Hi
Seit gestern bin ich nun also zurück von den Konzerten in Kempten, Imst und Luzern und möchte euch hier zusammenfassend meine Eindrücke schildern.
Kempten, BigBox Allgäu, 18.7.08
Die Setlist hab ich nicht mehr genau im Kopf, grösstenteils die selbe wie in Luzern, nur dass hier Living with the Past noch gespielt wurde.
Die BigBox ist grösser als ich dachte; eine tolle Location, und die Bayern sind ganz nette Leute.
Support Act war Saori Jo, welche rund 40 Minuten spielte. Ich fand sie ganz ok, tolle Stimme, und eine Augenweide sowieso!

Nach 40 Minuten wars dann aber auch genug, und es konnte endlich losgehen...
Die Spielfreunde der Band war bei diesem Konzert besonders gross, die ganze Stimmung der Gruppe wie auch des Publikums war wahnsinn. Es ging von Anfang an richtig ab, der Sound stimmte und so war denn auch eine Bombenstimmung.
Martin hat einmal mehr grandios gezeigt, was für ein begnadeter Gittarist er ist. Besonders gefallen hat mir Rocks on the Road, einerseits perfekt für Ian's heutige Stimme, und anderseits das ideale Stück für Martin's Gitarrentöne, welche einem echt Gänsehaut bescheren! Bei Song for Jeffrey hat Martin so ein Eisenteil um den Finger, das hab ich bisher nur bei Johnny Winter gesehen, mit dem kitzelt er die geilsten Töne aus der Gitarre raus!
Alles in allem ein super Konzert, so macht das richtig Spass!
Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass John O'Hara und David Goodier mittlerweile richtig aufgetaut sind; in England sind die noch nicht so aktiv gewesen.
Am Merchandising Stand war natürlich Tom Lynch mit seinen Sprüchen am Shirts verticken; ich zog es jedoch vor, mich mit Saori Jo zu unterhalten und mir ein Autogramm geben zu lassen...
Nach dem Konzert traf ich noch Michael, den ich an dieser Stelle herzlich grüssen möchte!
Imst, Stadtpark (Open-air), 19.7.08
Die Bilanz zu diesem Konzert ist eher durchzogen; das liegt allerdings nicht an Jethro Tull...
Ich glaube, die lokalen Veranstalter haben ein bisserl einen an der Waffel, echt. Zuerst muss man, um etwas zu trinken, an eine Kasse gehen und Euros in Art (es endet auf "t", nicht "sch") umtauschen lassen. Na gut.
Der Vorgruppe gegenüber war ich zu Beginn ganz gut gesinnt, mit vielen Instrumenten und so. Hab gehofft es geht ein bisschen Richtung Hubert von Goisern. War aber nicht der Fall, die hatten auch so nen komischen Namen, Superkombo oder sowas. Leider hat man von deren Genuschle aber nix verstanden; das ein oder andere Stück war dennoch ganz ok.
Es hat mich erst zu nerven begonnen, als ich sah, dass Ian Anderson und Martin Barre versucht haben, herauszufinden wann den die endlich aufhören zu spielen. Weil anschliessend brauchten die noch ne Ewigkeit um den ganzen schwachsinnigen Krempel dieser Kombo wegzuräumen; ich glaub die haben es ausgenützt, endlich auch mal Publikum zu haben...
So war es denn auch, dass Jethro Tull unter ziemlichem Zeitdruck auftreten mussten, denn wie ich mitgekriegt habe, musste die Band nach dem Gig gleich weiter.
Mir ist sofort aufgefallen, dass Ian nicht so ausgeglichen war wie am Vorabend, Living in the Past wurde nicht gespielt, und auch die ganzen Ansagen war eher kurz gehalten, und Ian versuchte möglichst rasch ein Standardprogramm abzuspulen. Ansonsten hat mir die Band und die Musik trotzdem sehr gefallen!
Ein weiterer Zwischenfall war, dass ein ziemlich starkes Summen aus den mittleren Lautsprechern kam, weshalb Ian Rocks on the Road ein zweites Mal anstimmen musste. Auch da hab ich gemerkt, dass er ziemlich genervt war. Später fiel dann noch das Licht aus, was er vergleichsweise locker nahm.
