Under Wraps - Steven Wilson Remix & Drums Re-Recording

[Concert of Kings]

Die UW-Box ist nun aus meiner Sicht offiziell bestätigt.
IA erwähnt im Interview mit Classic Album Review, dass er noch eine Email von Warners beantworten muss, wo er entscheiden soll was mit den Drums zu passieren hat.
Und Warners möchte wohl, dass es es nun mit dem Projekt bald weiter geht.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=hJFtX4oxZGA

Ich bin übrigens FÜR einen alternativen Drum-Track - zusätzlich zum Original. Aus meiner Sicht würde das auch nicht die Welt kosten. Ich persönlich würde zwei gute Drummer beauftragen. Einer davon sollte fairer Weise Doane Perry sein (sofern er noch körperlich kann).
So teuer ist das alles nicht.

Cheers!

[Laufi]

Ja, das hört sich tatsächlich gut an, zumal es immer (von mehreren Seiten aus) hieß, dass die Entscheidung an Warner hängt.

[Dietmar]

Einer davon sollte fairer Weise Doane Perry sein (sofern er noch körperlich kann).

Zumindest letzteres wäre wohl noch möglich, nachdem ich die Tage über das hier gestolpert war:
https://www.youtube.com/watch?v=A3a3nko3RPE

(gar nicht mal so übel, die Nummer, aber das nur am Rande....)

Ansonsten bin ich nach wie vor eher skeptisch, was den "Mehrwert" einer Neueinspielung angeht, dafür ist das zeitlose Original einfach zu gut (gemacht). Die Drums müssten dann schon relativ fett klingen (so in etwa wie auf dem "Queen I"-Remix, der aber auch längst nicht allen Queen-Fans zugesagt hat). Wenn es eher in Richtung dieser Youtuber-Version vom letzten Jahr tönt, glaube ich nicht, dass das inhaltlich wirklich was bringt....

[jan.gast]

(...) Wenn es eher in Richtung dieser Youtuber-Version vom letzten Jahr tönt, glaube ich nicht, dass das inhaltlich wirklich was bringt....

Ich denke, man muss hier sorgfältig unterscheiden, ob es lediglich ein Remix wäre, mit den originalen synthetischen Drums quasi aufpoliert - selbst da wäre schon große Optimierung möglich, wenn man sich den KI-gestützten Versuch von semib0ld anhört (bin unsicher ob du diesen meinst oder eher z. B. so etwas) - oder halt neu eingespielt mit echtem Schlagzeug.
Fände man für letztere Variante einen Drummer, der die Kompositionen nicht nur zu begleiten sondern auch zu interpretieren vermag, den Geist der ursprünglichen Produktion gleichermaßen verinnerlichen kann, wäre das ein großartiges Experiment. Obgleich IA m. E. nicht sonderlich ›vernetzt‹ ist, fallen mir aus dem direkten Kontext hier Gavin Harrison (Linie Bruce Soord/The Pineapple Thief), Waltteri Väyrynen (Linie Opeth) sowie durchaus auch Marco Minnemann (der ein glühender Verehrer von Jethro Tull und besonders Barriemore Barlow ist) und allen voran natürlich Nick D'Virgilio (Big Big Train) - einer der musikalischsten Drummer, die ich überhaupt kenne - ein. Das Spannende wäre, wie einer dieser oder ein anderer moderner Schlagzeuger mit seinen individuellen Fills die Arrangements bereichern könnte.

Ein mögliches Boxset sollte beide Varianten (und auch das 1:1 Überspiel der traditionellen Mischung) enthalten - und hoffentlich auch Walk Into Light* in ebensolcher Aufbereitung (oder man macht damit ein eigenes Projekt, wäre mir auch recht). Für beide würde ich in jedem Fall meinen Sparstrumpf noch einmal schröpfen!

* der o. g. semib0ld hat jüngst auch Fly By Night und Made In England mit erstaunlichem Ergebnis unter die Fittiche genommen. Da kann man ahnen, was möglich wird, wenn die Original-Masterbänder zur Verfügung stehen.

