Ulla hat geschrieben:
Deine Anmerkung, dass die Buben unter dem Namen "Fairport Acoustic" regelmäßig in reduzierter Formation auf Tour gehen, hörte sich irgendwie kritisch an.
Das war in Bezug auf Laufis Bemerkung, es sei noch eine richtige Band, auch kritisch gemeint. Kritisch, aber nicht böse.
Ulla hat geschrieben:Tschuldigung, aber es IST eine richtige Band.
Gibts es auch eine falsche Band?
Zitat aus dem Brockhaus:
Band [bænd, englisch] die, -/-s, im Jazz und in der Unterhaltungsmusik Bezeichnung für ein kleineres Ensemble im Unterschied zur Bigband. Seit dem New-Orleans-Jazz umfasst jede Band eine Melodie- (Melody-Section) und eine Rhythmusgruppe (Rhythm-Section). In der Rockmusik werden Gruppen in der Stärke von drei bis etwa zehn Mitgliedern als Band bezeichnet. Seit den späten 1990er-Jahren wird der Begriff auch für reine Vokalgruppen (z. B. Girlgroups) verwendet.
Nicht der Ian hat geschrieben: Gibts es auch eine falsche Band?
Zwangsläufig:
Nicht der Ian hat geschrieben: Zitat aus dem Brockhaus: Band [bænd, englisch] … umfasst jede Band eine Melodie- (Melody-Section) und eine Rhythmusgruppe (Rhythm-Section).
Aber
Ulla hat geschrieben: … jetzt gibt es die ganz abgespeckte Variante völlig ohne Rhythmusgruppe.
King Heath hat geschrieben:Kwod Heathad Demonstrandum
Sorry, ich vergaß Seite 1 nochmals zu lesen! Ergo, einigen wir uns wegen fehlender Rhythmusgruppe auf einen zwanglosen Zusammenschluß von Musikern.
Eingedenkt der "Recent, current and future members of the
Ian Anderson and Jethro Tull touring bands" könnte man aber auch den Status einer Bigband, allerdings ohne Rhythm-Section, in Erwägung ziehen. An dieser Stelle mag Loriot weiter argumentieren ......
Amazon hat bereits geliefert. Und das obwohl doch UK-Import angeblich 2 Wochen Lieferzeit haben sollte und wegen des Imports doch auch ach so teuer sein musste! Da könnte man auch Böses bei denken...
Was solls, gute Leute die Amanzons, wo wären wir heute ohne sie?
Nun denn, "Sense Of Occasion" ist das erste, neue Fairport Album was ich seit "The Five Seasons" mal wieder gekauft habe. Und somit auch das erste Fairport Album der Chris Leslie Ära, welches ich besitze!
Nun, was soll ich sagen. Endlich haben die Fairports mit ihm mal wieder einen begabten Songschreiber in ihren Reihen! Immerhin 5 der 16 Stücke gehen auf sein Konto, wie auch die meisten der Vocalcredits.
"Sense Of Occasion" bietet überwiegend beste spät-Fairport-Plinky-Plenky-Fiddle-Folk-Nostalgie.
Die Instrumentals aus der Feder von Ric Sanders sind wie eh' und je solide und relativ unaufregend. Merkwürdig eigentlich, daß ein so mitreissender Liveviolinist kompositorisch und spielerisch ständig nur Durchschnitt abliefert, der sich manchmal hart an der Grenze zur Langeweile bewegt. Dennoch muss ich Ric mein Kompliment aussprechen. Nicht für seine Instrumentals, sondern vielmehr dafür, daß er es auf allen anderen Stücken es endlich geschafft hat, sich wunderbar in den Studiosound der Band einzufügen. Das war bei den Alben der 80er Jahre nicht immer so! Live hat das ja eigentlich immer schon gepasst, aber sein Geigensound auf den Studioalben wirkte immer etwas befremdlich. Doch hier passt das eigentlich immer ganz wunderbar.
