Homo Erraticus

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Moderator: King Heath

Whistling Catfish
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Whistling Catfish »

Birgit hat geschrieben:
Whistling Catfish hat geschrieben:"God heavens - now Ian Anderson wants us to think....!" (somebody 1971) ---- ;)
In diesem Zusammenhang: hatten wir das schon?

https://www.youtube.com/watch?v=O_bS_bU0BY8
Ich kannte es jedenfalls noch nicht! Danke für den Link.....nice one!
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Kunstpfeifer
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Kunstpfeifer »

In diesem Zusammenhang: hatten wir das schon?

https://www.youtube.com/watch?v=O_bS_bU0BY8

weiß jemand etwas über das Buch, das während des Interviews auf dem Tisch liegt?
St. Cleve Cronicle "Taab1 und Taab2"
"...aber entscheidend ist das künstlerische Gesamtkonzept."
Jack Green
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Jack Green »

Kunstpfeifer hat geschrieben:
weiß jemand etwas über das Buch, das während des Interviews auf dem Tisch liegt?
St. Cleve Cronicle "Taab1 und Taab2"

Das ist das Buch zur Doppel-Plattenausgabe von TAAB1&2.
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Birgit
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Birgit »

Hat mich übrigens schon die ganze Zeit gewundert, dass hier noch niemand das Wortspiel gebracht hat, mit dem Ian Ende des Interviews nun selber herauskommt: Homo Eroticus. Die Chance, hier Tickets zu gewinnen, ist bestimmt gut. Man sieht sich dann in Bonn :-).
Unisono
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Unisono »

Birgit hat geschrieben:In diesem Zusammenhang: hatten wir das schon?
danke für den Hinweis! Das Interview ist interessant - aber der Interviewer ist grausam. Und was er da teils für einen Unsinn "übersetzt", oh je. Da ist heftiges Fremdschämen angesagt.
Unisono
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Unisono »

Birgit hat geschrieben:(und dann kündigt er noch an, 2 oder 3 weitere Alben machen zu wollen)
Auch hier http://www.contactmusic.com/story/ian-a ... ic_4170070 spricht er von neuen Alben, allerdings nur 1 oder 2, dafür benennt er aber eines recht konkret (und dies nicht zum ersten Mal): >>The singer's next record will be a ''string quartet album'' featuring music ideal for ''funerals and weddings.''<<
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Dietmar
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Dietmar »

Auf der fb Seite wurden die Lyrics in Englisch, Deutsch und Italienisch verlinkt.... :)

http://jethrotull.com/he-lyrics/

Da ich eh grad einige Tage "Hörpause" hinter mir habe, trifft sich das ganz gut.... :D :wink:
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Carsten
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Carsten »

Ich weiß nicht, wer diese Übersetzungen macht. War das wieder Karl Schramm? Der hat das offizielle Song Book übersetzt und ich glaube auch die TAAB 2 Texte. Ich weiß, dass das nicht leicht zu übersetzen ist, aber ich finde seine und auch diese hier...fragwürdig. Oft den Sinn nicht erfassend. Wenn z.B. gleich am Anfang
"All across the Doggerland.
All across before the tides." mit
"Überall im Doggerland.
Überall vor den Gezeiten."
übersetzt wird.
Mit den tides sind hier meines geringgeschätzten Erachtens nicht Gezeiten sondern schlicht und ergreifend Fluten, Flutwellen, Überflutungen gemeint. Jedenfalls wurde das Doggerland nicht von normalen Gezeiten geflutet. Oder?
Und so weiter und so weiter...
MENS RIDO ET REPUGNUM IN MAX QUAD
Unisono
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Unisono »

und "Scapa Flow" ist im Ganzen eine geographische Bezeichnung, sollte nicht mit "Scapa Strom" übersetzt werden, sondern als solche stehen bleiben.