JG

[Jophrey]

Na ja, der semib0ld (irgendwann muss sich mal dringend einer an eine Kulturgeschichte der Internetpseudonyme machen...) hat ja eigentlich auch nur eine Drummachine durch eine andere (modernere) ersetzt. Wirklich überzeugt hat mich das nicht. Aber vielleicht mag ich auch einfach die Songs von UW nicht (außer Under Wraps 2, aber ich fürchte, das zählt nicht, oder?). Ich würde mir wünschen, dass ein neues Arrangement mit "echten" Drums mir die Platte insgesamt näherbringt.

[Kwyjibo]

Glaube die Drums sind per se nicht einmal der springende Punkt, sondern das Keyboard, das in vielen Songs seinen Stempel aufdrückt. Und selbst mit analogen Drums und deutlich präsenter Gitarre, ändert sich nicht das Grundgerüst. Also entweder mochte man vorher die Songs oder nicht, denke ich.

[Concert of Kings]

Falls es eine Neuaufnahme der Drums geben wird, wird das ja nur deshalb passieren, weil Ian selbst nicht mit den originalen Drums zufrieden ist. Das hat er ja mehrfach geäußert. Also insofern bräuchte es keine große Diskussion, ob dies ein legitimes Unterfangen ist.
Ob sich das nur auf den Sound bezieht, oder auch aufs Programming weiß man (ich) nicht.
Jedenfalls könnte ein alternatives Album mit neuen Drums dann auch durchaus einmal mit weniger "Treue zum Original" gemischt werden.
Das wäre jedenfalls ein einmaliges Experiment im Tull-Kontext.
Ob daraus dann ein grundlegend besseres Album wird, weil die Songs ja so gut sind... wer weiß?

Es gibt aus meiner Sicht zwei Punkte, die das Unterfangen erschweren, aus UW mit (nur) einem "Drum-Fix" ein "echtes" Tull-Album zu machen:
1. Ich glaube es gibt zu wenige akustische Spuren, die in einem neuen Mix hervorgeholt werden könnten (Spekulation). Zu akustisch zähle ich alles, außer Keyboards und Drumcomputer.
2. Aufgrund der "dünnen" Produktion kommt den bisherigen Drums auch ein stärkeres Gewicht zu, nicht nur als Rhytmus-, sondern auch Sound-Instrument. Das könnte mit "akustischen" Sounds auch zu dünn klingen.

Naja, es bleibt jedenfalls spannend.
Ich bin aber für jede Alternative offen.

[Jack Green]

Heute kam mir der Gedanke, dass IA und die Plattenfirma vielleicht als "günstigste" Alternative einfach neue Drums einprogrammieren (lassen) oder sogar mit den damaligen Steuerungsdateien (falls damals sowas extra gespeichert wurde bzw. überhaupt jemals für sich existierte) bloß aktuelle Sounds mitlaufen lassen.

[Laufi]

Das antriggern anderer Sounds wäre eine Möglichkeit, ich bin andererseits aber auch sicher, dass ein Trommler in der Kategorie Gavin Harrison da maximal zwei Studiotage für braucht (und in dem Fall sogar ein eigenes Studio hat). Das sollte bezahlbar sein.

[Jack Green]

Ich höre ja im Moment nicht sehr viel Tull (generell höre ich nicht viel Musik gerade), aber ich hab dann doch über die letzten Autofahrten Under Wraps in Gänze nochmal durchgehört, um zu sehen, was es tut. Es fängt (aus meiner Sicht) schwach mit Lap of Luxury an, aber mit jedem Song wird es besser und besser und macht dann richtig viel Freude. Es gibt so viel zu entdecken, die Kreativität und Schaffensfreude wird dann sehr greifbar. Die Atmosphäre im Studio muss toll gewesen sein. Auch sind dann eben abseits aller Sounds tolle Songs zum Mitsingen dabei. Ich glaube es gibt bei keinem Tull-Album so viel Potenzial für kreative Nachbearbeitungen, wenn man Lust darauf hätte. Außerdem ist das Risiko, Fans des Originalalbums vor den Kopf zu stoßen, hier vergleichsweise gering bis nicht existent. Da könnte man sich also auch mal etwas mehr aus dem Fenster lehnen.

