Studiosessions

Allgemeine Diskussion über Jethro Tull, Neuveröffentlichungen, etc. / General discussion about Jethro Tull, releases, etc.

Moderator: King Heath

Laufi
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Re: Beasty

Beitrag von Laufi »

Tach Gemeinde:
Beasty hat geschrieben:Interessant ist die Tatsache, dass die göttliche Dee Palmer die Noten von „Ten o’ clock news“ kürzlich wieder ausgegraben hat und behauptet, es sei einer der besten Tull Tracks überhaupt.
Ich hab mir gestern nochmal mein eigenes Review von Fidenza 2001 durchgelesen, zu der Zeit hatte sie (noch als er) die Noten gefunden - ich schrieb "6 O' Clock News", was ist denn nun richtig?
Von „Apocalypse“ konnte man sich ja schon ein Bild machen, ich halte es im Vergleich zu „Dark Ages“ für den besseren Longtrack.
Auch das habe ich gestern nochmal gehört und ich halte es immer noch für ein Meisterwerk. Man mag sich mit etwas Phantasie Ians Stimme aus den Siebzigern und Martins Gitarre vorstellen! Wenn es davon eine Studioaufnahme gibt: da würde ich wohl auch ein Verbrechen für begehen.

@Danjêl: Du brauchst den Real-Player, um die Tracks anzuhören - sorry, aber mp3s werde ich wohl erstmal nicht hochladen.
@ Laufi: du hast jetzt meine BB Tandoori Cassette Doppel CD schon ungefähr 6-7 Jahre zur Bearbeitung, wann kann ich mit dem fertigen Remaster rechnen?
Du wirst lachen! Das liegt hier nen Meter von mir entfernt! Ich bin der Meinung, ich habe nach irgendnem Festplattencrash keine Daten mehr von Dir, also meld Dich mal! In jedem Fall: Asche auf mein Haupt ;-))

Und außerdem: willkommen im Forum :-)

cheers,

Laufi
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Danjêl
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Beitrag von Danjêl »

jo, den realplayer habe ich, nur kriegt der die Verbindung zu deiner Seite nicht hoch, warum auch immer...na dann hoffe ich mal auf Ians Gutmütigkeit und auf seine Archiv-Schätze, die's inkl. Apocalypse auf die 40th Anniversary Best Of 5CD schaffen :lol:
Moth
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?????

Beitrag von Moth »

Klärt mich mal bitte auf. Was sind denn das für Stücke über die ihr diskutiert. Ich dachte bisher ich hätte alles von der Kapelle meines Vertrauens. Und nun dies. Also, bitte um Aufklärung.
Thomas G

Re: Beasty

Beitrag von Thomas G »

Beasty hat geschrieben:Das gerade neu entstehende JT Werk bedeutet mir im Vergleich zu solch einer möglichen Rarities EP überhaupt gar nichts.
LITP or TAAB?
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strange avenue
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Re: Beasty

Beitrag von strange avenue »

Beasty hat geschrieben:
Das gerade neu entstehende JT Werk bedeutet mir im Vergleich zu solch einer möglichen Rarities EP überhaupt gar nichts.
Da sachste aber auch was Wahres. Bedeuten die Studiosession- Androhungen, dass man sich auf Jaymes Dingsbums Anderson an den Batterien einstellen muss??? :oops: - Bitte, gebt’s ihm doch eine Linn drum machine stattdessen – arrgh!!

kicher,
strange avenue
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Thomas G

Beitrag von Thomas G »

James Duncan hat immerhin den Vorteil, dass sein Schrebergarten nicht weit vom Studio sein kann.

Bisher haben sich die Nostalgiker darauf beschränkt, alles nach Aqualung Erschienene in Grund und Boden zu seiern, jetzt also auch alles in der Zukunft Erscheinende. Sehr schön.

Ich persönlich kann mit esoterischem Kram wie Hypernostalgie und Hellseherei nichts anfangen - aber jedem das Seine.
Beasty
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Beitrag von Beasty »