Doch der Star auf "Sense Of Occasion" ist für meine Begriffe ganz klar Chris Leslie! Der zum einen durch seine Mandolinen- und Bouzoukiarbeit auch den schwächeren Songs auf dem Album eine gewisse Erdung verleiht und zum Anderen durch seinen Gesang dem traditionellen Fairport Sound einen - zumindest für mich - frischen Wind verleiht. Simon Nicol's Vocals waren nie so ganz mein Fall - und das nicht erst seit seinem unsäglichen, völlig betrunkenen Auftritt mit Jethro Tull auf dem Copredy Festival im Jahr 2004!
Doch damit noch nicht genug der Lobesrede auf Chris Leslie: Seine Songs "South Dakota To Manchester" und noch mehr das grandiose "Edge Of The World" machen dieses neue Fairport Album zu einem "must have"!
Letzeres knallt dem geneigten Hörer beste Folkrock Vibes um die Ohren, auch wenn mir die Melodie von irgendwo bekannt vorkommt. "Edge Of The World" hat Atmosphäre und Stimmung und hier - und jetzt komme Eure vohergegangene Diskussion - feuert die Band auf allen Zylindern.
Wie auch auf dem nicht minder tollem, typisch "fairportesquen" Stück "Hawkwoods Army". Hier wird die mit "Wat Tyler" vom Glady's Leap-Album verpasste Chance endlich genutzt. Ein toller Song wird endlich so umgesetzt wie er es verdient! Klasse!
Ebenfalls klasse ist die Neuaufnahme von "Tam Lin". Während eine Neuaufnahme hier noch Sinn macht, weil das Fairport "Original" noch von Sandy Denny eingesungen wurde und die Männerstimmen hier eine etwas andere Stimmung mitbringen, ist "Polly On The Shore" mehr als überflüssig! Zumal hier mehr oder weniger exakt das Arrangement der ersten auf "Nine" veröffentlichten Aufnahme kopiert wurde.
Um es jetzt kurz zu machen:
Abgesehen vom Artwork ist "Sense Of Occasion" ein tolles Album und bestens geeignet für alle, die akustische Musik mögen. Man hört eine Band aus einem Guss und das Album versprüht jede Menge positive Energie. Es gibt (außer "Polly") keinen wirklich schlechten Song. Gerry Conway trommelt mit einer Leichtigkeit, die man sich zu seinen JT-Zeiten nur wünschen konnte und Peggy ist eben Peggy und "wobbelt" sich im typischen Peggysound durch die Tracks.
Überwiegend gibt es grundsolide Folk Rock Kost, die im Vergleich zu den letzten mir bekannten Alben deutlich an Soundqualität und Wertigkeit gewonnen hat. Klasse finde ich, daß die meisten Vocals heute von Chris Leslie übernommen wurden, denn - und das ist natürlich Geschmacksache - Simon Nicol's Gesang war nie so ganz meine Tasse Tee über ein ganzes Album.
Jetzt, da er nur noch einige Songs singt, ist es ein schöner Kontrast.
Einige der Songs klingen für mich, nach dem 3. Durchgang noch immer irgendwie beliebig, aber einige andere haben regelrecht das Zeug zum Klassiker. Ein gutes Album, daß ich nur wärmstens empfehlen kann!
Viele Grüße,
J.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
palaun hat geschrieben:Das hätte ich selbst nicht besser ausdrücken können. Mich würde der Kommentar gewisser Studienräte hierzu brennend interessieren....
Oberstudienrätin bitte, so viel Zeit muss sein.
Ja, ich mag das Album - abgesehen vom bescheidenen Artwork - sehr. Es stellt eine gute Mischung von ruhigen Songs und rockigen Krachern dar.
Die Kritik vom wispernden Katzenfisch kann ich an einer Stelle unterschreiben, das sind die Stücke aus Ric Sanders Feder. Irgendwie sind die alle gleich, oder?
Simons Gesang dagegen gefällt mir sehr.
Und das hohe Lob auf Chris Leslie kann man gar nicht genug hervorheben.
