Homo Erraticus
Moderator: King Heath
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Re: Homo Erraticus
Woher stammt eigentlich das Brianeske "Prowning of the Kreen"? Entwickelt der Mann auf seine alten Tage noch einen Chprachfehler?
KH
KH
Zwei Rezensionen
David Randall findet das Album eher ermüdend:
http://getreadytorock.me.uk/blog/2014/0 ... erraticus/
Nun, das ist alles seriös und kenntnisreich geschrieben, viele seiner Beobachtungen sind treffend und aufschlussreich. (Manchem hier wird er wohl sogar in allem aus der Seele sprechen.) Das ist anerkennenswert, auch wenn man vielleicht seinem Gesamturteil nicht folgen mag.
Und ich folge dem jedenfalls nicht. Beim ersten Hören fand ich HE offengestanden auch spröde, anstrengend, trocken, in Punkten vielleicht sogar unausgereift. Ich gehöre zwar nicht zu denen, die sich so etwas 50mal anhören, aber immerhin habe es ich es gestern zum 4. Mal durchgehört. Danach nickte ich anerkennend und sprach mein wohlüberlegtes Urteil: "Sehr gut, mit Auszeichnung, 1+ mit Stern".
Nicht nur, dass das alles perfekt musiziert wird, das hört man ja beim ersten Mal. Aber wie stimmig die musikalischen Gedanken sich entwickeln, wie ausgewogen die Gesamtform ist (mir ist da nichts zu kurz und nichts zu lang), wie sich kein Effekt verbraucht, welche nicht Teufel, sondern Engel sich im Detail verstecken - das merkt man erst beim Wiederhören (und noch besser beim Wiederhören nach einigen Tagen Pause, es hat mich von mal zu Mal mehr überrascht, wie gut das alles eigentlich ist). Und plötzlich haben mich dann auch einige Stellen tief berührt, hat Andersons Musik auf einer unreflektiert emotionalen Ebene ganz direkt mit mir geredet - wie zum ersten Mal 1971 und danach immer aufs neue.
Mal ganz von den Texten abgesehen, die sind ausgefeilt, das ist eine wahre Freude.
http://getreadytorock.me.uk/blog/2014/0 ... erraticus/
Nun, das ist alles seriös und kenntnisreich geschrieben, viele seiner Beobachtungen sind treffend und aufschlussreich. (Manchem hier wird er wohl sogar in allem aus der Seele sprechen.) Das ist anerkennenswert, auch wenn man vielleicht seinem Gesamturteil nicht folgen mag.
Und ich folge dem jedenfalls nicht. Beim ersten Hören fand ich HE offengestanden auch spröde, anstrengend, trocken, in Punkten vielleicht sogar unausgereift. Ich gehöre zwar nicht zu denen, die sich so etwas 50mal anhören, aber immerhin habe es ich es gestern zum 4. Mal durchgehört. Danach nickte ich anerkennend und sprach mein wohlüberlegtes Urteil: "Sehr gut, mit Auszeichnung, 1+ mit Stern".
Nicht nur, dass das alles perfekt musiziert wird, das hört man ja beim ersten Mal. Aber wie stimmig die musikalischen Gedanken sich entwickeln, wie ausgewogen die Gesamtform ist (mir ist da nichts zu kurz und nichts zu lang), wie sich kein Effekt verbraucht, welche nicht Teufel, sondern Engel sich im Detail verstecken - das merkt man erst beim Wiederhören (und noch besser beim Wiederhören nach einigen Tagen Pause, es hat mich von mal zu Mal mehr überrascht, wie gut das alles eigentlich ist). Und plötzlich haben mich dann auch einige Stellen tief berührt, hat Andersons Musik auf einer unreflektiert emotionalen Ebene ganz direkt mit mir geredet - wie zum ersten Mal 1971 und danach immer aufs neue.
Mal ganz von den Texten abgesehen, die sind ausgefeilt, das ist eine wahre Freude.
Re: Homo Erraticus
Die Best Of Setlist steht im Tourprogramm zu HE und wird vom Meister persönlich kommentiert.
Savage bed-foot warmer of purest feline ancestry
Re: Homo Erraticus
Also wenn ich damals bei TaaB 1 nicht live im Konzert dabei gewesen wäre, würde das was du beschreibst, ( das hat ja schon fast hypnotisches) mir heute beim hören dieses Albums passieren.... Das ist genau das Feeling. Genau...Unisono hat geschrieben:David Randall findet das Album eher ermüdend:
http://getreadytorock.me.uk/blog/2014/0 ... erraticus/
Nun, das ist alles seriös und kenntnisreich geschrieben, viele seiner Beobachtungen sind treffend und aufschlussreich. (Manchem hier wird er wohl sogar in allem aus der Seele sprechen.) Das ist anerkennenswert, auch wenn man vielleicht seinem Gesamturteil nicht folgen mag.