@ Thomas G.: Hör mal zu mein Guter, falls deine Anspielungen aus dem ersten Posting ernst gemeint sein sollten, ist das ziemlich schwach von dir. Einer Aussage wie meiner, solch eine Unterstellung wie LITP oder TAAP entgegenzustellen ist die wahre "Dummheit". Ian hat seit "Under Wraps" (für gutgläubige Menschen von mir aus seit "Crest of a Knave") ein wirklich gutes Album gemacht u. das nennt sich SLOB. Sei es sein Stimmverlust 1984, seien es die gänzlich falschen Musiker seit 1984 oder gar die Tatsache, dass IA mit seinen Mitteln alles gesagt hat; Tull u. Anderson sind fertig. Das tut mir selbst leid u. ich wünschte sie würden jedes Jahr eine Platte wie z.B. noch "B & B" raushauen, aber es ist nicht so. Ich habe auch aufgehört mir Anderson & Co. live anzusehen, da es mir weh tut wenn er versucht alte stimmliche Lagen zu erreichen. Nachlassverwaltung auf einer gehobenen Ebene, das ist es was er praktizieren sollte. Mir vorzuwerfen ich würde "In der Vergangenheit leben" oder wäre "Dumm wie ein Backstein" zeigt nur, dass du ein scheinbar "tauber Verehrer" bist, der sich selbst Totalausfälle wie "Roots to branches" schönhört. Es ist hart genug wenn man sich mit einem Künstler, den man sehr schätzt im Alter nicht mehr identfizieren kann.
Wer des Weiteren ernsthaft Duncan auf dem Schlagzeugersessel sehen will, der hat scheinbar gar nichts begriffen von dem, was JT einmal ausgezeichnet hat, nämlich eine erstklassige Besetzung an allen Instrumenten; übrigens auch nach "Aqaulung".

@ strange avenue: lustig, dass dein Name auf dem einzig wirklich guten Titel von "Rock Island" fußt. Tom Linn Drums würde ich dem Geklöppel von Duncan oder Perry immer vorziehen. Bringt wenigstens etwas das 81/82 Feeling zurück.

@ Moth: lies doch nochmal meine Anmerkungen zu den Songs durch, viel mehr ist darüber bisher nicht bekannt. Es ist leider aber auch so, dass Ian nicht bereit ist weiteres Archivamterial zu veröffentlichen, da es für minderwertig hält (the vaults are empty). Das stimmt aber nicht. Alleine für "Heavy Horses" wurden 20 Stücke aufgenommen. Die unveröffentlichten 5-6 Tracks dieser Sessions würde ich im unbearbeiteten Zustand lieber konsumieren als das was als nächtes auf uns zukommt. Des Weiteren findest du auf cupofwunder.com sehr gute Infos über das unveröffentlichte Material u. sogar mp3s u. Anmerkungen von D. Rees zu DJ u. Dinosaur. Der Glückliche durfte die Songs 1992 anhören u. meinte sie sie seien durchaus "worthy contenders for the next time".
Weiteres Material wäre da noch:

"Hard headed Engish general" 1972
"Tomorrow was today" 1972
"Last night": 1975 "Minstel in the gallery" outtake
"Ring out...." 1977 Version von Mike Batt produziert (Batt=Streicher :lol: )
"Never been to Andalusia": 1995 Roots to branches outtake (also verzichtbar :D )

@ Laufi: "6 o'clock news" ist natürlich richtig, du bist der Urquell dieser Info. Hast du eigentlich die TC Sachen verbessern können?
Danjêl
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Beitrag von Danjêl »

[quote="Beasty]
Wer des Weiteren ernsthaft Duncan auf dem Schlagzeugersessel sehen will, der hat scheinbar gar nichts begriffen von dem, was JT einmal ausgezeichnet hat, nämlich eine erstklassige Besetzung an allen Instrumenten; übrigens auch nach "Aqaulung".[/quote]

Meine Güte, wieder diese Töne...kurz und knapp, Beasty: mir egal was Tull vor 35 Jahren einmal war, mir egal wie seine Stimme heute klingt, mir egal wer mir die Ohren am Schlagzeug weghämmert, hauptsache ist: IA und Pseudo-Tull machen nach wie vor verdammt gute Musik, deshalb höre und sehe ich sie mir an. Zieh du dich in dein Schrebergärtlein zurück, wenn du dies verpassen willst, ist mir auch egal...
editet, damit sich Beasty nicht angegriffen fühlt...
Zuletzt geändert von Danjêl am Mi Mär 14, 2007 1:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Beasty
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Beitrag von Beasty »

Ebenfalls kurz u. knapp: ES IST NICHT EGAL :idea:

Wow, der Editzusatz reißt alles raus. :lol:

Es ist scheinbar nicht möglich, manche Fans mit sachlicher Kritik zu erreichen, ohne dass diese gleich brav IA in Schutz nehmen. Wer genau liest, der merkt, dass mir die Sachen sehr viel bedeuten. Wer Tull schon länger kennt, greift, wenn er die Wahl hat, in den meisten Fällen zu LP's oder CD`s der Phase bis 1982 u. vielleicht noch 1987. Man muss sich doch einmal fragen an was das hängt, ohne gleich in ein derbes Anderson Bashing auszuufern. Ich schätze IA sehr, er war immer anders als andere Rockstars, viel konservativer u. teilweise auch weitsichtiger. Die Diskussion um alte Line-Ups kümmert ihn sicherlich überhaupt nicht. Trotzdem muss erlaubt sein, seine Spätwerke kritisch zu hinterfragen. Wann wurde es denn auf dem letzten korrekten Studioalbum "Dot Com" wirklich hörenswert u. schön? Als man bei den beiden letzten Tracks die alten Tage wiederzubeleben veruchte. "The Dog ear years" ist das schönste Stück seit langem, weil es sich vom musikalischen Biederrock der Frühen u. mittleren Neuntziger löst u. leichtfüßig daherkommt wie früher.
Also: nicht auf jeden einhacken der kritisiert, das tut man einfach nicht.
Zuletzt geändert von Beasty am Mi Mär 14, 2007 4:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Wotan
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Studio

Beitrag von Wotan »

Moin,

Es ist wirklich nicht egal...

