Warum eigentlich Jethro Tull??

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Moderator: King Heath

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palaun
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Warum eigentlich Jethro Tull??

Beitrag von palaun »

Wenn ich mich auf einem Tull-Konzert befinde, wundere ich mich immer wieder auf`s neue, wie viele unterschiedliche Typen auf einem solchen Konzert rumlaufen.Ich habe das noch auf keinem anderen Konzert(und es waren viele...)in dieser Intensität erlebt.
Immer wieder stelle ich mir dann die Frage, wie dieser langhaarige Bombenleger, oder wie etwa dieser Mann, der aussieht wie ein Physikprofessor, zu Jethro Tull gekommen ist.Was tun diese gutausehenden Mädels(nicht älter als höchstens 25)hier?Fragen über Fragen...
Ich möchte deshalb jeden, der Lust hat seine eigene JT-Geschichte zu erzählen, ermutigen diesen Beitrag weiterzuführen.
Bei mir selbst war es das Jahr 89(Crest of a Knave,FFM/Festhalle).Ich bin einem guten Freund zuliebe mitgegangen, und konnte zunächst mit der Musik so gar nichts anfangen.Damals habe ich auf gänzlich andere Musik gestanden.Was, möchte ich an dieser Stelle lieber nicht erzählen.. :? Zurück zum Konzert in FFM:Nachwirkend kann ich mich noch daran erinnern, das mir der durchdringende Blick des Meisters beeindruckt hat.Noch heute ,nach unzähligen Konzerten, läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn Ian Anderson zu Beginn des Konzertes aus irgendeiner Ecke auf die Bühne kommt.In meinen Augen wird viel zu viel Aufhebens über Qualität der Stimme, Auswahl der Setlist, Bühnenschau, etc. gemacht.Mich faszinieren die Jungs jedesmal auf`s neue.Ich will hoffen, das es noch lange so weiter geht.Abschließend würde ich mir noch wünschen, das die Musik von JT wieder mehr Folkeinfluß bekommt.Dieser Stil war es, der meine Liebe zu JT erweckt hat.Was ich damit meine,kann man erhören, wenn man die die DOT-Com-CD einlegt und das Lied Nummer 13 anhört.Das ist auch gleichzeitig mein Lieblingslied, das ich gerne mal live hören würde.Nun aber genug von mir... Jetzt seit Ihr dran!!
Live is a long song... :wink:
Nicht der Ian
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Re: Warum eigentlich Jethro Tull??

Beitrag von Nicht der Ian »

[quote="palaun"]Wenn ich mich auf einem Tull-Konzert befinde, wundere ich mich immer .... wie ein Physikprofessor, zu Jethro Tull gekommen ist.

Ich möchte deshalb jeden, der Lust hat seine eigene JT-Geschichte zu erzählen, ermutigen diesen Beitrag weiterzuführen.
[/quote]

(Hat es mit dem Zitieren geklappte?)
Nicht nur Physikprofs, sondern viele rotweingeschwängerte Oberstudienräte u.ä. tauchen auf Konzerten auf.

Wenn ich meine Geschichte preis geben soll wirds lange, sehr sehr lange!! Kurz: ich, Jahrgang 53, hörte 1969 zufällig in der Jugendsendung "baff" (WDR-Fernsehen) das legendäre Bouree, was einem Film unterlegt war, ohne zu wissen, wer es spielte. Ein Bekannter klärte mich auf, daß es sich dabei um eine "neue" Undergroundband namens Jethro Tull handeln würde. Meine Neugierde war geweckt, und so bin ich seit Benefit und Stand-up regelmäßiger Kunde/Käufer. Nur das erste Album traf nicht meinen Geschmack. Anfang 1971 tourte Tull dann in Deutschland, was zwangsläufig mein erster Konzertbesuch (DM 10,--) war. Insofern kann ich mich rühmen, mit den Plattenkäufen und Konzertbesuchen in über dreißig Jahren ein wenig zu SEINEM Reichtum beigetragen zu haben.