Die Übersetzungen sind (wie auch die im genannten Buch) in der Tat nur als Hilfsmittel zusammen mit dem Originaltext zu verwenden. Dafür aber ganz nützlich.
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Dietmar
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Dietmar »

letztlich bleibt auch mit diesen Übersetzungen vieles "kryptisch", was mich insofern tröstet, als dass mein Schulenglisch dann wohl doch nicht so schlecht war.... :P

da ich mich auch früher nicht allzu intensiv damit beschäftigt habe, werde ich es auch künftig dabei belassen. Die paar Brocken, die man versteht, nimmt man gerne mit.... ansonsten tut's auch weiterhin der musikalische Vortrag.... :)
King Heath
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von King Heath »

Carsten hat geschrieben:"All across the Doggerland.
All across before the tides." mit
"Überall im Doggerland.
Überall vor den Gezeiten."
übersetzt wird.
Mit den tides sind hier meines geringgeschätzten Erachtens nicht Gezeiten sondern schlicht und ergreifend Fluten, Flutwellen, Überflutungen gemeint. Jedenfalls wurde das Doggerland nicht von normalen Gezeiten geflutet. Oder?
Und so weiter und so weiter...
Doch, doch, ich glaube schon, dass das im richtigen Sinn übersetzt wurde. Es ist wohl nicht die Überflutung von Doggerland gemeint, sonder der jetzige Zustand, also der des den Gezeiten ausgesetzten Gebiets. Es macht zwar insofern wenig Sinn, weil Doggerland unter Wasser liegt und von den Tiden wenig merkt, aber dennoch schwappt die große weltumfassende, vom Mond gezogene Welle nun auch täglich über das Doggerland.

Auf den Seiten von Spiegel-Online gab es vor kurzem einen Artikel über den Untergang von Doggerland. Die neuesten Theorien gehen dahin, dass das Gebiet von einer großen Flutwelle - neudeutsch Tsunamie - überrollt wurde, die durch den Abbruch eines mehrere hundert Kilometer großen Stücks Berg von der norwegischen Küste ausgelöst wurde - sehr lang, aber leider nicht weilig. Für die Flutwellentheorie sprechen die diversen Funde, die Unterwasserarchäologen gemacht haben. Es wurden z.B. "frische" Feuerstellen gefunden, d.h. Feuerstellen, die noch kurz vor der Überflutung genutzt worden sind. Wenn es sich um ein langsames Ansteigen des Meeresspiegels gehandelt hätte, gäbe es in dem Überflutungsbereich derartige Feuerstellen vermutlich nicht mehr, denn dann hätte der Doggermann/die Doggerfrau das Gebiet schon längst aufgegeben.

Ich glaube, der Dichter will einfach nur sagen, dass sich das "Land" sehr verändert hat und statt rollenden Wolken am Himmel nunmehr Wassermassen im täglichen Tidenhub darüber häufen.

KH
Weathercock
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Weathercock »

Nun muß ich auch mal kurz etwas zusammentippen. Schaue gerade JT, Bethelem, PA, 9. August 2003. laut Forengemeinde ist die Stimme ja schon seit UnderWraps ruiniert. Man kann sich kein Konzert von IA antun. Vileicht habe ich ja etwas mit den Ohren, aber dieses Konzert ist, für mich wohlgemerkt, absolut überzeugend. Will auch keine Vergleich mit JT in den 70er anstellen. Aber einen Vergleich mit der Übertragung vom Rock am Ring am vergangenen Wochenende auf ARD 1Plus (glaube der Sender war es). Habe zwar nicht alles verfolgt, aber der Sänger von Offspring hat oft genug falsche Töne getroffen. Oder, die Töne liefen ihm weg. (kann es nicht anders ausdrücken) Auch der Leadsänger von Linkin Park, über den grünen Klee gelobt, hat mich nicht überzeugt. Kaum Melodien gesungen, eigentlich nur rumgegrölt. Auch Metallica, die Stimme von J. Hatfield hat zwar etwas, war insgesamt etwas eintönig. Kann mich da in die Nesseln setzen, aber für mich hat die Musik von IA bzw. Tull auch heutzutage mehr Power/Energie als die oben aufgeführten. Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, ob die Fans dieser Bands auch so kritisch mit den Darstellungen umgehen. (Mag aber auch die kritische, distanzierte Haltung der Tullheads hier im Forum)

Nichtsdestostrotz sollte IA entweder seine Vocalkarriere aufs Studio konzentrieren (da finde ich ihn immer noch überzeugend), die Anteile an Solos oder Instrumentalanteile erhöhen oder dem Tänzer (mir fällt gerade nicht der Name ein) mehr Gesangsanteile gönnen. Wäre ja immer noch seine Musik.
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Dietmar
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Dietmar »

