nachdem wir uns ja hier schon anderweitig über BJH ausgelassen haben, hier mal kurz meine Eindrücke zum gestrigen Konzert in der Bremer Glocke. Kurzum: es hat sich gelohnt!
Die sechsköpfige Band um Sänger/Bassist Les Holroyd hat eine sehr straighte Performance abgeliefert - alles durchweg exzellente Musiker, da blieben wirklich keine Wünsche offen. Das Set war natürlich geprägt von den Klassikern "Mockingbird", "Berlin", "Life Is For Living", "Ring Of Changes" (mein BJH favourite) sowie "Hymn" und "Loving Is Easy" im Zugabenteil. Das Konzert lief OHNE Pause rund zwei Stunden - auch das war natürlich von Vorteil, da sich der Spannungsbogen kontinuierlich steigerte. Am Schluß gab's sogar "Standing Ovations"....
Zum Orchester und der Frage: hat Les Holroyd das eventuell besser gelöst als Ian Anderson? Antwort: Jein....
Positiv fand ich, dass das Orchester (Prager Philharmoniker) von Beginn an auf der Bühne war und erst mal ohne die Band 2 Songs (vermutlich BJH Stücke) zum Besten gab. Schöner Auftakt, bei dem ich sofort dachte: eigentlich müsste man(n) sich auch mal ein reines Sinfonie-Konzert anschauen.... hat bestimmt auch was.
Als dann ab dem 3. Song die Band auf die Bühne kam, ergab sich das gleiche "Problem", dass ich schon von den Anderson Konzerten kannte. Soll heißen, es gab gerade in der ersten Hälfte zu viele Songs, an denen das Orchester gar nicht bzw. so gut wie gar nicht beteiligt war. Da fragt man sich dann schon wieder nach Sinn und Zweck der Veranstaltung. In der zweiten Hälfte war das Orchester dann deutlich besser und häufiger eingebunden, so dass es dann auch besser zur Geltung kam.
Was Anderson wiederum besser gelöst hat, war die Einbindung und Hervorhebung einzelner Instrumente. Das fand hier eigentlich nicht statt. Etwas schade war auch, dass die Band halt deutlich stäker ausgesteuert war als das Orchester, so dass man es in den lauteren Passagen der Band zwar sehen, aber nicht wirklich hören konnte.
Im Vergleich mit Andersons Orchester-Konzerten drängte mir sich hier dann am Ende die Frage auf: vielleicht ist es in der Tat schwierig, so eine "Symbiose" aus E- und U-Musik unter LIVE-Bedingungen richtig rüberzubringen? Auf CD kann man später noch einiges ausbalancieren, aber live ist es halt sehr schwierig, die richtige Balance zwischen einer Rockband und einem Sinfonie-Orchester zu finden.....
Trotzdem hat mir das Ding unterm Strich gut gefallen, da ich die Band vorher ja noch gar nicht gesehen hatte. Und ich kann guten Gewissens sagen: Barclay James Harvest feat. Les Holroyd kann man sich auch guten Gewissens mal ohne Orchester anschauen - die verstehen ihr Handwerk und bringen das noch sehr glaubwürdig rüber....
Restliche Tourdaten, wer kurzfristig noch Interesse hat:
02/04 Hannover Theater am Aegi
03/04 Leipzig, Gewandhaus
04/04 Ravensburg, Oberschwabenhalle
06/04 Amnéville Galaxie
07/04 Merzig, Stadthalle (sold out)
08/04 Iserlohn, Parkhalle
09/04 Verviers, Grand Theatre
10/04 Oldenburg, Staatstheater (sold out)
Gruß Dietmar
PS:
Whistling Catfish hat geschrieben: Und überhaupt, wo kommt der seltsame Name überhaupt her......("BJH" meine ich, nicht "Dietmar"....)
.... dann wäre das auch noch geklärtwww.bjharvest.co.uk hat geschrieben: What does the name "Barclay James Harvest" mean?
Nothing! Back in 1967 the band was playing rhythm and blues, and was called The Blues Keepers. As they began to write songs and develop an original stayle, they decided that they needed a name change, and that they wanted something flowery, like the West Coast psychedelic bands they admired, e.g. Quicksilver Messenger Service, Jefferson Airplane etc. Each of them wrote single words on pieces of paper which were drawn out of the hat one by one, and all were rejected until only three were left: James, a guy who used to sign with the band, Harvest because they were living in a farmhouse, and Barclay after the bank, because they aspired to make money! These were then rearranged to get the best-sounding name - Barclay James Harvest.