Vor dem Berliner Konzert, am 8. Juni 07, war in Radio Eins das zu hören, dank real audio ist es auch noch zu hören (Qualität naja): 11 Minuten im öffentlich rechtlichen Rundfunk anno 2007 zu einem einzelnen Song - alle Achtung!! viel Spaß.
Quelle
http://www.radioeins.de/_/beitrag_jsp/k ... 89889.html
JG
Loco Breath Analye eines Uni-Professors
Moderator: King Heath
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Insgesamt recht nett, mit einigen Wermutstropfen. Ein Song über den Vietnamkrieg, na klar. Es gibt Live-Versionen mit einer von der Querflöte übernommenen Strophe, aber auch diese enthalten sicher immer auch das legendäre Flötensolo, das noch mal ein völlig neues Stück Musik in dem Song ist; dass dem Herrn Professor das entging, ist ein unschöner Patzer.
Richtig aufgeregt habe ich mich auch an einer Stelle. Da schildert der Herr Professor mit im Eifer des Gefechts unverkniffenem und m. E. angemessenem Enthusiasmus, wie gekonnt das Ganze ist, ordnet die einzelnen Elemente des Songs den stilistischen Ordnungsprinzipien zu, lobt dieses Detail und jenes, aber dann fällt ihm doch ein, dass er es ja mit Rockmusik zu tun hat und er ein Professor ist. Also wird all das Lob hastig, aber denkbar gründlich vernichtet mit der Klarstellung: "Kunstgewerbe." Obwohl "Jazz drin ist" und "Sachen aus der E-Musik" und obwohl das Intro "von Chopin sein könnte". Nein, das hilft alles nichts, es ist eine Rockband, also darf es wirklich ernstzunehmende musikalische Kunst nicht sein. Schon immer habe ich mich furchtbar aufgeregt über diese Ignoranz des kulturellen Establishments, wegen der auch der wirklich gute Progressive Rock nie aus der Position zwischen den Stühlen (die da heißen: gute, komplexe Musik und laute, rauhe Instrumente) rauskam und nie ähnlich dem Jazz als seriöse Musik anerkannt wurde. Der nervtötendste, oberflächlichste Dudeljazz ist zum Beispiel jederzeit Deutschlandfunk-fähig, aber dass man mal ein Stück von Tull, ELP oder VdGG einspielt, darauf kommt da keiner.
Als eine Bestätigung empfand ich, wie der Herr Professor aus dem Häuschen geriet über die vielen Dinge, die passieren, bis der eigentliche Song losgeht. Denn eines meiner Argumente, mit denen ich Tull Ungläubigen bisweilen näher zu bringen versuche, ist, dass es jede Menge einzelne Tull-Songs gibt, die mehr aufsehenerregende musikalische Einfälle enthalten, als die allermeisten Bands in ihrer gesamten Karriere hinbekommen.
Richtig aufgeregt habe ich mich auch an einer Stelle. Da schildert der Herr Professor mit im Eifer des Gefechts unverkniffenem und m. E. angemessenem Enthusiasmus, wie gekonnt das Ganze ist, ordnet die einzelnen Elemente des Songs den stilistischen Ordnungsprinzipien zu, lobt dieses Detail und jenes, aber dann fällt ihm doch ein, dass er es ja mit Rockmusik zu tun hat und er ein Professor ist. Also wird all das Lob hastig, aber denkbar gründlich vernichtet mit der Klarstellung: "Kunstgewerbe." Obwohl "Jazz drin ist" und "Sachen aus der E-Musik" und obwohl das Intro "von Chopin sein könnte". Nein, das hilft alles nichts, es ist eine Rockband, also darf es wirklich ernstzunehmende musikalische Kunst nicht sein. Schon immer habe ich mich furchtbar aufgeregt über diese Ignoranz des kulturellen Establishments, wegen der auch der wirklich gute Progressive Rock nie aus der Position zwischen den Stühlen (die da heißen: gute, komplexe Musik und laute, rauhe Instrumente) rauskam und nie ähnlich dem Jazz als seriöse Musik anerkannt wurde. Der nervtötendste, oberflächlichste Dudeljazz ist zum Beispiel jederzeit Deutschlandfunk-fähig, aber dass man mal ein Stück von Tull, ELP oder VdGG einspielt, darauf kommt da keiner.
Als eine Bestätigung empfand ich, wie der Herr Professor aus dem Häuschen geriet über die vielen Dinge, die passieren, bis der eigentliche Song losgeht. Denn eines meiner Argumente, mit denen ich Tull Ungläubigen bisweilen näher zu bringen versuche, ist, dass es jede Menge einzelne Tull-Songs gibt, die mehr aufsehenerregende musikalische Einfälle enthalten, als die allermeisten Bands in ihrer gesamten Karriere hinbekommen.
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Ach was!Thomas G hat geschrieben:..., mit einigen Wermutstropfen.
Ich äußere mich zu so'm Zeug nicht. Außer vielleicht dazu, dass der "Herr Professor" nicht das Original, sondern irgendeine Live-Version besprochen hat.
Andererseits, bei "America" passiert ja noch soooo viel mehr.
Es lebe die Beliebigkeit.
KH
Was bedeutet dann die mit Ausrufungzeichen vorgetragene Nichtäußerung?King Heath hat geschrieben:Ach was!
Ich äußere mich zu so'm Zeug nicht.
Über die Live-Version habe ich mich sehr gefreut, weil die (wie jede Live-Version, die ich kenne) besser klang als die Studioversion, die dann am Schluss in voller Länge leider doch gespielt wurde.
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