Übrigens bin ich mittlerweile kein Physikprof, aber so etwas ähnliches, jedoch NICHT ein rotweingeschwängerter Oberstudienrat; mehr dazwischen und trinke Bier statt Wein.
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Tja, hier meldet sich also eine "rotweingeschwängerte" Oberstudienrätin (trinke aber eigentlich lieber Weißwein). Auch von mir die Kurzversion:
Ich war im zarten Alter von 12 Jahren, meine beste Freundin Marietta sagte zu mir: "Mein Bruder hat ne neue Platte. Die MUSST du hören!" Es war die Aqualung und nach exakt 2 Takten war ich Tull Fan.
Das erste Konzert war für mich Köln 1980, ich war 15 und meine Eltern hatten mir unter Androhung übelster Strafen untersagt, dahin zu fahren. Der Taschengeldentzug, das Ausgehverbot und der erzwungene Fernsehverzicht waren die Sache aber wert :lol:

Warum ausgerechnet Tull?
Weil die Musik und die Texte meistens recht anspruchsvoll und die meisten Tull Fans entsprechend intelligente und interessante Menschen sind (wenige Ausnahmen gibt es auch von dieser Regel, nicht wahr Laufi :twisted: )
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Nicht der Ian
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Beitrag von Nicht der Ian »

[quote="Ulla"]

1. Tja, hier meldet sich also eine "rotweingeschwängerte" Oberstudienrätin (trinke aber eigentlich lieber Weißwein).

2. Das erste Konzert war für mich Köln 1980
[/quote]

zu 1.: Was also nun statistisch bewiesen wäre!

zu 2.: Das war doch die A-Tour; die hielt ich - wie die jetzigen Best-of Touren - für ein wenig "verunglückt"
Laufi
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Beitrag von Laufi »

Hi:
Ulla hat geschrieben: und die meisten Tull Fans entsprechend intelligente und interessante Menschen sind (wenige Ausnahmen gibt es auch von dieser Regel, nicht wahr Laufi :twisted: )
da ich weiß, daß Du mit den Ausnahmen nicht mich meinst: ja! :-)
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Nicht der Ian hat geschrieben:
zu 2.: Das war doch die A-Tour; die hielt ich - wie die jetzigen Best-of Touren - für ein wenig "verunglückt"
Nee, das war die "Stormwatch" Tour. "A" fand ich auch nicht so prickelnd. Vor allem Eddie Jobson war ne Zumutung. Und erst die unsäglichen Overalls, die nun wahrhaftig nicht gerade kleidsam waren. Und das Bühnenbild mit dem futuristischen Schnick-Schnack.....

Aber: Damals war wenigstens noch was los :roll:
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Marcel
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Warum Tull?

Beitrag von Marcel »

Hallo aus Hamburg ,
also endlich wieder ein interessanter Topic.
Nun wie bin ich (25) zu Tull gekommen? Einfache Antwort: per Zufall.
Mein Vater hatte mir zum 13. Geburtstag ne Karte für ein Jethro Tull Konzert geschenkt. Ich kannte Tull damals überhaupt nicht, also habe ich mir erst mal ein Tape mit der M.U.-The Best of Jethro Tull geholt. Die Songs hauten mich sofort um . So etwas hatte ich vorher noch nie gehört, und dementsprechend aufgeregt war ich dann auch. Endlich war dann der 25.10.1991 und wir fuhren nach Münster zum Konzert. Und dieses Erlebnis war einfach unbeschreiblich. Ich erlebte den Abend wie in Trance. Haute mein ganzes Taschengeld für die Catfish Rising LP auf den Kopf. Ja und seitdem bin ich immer noch Tull Fan, nun schon seit 13 Jahren. Kein Schuljunge mehr, sondern angehender Historiker.

