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Verfasst: So Apr 29, 2007 11:00 am
von Thomas G
King Heath hat geschrieben: Verzeihung.

Ich war der Meinung, dass dies ein Forum für Liebhaber guter Musik ist und nicht der SED Parteitag. So kann man sich täuschen.

Der Genösse Ändersön ör läbe höch, höch, höch!
ROFL (-:

Wie man hier vielleicht schon bemerkt hat, gehöre ich nicht zu der Fraktion, die Anderson nichts mehr zutraut, und leider kann ich mir diese Sachen aus der DuRöhre nicht antun mit ISDN (Im übrigen finde ich die neuen Songs da auch nicht, kann mal einer konkrete Links posten? Dann versuche ich es doch noch mal. Gibt es das vielleicht auch irgendwo nur als Ton ohne Bild?), aber in einem muss ich King Heath recht geben: Er hat sich argumentative Mühe gegeben und erntete in den ersten Antworten nur emotionale Aufwallungen, da beschwert er sich zurecht.

Im Übrigen stimmt es, Musik kann den Nebeneffekt gewisser emotionaler Reaktionen haben, aber das macht nicht den Kern von (guter) Musik aus. Es gibt haufenweise schlechte Musik, aus der die Emotionen triefen. Die Ekstase, die das Erleben exzellenter Musik auslösen kann, ist eine Emotion eigener Art, also in dem Fall ist nicht die Musik gut, weil sich eine Emotion einstellt, sondern genau umgekehrt, die Begeisterung sellt sich ein ob der spezifisch musikalischen Qualität.

Verfasst: So Apr 29, 2007 11:01 am
von Thomas G
Beasty hat geschrieben:IA hat in den letzten Jahren sehr gute Musik aufgenommen (SLOB), ganz gute (RD) u. mittelmäßige (Dot Com) u. nicht gute (Roots to branches). Das ist meine Meinung u. ich glaube die ist nicht so weit von der Realität entfernt u. keineswegs "größenwahnsinnig".
In Bezug auf Roots to Branches überschreitet die Meinung den Rahmen des Vertretbaren. Es ist vertretbar, jede Musik subjektiv nicht zu mögen, aber es gibt Musik, der man dabei trotzdem nicht die Qualität absprechen kann. Mir geht das z. B. so bei Vielem von Bach. Die besten Sachen auf RTB sind von solcher Tiefe und Ausgefeiltheit, dass die Aussage "keine gute Musik" schlicht nicht angeht.

Mich erreicht das auch subjektiv, ich lausche da mit der gleichen Ekstase wie bei Thick As A Brick, aber das nur nebenbei.

Verfasst: So Apr 29, 2007 11:06 am
von Thomas G
Beasty hat geschrieben:... dass ich z.B. „Overhang“ oder „Crew nights“ immer lieber hören würde als z.B. „Hunt by numbers“ oder gar „Old black cat“. Warum???
Sollen die drei Fragezeichen suggerieren, dass diese Präferenz als schlagende Argumentation für sich selbst späche? Das ist Deine subjektive Vorliebe, sonst nichts, meine ist genau entgegengesetzt: Ich halte Overhang und Crew Nights für oberflächliches Gedudel, das zurecht ausgesondert wurde als Outtakes. Hunt By Numbers und Old Black Cat halte ich für hervorragende Songs, die es mit anderen hervorragenden Songs aus jeder Tull-Periode aufnehmen können.

Re: Grund der intensiven Diskussion

Verfasst: So Apr 29, 2007 11:13 am
von Thomas G
Moth hat geschrieben:Oder, wie angedacht hier, einen Einsatz von ALDI Meola. (Hat der sich wirklich angeboten?) Wäre bestimmt ein sehr spannendes Projekt.
Anderson und Di Meola sind ja anlässlich des (unsäglichen) Mandoki/"Soulmates"-Projekts aufeinandergetroffen, bei der Gelegenheit muss die Aussage gefallen sein. Ich bin mir sicher, dass ich das irgendwo aufgeschnappt und nicht geträumt habe, weiß aber beim besten Willen nicht mehr, wo.

