New „Jethro Tull“ Album - The Zealot Gene

[Jack Green]

JPC hat gestern abgeschickt, da kam in Ö heute natürlich nix mehr an. Also morgen (da bin ich aber nicht da und finde bei JPC auch keine Sendungsnummer, um ein Abstellen zu genehmigen) oder Montag.

Und ich konnte damals beim Bestellen bei JPC nicht zwischen schwarzer und grüner Vinyl wählen bzw. wurde mir das nicht angezeigt. Ich nehme an, dass ich schwarz bekomme (grün wäre echt cool gewesen, wenn ich es gesehen hätte). Dass die grünen schon ausverkauft waren?

[Dietmar]

So, extra mal 24 Stunden nicht in den Fred geschaut, um mir zunächst mal meine eigene Meinung zum Album zu bilden..... aber hab' ich ja nix verpasst hier, ging bisher anscheinend eher um technische Fragen, Zustellprobleme, Anzahl der Vinyl-Versionen, sowas halt.....

Hab' das Album jetzt im digitalen Stero-Mix ( ) in Gänze vier Mal gehört. Da ich diesmal keine großen Erwartungen (mehr) hatte, bin ich da relativ "ergebnisoffen" reingegangen.

Fies ist, wenn man dann im ersten Durchlauf anfängt und bereits nach 60 Sekunden das große breite im Gesicht hat. Was für eine geile Auftaktnummer, Mrs Tibbets.... ... und auch nach inzwischen vier Durchläufen ist das Ding für mich die beste Nummer des Albums, sehr fluffig, luftig, "catchy" und wie ich finde, auch noch gut gesungen. Hätte sich auch wunderbar als "Single" geeignet, sozusagen als Follow Up zum von mir ebenfalls geschätzten "Doggerland"....

Werde jetzt hier kein Track-by-Track Review machen, nur so viel: Mrs Tibbets ist für mich das Highlight, bis einschließlich Track 9 finde ich das Album kurzweilig, unterhaltsam und trotz der Kürze der Songs recht abwechslungsreich mit genügend kleinen Prog-Elementen und Versatzstücken, die auch beim nächsten Durchlauf noch Freude machen....

Die letzten 3 Songs nehmen mich dann nicht mehr so mit. Wobei ich am Anfang dachte nach Ende der CD..... da fehlt doch ein Stück...? .... irgendwann hab' ich dann rausbekommen, dass Track 10 und 11 tatsächlich zwei verschiedene Stücke sind.... .... und die Schlussnummer hätte man vielleicht noch etwas "weiterentwickeln" können, so hält das Ende des Albums für mich nicht ganz das Level der ersten 9 Tracks - die mir aber durchgehend Spaß machen. Auch die 3 "Vorab Singles" kommen im Album-Kontext und auf der Anlage im Wohnzimmer deutlich besser rüber als bisher einzeln am Laptop.

Produktion finde ich "anno 2022" wieder mal top, durchschnittle Dynamik Range DR 10 ist absolut okay, so dass mir der Sound deutlich mehr zusagt als das, was ähnlich gealterte Musiker-Kollegen heutzutage so veröffentlichen.

Mit den Texten hab' ich mich noch nicht befasst; freu mich immer, wenn ich "bits & pieces" ohne Textbuch verstehe.

Last but not least zur "Namensdiskussion". Einige machen das am Personal fest, andere an der Musik und wiederum andere daran, womit sich am meisten verdienen lässt.... ... ich seh's eher pragmatisch: wenn's nach Tull klingt, darf's für mich auch draufstehen. Und das tut's für mich, wie auch schon die letzten beiden "Solo"-Alben....

Fazit: nicht viel erwartet - dafür viel bekommen. Besser als umgekehrt. Gelungenes Follow-Up zu HE. Schon schade, wenn man bedenkt, wie viel spannende Musik der Mann in den letzten 30 Jahren hätte veröffentlichen können, wenn er es denn wirklich gewollt hätte. So knabbern wir halt an den paar Krümeln, die hin und wieder noch mal abfallen....