Viele Grüße

Marcel
CaptainFalcon
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Beitrag von CaptainFalcon »

@Marcel...du bist ja fast meine Altersklasse ;). Ich bin 27 und mein erstes Tullkonzert war 89 auf der Rock Island Tour. Meine Eltern waren immer schon Tullfans, aber eigentlich hatte mich deren Musik immer kalt gelassen, bis 87 Crest Of A Knave herauskam und ich war wie weggeblasen. Auf der dazugehörigen Tour wollten mich meine Eltern noch nicht mitnehmen, weil ich ja erst 10 war, stattdessen haben sie mich bei meiner Oma abgeliefert :(, aber zwei Jahre später war es dann so weit. Lustig war, dass als ich aufs Gymnasium kam direkt jemand in meiner Klasse war, der auch gerade auf Crest Of A Knave gestoßen und ebenfalls total begeistert war. Mit dem u.a. gehe ich heute noch regelmäßig auf Tullkonzerte, so auch im kommenden Dezember. Meine Geschwister sind übrigens auch schon lange mit dem Virus infiziert ;)
Nicht der Ian
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Beitrag von Nicht der Ian »

[quote="Ulla"]
Nee, das war die "Stormwatch" Tour.:[/quote]

Echt, hätte meine LPs und CDs verwetten können. War Stormwatch nicht 1979 oder wie oder was? Ist auch egal. Nur meine ich, daß im Frühjahr 80 die A-tour hätte gewesen sein könnte
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Hallo Nicht der Ian,
wenn du mir nicht glaubst, dass sich dieses für mich so bedeutsame Datum in mein Gedächtnis gefräst hat, dann schau doch mal auf
http://www.ministry-of-information.co.uk
Da findest du alle Konzertdaten mit Setlisten.
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Beitrag von Nicht der Ian »

[quote="Ulla"]Hallo Nicht der Ian,
wenn du mir nicht glaubst, dass sich dieses für mich so bedeutsame Datum in mein Gedächtnis gefräst hat, dann schau doch mal auf
[url]www.ministry-of-information.co.uk[/url]
Da findest du alle Konzertdaten mit Setlisten.[/quote]

Sach isch doch: 14.2.1981 Köln A-Tour, ich 5.2.81 Dortmund
Dagegen am 30.3.1980 war Stormwatch und ich in Essen. Bei mir hat es nicht gefräst, sondern gebohrt
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palaun
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Beitrag von palaun »

:cry: Schade.... Ich hatte gehofft, es würden sich noch mehr Nutzer outen.Aber vieleicht kommt das noch...
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Laufi
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Beitrag von Laufi »

Hi:
palaun hat geschrieben::cry: Schade.... Ich hatte gehofft, es würden sich noch mehr Nutzer outen.Aber vieleicht kommt das noch...
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hier die Kurzversion:

mit ca. 14 (1984) hat mir ein Kumpel "Locomotive Breath" und das "Aqualung" Album vorgespielt, da war es erstmal geschehen. "Locomotive Breath" haben wir dann auch mit unserer Schülerband gespielt (will keiner wirklich hören), 1986 war ich für das Konzert auf der Loreley noch zu jung (Mom said 'no'), aber 1987 ging's dann in die Kölner Sporthalle und ich war infiziert! Da hatte ich schon alle Platten zusammen und ab 1990/91 wurde es dann ein "hardcore" Fandasein - mit Platten sammeln und allem Pipapo.

Dem ersten Konzert folgten dann jede Tour erstmal mindestens 1-2 und irgendwann wurde das auch mal "ne halbe Tour", Gigs im Ausland, etc.

Größter Fehler: ich war 1994 nicht auf der Convention in AK, weil ich mir (als Student) den Eintritt von DM 25.- nicht leisten konnte, stattdessen habe ich für 100.- DM auf ner Party Platten aufgelegt ... ich bereue immernoch!

Das "warum" ist nicht so einfach zu erklären, vermutlich ist es die Tatsache, daß die Band -bzw. IA als Frontmann- tatsächlich sowohl musikalisch als auch von der Art und Weise her, die Musik zu präsentieren, immernoch etwas einzigartiges ist.

