haben .... neue "Leidenschaft" weckt das bei mir nicht wirklich. Dachte bei der DVD gestern Nacht (heute morgen): Das Gleiche in "Grün", nur 5 Jahre vorher ....

So, viel Spaß beim "zerpflücken" dieses Gedankenganges (daher auch das "?" im Titel) .... einigen fallen bestimmt "1.000" Gegenbeispiele ein.... nur zu :D

Gruß Dietmar
Warchild
Beiträge: 535
Registriert: Di Jan 18, 2005 1:33 pm

Beitrag von Warchild »

Das ist immer die gleiche "Kritik" ... Bild

Möchte jetzt nicht falsch verstanden werden: nix gegen Kritik ... aber immer dasselbe? :roll:

Da hat man schon manchmal keine Lust mehr das durch zu lesen, geschweige denn darauf zu antworten ...
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 1734
Registriert: Mi Aug 04, 2004 9:31 pm
Wohnort: Bremen

Beitrag von Dietmar »

Wollte Dich nicht einschläfern, "Warchild", war nicht meine Absicht. Genausowenig ging's darum, "nur der Provokation wegen" noch mal so ein Thema zu starten.

Ich stelle mir halt nur die Frage: mir haben die zwei Konzerte gut bis hervorragend gefallen, und trotzdem denke ich hinterher: reicht auch wieder für zwei Jahre. Woran liegt das? Früher war ich ähnlich "manisch" (vielleicht nicht ganz so....) wie Jörg, heute nicht mehr, dafür muss es (....neben persöhnlichem "Verfall" :wink: ) doch Gründe geben....?

Und der Gedankengang, dass sich in der "Dramaturgie" eines Tull-Gigs seit Jahren eigentlich nichts mehr verändert hat, den hat m.E. so auch noch keiner angerissen.... oder?

Egal, sollte das Thema noch mehrere "nerven" .... immer raus damit, dann kann der "Master" da dann auch gerne mal ein Schloss vormachen. Ist dann auch okay, hab' nicht die Absicht, hier den Bogen zu überspannen...

Und ein bisschen Bild werd' ich nach der kurzen letzten Nacht jetzt auch mal :)

Gruß Dietmar
CaptainFalcon
Beiträge: 668
Registriert: Mo Okt 04, 2004 10:38 pm
Wohnort: Mannheim

Beitrag von CaptainFalcon »

Im Prinzip hast du natürlich recht Dietmar, dass der Aufbau eines Sets immer ähnlich ist, bzw. das bestimmte Songs immer an bestimmten Stellen gespielt werden.

Das liegt aber zum großen Teil an drei Dingen:

1. Das schon oft festgestellte zu kleine Repertoire aus unterschiedlichen Songs aus denen die Band auswählt.

2. An der Natur bestimmter Songs. Aqualung, Budapest sind Stimmungshighlights, die muss man am Ende spielen, genauso wie LocoBreath die Zugabe einleiten muss. Nothing is Easy ist der perfekte zweite oder dritte Song eines Sets, weil jeder in der Band mal alleine richtig rocken darf und somit ist das die perfekte Nummer vor der formalen Begrüßung. Thick As A Brick wird oft als erstes richtiges Highlight für Leute, die nicht alle Tullsongs kennen, gespielt. Und ein Akustikset in der Mitte ist eine willkommende Abwechselung.

3. Fehlt einfach ein neues Studioalbum. Bis auf Dot Com, haben alle Studioalben die Setlist maßgeblich verändert und die Routine aufgebrochen.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Aufbau des Sets schon sehr gelungen ist. Es liegt nicht an der fehlenden Dramaturgie, sondern einzig und allein an den Songs selbst, die zu wenige Überraschungen enthalten. Diese Tour fand ich die Setlist aber großartig, weil die Mischung einfach passte und mit Up To Me und Hymn 43 zwei Songs dabei waren, die ich noch nie live gesehen habe.