Tull

Verfasst: So Apr 29, 2007 11:29 am
von Wotan
also, man soll ja nicht in Schubladen denken!

Aber Al di Meola und IA haben nun mal musikalisch nichts, aber auch rein gar nichts Gemeinsammes. Der eine ist ein begnadeter Jazzer. Den anderen zieht es doch wohl eher zur Tradition.
Das sollten sich die beiden nicht antun. Ab und zu am Starnberger See mit Dschingis Kahn und Consorten ne Funsession. Warum nicht wenn sonst nix los ist. Aber ein gemeinsames Album??? Oh je, oh je...

Wotan

Verfasst: So Apr 29, 2007 3:07 pm
von Thomas G
Erstens gibt es sehr wohl musikalische Berührungspunkte - Out Of The Noise ist reinste Jazzrock-Fusion, wie ich anderenorts schon genauer ausführte, und zweitens ist der Band meines Erachtens bisher noch jede Frischzellenkur in Form hochkarätiger personeller Neuzugänge (Glascock, Jobson, Vettese) sowie stilistischer Neurorientierungen (Thick As A Brick, Songs From The Wood, A, Under Wraps, Roots To Branches) hervorragend bekommen. Eins von beidem ist vielleicht mal wieder überfällig ...

Verfasst: So Apr 29, 2007 3:24 pm
von Thomas G
King Heath hat geschrieben:Wie ich überhaupt abschweifen und das rhythmische Händeklatschen hier einmal öffentlich anprangern möchte. ES IST EINE UNSITTE.
Genau das ging mir just gestern auch durch den Kopf, als ich eine Live-DVD der Guano Apes konsumierte, wobei ich mich wunderte, dass die Unsitte über die Grenzen geschwappt ist, denn das Konzert war in Amsterdam, bis ich beim zweiten Anhören bemerkte, dass das Ganze in der Einleitung zu "We Use The Pain" anfing, in welcher der Drummer von der vorangegangenen Nummer schwer japsend neben seinem Instrumentarium kauerte, so dass Frau N. lächelnd zum Publikum sagte, "Help Dennis a little bit. You are the drums.", also vielleicht sind die Niederländer exkulpiert.

Tull

Verfasst: So Apr 29, 2007 5:05 pm
von Wotan
hallo Thomas,

es ist im Grunde egal. Nur Al di Meola, steht sicher Leuten wie Tony Williams, Miles Davies, -Chick Corea, Embryo, Herbie Hancok, George Duke, oder von mir aus Frank Zappa und Jeff Beck, musikalisch wesentlich näher als IA..
Bei dieser unsäglichen Soulmates Geschichte hat Al di Meola schon gute Mine zum bösen Spiel gemacht..
Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei einem gemeinsamen Album irgendwas Nennenswertes rauskommen sollte.
Aber ich laß mich gern überraschen.
Was ich mir sehr gut vorstellen könnte, wäre etwas mit Mike Batt.. Aber das dürfte wohl an persönlichen Eitelkeiten scheitern..
Oder wenn es schon ein Jazzer sein muß, dann doch besser John McLaughlin...

LG


Wotan

Frage an Thomas G

Verfasst: So Apr 29, 2007 7:16 pm
von Moth
Thomas G schreibt :

In Bezug auf Roots to Branches überschreitet die Meinung den Rahmen des Vertretbaren. Es ist vertretbar, jede Musik subjektiv nicht zu mögen, aber es gibt Musik, der man dabei trotzdem nicht die Qualität absprechen kann. Mir geht das z. B. so bei Vielem von Bach. Die besten Sachen auf RTB sind von solcher Tiefe und Ausgefeiltheit, dass die Aussage "keine gute Musik" schlicht nicht angeht.

Vieleicht eine dumme und naive Frage, aber woran machst du gute Musik fest. Oder vielleicht können diese Frage ja hier auch einige andere beantworten, die sich hier über gute und schlechte Musik die Köpfe heiss reden. (dies ist ehrlich und nicht ironisch gemeint)

Ich persönlich habe für mich die Entscheidung getroffen, was mir gefällt ist gut, was mit nicht gefällt ist halt schlecht. Wahrscheinlich sehr einfältig, aber kommt man sonst zu einer Lösung?