[Birgit]

Geht mir ähnlich mit Titel 1 und 10+11. Ich bin bis einschließlich 8 recht angetan, besonders speziell finde ich Mine is the Mountain.
Das aber erst nach zwei Durchläufen, kann sich alles noch ändern.

[Whistling Catfish]

Ich bin noch mittendrin im zweiten Durchgang. Das mit dem Grinsen kann ich unterschreiben. Was mir aber irgendwie auffällt - das klingt tatsächlich sehr nach ‚Tull‘.

Alles weitere von mir im Laufe des Wochenendes. Ick freu’ mir sehr - das ist schön wirklich ein interessantes Album glaube ich!

[mart]

Mir gefällt das Album auf Anhieb besser als HE. Sind tatsächlich ein paar proggig-verspielte Elemente drin, insgesamt auch recht abwechslungsreich. Mit einer schönen Gesangsmelodie und mehr Gitarrenriffs wäre es wahrscheinlich ein echter Burner.
Interessanterweise finde ich die Vorab-Singles tatsächlich am schwächsten. Deshalb wurde ich positiv überrascht
Das Cover ist ja nun wirklich nicht gerade schön, aber in der Vinyl-Version schon beeindruckend. Vor allem aber ist es konsequent. Das Schwarz-Weiß-Thema spiegelt sich ja klar in den Texten wieder, und sein Gesicht soll wohl zeigen, daß es um seine ganz eigene Sicht der Dinge geht. Die Songs sollen zum Nachdenken anregen, nicht zum Spalten. Jedenfalls ist mir sein Gesicht lieber als das von z.B. Trump.
Musikalisch erinnert mich das Album mehr an Tull als die vorherigen Sachen. Ich finde, das passt.
Klanglich hatte ich beim Hören der CD aber das Gefühl, einer MP3-Datei zu lauschen. Das war schon mal besser.

[banff]

Mrs. Tibbets ist für mich auch ein absoluter Kracher, gefällt mir ausnehmend gut.
Überhaupt sind für mich (bisher) die ersten vier Titel absolut herausragend, danach flacht es (im Moment noch) etwas ab.
Der Titelsong brezelt über die Anlage deutlich besser, wie ich auch das Video hierzu (rein musikalisch) deshalb doch eher störend fand.

Nichtsdestotrotz bin ich bis jetzt mehr als angenehm überrascht.
Auf zum dritten Durchlauf!

[Whistling Catfish]

Nochmal kurz zwischendurch: Das klingt definitiv mehr nach Jethro Tull als Jethro Tull zu Dot Com Zeiten! Und ich glaube auch zu wissen warum:Es hat diese merkwürdige Schrulligkeit die Tull von Anfang an immer so zu eigen war.

Die ist hier wieder sehr ausgeprägt! So wie ganz, ganz lange nicht mehr.

Nicht Minstrel und auch nicht Somgs From The Wood - Mich erinnert es vom ‚Feeling‘ eher an This Was & Stand Up - während alles was danach kam auch mit reinspielt. Aber das Feeling (und womöglich auch die Art und Weise wie es entstand) ist für mich ganz klar Frühphase Tull! Nur halt von der anderen Seite des Lebens. Versteht Ihr was ich meine?

Ich bin ganz begeistert!

[Jack Green]

Ein schönes Album und aus meiner Sicht ein Schritt aufwärts von Homo Erraticus. Ich höre gerade die Spotify-Version.

Ich hatte zu den Singles im Vorfeld nicht viel gutes zu sagen, und das ändert sich auch im Albumkontext nicht, was die einzelnen Songs betrifft. Aber das Album als Ganzes hat was. Ich mag den Sound und kann auch den Synthis viel positives abgewinnen. Auch wenn mir am Ende vom Fisherman scheint, dass John OHara sich timingmäßig bei dem kleinen Synthi-Motiv verklopft hat, und zwar richtig (wo er mit der Flöte unisono spielt). Ist vielleicht der "effizienten" Produktion geschuldet.

