Unisono hat geschrieben:Das ist leider wahr. Zugleich aber war das eine der wenigen Passagen, wo er tatsächlich "falsch" gesungen hat, also Töne, die an der Stelle beim besten Willen nicht hinpassen.Birgit hat geschrieben:Die "do you believe in the day"-Passage hat er leider sehr verhunzt, bis Ryan einsprang.
Darüber hinaus aber sollte man doch solche definitiv falschen Töne klar unterscheiden von jenen Stellen, an denen
1) Töne einfach weg bleiben oder nicht mehr hörbar sind (das ist z.B. oft der Fall, wenn eine etwas bewegtere Melodie nach einem Spitzenton wieder abwärts geht);
2) Töne zu spät kommen (das kommt in eben diesen Fällen vor, oft aber überhaupt an etwas rascheren Passagen, wo er immer wieder mal hinter der Band herhinkt);
3) IA andere (aber musikalisch auch passende) Töne singt. Gerade in den höheren Lagen in TAAB 1 ist er oft auf eine tiefere Melodielinie ausgewichen.
An 1 und 2 kann man sich stören - sollte aber nicht von "falschen Tönen" sprechen. (Der zweite Sänger hat viel öfter ein klein wenig unsauber intoniert.) Unter Punkt 3 kann man nur dann von "falsch" reden, wenn man darauf besteht, dass IA alles exakt so bringen muss wie 1972. Doch dazu besteht ja keine Verpflichtung: Er ist der Komponist und kann das Stück verändern, wie er will, um es der Stimme anzupassen.
Abgesehen davon ist der Gesang nun einmal nur ein Aspekt des "Gesamtkunstwerks", das wir da auf der Bühne haben. (Es kann mir auch in der Oper passieren, dass ich einige oder alle Sänger schlecht finde und dennoch die Aufführung genieße, weil die Inszenierung alles rausreißt oder das Orchester überragend ist.) Er war auch bei "alten" Tull-Konzerten keineswegs dominant; die instrumentale Komponente spielte immer die größere Rolle (ich war z.B. schon bei meinem ersten Tull-Konzert Anfang der 1980er Jahre verblüfft, wie die Stimme im Vergleich zu dem, was ich auf den Platten gehört hatte, im Konzert in den Hintergrund trat).
Und schließlich: Andersons Stimme hat auch in der angeknacksten Form (an der ich selbstverständlich ebenfalls [mit]leide) noch eine hohe Ausdruckskraft, ein paar besondere Klangfarben und damit eine Faszination, die ich auch in Zukunft nicht gänzlich missen möchte.
Gruß aus Köln - ich habe mich gefreut, in Mainz nun mal auch einige von euch zu sehen und zu sprechen
Armin
doch bei den ganz alten Konzerten war der Gesang schon dominant und stand klar im Vordergrund. Ich habe das Original Taab Konzert 1973 als ganz junger Mann mit erleben dürfen. Das wars.
Mein erstes Konzert 1970 in HH war Klasse. ( Ulla übrigens noch mit Clive an den Drums, Glenn C. am Bass. und John Evans durfte gelegentlich mitspielen).
Natürlich war der Gesang hier absolut im Vordergrund. Die ganzen 70 ziger im Grunde. Mit dem Gekrähe von heute hat das nichts gemeinsam. Der Kerl hat einfach zu viel gepafft und sich mit dieser gottverdammten Raucherei seine Stimme ruiniert. Die Raucherei und die Art von "Kunstgesang" wie IA ihn betreibt klappt auf die Dauer nicht.
Aber ehrlich gesagt mir isses völlig wurscht egal und geht mir auch am Allerwertesten vorbei.
Mir gehts einzig und allein um die Arrangements auf der neuen CD und die sind OK. Vom Jazz her kenne ich rein musikalisch gesehen ganz andere Cracks.
Es ist halt Nostalgie. Alte gute Musik für alte Leute! Da hilft auch die Tatsache nichts dass sich hin und wieder ein paar Jüngere da blicken lassen.
@Strange A.
Bist du im Urlaub, oder was ist los? Keine Lust mehr?