Und ich folge dem jedenfalls nicht. Beim ersten Hören fand ich HE offengestanden auch spröde, anstrengend, trocken, in Punkten vielleicht sogar unausgereift. Ich gehöre zwar nicht zu denen, die sich so etwas 50mal anhören, aber immerhin habe es ich es gestern zum 4. Mal durchgehört. Danach nickte ich anerkennend und sprach mein wohlüberlegtes Urteil: "Sehr gut, mit Auszeichnung, 1+ mit Stern".
Nicht nur, dass das alles perfekt musiziert wird, das hört man ja beim ersten Mal. Aber wie stimmig die musikalischen Gedanken sich entwickeln, wie ausgewogen die Gesamtform ist (mir ist da nichts zu kurz und nichts zu lang), wie sich kein Effekt verbraucht, welche nicht Teufel, sondern Engel sich im Detail verstecken - das merkt man erst beim Wiederhören (und noch besser beim Wiederhören nach einigen Tagen Pause, es hat mich von mal zu Mal mehr überrascht, wie gut das alles eigentlich ist). Und plötzlich haben mich dann auch einige Stellen tief berührt, hat Andersons Musik auf einer unreflektiert emotionalen Ebene ganz direkt mit mir geredet - wie zum ersten Mal 1971 und danach immer aufs neue.
Mal ganz von den Texten abgesehen, die sind ausgefeilt, das ist eine wahre Freude.
danke für deine Rezession, danke
Wotan
-Zitat--- Wir sind aus solchem Stoffe, aus dem die Träume sind… Sinngemäß aus: „Der Sturm“, 4. Akt, 1. Szene / Prospero, William Shakespeare ---Zitatende---
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Re: Homo Erraticus
In For A Pound
Irgendwelche Ideen? Gibt mir Rätsel auf. I've started so I'll finish ist ein Zitat aus der BBC Quizshow Mastermind, in der vier Kanditaten erst 90 Sekunden lang Fragen zu ihrem Fachgebiet beantworten müssen (war auch mal einer mit dem Fachgebiet Fairport Convention dabei) und dann noch mal 2 Minuten auf ihr Allgemeinwissen befragt werden. Ist die Zeit abgelaufen, gibt es ein Signal. Wenn John Humphrys, der Host der Show, die Frage schon begonnen hat, wenn das Signal kommt, sagt er: "I've started so I'll finish" und stellt die Frage, auf die der Kandidat dann auch noch antworten darf. So schön so gut, aber der Rest macht für mich - auch im vorgenannten Zusammenhang - irgendwie gar keinen Sinn. Es hat natürlich was mit Geld zu tun, schon klar. Aber was? Bei Mastermind gibt's übrigens keine Knete zu gewinnen, nur einen ziemlich hässlichen Staubfänger aus Plexiglas. Also bitte, Boys and Boysesses, Interpretation her!
KH
Irgendwelche Ideen? Gibt mir Rätsel auf. I've started so I'll finish ist ein Zitat aus der BBC Quizshow Mastermind, in der vier Kanditaten erst 90 Sekunden lang Fragen zu ihrem Fachgebiet beantworten müssen (war auch mal einer mit dem Fachgebiet Fairport Convention dabei) und dann noch mal 2 Minuten auf ihr Allgemeinwissen befragt werden. Ist die Zeit abgelaufen, gibt es ein Signal. Wenn John Humphrys, der Host der Show, die Frage schon begonnen hat, wenn das Signal kommt, sagt er: "I've started so I'll finish" und stellt die Frage, auf die der Kandidat dann auch noch antworten darf. So schön so gut, aber der Rest macht für mich - auch im vorgenannten Zusammenhang - irgendwie gar keinen Sinn. Es hat natürlich was mit Geld zu tun, schon klar. Aber was? Bei Mastermind gibt's übrigens keine Knete zu gewinnen, nur einen ziemlich hässlichen Staubfänger aus Plexiglas. Also bitte, Boys and Boysesses, Interpretation her!
KH
Re: Homo Erraticus
Kscope Podcast Special zum aktuellen Album hier: http://www.kscopemusic.com/
oder direkt auf Soundcloud: https://soundcloud.com/kscopemusic/podc ... n-anderson
oder direkt auf Soundcloud: https://soundcloud.com/kscopemusic/podc ... n-anderson
In for a Pound
"in for a penny, in for a pound", "I've started, so I finish", "I'm here, so I'll stay" - das sind alles Redensarten, die für ein etwas dumpfes "Was ich begonnen habe, mache ich zu Ende, ohne zu überlegen, ob es sinnvoll ist" stehen.King Heath hat geschrieben:In For A Pound
The mad hatter, der verrückte Hutmacher (der über dem Text als Silhoutte abgebildet ist), ist als Figur aus Batman, ist als einer der Einwohner von Gotham City bekannt, als einer, der abstruse Wissenschaft für Macht einsetzen will (Typus "Mad Scientist")
Barley grain sprouting ist das aufblühende Gerstenkorn, bei motherlode geht es um Goldsuche ...
Also wie kriegt man alles unter einen Hut?