Ehrlich gesagt, läßt das alles aber zur Zeit wieder nach, solange "meine" Band es nicht schafft, über das Oldieband Dasein hinaus mal ein frisches neues Album aufzunehmen ...

cheers,

Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

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Gast

Beitrag von Gast »

Na also !!! Es geht doch. Nur weiter so... :wink:
Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Tja, warum Jethro Tull? Ich glaube die Frage warum ausgerechnet das Werk dieser Band und ihres Chefs bei so vielen Leuten einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, ist meiner Ansicht nach niemals umfassend zu beantworten. Zumal palaun ja auch schon geschrieben hat, daß selbst die Hardcore Fans überhaupt nicht in eine Schublade zu stecken sind - und jeder Tull und das Werk anders erleben.

Bei mir jedenfalls, war es Liebe auf den zweiten Blick. Ich bin Jahrgang 1972 (manche Leute behaupten deswegen auch ich wär "thick as a brick....lach) und habe 1987 bei meinem Schwager (ca. 12 Jahre älter als ich) zum ersten Mal JT, und zwar Locomotive Breath gehört und konnte erstmal nix damit anfangen. Einige Wochen später kaufte ich mir meinen ersten CD-Player und als erste CD eine Falco Platte. Und wie das so ist, mit einer CD ist ja dann auch irgendwie doof und als ich wieder einige Tage später im Plattenladen vor dem CD-Regal (das waren 1987 nur kleine Ecken in denen es CD's gab - der große Umbruch von Vinyl auf CD folgte erst einige Monate später) fiel mir M.U. - The best of Jethro Tull in die Hände. Da ich den Namen schon mal gehört hatte, hab ich die einfach auf Verdacht gekauft - einmal angehört und weggestellt. Am nächsten Tag nocheinmal aufgelegt (wenn man nur zwei Cd's hatte, war die Auswahl ja auch nicht so groß) und auf einmal hat es Klick gemacht. Ich bekam Sie nicht mehr aus dem Player raus. Innerhalb von wenigen Monaten, beschaffte ich mir wie ein Junkie den ganzen Back-Katalog - und zwar doppelt - erst auf Vinyl - damals für 10 DM zu haben - und ein paar Wochen später, als die ganzen Re-releases auf den Silberlingen in die Geschäfte kamen auch auf CD. Danach kam dann 88 das erste Konzert, mit dem Führerschein dann auch etwas ausgedehntere Reisen, Flötenunterricht etc. etc. - und jetzt -17 Jahre später brennt die Fan-Flamme in mir noch immer lichterloh - und das angenehme Prickeln vor einem Konzert oder beim Auspacken eines neuen Albums ist noch immer das gleiche!

Aber warum ist ja die Frage des Threads? Hmm...ich muss zugeben ich weiss es nicht. Klar, ich habe schon anderswo über einzigartiges Songwriting und Performance geschrieben, Charisma und Inhalt kommen auch dazu, aber warum diese Musik und diese Band einen solchen Eindruck auf mich hinterlässt, weiss ich nicht. Es ist so, und das ist gut so.....fertig.

Und der Eindruck war und ist mächtig. Ich würde behaupten regelrecht Geschmacks- und Persönlichkeitsbildend, oder wenn vielleicht nicht bildend, dann doch zumindest unterstützend. Ich möchte behaupten, daß ich ein anderer Mensch geworden wäre ohne JT. Andere Kleidung, andere Ansichten, andere Interessen und was weiss ich nicht alles. Mit JT als Zentrum zieht man von dort ja auch musikalisch weitere Kreise - so hätte ich ohne Tull niemals etwas von den vielen tollen und kreativen Bands der 70er gehört - ohne die wiederum nicht den Bogen geschlagen zu tollen Prog-Rock-Bands aus unserer Zeit, ich hätte mich nie mit Folk auseinandergesetzt und so weiter und so fort.

Tut mir leid, palaun, aber langer Rede gar kein Sinn, die Frage WARUM, kann ich beim besten Willen nicht beantworten - aber ich hab mir Mühe gegeben......

Man sieht sich,
J.

ROCK'N'ROLL
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
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