Jethro Tull Board @ www.laufi.de

Vorschlag:

Drink From The Same Well I bis V

Vielleicht so ... Audio-Schnitt und -Tagging-Software macht's möglich



JG

Jophrey hat geschrieben: Di Mär 18, 2025 10:28 am ....- und ob auch Andy Giddings und James Duncan noch mal real auf Ian Anderson getroffen sind ...

Vielleicht verstehe ich was falsch, aber zumindest James Duncan wird recht häufig auf IA auch real treffen

Na ja, ich meinte eigentlich konkret, ob Andrew Giddings (und James Duncan) für Drink from ... noch mal ins Studio gegangen sind, oder ob da alte Bänder aufgepeppt wurden. Ob die Herren sich an Weihnachten gegenseitig die Strümpfe am Kamin füllen, diskutieren wir dann ein andermal

James Duncan hat ja einen Großteil der Drums für das Album eingespielt, da er für Anderson einfacher verfügbar war. Hat er in mehreren Interviews ja auch gesagt, dass die anderen Jungs der Band nicht immer verfügbar sind, da sie auch noch andere Jobs haben (... weil sie von Jethro Tull alleine halt nicht leben können.... nein, zumindest DAS hat er so nicht gesagt.... ).

Bei Giddings isses halt die Aufnahme des Demos von 2007, denke nicht, dass darüber hinaus noch ein aktueller Kontakt besteht oder bestand.

Davon ab: bin bei den Durchläufen mittlerweile deutlich zweistellig, mitgezählt wird nicht mehr..... .... läuft zumeist einmal täglich, bin immer mehr geplättet, wie gut dieses Album geworden ist. Hätte mit so einem "Wurf" (gedanklich steht für mich auf dem Cover auch die Zahl 77 ) nicht mehr gerechnet.

Mit den Zusätzen "bestes Album seit..." tue ich mich schwer, da ich die Alben auch vor dem Hintergrund meiner persönlichen Zeit sehe; bei COAK war ich halt noch jung, das ist einfach zu lange her, um es damit zu vergleichen. Trotzdem ist es famos und in meinen Ohren weit besser als beide Vorgänger-Alben. Wie weiter oben schon geschrieben wurde: das Album ist "stimmig", oder wie ich immer sage: es hat einen durchgehenden "Flow". Das konnte ich nach den Vorab-Singles so nicht erahnen. Und obwohl das Album kein "Konzept Album" ist, kann ich es nur so in voller Länge hören. Irgendwie sitzt jeder Ton genau dort, wo er in den 50 Minuten hingehört. Toll...

Bedauerlich ist, das es halt keine "Album Touren" mehr gibt, dieses Album hätte eine adäquate Live-Presentation verdient gehabt, nicht zwingend in voller Länge, aber 4-5 Songs dürften es für mich gerne sein. Aber diese Zeiten sind lange vorbei, insofern nehmen wir es auch da wie es kommt. Für April wollen sie ja eine komplett neue Set List präsentieren, auch da sprach Anderson schon von den Problemen bei der Verfügbarkeit seiner "Mi(e)tmusiker" für die Proben....

Dietmar hat geschrieben: Di Mär 18, 2025 3:29 pm ...
Bei Giddings isses halt die Aufnahme des Demos von 2007, denke nicht, dass darüber hinaus noch ein aktueller Kontakt besteht oder bestand.
...

Immerhin muss er zur Fotosession erschienen sein, denn sein Äußeres spricht kaum für 2007, die Maske auch nicht, die Einheitlichkeit der Stilistik der Aufnahmen inkl. gleichem Hintergrund ebenfalls nicht.

JG

jan.gast hat geschrieben: Di Mär 18, 2025 5:17 pm

Dietmar hat geschrieben: Di Mär 18, 2025 3:29 pm ...
Bei Giddings isses halt die Aufnahme des Demos von 2007, denke nicht, dass darüber hinaus noch ein aktueller Kontakt besteht oder bestand.
...

Immerhin muss er zur Fotosession erschienen sein, denn sein Äußeres spricht kaum für 2007, die Maske auch nicht, die Einheitlichkeit der Stilistik der Aufnahmen inkl. gleichem Hintergrund ebenfalls nicht.

JG

Und da die Credits für die Fotos an Ian gehen, haben sie sicher auch ein paar Worte gewechselt und gemeinsam einen Afternoon Tea genommen

Im A New Day Interview sagt Ian Anderson, dass Andy Giddings persönlich anwesend war, um sich mit einer der Masken fotografieren zu lassen. Also auch in Anwesenheit von IA.

Dann will ich mich auch mal äußern (nachdem ich es bei den letzten Alben verschludert habe ):

Grundsätzlich gefällt mir das Album gut, und ich kann auch die Vergleiche ("Dunsinane Hill" mit "Cornucopia", "Over Jerusalem" mit "Swing It Far" und "Drink From The Same Well" mit "Divinities" nachvollziehen. Auch das "The Money Won't Last Forever" in "Interim Sleep" erkennt man m.E. deutlich.

Bei "Drink From The Same Well" würde ich auch einen Vergleich mit "Look Up To The Sky" auf dem Album "Soulmates" von Mandoki wagen: Langsames Tempo, viel Instrumentales. Und bei "Interim Sleep" kommt mir das Album "Songs For Drella" von Lou Reed und John Cale in den Sinn ("Open House", "A Dream"). Zum Teil Sprechgesang, sparsame instrumentale Untermalung.

Meine Favoriten: "Puppet And The Puppet Master", "Over Jerusalem" und "Stygian Hand". Da hatte ich zu Beginn des Liedes ein Bild vom Stepdance vor Augen...

Soweit meine bescheidene Meinung.

