Re: Neues Album 2025 - Curious Ruminant - VÖ 7.3.2025
Verfasst: Sa Mär 08, 2025 10:48 am
Ich versuche mal ein wenig, für mich zu sortieren. Nach dem ersten Hören war ich schon etwas enttäuscht, oder vielleicht eher ratlos. Ratlos deswegen, weil einige Markenkerne von JT schlicht nicht enthalten sind. Rock? Praktisch Fehlanzeige. Folk? Ja klar, aber nicht so wie in den 70ern (hatte ich auch nicht erwartet). Prog? Nur in homöopathischen Dosen.
Es bleibt: Viel Flöte, sehr viel Flöte. „Rein“ gespielt, ohne Überblasen etc. So, wie er es halt schon seit Jahren macht. Und viel Akkordeon, wobei ich die Begleitmelodien von John oftmals sehr schön finde. Und wieder mal akustische Gitarren, das freut mich besonders.
Musikalisch bleibt es ähnlich den Alben der „Nach-MB-Zeiten“. Es drängt sich jetzt kein Song wirklich als zündender Kracher heraus, der im Ohr bleibt. Trotzdem finde ich in diesem Album viele Ideen, die mir durchaus gefallen. Und einige „Déjù vu‘s“. Mehrfach hab ich mich gefragt: „Verdammt, das kenne ich doch, wo gab‘s das schon?“ Swing it far wurde ja schon genannt. Dunsinane Hill hat ganz viel von Cornucopia auf dem direkten Vorgänger, hat Kwyjibo ja gerade auch geschrieben. Und so gibt es viele andere Zitate.
Vielleicht bezieht sich der Albumtitel ja auch auf musikalisches Wiederkäuen?
Nach mehrmaligem Hören kommen die Songs jetzt langsam im Kopf an und es gibt doch einige, die ich wirklich gelungen finde. Insgesamt hat das Album einen sehr relaxten Flow, auf den man sich aber einlassen muss. Ian hat hier ein entspanntes Alterswerk abgeliefert, er muss letztlich niemandem mehr was beweisen. Auch der Longtrack aus Giddings-Zeiten fügt sich erstaunlicherweise gut ein. Da AG dafür keine Songwriting-Credits bekommt, sind das wohl alles Ians Ideen, Andys Einfluss bleibt daher gering. Trotzdem hab ich an machen Stellen an Divinities denken müssen. Und tatsächlich auch an Mike Oldfield, wie der Kritiker in dem von Birgit verlinkten Artikel.
Also ich kann mit diesem Album erstmal gut leben, auch wenn ich die vielen euphorischen Kritiken im Netz nicht vollumfänglich nachvollziehen kann.
Und klar kann man die Frage stellen, ob es nicht eher ein Soloalbum ist, aber das ist müßig.
Noch was zur Aufmachung:
Die dunkelgrüne Vinyl ist sehr schön, das Artwork insgesamt gelungen. Ein Gruppenfoto mit allen Musikern hintendrauf (ähnlich HH) hätte mir besser gefallen als überall der omnipräsente Meister. Einzig das Vinyl-Booklet ist enttäuschend und vermutlich nur das hochskalierte von der CD. Das geht definitiv besser.
Mit den Texten muss ich mich noch beschäftigen. Ach ja: das Outro ist schon sehr traurig, aber auch irgendwie berührend.
So, jetzt seid Ihr wieder dran.
Es bleibt: Viel Flöte, sehr viel Flöte. „Rein“ gespielt, ohne Überblasen etc. So, wie er es halt schon seit Jahren macht. Und viel Akkordeon, wobei ich die Begleitmelodien von John oftmals sehr schön finde. Und wieder mal akustische Gitarren, das freut mich besonders.
Musikalisch bleibt es ähnlich den Alben der „Nach-MB-Zeiten“. Es drängt sich jetzt kein Song wirklich als zündender Kracher heraus, der im Ohr bleibt. Trotzdem finde ich in diesem Album viele Ideen, die mir durchaus gefallen. Und einige „Déjù vu‘s“. Mehrfach hab ich mich gefragt: „Verdammt, das kenne ich doch, wo gab‘s das schon?“ Swing it far wurde ja schon genannt. Dunsinane Hill hat ganz viel von Cornucopia auf dem direkten Vorgänger, hat Kwyjibo ja gerade auch geschrieben. Und so gibt es viele andere Zitate.
Vielleicht bezieht sich der Albumtitel ja auch auf musikalisches Wiederkäuen?
Nach mehrmaligem Hören kommen die Songs jetzt langsam im Kopf an und es gibt doch einige, die ich wirklich gelungen finde. Insgesamt hat das Album einen sehr relaxten Flow, auf den man sich aber einlassen muss. Ian hat hier ein entspanntes Alterswerk abgeliefert, er muss letztlich niemandem mehr was beweisen. Auch der Longtrack aus Giddings-Zeiten fügt sich erstaunlicherweise gut ein. Da AG dafür keine Songwriting-Credits bekommt, sind das wohl alles Ians Ideen, Andys Einfluss bleibt daher gering. Trotzdem hab ich an machen Stellen an Divinities denken müssen. Und tatsächlich auch an Mike Oldfield, wie der Kritiker in dem von Birgit verlinkten Artikel.
Also ich kann mit diesem Album erstmal gut leben, auch wenn ich die vielen euphorischen Kritiken im Netz nicht vollumfänglich nachvollziehen kann.
Und klar kann man die Frage stellen, ob es nicht eher ein Soloalbum ist, aber das ist müßig.
Noch was zur Aufmachung:
Die dunkelgrüne Vinyl ist sehr schön, das Artwork insgesamt gelungen. Ein Gruppenfoto mit allen Musikern hintendrauf (ähnlich HH) hätte mir besser gefallen als überall der omnipräsente Meister. Einzig das Vinyl-Booklet ist enttäuschend und vermutlich nur das hochskalierte von der CD. Das geht definitiv besser.
Mit den Texten muss ich mich noch beschäftigen. Ach ja: das Outro ist schon sehr traurig, aber auch irgendwie berührend.
So, jetzt seid Ihr wieder dran.