Weil: Kreativität weder reproduzierbar noch erlernbar ist!!!!

Die musikalisch wirklich wertvollen Geschichten hat er bis Mitte der 80ziger erarbeitet..
Was dann kam war eine Chronologie der sich weiter entwickelten technischen Möglichkeiten, gepaart mit eher durchschnittlichen kompositorischen Ausdrücken. Es klingt alles wie eine Präsentation der Firmen, Yamaha, Roland u.a..
Was die Musik in Teilen unveränderlich macht ist eben die Flöte, die Gitarre und vor allem auch die E - Gitarre von Martin...
Wenn man ganz ehrlich ist, singen konnte IA eigentlich nie richtig. Es war die Stimme und deren Darbietung. Gesang???? hat für mich eine andere
Deutung. Was einfach gestimmt hat, war das Gesamtpaket JT....
Die richtigen Leuten mit den richtigen Ideen zum richtigen Zeitpunkt. Das ist überigens das Erfolgsgeheimnis aller erfolgreichen Menschen, nicht nur in der Musik..
Diese Zeiten sind unabänderlich vorrüber. Und ganz ehrlich ich frage euch, was soll da auch noch kommen??? Es hatte was von Genius!!!!
Einen erneuten Aufguß von HH, oder Brick, Passion Play oder wie oder was???brauche ich nicht wirklich!!!
Ich bin jedenfalls froh dabei gewesen zu sein.. Ich bin dankbar für geniale Konzerte, Alben und auch persönliche Begegnungen mit JT und anderen...

Viele Grüße

Odin
Danjêl
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Beitrag von Danjêl »

hehe, das ufert ja wieder mal ganz dolle aus hier :P Ich gebe jedem Recht, der behauptet, dass Tull nicht mehr ist wie früher, dass die alten Platten besser (für dieses Wort werde ich wohl wieder attackiert werden...) sind als die neuen (und mittlerweile schon wieder alten...) usw. Meine einzige Aussage, kürzer und knäpper noch mal: mir gefallen !auch! die heutigen Konzerte, ich schätze auch noch das heutige Tull. Erwartest du denn, dass sich IA und Tull nach 39 Jahren unverändert auf der Bühne zeigen?!
Wotan
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Studio

Beitrag von Wotan »

hallo Daniel,

defintiv NEIN erwarte ich nicht!

Ich habe auch Verständnis für einen älteren Herrn, der es gern ein wenig ruhiger hatt. Was ich sagen will, wir können und sollten auch nicht erwarten, dass da noch mal kompositorisch der "Hammer" kommt.
Und wenn er meint er muß mit jungen Geigerinnen und Kammerorchester durch die Lande ziehen, so ist das sein gutes Recht!!!
Trotzdem hätte ich es mir natürlich gewünscht, die alten Säcke noch mal Live zu erleben...also, Barlow, Evans, Palmer und Konsorten...
Andererseits ist es vielleicht sogar besser, dass alles so in Erinnerung zu behalten, wie es war.. Oldie-Konzerte sind oft an Peinlichkeit nicht zu überbieten!!!

LG
Odin
Beasty
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Beitrag von Beasty »

http://www.youtube.com/watch?v=yaF7cms3MJc

Hier nochmal die Doku von 1979, bei der man die Band beim Proben sehen kann. Das kurze Stück (circa nach 4 min 45 sec.), welches hier angerissen wird, ist tatsächlich "Apocalypse" im Embriostadium.

@ Wotan: du findest genau die richtigen Worte. Es wäre trotzdem schön zu sehen, wenn Anderson nochmal mit Palmer, Pegg u. Barlow im Studio wäre. Live wäre das ganze dann wahrscheinlich eine schwer schwitzende Altherrengemeinschaft. Im Studio könnte man doch einige unfertige Sachen von damals fertig produziern......
Wie gesagt, das wird nie passieren, da Anderson kein Anachronist ist, sondern immer nach vorne schaut.
Zuletzt geändert von Beasty am Do Mär 15, 2007 7:36 am, insgesamt 1-mal geändert.
He's hundred names of terror, the creature you love the least. Picture his name before you and exorcise the beast.
sba
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Beitrag von sba »

Tolles Video! Was meint ihr, würde eine Möglichkeit bestehen, dass man davon mehr auf einer der angekündigten DVDs zu sehen bekommt? Das ZDF Logo im Eck' bringt mich irgendwie darauf....

