Bern 5.5.06

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Moderator: King Heath

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Danjêl
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Registriert: Sa Aug 20, 2005 8:52 pm
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Bern 5.5.06

Beitrag von Danjêl »

BEA Nights: Alan Parsons Live Project -- Jethro Tull -- Barclay James Harvest feat. Les Holroyd

Anlässlich der BEA Expo traten während 5 Tagen (2 Wochenenden) mehrere Bands im umgebauten Eisstadion in Bern auf - am Freitag 5. Mai waren Alan Parsons Live Project, Jethro Tull und Barclay James Harvest an der Reihe. Die umgebaute Bern Arena fasste um die 7'000 Leute - am Wochenende zuvor hiess es in der Berner Zeitung, die Organisatoren seien enttäuscht über die geringe Besucherzahl (naja, wen wundert's - wer will schon Sasha sehen?! :P ). Aber am Freitag war das Stadion gerammelt voll (wen wundert's wieder - Jethro Tull ;-))...
Wir hatten uns VIP Tickets besorgt (;-) @ Whistling Catfish), um sicher einen Sitzplatz zu haben und kamen gerade mal in den Genuss, die Schlange am Eingang zu umgehen und durch den Nebeneingang einzutreten.
Die Sitzplätze boten zwar gute Sicht, akustisch aber eine Katastrophe - gerade 2 Meter hinter uns befand sich ein Restaurant und ein Schnellimbissstand, ergo Lärm und Geschnatter pur. Für die erste Band taugte der Platz allemal, für Tull gingen wir unter die Leute vor die Bühne.

(Alan Parsons hier zu urteilen will ich mal umgehen - sicherlich nicht mein Geschmack, aber von der Presse wurde der Auftritt sehr gelobt...)

Mit 20 Minuten Verspätung kamen Tull auf die Bühne und begannen das Konzert mit Nothing is Easy. Vielleicht nur mein persönlicher Eindruck, aber bereits das erste Stück ging voll ab - Hard Rock pur. Denselben Eindruck hinterliess Cross-eyed Mary - nichts Neues (obwohl es für mich das erste Mal war, dass ich dieses Stück Live hörte -- jaja, die Veteranen unter euch werden grinsen :)), aber wieder sehr hart und rockig vorgetragen.
Mit Living in the Past kam der Puls wieder herunter, ruhig (fast zu ruhig) ohne Schnörkel. Vom selben Charakter Bourée, mit einem neuen Basssolo (wie neu?).
Das Publikum bis zu dem Zeitpunkt ziemlich verhalten; mir schien, viele hätten von Tull noch nie gehört und hätten anfangs Mühe damit. Einige im Publikum gaben noch seltsame Tanzformen zum Besten, die (in meinen Augen) überhaupt nicht zur Musik passten ;-) Nach Bourée aber kam richtig Stimmung auf, spätestens jetzt hatten alle gemerkt, was der 'Kerl dort oben' mit seiner Flöte anzufangen vermochte.
Mit Beggar's Farm und Up to Me kamen 2 Stücke, die wieder die Härte der beiden ersten Songs aufnahmen - vor allem Martin Barre liess es ordentlich krachen, wieder hatte ich das Gefühl, an einem Hard Rock (naja, an ein Metalkonzert kam's dann doch nicht heran ;-)) Konzert zu sein.
Dann kam Moz'Art Medley ("250 years ago, Mozart was born [...] that's great, because there are no copyrights anymore, I can do with it what the fuck I want..." - Publikum begeistert :))....ich weniger - zwar war auch dieses Stück sauber und perfekt vorgetragen, aber abgesehen von den letzten 20 Sekunden passte das einfach nicht ins Konzept - so überlegt, war auch Bourée völlig fehl am Platz. Nach diesen Krachern zerstörten die beiden Lieder die Ambience - viel zu langes "Geduddel" (das Konzert sowieso schon auf 75 Minuten beschränkt, da wünschte man sich noch andere Lieder herbei, während das MozArt kein Ende nehmen wollte ;-))...
Danach kam Mother Goose ("we'll fancy a lot from the Aqualung Album tonight" - ach was, das ist ja was ganz Neues...) - Andy Giddings spielte wieder mit der Nase sein "old school instrument" und erntete tosenden Beifall, so laut, dass Ian für einige Sekunden völlig unterging...

Nun kam der absolute Höhepunkt für mich: mit Morris Minus und Hymn 43 wurde wieder das Rockergemüt befriedigt. Hymn 43 mit einem für mich neuem (wie neu?), wunderschön langem E-Gitarre-Solo im "harten" Teil - wirkliche Kracher, die ich wieder und wieder hören möchte.

Mit Budapest kam wieder ein Stück, das schöner kaum sein könnte, und das ich doch weggewünscht hätte - muss denn in einem so kurzen Set das 11minütige Lied wieder auftauchen? Ich hätte 2-3 andere kürzere Stücke bevorzugt. Danach kam nichts überraschendes mehr: Aqualung, Locomotive Breath, Finale (was it really Black Sunday Instr.?! @Clasp?). Schon nach Aqualung, spätestens bei Locomotive Breath ging wirklich das ganze Publikum voll mit.

Bis auf 2 Ausnahmen ein wirklich gelungenes Konzert - viel zu kurz!! und wie erwähnt, Bourée und MozArt passten nicht in das Konzept - ganz im Vergleich zu den anderen Bands hätte man Tull angesichts der meisten Stücke für HardRocker pur halten können - diese beiden Lieder aber waren mir zu langweilig und zu langsam gespielt. Die Band war aber in Topform (Die Berner Zeitung schrieb (nebst anderem, wirklich gutem Feedback): "Die ganze Bühne in Anspruch nahm dann Jethro Tull. Frontmann Ian Anderson merkte man seine 59 Jahre dabei nicht an. Wie ein junges Reh (netter Vergleich :))rannte der Schotte mit seiner Flöte von einem Ende der Bühne zum anderen." (der ganze Artikel auf: http://www.espace.ch/artikel_209701.html))
Snafje JT
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Beitrag von Snafje JT »

Great review, thanks! Glad to hear Jethro Tull still rocks pretty hard :wink: .
Life Is A Long Song
Gast

Beitrag von Gast »

Hi,

vielen Dank für das Review. Ich denke Du hast Deine Entscheidung somit nicht bereut....insofern bin ich da ja beruhigt..... :wink:

Viele Grüße,
J.
Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Anonymous hat geschrieben:Hi,

vielen Dank für das Review. Ich denke Du hast Deine Entscheidung somit nicht bereut....insofern bin ich da ja beruhigt..... :wink:

Viele Grüße,
J.
Ich war's nur.......mal wieder vergessen einzuloggen.... :oops:

Bis dahin,
J.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
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