Cover Artwork neues JT Album "CROSSROADS"

[strange avenue]

Wenn die Heide ruft, muss ich mich natürlich auch nie lange zu Wort drängen lassen:
Was mich an Roots so quält? Nun:
a) die damals noch ziemlich neuen Phrasierungs- und Intonationsschwächen auf der Querpuste
(die sattsam bekannte , gnadenlos unsichere und zögerliche ’shaky flute’ (ohne timing und attaca), ethnic flutes hin oder her)

b) der stellenweisse wirklich grottenschlechte Gesang (man spricht lieber…)
c) das ebenso abartige cover artwork (ich weiss nich, zu meiner Zeit hiess es immer, ein Albumcover soll Signalwirkung haben und den Kaufentschluss beschleunigen, indem es die Optik des Interessenten umschmeichelt, oder so ähnlich…)
Was ist das eigentlich für’ne Farbe, so ein blasses braunviolettblaugrau (nach Loriot und, achgott, Evelyn Hamann, schnief!)?
d) die statische Produktion

e) dass ab ca. Minute 29 plötzlich nur noch Schlagermusik kommt

Auf der Plusseite haben wir allerdings:
a) bis Minute 29 einen IA, der sich mal bemüht, nicht über truck stops oder Selbstbefriedigung zu singen (und dann und wann einen kleinen Break einbaut [auch wenn’s meistens holpert ohne Ende, aber hey, wir sind in den 90ern…], um das reichlich biedere Songmaterial ein bissl ins Proglager hochzujazzen)
b) Msr. Giddings, der auf diesen 29 Minuten nicht allzusehr stört, und dass ist doch schon was…

Für die Nach-Catfish-Jethro Tull reicht das immerhin aus, um einen kleinen Aufwärtshubbel zwischen den 92er Leuchtturm Tapes und dem 99er ’Album’ zu markieren

Das mit dem Augustregen….also, das hätten auch die BeeGees schreiben können, nur professioneller (und besser singen sowieso..) – und warum die beiden um 7.55 langen Stücke 7.55 lang sind, obwohl nach 1.30 schon alle Einfälle versiegen, lässt sich gewiss nur damit erklären, dass die blosse Zeitangabe auf der Plattentaschenrükseite uns 70s lovers schon die Sabberlätzchen rausholen lässt.


bis später,
strange avenue

[Whistling Catfish]

Ich will ja niemanden zu Wort drängen, aber interessant wäre es schon mal zu erfahren, was Dich denn an Roots so quält. "Another Harry's Bar" brauche ich auch nicht unbedingt, aber der Rest ist gut - wie die Kritiken seinerzeit übrigens auch. War viel zu lesen von alter Form und dergleichen. Also was isses?

Kurious Heath

Jepp, das würde mich auch interessieren. Für mich hat das Album nämlich alles, was ein sehr gutes Tullalbum ausmacht. Hinzu kamen sogar noch neue Soundteppiche durch den leicht orientalischen Einfluss und die damals neue Art von Anderson die Flöte zu spielen, so dass das Album sehr spannend war und auch noch ist.

O.K., also ohne jetzt groß ins Detail zu gehen (dazu müsste ich mir die komplette CD nochmal genauer anhören, und das ertrage ich heute nicht mehr ) ist es bei mir definitiv die musikalische Ausrichtung des Albums, eben dieser orientalische Einfluss, den ich einfach nicht passend finde. Es ist sicher professionell produziert, wie immer grandios gespielt von allen, auch an den Texten liegt es nicht. Es sind die Melodien, soweit sie denn überhaupt vorhanden sind...

Jethro Tull war immer eine sehr britische Band und dieses Album ist definitiv eher am Bosporus als am River Spey zu Hause. Das kann man gut finden, andere gruselt`s dabei, und ich gehöre halt zu den letzteren.
Es gibt ja in fast jedem Lied Ansätze zu guten Ideeen und guten Melodien, aber dann -rumms- haut wieder so eine Halbtonorgie dazwischen oder so eine zart hingehauchte Bambusflöte... und dann klingt es wieder eher nach Döner als nach fish & chips.

Mir hat bisher noch jedes Tull-Album irgendwann gefallen (auch wenn es manchmal etwas gedauert hat - das waren dann übrigens oft die, die ich heute am meisten höre) und vielleicht passiert mir das mit RTB ja auch noch in den nächsten 40 Jahren... mal sehen. Aber noch dümpelt dieses Album in meiner aktuellen Tabelle eindeutig in der Abstiegszone.