Ich glaube, den letzten Satz habe ich mittlerweile schon insgesamt 5mal in verschiedene Threads geschrieben ;)
Whistling Catfish
Beiträge: 4637
Registriert: Mo Aug 09, 2004 8:59 am
Wohnort: Germanland & Polany
Kontaktdaten:

Beitrag von Whistling Catfish »

Dietmar hat geschrieben: Und der Gedankengang, dass sich in der "Dramaturgie" eines Tull-Gigs seit Jahren eigentlich nichts mehr verändert hat, den hat m.E. so auch noch keiner angerissen.... oder?
....weils vermutlich auch noch keinen gestört hat.... :o

Aber ich denke der "Captain" hat recht. Irgendwo muss man da halt gewissen "dramaturgischen" und in gewisser Hinsicht auch musikalischen Regeln in Bezug auf Tempo, Harmonie, Arrangement, Stimmung und ggf. auch Inhalt folgen! Und als Beginn müssen halt zunächst mal ein paar Knaller her. Und dieses Konzept war eigentlich nie großartig anders. Es gab' da in der Tat ggf. auch mal einige Alternativen, wie z. B. 1989, als mit dem epischen Intro zu "Strange Avenues" begonnen wurde um dann den lauten "Knaller", in dem Jahr war es "Steel Monkey" glaube ich zu bringen.

Ich vermute unter anderem bei der Auswahl des Openers ggf. sogar "soundtechnische Gründe", denn wenn ich mir mal so die Opener "meiner" Konzertgeschichte so revuepassieren lasse, dann sind das meistens (nicht immer) die Songs, in der die einzelnen Instrumente mehr oder weniger nach und nach addiert werden, wie z. B. bei "Strange Avenues".

"Cross Eyed Mary" ist ähnlich, da wird auch addiert, "Minstrel", "No Lullaby" und auch "TAAB". Sowas birgt zum Einen eine schöne Dramatik, zum Anderen hat der Soundmann womöglich sogar noch eine Chance das eine oder andere Knöpfchen korrigierend zu drehen.

Keine Ahnung, ist reine Spekulation - aber wir haben das damals die paar Male so gemacht ...

Im übrigen "fahren" alle Acts die ich mir über Jahre angesehen haben ein einmal erprobtes Konzept was die Dramaturgie angeht! Würd' ich wahrscheinlich auch so machen. Wie sagen diese "Computernerds" immer:

"Never change a running system" :wink:

Bis denne,
J.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 1734
Registriert: Mi Aug 04, 2004 9:31 pm
Wohnort: Bremen

Beitrag von Dietmar »

Mist, das Bild klappt nicht .... einfach zu warm.
CaptainFalcon hat geschrieben: Im Prinzip hast du natürlich recht Dietmar, dass der Aufbau eines Sets immer ähnlich ist, bzw. das bestimmte Songs immer an bestimmten Stellen gespielt werden.

Das liegt aber zum großen Teil an drei Dingen:
Erst mal Danke für die sehr interessanten Apekte, die Du da angesprochen hast, und die ich zum Teil sogar unterstreichen kann.

Ich kann mich noch sehr gut an 1998 erinnern, weil ich ja damals zu den 2 Gigs in Spanien war. In der Tour (1997 vielleicht auch schon?) wurde "Aqualung" ja mal als zweites gespielt. Sowas bleibt noch "haften" in der Erinnerung. Da die Band an "Mitklatschnummern" aber so reichlich dann nicht bestückt ist, ist die Rückehr zu alten "Traditionen" da sicherlich angebracht.

"Nothing Is Easy" hab' ich persöhnlich eine andere Theorie. Das Stück ist einfach so kraftaufwendig, dass sie es sehr früh spielen müssen. Hätte mir gerade die Nummer gerne mal als (Beispiel) erste Zugabe gewünscht .... glaube das Ding dann in Verbindung noch mit Loco Breath .... Hammer, was die Reaktion im Publikum anginge....
CaptainFalcon hat geschrieben:
3. Fehlt einfach ein neues Studioalbum. Bis auf Dot Com, haben alle Studioalben die Setlist maßgeblich verändert und die Routine aufgebrochen.
Da hab' ich so nach den letzten Jahren zumindest so meine Zweifel - wodurch sich meine Erwartungshaltung an ein neues Album halt auch deutlich reduziert hat. Ich glaube nach dem Verlauf der letzten 8 Jahre halt, dass selbst ein neues Tull-Album so in die Set-List "eingearbeitet" werden würde, dass es kaum ("unangenehm") auffällt. 4, maximal 5 Tracks unter Beibehaltung des bisherigen Formates .... andere Meinungen dazu?