Nur so am Rande.

[Concert of Kings]

In diesem (toll geführten) Interview erzählt Ian, dass er im Moment mit der Plattenfirma diskutiert WIE die Drums in einer alternativen Version ersetzt werden - also wohl nicht mehr OB.
ab ca. 38:35
https://www.youtube.com/watch?v=DEVB3pMAY5g

[Laufi]

Ja, das hört sich eigentlich ziemlich eindeutig an, fein!

Ich hab nur den Schluß geschaut/gehört, aber sooo "toll" fand ich das jetzt auch nicht geführt - warum lässt er IA nicht einfach reden?

[Concert of Kings]

Ich hab nur den Schluß geschaut/gehört, aber sooo "toll" fand ich das jetzt auch nicht geführt - warum lässt er IA nicht einfach reden?

Natürlich, ist jetzt nichts weltbewegendes. Aber immerhin hat sich der Interviewer mal das Album richtig durchgehört, seine eigenen Gedanken dazu gemacht und diese dann Ian zur Diskussion gestellt.
Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist eine gewisse Zeitvorgabe (die hier sicher bereits überzogen war) einzuhalten und seine "Agenda" abgearbeitet zu bekommen.

[Dietmar]

Also ich finde diese Form der Interviews (war ja jetzt schon das dritte dieser Art auf YT), ich denen der Moderator allesfalls ein paar "Stichworte" unterbringen kann und ansonsten seinen Gast (aus)reden lässt, extrem angenehm....

Klar, irgendwann wiederholt sich auch mal was (im dritten Interview), aber ich kann Anderson da immer noch sehr gut und sehr gerne zuhören. Zum einen, weil er immer noch einen "extrem klaren" Eindruck auf mich macht (was auch nicht selbstverständlich ist), zum anderen sicherlich auch, weil ich das in den mittlerweile "durchgetakteten" Konzerten doch vermisse (zusammen mit der Akustik-Gitarre).

Ok, für die "Generation TikTok" ist das sicherlich schwere Kost, aber die sind ja auch nicht mehr die primäre Zielgruppe....

[woeller]

Ich höre ja im Moment nicht sehr viel Tull (generell höre ich nicht viel Musik gerade), aber ich hab dann doch über die letzten Autofahrten Under Wraps in Gänze nochmal durchgehört, um zu sehen, was es tut. Es fängt (aus meiner Sicht) schwach mit Lap of Luxury an, aber mit jedem Song wird es besser und besser und macht dann richtig viel Freude. Es gibt so viel zu entdecken, die Kreativität und Schaffensfreude wird dann sehr greifbar. Die Atmosphäre im Studio muss toll gewesen sein. Auch sind dann eben abseits aller Sounds tolle Songs zum Mitsingen dabei. Ich glaube es gibt bei keinem Tull-Album so viel Potenzial für kreative Nachbearbeitungen, wenn man Lust darauf hätte. Außerdem ist das Risiko, Fans des Originalalbums vor den Kopf zu stoßen, hier vergleichsweise gering bis nicht existent. Da könnte man sich also auch mal etwas mehr aus dem Fenster lehnen.

Nur so am Rande.

Also ich weiß nicht, ob ich mit Under Wraps noch meinen Frieden machen kann. Als das Album damals erschien, fand ich einige Stücke toll, einige so mittel und einige ganz schlecht. Das ist ja jetzt auch schon schlappe 41 Jahre her. Die vier Bonustracks, die es später auf der CD gab, gehören für mich zum schlimmsten, was unter dem Namen Jethro Tull veröffentlicht wurde. Für die Tour hatte ich eine Karte für das Konzert in der Essener Grugahalle, das ich aber dann aus krankheitsgründen nicht besuchen konnte. Ich glaube, das die Live Präsentation dem Album insgesamt gut getan hat, wenn man sich diverse Aufnahmen in Bild und Ton zu Gemüte führt. Ich habe das Album bestimmt schon einige Jahre nicht mehr gehört, würde aber bei einem Box Set natürlich zugreifen, allein aus Sammlergründen und für die Optik. wenn alle Boxen nebeneinander stehen, was schon schön aussieht.