Sorry, aber genauer kann ich`s fürs erste nicht erklären.

Haaaappy and I'm smiling,
walk a mile to drink your water.
You know I'd love to love you
and above you there's no other!

oh no, we won't give in; we'll keep living in the past.......

schön irgendwie, wie das manchmal so passt..

Viele Grüße,
J.

[Nightcap]

oh no, we won't give in; we'll keep living in the past.......

Geschenkt. Zum Thema "we'll keep living in the past" empfehle ich Dir lieber mal einen Blick auf die Setlist der von Dir so hoch gelobten 2007er Tour, einfach mal als Beispiel das hier ja auch schon ausgiebig dikutierte Calw:

Someday The Sun Won't Shine For You, Living In The Past, Jack-In-The-Green, The Donkey And The Drum, Thick As A Brick, My Sunday Feeling, Pastime With Good Company (King Henry's Madrigal), Mother Goose, Bourée, Nothing Is Easy, Steal, Aqualung, America, My God, Budapest, Locomotive Breath

Wow, alles brandneue Songs!!
Und ganz nebenbei:
So richtig viele von "Roots To Branches"...

[Nightcap]

e) dass ab ca. Minute 29 plötzlich nur noch Schlagermusik kommt

So weit komme ich meistens gar nicht, aber Du hast absolut recht!!
Applaus, Applaus!!

[CaptainFalcon]

oh no, we won't give in; we'll keep living in the past.......

Geschenkt. Zum Thema "we'll keep living in the past" empfehle ich Dir lieber mal einen Blick auf die Setlist der von Dir so hoch gelobten 2007er Tour, einfach mal als Beispiel das hier ja auch schon ausgiebig dikutierte Calw:

Someday The Sun Won't Shine For You, Living In The Past, Jack-In-The-Green, The Donkey And The Drum, Thick As A Brick, My Sunday Feeling, Pastime With Good Company (King Henry's Madrigal), Mother Goose, Bourée, Nothing Is Easy, Steal, Aqualung, America, My God, Budapest, Locomotive Breath

Wow, alles brandneue Songs!!
Und ganz nebenbei:
So richtig viele von "Roots To Branches"...

Von mir aus könnte die Hälfte der Setlist aus Roots to Branches Songs bestehen. Ich erinnere mich gerne an die Tour zum Album zurück. Songs wie Dangerous Veils oder Valley sind einfach live Kracher!

[Laufi]

Moin:

Ich erinnere mich gerne an die Tour zum Album zurück. Songs wie Dangerous Veils oder Valley sind einfach live Kracher!

D'accord! Besonders Dangerous Veils ist -vor allem live- sicherlich einer meiner alltime favourites. Die Tour fand ich aus mehreren Gründen sehr lecker: es war die letzte richtige Tour: große Hallen (Köln Sporthalle, Essen Grugahalle, u.ä.) und die alle sehr, sehr gut gefüllt und dann erstmal ne Stunde neues Material. Hach, *schwelg*!

cheers,

Laufi

[Dietmar]

Hach, *schwelg*!

Na ja, ob wir das damals alles so positiv gesehen haben.... wäre ich mir gar nicht so sicher.... .... aber die Erinnerung verzerrt bekanntlich einiges, und aus heutiger Sicht - da geb' ich Dir Recht - war's der Hammer!

[Birgit]

Hi,

ich mag das Album - als einziges Tull-Album - auch nicht besonders und könnte es auch nicht anders begründen, als dass es (für ein schlichtes Gemüt wie mich) keine "Gesangs"-Melodien" hat:

Es ist sicher professionell produziert, wie immer grandios gespielt von allen, auch an den Texten liegt es nicht. Es sind die Melodien, soweit sie denn überhaupt vorhanden sind...

Aber dies trifft auf mich trotzdem auch zu:

... Die Tour fand ich aus mehreren Gründen sehr lecker: es war die letzte richtige Tour: große Hallen (Köln Sporthalle, Essen Grugahalle, u.ä.) und die alle sehr, sehr gut gefüllt und dann erstmal ne Stunde neues Material. Hach, *schwelg*!