Nun, das Wetter hätte zwar besser sein können, aber es hat nicht wirklich lang geregnet, also bin ich da ganz zufrieden. Ausserdem war es eine feine Open-air Location innerhalb des Stadtparkes von Imst.
Ich find das schon eine Schweinerei vom lokalen Veranstalter, dass solche Dinge passieren (Vorgruppe zu lang gespielt, lange Umbauzeiten, Licht ausgefallen ect), und Ian war wie erwähnt auch sichtlich genervt. Ich glaube die wissen nicht, dass sie es mit einer internationalen Rockgruppe zu tun haben, und eben nicht einfach mit soner oberösterreichischen Kombo, die mal eben ein bisschen länger spielen. Das hat mich ehrlich aufgeregt, den Meister so genervt zu sehen.
Luzern, KKL, BlueBalls Festival, 21.7.08
Vor vier Jahren war ich schon mal hier; die Stimmung am BlueBalls Festival ist speziell, es treffen sich Künstler verschiedenster Stilrichtungen und entsprechend verschiedene Menschen.
Während des Konzerts war das Publikum um meinen Fleck herum jedoch eher von der exzentrischen Sorte, die sich nicht immer sehr um ihre Umwelt kümmerten...
Es war ein netter Auftritt, die Spiellaune war toll, nur das Publikum wurde erst gegen Schluss richtig warm.
Auch hier finde ich, nebst Dharma, ist Rocks on the Road wohl der Höhepunkt; Martin spielt da so unglaublich Leidenschaftlich!! Ich lieben diesen Kerl, es ist einfach so was von Geil dem Typen beim Spielen zuzusehen und hören!!
Ich hatte auch das Gefühl, nicht nur bei diesem Gig, dass Martin's Solo in Aqualung länger dauerte als früher; kann mich auch täuschen.
Irgendwie hatte ich bei diesem Konzert das Gefühl, dass Ian bei Heavy Horses mehr Schwierigkeiten hatte als bei den anderen Gigs.
Die Setlist war wie folgt:
My Sunday Feeling
Serenade to a Cuckoo
Nursie (extended)
A Song for Jeffrey
Rocks on the Road
Bourée
A New Day Yesterday
Too old to rock and roll, too young to die
We used to know / With you there to help me
Dharma for one
Heavy Horses
Thick as a Brick
Aqualung
Locomotive Breath
Leider war dies vorerst mein letztes Jethro Tull Konzert; doch das KKL Luzern ist ein Geheimtipp für enthusiastische Fans wie mich, und da ich weiss wo die Band normalerweise herauskommt, bin ich natürlich zum Hintereingang, um die Jungs für ein Autogramm zu erwischen. Das hat nach langem Warten auch mehr oder weniger geklappt, d.h. Ian hat sich nach dem Beladen des Autos kurz Zeit genommen, mir ein Autogramm zugeben. Ich war schon etwas nervös, als ich ihn dann plötzlich neben mir hatte; etwas ganz Spezielles halt. Er war wohl etwas kurz angebunden und musste gleich weiter, hat sich aber dennoch die Zeit genommen und nach meinem Namen (fürs Autogramm) gefragt. Später sah ich dann noch John O'Hara und David Goodier. Die beiden sind an mir vorbeigelaufen, und haben auf den ersten Moment ganz verdutzt geschaut, als ich sie ansprach. Ich glaube die sind sich noch nicht so gewohnt, jetzt quasi berühmt zu sein. Die beiden waren sehr nett und gaben auch problemlos Autogramme, wirklich cool.
Doane Perry ist anscheinend, wie ich von seinem Taxifahrer erfahren konnte, am Bein oder Fuss verletzt und konnte kaum gehen. Martin Barre hab ich wieder nicht gesehen, schade! Aber immerhin!
Weitere drei unvergessliche Konzerterlebnisse sind leider schon wieder vorbei...! Man sieht sich sonst wo hoffentlich bald wieder!
Cheers
Chris-J