Re: Frage an Thomas G

Verfasst: So Apr 29, 2007 8:08 pm
von Warchild

Verfasst: Mo Apr 30, 2007 9:48 am
von King Heath
Warchild hat geschrieben: Abstrakt gesprochen, kann man frei nach Goethe immer fragen: 1) Was hat der Künstler sich vorgenommen? 2) Ist dieser Vorsatz vernünftig und verständig, befürwortet man ihn oder lehnt man ihn ab? 3) Wie gut ist es gelungen, den Vorsatz auszuführen?
Hervorragend. Was der alte Geheimrat doch so drauf hatte. Bisher hielt ich ihn immer für überbewertet.

Monsieur Enfant du Guerre: Merci vielmals für diesen wunderbaren Beitrag. Ich verbeuge mich und erlaube mir anzumerken, dass ich mich Ihren Äußerungen anschließe. Ich würde sogar sagen, dem schließe ich mich an.

Sollte es für dieses Forum jemals eine geschriebene Verfassung geben, so schlage ich bereits jetzt vor, den Beitrag von WarChild in diese aufzunehmen. Vielleicht reicht es sogar zu einem Dogma “Über den Umgang mit der Musica“ o.s.ä.
Whistling Catfish hat geschrieben: Jetzt fehlt eigentlich nur noch, daß Klugscheiß Heath (sorry, aber der musste jetzt einfach mal sein und ist ganz im Ernst auch nicht böse gemeint :wink: ) mittels einer mathematischen Formel belegen kann, was gut und was schlecht, was schön und was hässlich, was unterhaltsam und was langweilig ist! Denn schließlich haben wir ja hier kürzlich auch gelernt, daß Kunst, Musik und Entertainment keineswegs emotionale und subjektiv zu bewertende Dinge sind.
Das wird auch weiterhin fehlen, denn 1. habe ich wohl schon des Öfteren erwähnt, dass ich in Mathe eine Pflaume bin und 2. auch nie behauptete habe, das “Kunst, Musik und Entertainment keineswegs emotionale und subjektiv zu bewertende Dinge sind“.
3. sind mir schwarz-weiß Malerei und Behauptungen, im Besitz einer absoluten Wahrheit zu sein, mindestens so zuwider, wie Marianne und Michael. Die Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen (nicht zwischen Marianne und Michael, das wäre unhygienisch!).
Whistling Catfish hat geschrieben: Kinder, Kinder, ich hoffe ja wirklich, daß Teile der hier vorhergegangenen Diskussion scherzhaft gemeint waren. Falls nicht, bin ich fast versucht zu glauben, daß bei einigen die Synapsen ein klein wenig zu heiß gelaufen sind.........
Über Scherze macht man keine Witze. Im Übrigen würde ich Herrn Flötenfisch gern bitten, kurz zu erklären, was und wen er mit Vorgenanntem meinte und wie weit sein Ernst in Bezug auf dieses Forum geht.

KH

Verfasst: Mo Apr 30, 2007 11:34 am
von Whistling Catfish
Hi,
King Heath hat geschrieben:Im Übrigen würde ich Herrn Flötenfisch gern bitten, kurz zu erklären, was und wen er mit Vorgenanntem meinte und wie weit sein Ernst in Bezug auf dieses Forum geht.
Nimm's mir nicht übel, aber ich mag einfach nicht mehr! Das wird mir hier alles zu hochgestochen, zu wissenschaftlich und ich empfinde das einfach nur noch als nervend! Irgendwie kann ich mit dieser ganzen "verschwurbelten" Formulierungswut und der "Verkopftheit" der ganzen Diskussionen hier überhaupt nicht mehr anfreunden, sodaß mir hier allmählich der Spaß abhanden gekommen ist. Bin halt eher ein emotionaler Typ wenn es um Musik geht! Enthusiastisch und begeisterungsfähig für das Werk meiner Lieblingsband - und ich muss auch nicht alles lang und breit vor irgendwelchen wissenschaftlichen Hintergründen zerreden und bewerten. Ich möchte Spaß an der Musik haben. Ich möchte mit mir selber abmachen was mir gefällt und warum es mir gefällt und das dann meinetwegen gerne auch mit anderen diskutieren. Aber wenn man sich hier rechtfertigen muss, nur weil man ein Konzert oder einen speziellen Song schön gefunden hat, hört es bei mir einfach auf!