Weathercock hat geschrieben:Nun muß ich auch mal kurz etwas zusammentippen. Schaue gerade JT, Bethelem, PA, 9. August 2003. laut Forengemeinde ist die Stimme ja schon seit UnderWraps ruiniert.
"Laut Forengemeinde" klingt so, als sei das ein subjektives Empfinden. Der Breakdown damals mit anschließender fast zweijähriger Pause (mit nur ganz wenigen Gigs 1985/86) ist aber durchaus historisch belegt.
Weathercock hat geschrieben:Man kann sich kein Konzert von IA antun. Vileicht habe ich ja etwas mit den Ohren, aber dieses Konzert ist, für mich wohlgemerkt, absolut überzeugend.
naja.... hab' mir mal Teile davon auf youtube angeschaut und finde, es liegt gesanglich "im Schnitt" der letzten 20 Jahre. "Absolut überzeugend" würde auch ich das nicht nennen - anhören und ggfls. sogar mögen kann man es trotzdem....
Weathercock hat geschrieben:Nichtsdestostrotz sollte IA entweder seine Vocalkarriere aufs Studio konzentrieren (da finde ich ihn immer noch überzeugend), die Anteile an Solos oder Instrumentalanteile erhöhen oder dem Tänzer (mir fällt gerade nicht der Name ein) mehr Gesangsanteile gönnen. Wäre ja immer noch seine Musik.
Für mich besteht der einzig signifikannte Unterschied zwischen Studio- und Livegesang darin, dass es sich ausgeruht im Studio sicherlich leichter trällert als in einer zweistündigen Live-Performance - Alter und Physis spielen da die entscheidende Rolle. Insofern kommt der Album-Gesang etwas smarter daher, obwohl er sich nach meinem Hörverständnis gar nicht allzu große Mühe gibt, etwaige Schwächen zu kaschieren. Ich find das okay so, da HE dadurch wieder etwas mehr musikalische Vielfalt bietet..... :)

Live wird er wohl auch künftig mehr und mehr Gesangsteile "abgeben". Mit diesem "neuen Format" hat er offensichtlich einen neuen Weg gefunden, dem Alterstribut noch ein paar Jährchen ein Schnippchen zu schlagen. Und wenn er das dann unter seinem "Namen" macht, dann ist das auch kein Etikettenschwindel mit "Jethro Tull". Hat er sich clever ausgedacht..... :wink:

Ob man es dann mag oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Mir gefällt dieses neue Format deutlich besser als das alte, da es auch wieder von neuer Musik begleitet wird.... :D
Thomas
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Re: Homo Erraticus

Beitrag von Thomas »

Ehrlich gesagt, war mir nach den ersten belanglosen Teasern nicht danach, das Album zu kaufen. Es wäre das erste Tull/IA Album seit 1976 gewesen, das ich ausgelassen hätte. Aber dann doch, aus alter Verbundenheit sozusagen, kurz entschlossen und kurz vor Ladenschluss das Album geholt, in der einfachsten und billigsten Ausführung.

Und Überraschung: was mir bei dem Vorgänger bis heute nicht gelang, habe ich es mittlerweile in verschiedenen Situationen (konzentriert vor der Anlage und über Kopfhörer wie auch „nebenher“) ausführlich und oft gehört. Und das Beste: ich finde es sogar ganz passabel! Das mag daran liegen, dass ich die Erwartungshaltung über die letzten Jahre und Jahrzehnte immer weiter nach unten zu schrauben bereit war, zum anderen weil ich es einfach gelungener finde, als alles was nach RtB veröffentlicht wurde. Dass meine Wertschätzung nicht positiver ausfällt, hat genau damit zu tun. Ich bin also mehr positiv enttäuscht als wirklich begeistert.

Aber der Sound klingt frisch und kraftvoll, die Orgel ist die beste seit TaaB, und MB vermisse ich nicht. Die gesangliche Qualität liegt auf einer Skala, je nach Titel, zwischen „gerade noch erträglich“ bis „ gar nicht mal so schlecht“. Schön ist auch, dass die Produktion ein bisschen mit der Stimme spielt und sie nicht immer so nackt und trocken da stehen lässt wie zB auf TSLoB. Bass und Schlagzeug sind leider etwas blass und unauffällig und könnten im Klangbild etwas besser herausgearbeitet sein. Liegt vielleicht aber auch an meinen Bonsai-Böxchen, dass es nicht besser kommt.