Apocalypse klingt übrigens gar nicht so schlecht!
Sei vorsichtig mit der Axt, Eugen!
Thomas G

Beitrag von Thomas G »

@ Beastie: "TAAB" war in der Tat etwas uncharmant von mir, sorry. Aber ich war sauer, wie jemand etwas abkanzelt, was er noch nicht mal gehört hat. Sehr intelligent finde ich das nun mal nicht. "LITP" ist doch ein Vorwurf, mit dem du gut leben können müsstest, Du zelebrierst das doch hier.

Die Geschmäcker sind verschieden, deshalb nützt es gar nichts, mit ein paar Worten irgend ein Album abzutun oder ein anderes über den Klee zu loben. Wenn, dann sollte man sich an dem Under-Wraps-Thread ein Beispiel nehmen, wo sich beide Seiten argumentative Mühe gemacht haben. Angenehm wäre immer eine subjektive Ausdrucksweise, also die Ich-Form. Um mit gutem Besipiel voran zu gehen: Ich halte Thick As A Brick, A Passion Play, Songs From The Wood, Under Wraps und Roots To Branches für die besten Tull-Alben. This Was, Benefit, Broadsword, Rock Island und Christmas Album halte ich für die schwächsten. Eine Tendenz, die gute Alben in der Zukunft unwahrscheinlich macht, sehe ich damit nicht.

Dot Com sehe ich im unteren Mittelfeld, also keinesfalls als einen katastrophalen Ausreißer. Das Album finde ich "spotty", also mit sehr guten Momenten und mit sehr schwachen. Broadsword dagegen ist von recht konstanter Qualität, das aber auf einem durchgehend mittleren Niveau. Keinen Track auf Broadsword finde ich so schwach wie Dot Com, aber auch keinen so gut wie El Niño. Ich ziehe ein durchwachsenes Album mit sehr schwachen Tracks aber auch grandiosen Highlights einem durchgehend auf mittlerem Niveau dümpelnden Album vor.

Ich glaube, viele haben bei älter werdenden Musikern ganz einfach die festgebrannte Vorstellung, dass irgendwann die Luft raus sein müsse, dass es keine zündenden Einfälle mehr geben könne. Dieses Vorurteil sehe auch ich freilich oft genug bestätigt, aber Ian Anderson ist eben eine Ausnahme, die mich immer wieder verblüfft. Beethoven wurde mit dem Alter auch nicht schlechter - das krönende Hauptwerk wurde die letzte Sinfonie (sagt man jedenfalls, ich will hier keine Expertise vortäuschen).

Roots To Branches, This Free Will, Out Of The Noise, El Niño und Hunt By Numbers (Live-Version) sind für mich Klassiker im gleichen Rang wie Minstrel In The Gallery oder Black Sunday.

Ian Andersons Live-Stimme hat sich seit dem Tiefpunkt (da gibt es in der Tat einige auch für mich schmerzliche Tondokumente) für meine Ohren wieder erstaunlich berappelt. Auf IA plays The Orchestral JT bemerkte ich keine gravierenden gesanglichen Aussetzer mehr; Jack In The Green auf Living With The Past kann ich mir gesanglich nicht besser vorstellen. Im Studio war die Stimme meines Erachtens ohnehin nie wirklich schlecht, auch nicht auf dem angeblich so knopfleresquen Crest Of A Knave. Ein Ian Anderson, der mit seinem unverwechselbaren, emotional nuancierten Gesang meinetwegen ein paar Tonlagen vermeidet, die er früher zusätzlich noch drauf hatte, ist mir auch heute noch lieber als jeder andere männliche Sänger, der mit einfällt. (Fish war auch mal ein kantiger Sänger nach meinem Gusto, aber dessen Stimme hat für meine Ohren deutlich mehr gelitten, jedenfalls anhand der neuesten Liveplatte, in die die ich bei Amazon mal reinhörte.)

Im Übrigen träumte ich eigentlich immer von einem rein instrumentalen Tull-Album, denn die Stellen, die mich bei Tull in maximale musikalische Ekstase versetzen, sind fast immer instrumental. Insofern leiden für mich Alben wie Rock Island oder Dot Com schon an viel zu viel Singsang - weniger Strophen und länger ausgearbeitete Instrumentalpassagen hätten so manchen Track enorm aufwerten können. Ich plane, mir mal eine CD zu brennen mit überzeugenden Instrumentalstellen aus Stücken, die ich ansonsten vergleichsweise langweilig finde, wie etwa Kelpie, The Waking Edge oder Big Riff And Mando.
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