
Und damit also immer noch deutlich unter 60!

Ich für meinen Teil zähle ja erst juvenile 52 Lenze

Moderator: King Heath
Vielen Dank für dieses aufschlussreiche und kluge Statement zu den Gitarristen! Habe einiges daraus gelernt!Jack Green hat geschrieben:Hoffe, dass sich das nachvollziehen lässt.
Ja ich denke, dass Martin in aller ruhe seinen unverwechselbaren Sound durch endloses herumprobieren so kreiert hat wie er auf den frühen Aufnahmen zu hören ist. Fett, Analog usw.. Wie alle bedeutenden Gitarristen ( Jimmy Page) damals. Da wurde an Gitarren und Verstärker herum geschraubt. Florians Stil und Sound gefällt mir allerdings bei HE sehr gut. Es ist wohl auch eher musikalisch sein Ding?Jack Green hat geschrieben:Also was den Sound von Florian im Vergleich zu Martin angeht, glaube ich, muss man den Unterschied vor allem darin begründet sehen, dass Martin zu jener Generation von Gitarristen gehört, die fast von den Anfängen der modernen Rock-Gitarrenverstärker an dabei waren, wo es einfach noch recht wenige klangliche Ideale gab, an denen man sich orientieren konnte. Daher hat Martin mal zuerst wahrscheinlich einfach mit dem Zeug gespielt, das man damals so bekommen konnte, und darauf hat er dann aufgebaut und aus einer sehr subjektiven Sicht den "passenden" Sound für die Band modelliert. Seine diesbezüglichen großen Entwicklungsschritte finde ich hört man erst richtig auf den Alben der 80er, wobei er auf Crest Of A Knave ja recht plötzlich von seinem relativ dünnen oder höhenlastigen Kreisch-Sound (auf Under Wraps hatte er den noch) auf diesen fetten, neuen Sound gekommen ist, den er dann ja auch über Catfish Rising und Roots To Branches immer weiter entwickelt hat. Florian hingegen ist eben ein Gitarrist seiner Zeit, und das ist eben eine Zeit mit einem Haufen ziemlich klarer Sound-Ideale oder -Schablonen, an denen man sich anhalten kann. Florians Sound ist zwar aus meiner Sicht sehr fein, und vor allem live hat er mich 2013 wirklich überzeugt, aber es ist eben ein sehr typischer, verzerrter Les Paul-Rock-Sound, der, darf man glaube ich sagen, ziemlich von der Stange ist.
Allerdings muss ich auch sagen, dass Martins verzerrter Sound in den letzten Tull-Jahren (und auch jetzt mit seiner eigenen Band) für mich persönlich nicht mehr das Gelbe vom Ei ist, zu verwaschen, zu anfällig für Nebengeräusche durch's Greifen (?). In dem Punkt hat Florian soundmäßig die Nase auch für mich in den letzten Jahren vorne, aber natürlich ist auch sein Spiel, wie sein Sound, eben ein Kind der heutigen Zeit, wo er sich als Musiker in Ausbildung natürlich an Heerschaaren von Vorbildern orientieren konnte/musste, als Auftragsmusiker sicher auch oft genug bestimmte archetypische Sounds kopieren musste, und von daher wohl ganz natürlich eine gewisse Eigenständigkeit in Sound und Spiel vermisst, die sich Martin einfach durch das jahrelange Herumexperimentieren angeeignet hat.
Hoffe, dass sich das nachvollziehen lässt.
https://www.youtube.com/watch?v=pAyY-dCSUnQCarsten hat geschrieben: Die jetzt in s/w Stummfilmmanier und mit dem WarChild Orchester Soundtrack unterlegt veränderten Einführungsfilme haben natürlich nicht mehr den Wortwitz vom letzten Jahr, passen aber viel besser zum ganzen Konzept des Ernest T.Parrit im Jahr 1927 und sind optisch einfach witziger und besser.
Spot on: Tory Blair.Carsten hat geschrieben:Tony der Bläher?