Gruß
Birgit

[jan.gast]

Wenn die Heide ruft, muss ich mich natürlich auch nie lange zu Wort drängen lassen...strange avenue

Leider!, muss ich sagen, denn - auch wenn es weiter oben sogar doppelten Applaus für diesen Beitrag gibt, sind die Äußerungen schwer nachzuvollziehen und für Menschen mit Hang zum sachlichen Austausch unterschiedlicher Auffassungen auch schwer zu ertragen.
Der Verfasser sollte vielleicht darauf achten, dass beim Suchen nach glossierend-"schmissigen" Formulierungen der Sinn nicht abhanden kommt. Da ich jetzt wenig Zeit habe, nur die Stichworte aus Passagen, die entweder Sachverhalte unzutreffend oder maßlos übertrieben beschreiben oder insich gar keinen Sinn ergeben:

- sattsam bekannte , gnadenlos unsichere und zögerliche ’shaky flute’

- grottenschlechte Gesang (man spricht lieber…)

- Schlagermusik

- mal bemüht, nicht über truck stops oder Selbstbefriedigung zu singen

Songmaterial ein bissl ins Proglager hochzujazzen

- Msr. Giddings, der auf diesen 29 Minuten nicht allzusehr stört, und dass ist doch schon was…


By the way: RTB ist auch nicht gerade mein absolutes JT Lieblingsalbum, jedoch wird es mit derart kurzgreifenden Kommentaren nicht annähernd adäquat einzuordnen sein.

JG

[Jörg]

*with cold flute hands* - denn ich komme gerade von meiner ersten Querflöten-Stunde. Merci, Madame!

For Masha (special guest) - Jethro Tull, Live At Montreux 2003

Ich glaube, wieder zu hören
verborgen unter den Palmen
Deine Stimme, zart und klangvoll
wie der Gesang der Ringeltauben.

O verzaubernde Nacht
göttliche Verzückung
O bezaubernde Erinnerung
fantastische Trunkenheit, lieblicher Traum.

Im Glanz der Sterne
glaube ich, Dich wieder zu sehen
Deine langen Schleier halb öffnend
den milden Lüften des Abends.

At Last, Forever Roots To Branches

Danke Dir, Ian, Martin & Co. *Sekt für alle!*

[Jack Green]

Hey cool, Flöte. Haut rein, gell?

[Jörg]

Hey cool, Flöte. Haut rein, gell?

Zitat

Die Flöte gehört zu den ältesten Musikinstrumenten der Menschheit. Sie ist in verschiedenen Formen in allen Kulturen zu finden. Oft wird ihr eine besondere Zauberkraft nachgesagt. In manchen Mythologien haben die Götter selber die Flöte erfunden: Pan im antiken Griechenland, Osiris in Ägypten, Shiva in Indien ...

In der europäischen Musik spielt die Querflöte seit dem 18. Jahrhundert in der Kammermusik, im Orchester und auch als Soloinstrument eine wichtige Rolle. Dementsprechend gab und gibt es professionelle Flötenvirtuosen, die manchmal als Leitbilder hervorragen.

Ganz besonders fasziniert die Flöte aber auch als Liebhaber-Instrument. Schon Friedrich der Große betätigte sich ernsthaft als Hobby-Flötist. Ein Adliger, namens de Jean, gab Mozart Flötenwerke zum Eigengebrauch in Auftrag. Der gleiche Komponist schrieb sein Flöte-Harfe-Konzert für den Flöte spielenden Grafen Guines und dessen Tochter. Auch der Philosoph Schopenhauer liebte seine Flöte ... Wer also das Flötenspiel erlernen will, begibt sich in gute Gesellschaft. [usw. ... usf. ...]

Peter-Lukas Graf - Dirigent und Geiger, soweit ich weiß.

Zitat Ende

Don't smoke - play the flute!

Jörg - with warm flute hands.

[Jack Green]

Außerdem ist sie leicht, schlank, sieht gut aus und rockt. Das sag ich dir als praktizierender Flötenbanause.

[jan.gast]

...dass ab ca. Minute 29 plötzlich nur noch Schlagermusik kommt...

Genau, da wollte ich zu meinem Beitrag oben noch das entsprechende Klangbeispiel nachreichen: Schlager pur!: hier

[Jörg]

Außerdem ist sie leicht, schlank, sieht gut aus und rockt.

Zwei, zähle ich zu meinem Eigentum.

Die eine ist von Yamaha.

Über die andere, möchte ich an dieser Stelle nicht reden.

Grund: Sie ist mit zwei göttlichen Glocken bestückt.