Nightcap hat geschrieben: Di Mär 03, 2020 2:43 pm
Subjektives Empfinden verändert sich eben manchmal, und beim Catfish ist es eben von +10 nach -10 umgeschlagen. Muss man auch akzeptieren.
Klar, ich kann das auch aktzeptieren, das eine wie das andere. Nur wenn der Ton hier im Forum derart umschlägt in Richtung (mal frei von mir zusammengefasst) "Er weiß, dass er da den größten Bullshit abliefert und lässt sich trotzdem noch dafür bezahlen, also verarscht er die Leute", dann wird das der Sache m.E. so nicht gerecht. Und das muss man dann auch mal deutlich so sagen.
Der Typ ist "manisch", seit ich ihn auf der erstmals Bühne erlebt habe, das hat von Anfang an eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Und das hat sich zwischen meinem ersten Konzert 1987 und dem bisher letzten im vergangenen Jahr nicht, in keinster Weise geändert. Wenn man dem aus nächster Nähe in die Augen schaut, dann muss man zweifelsfrei konstatieren: Diesbezüglich hat sich absolut NICHTS verändert, in all den Jahren.
Dieser "Manie" entgegen steht halt die Tatsache der physischen Alterung, die lässt sich eben nicht verleugnen, mit all den "Einschränkungen", die diese sukzessive mitsichbringt. Jedes Jahr ein bischen weniger, und nächstes Jahr noch ein bisschen weniger als dieses, und übernächstes Jahr....
Aber das wird ihn nicht davon abhalten, die Geschichte bis zum unweigerlichen Ende "durchzuziehen". Und alleine dafür hat er sich meinen allerhöchsten Respekt verdient. "Musikalische Details" interessieren mich da heute inzwischen weit weniger als noch vor 20 Jahren.... da höre ich dann auch lieber die alten Platten, das können die Konzerte für meinen Geschmack schon länger nicht mehr "leisten", und das erwarte ich auch nicht mehr, falls ich mal wieder hingehe. Aber ich bin halt auch nicht mehr an dem Punkt, dass ich da hin "muss". Wenn's zeitlich, terminlich, örtlich bei mir "reinpasst", dann gerne, sonst eben nicht. Auch okay.
PS: Grad noch mal den "Black Sunday"-Clip geschaut. Auch der zeigt die ganze physische Problematik anno 2020 eigentlich sehr eindrucksvoll: Es geht nicht mehr darum, die "richtigen" Töne zu treffen. Es geht darum, überhaupt noch irgendwelche Töne zu treffen. Nur so ist eigentlich die "Aufteilung" der Gesangsspur zu erklären. Eine Zeile rausquäken, einmal tief Luft holen (in der Zeit übernimmt der Kollege an der Gitarre), dann die nächste Zeile.... auf so eine Idee muss man auch erstmal kommen. Not macht erfinderisch.
Was von dieser "ambitionierten" Setlist in den nächsten 1-2 Jahren ggfls noch übrig bleibt, wird dann auch wieder die Zeit zeigen. Aber mit so einem Programm zunächst mal zu starten.... finde ich auch mehr als beachtlich, hätte ich so jetzt nicht erwartet.