Jägerknabe

Okay, ich dann auch

Mir gefällt das Album mittlerweile ausgesprochen gut. Vor allen Dingen die Stücke 1 - 7 sind hervorragende Kost. Natürlich sind die Stücke Curious Ruminant und Over Jerusalem diejenigen mit dem meisten Rockfeeling. Wenn man was kritisieren möchte, dann vielleicht die zu sparsam eingesetzte E-Gitarre. Aber sehr gut gefallen mir auch Stygian Hand und der Puppetmaster oder auch das sehr flotte Tipu House. Überhaupt entfaltete sich die Scheibe erst auf der heimischen Anlage und ein wenig auch in meinem Auto

Das Problem bei mir anfänglich war, dass mit Vorabankündigungen bei den Reviews Erwartungen geweckt wurden, die das Album nun nicht erfüllt hat, speziell beim Longtrack. Auf den habe mich aber inzwischen eingelassen und er wächst und wächst ...

Am Ende muss man dann festhalten, dass diese Superlative, bestes Album seit ... nicht besonders hilfreich waren. Für mich ist von den drei neuen dieses Album das stärkste, übertrifft aber nicht mein spätes Meisterwerk TAAB 2. Und ich möchte mit Vergleichen nicht weiter zurückgehen, auch wegen der sehr unterschiedlichen Herangehensweise von Ian selbst, weil er die Musik der Stimme anpassen muss, wodurch sehr unterschiedliche Zeitabschnitte entstanden sind. Die wundersame Heilung gab es natürlich nicht, ich finde aber, dass er auf der neuen melodischer und etwas fascettenreicher daherkommt.

Es ist auch für mich ein interessantes Album. Ich habe mich ja damals, 2015, in meiner Abschlussarbeit für die Uni viel mit der harmonischen und rhythmischen Sprache der einzelnen Tull- und IA-Soloalben befasst. Und damals für mich festgestellt, dass Divinities in beiden Kategorien ungewöhnlich und spannend ist. "Drink From The Same Well" ist in seiner Harmonik, Melodik und Rhythmik sehr dem Stil von Divinities zugehörig. Und da ich Divinities immer als tolles Album empfunden habe und mir in den letzten 10-15 Jahren immer wieder gewünscht habe, er würde doch mehr instrumentale World-Musik machen, trifft dieser Track sehr meinen Geschmack. Könnte gerne ein ganzes Album lang so sein.

Auch besonders an dem Stück ist, dass ich sehr die Sprache von Giddings höre, sowohl harmonisch als auch im Sound. Mir hat immer gut gefallen, wie er Harmonien legt und gestaltet. Dagegen wurde ich von John O'Hara's Stil nie so mitgenommen. Und klar höre ich Giddings, er ist es ja. Aber ich finde es einfach hier spannend, welchen Unterschied es macht, wenn plötzlich mitten im Album jemand anders am Instrument sitzt, dessen Stil sich deutlich unterscheidet und der eben (weil es ja wohl alte Demoaufnahmen sind) gänzlich unbeeinflusst vom Ian Anderson der letzten ca. 20 Jahre ist (hab ich das richtig gelesen, das Demo stammt von 2007?). Ganz andere Vibes. Und dann packt Ian noch die Bambusflöte aus und schafft es noch einmal, so emotional wie bei "Old Black Cat" zu spielen. Da bin ich mir nicht einmal so ganz sicher, ob diese Flötenaufnahmen überhaupt aktuell sind, weil sie - sorry - so gut sind (soll nichts weiter heißen, als dass ich ihn seit "Rupi's Dance" nicht mehr so emotional und detailliert phrasiert auf einem Album flöten hörte).

Also macht das Album hier etwas, mit dem ich nicht gerechnet habe: Es lässt mich genau hinhören.

Und die Arbeit an der E-Gitarre ist auch sehr passend und empfinde ich als organisch, einfallsreich und frisch.

Ich glaube, in dieses Album werde ich noch öfter hören.

Auch nach zwei Wochen höre ich das Album täglich. Da die Songs mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen sind, oftmals auch einfach nur nebenher. Immer wieder habe ich auf unterschiedliche Songs besonders viel Lust. Hier ist dann auch für mich der Unterschied zu Zealot Gene und Rökflöte, wo nach einiger Zeit meine Favoriten feststanden und ich dann bei wenig Zeit immer nur die gehört habe. Insofern glaube ich, dass ich am Ende Curious von den dreien am besten bewerten werde.

Unterbrochen wird mein Verlangen nach Curious nur vom neuen Steven Wilson Album, was aber nur zum Zuge kommt, wenn ich Zeit für beide habe

"Gruppentherapie" zum neuen Album bei powermetal.de, kurzweilig zu lesen und durchweg positiv bis euphorisch:
https://powermetal.de/content/artikel/s ... 601-1.html

Nightcap hat geschrieben: Mo Apr 07, 2025 12:37 pm "Gruppentherapie" zum neuen Album bei powermetal.de, kurzweilig zu lesen und durchweg positiv bis euphorisch:
https://powermetal.de/content/artikel/s ... 601-1.html

Sehr schönes Review! Ich würde vielleicht einen Punkt weniger geben, aber sei's drum: auf den Punkt!

Dass nun endlich auch mal wieder das Akkordeon scheinen darf, welches in unseren musikalischen Sphären absolut unterpräsentiert ist, stimmt mich besonders glücklich.

Haha, überraschende Meinung zur Quetschkommode

Ich bin im Moment ein bisschen in das Album verliebt (womit ich wirklich nicht gerechnet habe). Vor Interim Sleep muss ich mich immer aktiv entscheiden, ob ich es mir anhören möchte, weil es mich berührt. Meist entscheide ich mich dafür und freue mich.