Vorne in der Übersicht steht über Chapter 12: "2013. Here we go, here we go, here we go". Es geht also wohl um stumpfsinnige Bereicherungsprozesse, um ein "immer so weiter", ein "nun haben wir damit angefangen, nun fahren wir damit weiter", kurzum, eine sehenden oder geschlossenen Auges in den Abgrund aus Bereicherung, Ausbeutung und Kontrolle rasende Menschheit.
Re: In for a Pound
Sehr schöne Erklärung, vielen Dank! Ich hatte es mir etwas anders zurecht gelegt, aber Deine Interpretation ist besser. Dazu passt auch schön das "Sichimmerumsichselbstdrehen" des "in for a penny through the turnstile gate", also im Drehkreuz, bzw. der Drehtür.Unisono hat geschrieben:Es geht also wohl um stumpfsinnige Bereicherungsprozesse, um ein "immer so weiter", ein "nun haben wir damit angefangen, nun fahren wir damit weiter", kurzum, eine sehenden oder geschlossenen Auges in den Abgrund aus Bereicherung, Ausbeutung und Kontrolle rasende Menschheit.
MENS RIDO ET REPUGNUM IN MAX QUAD
Re: Homo Erraticus
Wunderbar beschrieben...Eines schönen Tages sind wir zu Tode gewachsen....und der ganze Planet steht bis zur Halskrause in der Scheiße!Unisono hat geschrieben:Also wie kriegt man alles unter einen Hut?Vorne in der Übersicht steht über Chapter 12: "2013. Here we go, here we go, here we go". Es geht also wohl um stumpfsinnige Bereicherungsprozesse, um ein "immer so weiter", ein "nun haben wir damit angefangen, nun fahren wir damit weiter", kurzum, eine sehenden oder geschlossenen Auges in den Abgrund aus Bereicherung, Ausbeutung und Kontrolle rasende Menschheit.
Wotan
-Zitat--- Wir sind aus solchem Stoffe, aus dem die Träume sind… Sinngemäß aus: „Der Sturm“, 4. Akt, 1. Szene / Prospero, William Shakespeare ---Zitatende---
Re: In for a Pound
Ah, danke für den schönen Hinweis, das war mir nicht aufgefallen, weil ich zu faul war, "turnstile gate" nachzuschauen. Das ist doch schön, wie der Text die Redensart "In for a penny, in for a pound" in zwei getrennt verwertete Teile zerlegt ...Carsten hat geschrieben:Dazu passt auch schön das "Sichimmerumsichselbstdrehen" des "in for a penny through the turnstile gate", also im Drehkreuz, bzw. der Drehtür.
Zur Verwendung der unzerstückelten Redensart in einem Liedtext nachfolgend ein Beispiel. Aber Vorsicht! Dieses Video ist absolut nichts für zarte Gemüter, man muss ganz schön abgehärtet sein, um das zu ertragen:
http://www.youtube.com/watch?v=WqoYDzB2vDE
Re: Homo Erraticus
Also hübscher als IA sind...ok, waren die allemal!
Und wenn sie noch auf einem Bein flöten würden wär`s doch fast halb so schlimm, oder?
Und wenn sie noch auf einem Bein flöten würden wär`s doch fast halb so schlimm, oder?

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Re: In for a Pound
Vielen Dank für die Aufklärung. Das macht Sinn.Unisono hat geschrieben:"in for a penny, in for a pound", "I've started, so I finish", "I'm here, so I'll stay" - das sind alles Redensarten, die für ein etwas dumpfes "Was ich begonnen habe, mache ich zu Ende, ohne zu überlegen, ob es sinnvoll ist" stehen.
Den kannte ich nicht. Ich kenne den Mad Hatter aus Alice in Wonderland.Unisono hat geschrieben:The mad hatter, der verrückte Hutmacher (der über dem Text als Silhoutte abgebildet ist), ist als Figur aus Batman, ist als einer der Einwohner von Gotham City bekannt, als einer, der abstruse Wissenschaft für Macht einsetzen will (Typus "Mad Scientist")
KH
Re: In for a Pound
stimmt, da kommt er zuerst vor, meine unkundigen Auslassungen sind bitte entsprechend zu korrigieren. In Batman ist es glaube ich nur jemand, der sich an der Figur aus Alice im Wunderland orientiert. Habe mir das eh nur aus Wikipedia zusammengeklaubtKing Heath hat geschrieben:Den kannte ich nicht. Ich kenne den Mad Hatter aus Alice in Wonderland.
Re: Homo Erraticus
-Zitat--- Wir sind aus solchem Stoffe, aus dem die Träume sind… Sinngemäß aus: „Der Sturm“, 4. Akt, 1. Szene / Prospero, William Shakespeare ---Zitatende---
Re: Homo Erraticus
Ich muss so langsam mal wieder raus aus diesem hypnotischen zustand... Tag für Tag höre ich mir dieses Album mehrere Stunden an.....Letztes mal war es Taab 1
meine Güte....
herrjeh....
Wotan
meine Güte....
herrjeh....
Wotan
-Zitat--- Wir sind aus solchem Stoffe, aus dem die Träume sind… Sinngemäß aus: „Der Sturm“, 4. Akt, 1. Szene / Prospero, William Shakespeare ---Zitatende---