Angenehm ist auch meistens der Klang der Flöte, weil sie im Mix nicht so dominant ist und so weit nach vorne gemischt wurde, dass es einem quasi frontal ins Gesicht bläst (wie auf dem Christmas-Album zB).

Aber etwas Neues bekommt man leider nicht zu hören. Alles bewegt sich auf altem, sicheren Terrain. Das Album ist so eine Ansammlung von Zitaten aus 46 Jahre Bandgeschichte. Gut, könnte man sagen, die Geschichte gibt ja auch was her. Stimmt. Nur teilweise. Denn was ich natürlich nicht möchte sind Verweise auf Werke wie TCA oder TaaB2 oder .C. Auch sind die recht simplen Songstrukturen (Vers, Chorus, Vers, Bridge, Solo etc) nicht besonders Progy.

Das textliche Konzept finde ich zu überambitioniert. Gutes Thema, keine Frage. Aber es sind zu viel Text, zu viele Zeilen, zu viele Silben zu handeln. Für den Hörer und erst recht für den Sänger. Was bei einem richtigen Sänger sicher gut funktioniert, ist im Falle IA´s, um es höflich auszudrücken, schwierig: schafft er einige Songs ganz respektabel, hangelt er sich bei anderen hörbar mehr schlecht als recht durch die 8000-jährige Geschichte. Weniger Gesang (und davon mehr von RoD) und mehr instrumentale Parts wären der Produktion besser bekommen.

Und wie man jetzt feststellen kann, ist die live performance entsprechend verheerend: Er singt komplett out of tune und out of time. Dadurch ist es auch für den besten Sänger unmöglich, mit ihm zweistimmig zu singen. Das passt nicht zusammen. Und es ist außerdem unerträglich, ihm dabei zuzusehen.
Die desaströsen Zuschauerzahlen sind dann auch kein Wunder (500 Leute in einem gerade mal 1800 Besucher fassenden Theater? Wie traurig. Der arme Veranstalter). Schade, unter normalen Umständen (= der Sänger kann singen), wäre ich schon noch mal nach Stuttgart gefahren. Aber ich bin gezeichnet: ich war 2007 in Calw, meinem letzten Tull Konzert. Und ich war auf youtube und habe ein paar Aufnahmen der Tour gehört…
So ist es wehmütig zu sehen, was aus dem einst stolzen Schlachtross Jethro Tull geworden ist. Jetzt, da er es quasi zu Tode geritten hat, gibt er es einfach am Gnadenhof ab und sagt, dass er den Namen nicht mag und sich von nun an lieber selbst über die Felder reitet!? Nein. Aufhören. Sofort. Bitte.

Thomas

PS: diese Review habe ich vor ca. 6 Wochen geschrieben. Habe mir dann noch die De Luxe Version zugelegt. Habe dann gelegentlich immer mal wieder reingehört und einzelne Songs angespielt. Mittlerweile setzt es Staub an.
brokeymo
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Registriert: So Mai 30, 2010 10:27 am

Re: Homo Erraticus

Beitrag von brokeymo »

Du sprichst mir aus der Seele. Leider. Aber du hast es ausgezeichnet analysiert und verfasst.
Ich habe das Album schon seit Wochen nicht mehr gehört, weil es bei mir üble Laune erzeugt.
Ich habe ja schon einiges darüber geschrieben, und es hat sich nichts geändert.
Hoch lebe Jethro Tull ; und hier vermisse ich im Gegensatz zu dir doch sehr den Martin.
Deshalb große Vorfreude auf Martin's Konzert (ebenfalls im November in Hamburg - ha ha),
der durch seine Spielweise, seine excellente Technik auf der PRS und den fettesten Soldano Sound
den ich je gehört habe jetzt solo so richtig abgehen kann, seitdem er nicht mehr in das enge Tull Korsett
geschnürt ist, aber unendlich viel Geist davon versprüht. VG Dirk
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