Ein großes Highlight und das beste an dem Album ist der Zweiteiler Three Loves, Three und In Brief Visitation. Erinnert zunächst stark an Rupis Dance (Album) und SLOB, bringt im zweiten Teil aber richtig schöne Nuancen und tolle harmonische, melodische und rhythmische Elemente, die richtig meinen Nerv treffen. Ich glaube, das ist das erste Mal seit den Alben der frühen 2000er, dass Ian mich musikalisch nochmal im Kern berührt. Dass ich einen Song drei, vier mal hintereinander anhöre, kommt nicht mehr oft vor und dafür sag ich mal danke. Freu mich über diese kleine Perle sehr.

[CaptainFalcon]

Nur mal eben kurz am Rande: Barren Beth, Wild Desert John kickt mich hart! Da läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn ich den Song laut höre. Ich verspüre den Drang aufzuspringen. Ich bin bisher sehr glücklich über das Album!

[Whistling Catfish]

Nur mal eben kurz am Rande: Barren Beth, Wild Desert John kickt mich hart! Da läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn ich den Song laut höre. Ich verspüre den Drang aufzuspringen. Ich bin bisher sehr glücklich über das Album!

Jepp!

[HansJuergen]

ich bleib dabei, das Cover ist schrecklich. Nicht nur, dass mir persönlich das Motiv einfach nicht gefällt, ich finde -subjektiv, das können die Fachmenschen sicher besser beurteilen- das Foto auch technisch nicht gut. Es säuft nach rechts komplett ins dunkle ab.

Das ist doch genau so gewollt! IA-Zitat (hier aus der aktuellen eclipsed): "Ich wollte ein möglichst dämonisches Bild haben, gezeichnet in extremem Schwarz und Weiß ohne graue Zwischentöne."
Davon abgesehen, finde ich das Cover auch schrecklich.
Zur Musik selbst kann ich noch nicht so viel sagen. Nur ein Durchlauf. Insgesamt noch nicht überwältigend, aber sehr gefällig. die ersten 9 Songs besser als die letzten 3. Aber Nr 10 und 11 erschließen sich wohl erst nach mehrmaligem hören.

[Marengo]

Nur mal eben kurz am Rande: Barren Beth, Wild Desert John kickt mich hart! Da läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn ich den Song laut höre. Ich verspüre den Drang aufzuspringen. Ich bin bisher sehr glücklich über das Album!

Ja. Das Stück ist Benefit pur, auch thematisch (For Michael Collins...). Ganz großes Kino.

[zeppaul]

Also ich kann die Begeisterung nicht ganz teilen, aber bei Alterswerken sollte man ja Milde walten lassen!
Mir hat die HE besser gefallen! Vielleicht ändert sich ja mein Eindruck bei wiederholtem Hören noch!

[Dietmar]

Aus den Facebook-Kommentaren der Tull-Seite:

Heute von Amazon gekommen. Muss erstmal die Stereoanlage wieder aufbauen

[Nightcap]

Ganz kurz zur Ausstattung der Doppel-LP:
Zum Cover muss ich nix mehr sagen, außer dass es mir immer noch nicht gefällt. Die grünen Vinyls sind aber schön und die Hüllen sehr gut. Ansonsten ist das dann leider ziemlich enttäuschend. Die CD lieblos in billigster Klarsichthülle einfach reingesteckt, das Booklet nur 8seitig, wovon 4 die Texte sind und die 2 Außenseiten großformatige Farb(!)fotos (soviel zum Thema schwarz/weiß).
Das vordere ist trotzdem toll und hätte sich viel besser als Plattencover geeignet, hat was von Minstrel…
Ist übrigens das Kuppelgewölbe der Kathedrale Santa Eulalia in Barcelona, falls es jemanden interessiert. Google Lens hat bei der Recherche mitgeholfen
Die Bandfotos im Innencover sind dagegen nix besonderes. Das Außenfoto eines Teils der Sagrada Familia ist aber wieder nett.
Tja nun, für 35 Tacken kann man da mehr kriegen, aber vielleicht bin ich ja einfach von den Boxen verwöhnt.

Zur Musik noch nichts, die muss ich mir erst noch schön trinken.
Oder nur so viel:
In etwa das gleiche Niveau wie TAAB2 und HE, mit Licht und Schatten, womit wir wieder beim Thema wären.