Da jetzt eine kleine Distanzierung eines Betroffenen kommt, will ich meine Unzufriedenheit doch noch loswerden.
Das Buch wirkt über weite Strecken schlicht provinziell. St. Cleve Chronicle mit festem Umschlag. Zu viele Bilder "Fans gucken gemeinsam mit Bandmitgliedern in die Kamera". Die sind auch fotografisch nicht attraktiv (die Bilder meine ich), im Gegensatz immerhin zu den professionellen Bühnenfotos. Für diese und die Interviews lohnt sich die Anschaffung. Aber sonst ... dass man bisweilen ganz genau erfährt, wann welcher Fan Tull zum ersten Mal gehört hat und welcher Kumpel ihm die erste Platte geliehen hat - du meine Güte! Ich will auch nicht von jeder Band lesen, die mal von Tull beeinflusst wurde und jede Coverband aufgelistet sehen. Vielleicht würde ich das anders sehen, wenn in dem Buch auch stünde, dass ich mal ein Stück von Tull für Klavier zu vier Händen bearbeitet und um eine Fuge erweitert und das ganze in einem Hauskonzert aufgeführt habe.

Sowas Wichtiges aber fehlt natürlich wieder mal. Vielleicht kommt bald ein zweiter Band, in dem dann alle Fans drin stehen, die im ersten vergessen wurden. (Das Buch hinterlässt ja den Eindruck, als könne man die Zahl der Tull-Fans in Deutschland an wenigen Händen abzählen und entsprechend leicht in einem Gesamtverzeichnis erfassen.)