Daher möchte ich an diesem Punkt aus der Diskussion austeigen! Zumal von dem ursprünglichen Thema dieses Threads nichts mehr übrig ist und man sich mit den meisten der aktiven Teilnehmer über Jethro Tull 2007 sowieso nicht mehr austauschen kann.....also ich zumindestens nicht mehr, kann ja auch an mir liegen...gelle! 8)

Also, nix für ungut und viel Spaß noch!
J.

Verfasst: Mo Apr 30, 2007 12:24 pm
von Danjêl
Whistling Catfish hat geschrieben:Nimm's mir nicht übel, aber ich mag einfach nicht mehr! Das wird mir hier alles zu hochgestochen, zu wissenschaftlich und ich empfinde das einfach nur noch als nervend! Irgendwie kann ich mit dieser ganzen "verschwurbelten" Formulierungswut und der "Verkopftheit" der ganzen Diskussionen hier überhaupt nicht mehr anfreunden, sodaß mir hier allmählich der Spaß abhanden gekommen ist. Bin halt eher ein emotionaler Typ wenn es um Musik geht! Enthusiastisch und begeisterungsfähig für das Werk meiner Lieblingsband - und ich muss auch nicht alles lang und breit vor irgendwelchen wissenschaftlichen Hintergründen zerreden und bewerten. Ich möchte Spaß an der Musik haben. Ich möchte mit mir selber abmachen was mir gefällt und warum es mir gefällt und das dann meinetwegen gerne auch mit anderen diskutieren. Aber wenn man sich hier rechtfertigen muss, nur weil man ein Konzert oder einen speziellen Song schön gefunden hat, hört es bei mir einfach auf!
Danke!

Verfasst: Mo Apr 30, 2007 12:33 pm
von CaptainFalcon
Danjêl hat geschrieben:
Whistling Catfish hat geschrieben:Nimm's mir nicht übel, aber ich mag einfach nicht mehr! Das wird mir hier alles zu hochgestochen, zu wissenschaftlich und ich empfinde das einfach nur noch als nervend! Irgendwie kann ich mit dieser ganzen "verschwurbelten" Formulierungswut und der "Verkopftheit" der ganzen Diskussionen hier überhaupt nicht mehr anfreunden, sodaß mir hier allmählich der Spaß abhanden gekommen ist. Bin halt eher ein emotionaler Typ wenn es um Musik geht! Enthusiastisch und begeisterungsfähig für das Werk meiner Lieblingsband - und ich muss auch nicht alles lang und breit vor irgendwelchen wissenschaftlichen Hintergründen zerreden und bewerten. Ich möchte Spaß an der Musik haben. Ich möchte mit mir selber abmachen was mir gefällt und warum es mir gefällt und das dann meinetwegen gerne auch mit anderen diskutieren. Aber wenn man sich hier rechtfertigen muss, nur weil man ein Konzert oder einen speziellen Song schön gefunden hat, hört es bei mir einfach auf!
Danke!
Dem stimme ich auch fast zu 100% zu. Vor allem die verschwurbelte Formulierungswut beginnt auch mich zunehmend zu nerven. Wir sind im einem Tull Forum und nicht in einem literarischen Kaffeeklatsch, wo es gilt durch die Schreibkunst zu überzeugen. Kommt auf den Punkt!

Tull

Verfasst: Mo Apr 30, 2007 12:40 pm
von Wotan
hallo,

Wer am besten formuliert, gewinnt ein Wochende mit Prinz Harry im Irak.


LG

Wotan