Ich erwarte übrigens keine Album-Präsentationen im Stile von "Stormwatch" oder "Roots To Branches", wo sie dann 'ne Stunde lang nur das Album spielen .... ist mittlerweile einfach unrealistisch. Nur hatten halt auch genügend andere "Album-Tourneen" mit weniger neuen Songs trotzdem ihren ganz eigenen Charme, so dass sie dadurch eben besser im Gedächtnis haften geblieben sind - eben weil da auch abseits der neuen Songs Sachen im Programm waren, an die man sich im Nachinnein irgendwie gerne erinnert. Ganz simples Beispiel: "Look Into The Sun", das Instrumental auf der 91er Tour. War in der Form was anderes .....
CaptainFalcon hat geschrieben:
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Aufbau des Sets schon sehr gelungen ist. Es liegt nicht an der fehlenden Dramaturgie, sondern einzig und allein an den Songs selbst, die zu wenige Überraschungen enthalten. Diese Tour fand ich die Setlist aber großartig, weil die Mischung einfach passte und mit Up To Me und Hymn 43 zwei Songs dabei waren, die ich noch nie live gesehen habe.

Ich glaube, den letzten Satz habe ich mittlerweile schon insgesamt 5mal in verschiedene Threads geschrieben ;)
Das kann man gar nicht oft genug sagen :D Und mir hat's doch nun auch wirklich gefallen, hoffe das verstehen auch andere, die mir hier sonst nur den "Comedy & Spam"-Part in diesem Forum zurechnen. Ich such' nur (fast etwas verzweifelt) nach Gründen, warum trotz eines begeisternden Konzertes die Begeisterung insgesamt für die Band eben nicht zurückkommt und vermutlich auch nicht mehr zurückkomen wird.

Andererseits: ein oder gar zwei Konzerte.... glaube, damit liege ich hier im Forum halbwegs im Durchschnitt, oder? Vielleicht einfach wieder damit zufrieden sein, sich anderen Dingen widmen, und dann im Juni 2007 auf ein Neues? Bisher war das ja auch so, ich bin ja eigentlich NUR durch dieses Forum ein wenig zurückgekommen in die ganze Geschichte....

Betreffs der Frage nach der "Dramaturgie", die bisher nicht gestellt wurde:
Whistling Catfish hat geschrieben: ....weils vermutlich auch noch keinen gestört hat.... :o
Na ja, Jörg, die Kritiker der Konzerte führen hier doch immer wieder dieses Argument an "die spielen eh immer das gleiche" - wohlweißlich, dass dem eben nicht so ist. Daher halt meine Frage, ob's eben gar nicht an den Songs liegt, sondern an dem (gefühlt) "stereotypen Konzept" der Konzerte ....
Whistling Catfish hat geschrieben:
"Never change a running system" :wink:
Kann ich Dir ja nicht mal wiedersprechen. Und dass dieses "running system" ja funktioniert, insbesondere auf dieser Tour, das kann selbst ich nicht leugnen ....

.... es liegt wohl doch an mir, übergeredet .... Bild .... Webmaster ..... bitte schließen :P

Gruß Dietmar
Zuletzt geändert von Dietmar am Fr Jun 24, 2005 3:11 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Nicht der Ian
Beiträge: 1269
Registriert: Mo Sep 27, 2004 10:14 am

Re: Meckertopic? "Live Set der letzten Jahre"

Beitrag von Nicht der Ian »

Dietmar hat geschrieben: Auslöser: mein bekloppter Nachbar gestern Nacht, der meinte, auf einem Donnerstag Abend seinen 30. Geburtstag in aller Öffentlichkeit feiern zu müssen.
Was hatte er denn für einen Musikgeschmack? Jaaaaaaaaaa errrrrrrrrrrr lebt ........... :lol: :lol: :lol:
Benutzeravatar
Birgit
Beiträge: 1038
Registriert: Di Aug 10, 2004 8:57 am

Beitrag von Birgit »

Warchild hat geschrieben:Das ist immer die gleiche "Kritik" ...
Möchte jetzt nicht falsch verstanden werden: nix gegen Kritik ... aber immer dasselbe? :roll:
Da hat man schon manchmal keine Lust mehr das durch zu lesen, geschweige denn darauf zu antworten ...
genau! :wink:
Antworten