Cover Artwork neues JT Album "CROSSROADS"

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Moderator: King Heath

Whistling Catfish
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Re: Frage an Ulla

Beitrag von Whistling Catfish »

Ulla hat geschrieben:
Da waren unvergesslich witzige Abende, wo er gezeigt hat, dass er einen Humor wie Monty Python hat. Oder die Tatsache, dass er auf eigene Kosten 1994 zur ersten deutschen Jethro Tull Convention kam.

Aber dann gab es eben auch die Treffen, wo er mies drauf war und dann ist er wirklich ein Kotzbrocken. Da möchte ich jetzt aber nicht weiter drauf eingehen.

Gut, man kann nicht immer gut gelaunt sein, aber einen gewissen Grad an Höflichkeit sollte man immer aufbringen können.

Also hier muss ich dann doch mal wieder in die Bresche springen! Speziell was das Mindestmaß an Höflichkeit betrifft! Also ich habe es mit Sicherheit noch nicht so oft mit Ian Anderson persönlich zu tun bekommen wie Ulla, aber ein paar Male gab es das dann aber doch in den letzten Jahren! Und ich kann das was Ulla sagt aus meiner Perspektive NICHT bestätigen! Weder, das er privat sonderlich witzig ist, noch das er ein derartiger Kotzbrocken zu seinen "Gästen" ist! Ich bin ihm immer höflich und zurückhaltend begegnet und genauso hat er mich auch behandelt. So war das seinerzeit in Trier in seiner Garderobe (wo ich ja nun eigentlich WIRKLICH nix zu suchen hatte...lol) und so war es auch während der anderen Gelegenheiten, zuletzt auf der VIP Party in Shepherds Bush in London! Richtig ist, daß wenn er einen echten Scheiß Tag hat, sich den Fans überhaupt nicht zeigt. Und seine Mitarbeiter kann er meinetwegen an schlechten Tagen anscheißen... :D . Mach' ich mit meinen doch auch... :wink: (gaaanz selten).

Er ist eben nicht der nette Rocker, mit dem man nach der Show noch ordentlich einen heben kann wie z. B. Peggy einer ist. Er ist eher scheu und hat am liebsten seine Ruhe, wenn er Feierabend macht und - auch das muss man vielleicht einmal sagen - hat eine ganz andere Idee von "After Show" Unterhaltung wie wir oder auch viele andere (Profi-) Musiker..... 8) Und das finde ich auch ok....! Außerdem ist es mir relativ egal, was für Launen er meinetwegen auch hat, deswegen wird er auch kein schlechterer Musiker und Entertainer!

Aber wie gesagt - auch wenn er nicht immer der freundliche Rockstar sein will und kann - Höflich war er (zumindestens zu mir) immer!

Gleiches gilt übrigens auch (mit kleineren Einschränkungen) für den Sohnemann!

Viele Grüße,
J.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Moth
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Nochmal eine Frage an Ulla

Beitrag von Moth »

Wie lernt man denn solche Personen alle kennen ? Also fuer mich muesste ich keine Moeglichkeit dies zu erreichen. Aber davon mal abgesehen, ich wuesste auch nicht was ich mit solchen Leuten bereden sollte. Die Fragen die mich als Fan interessieren haben diese doch bestimmt schon tausendmal beantwortet. Und das dies manchmal nervt und schlechte Laune bereitet kann ich auch nachvollziehen.
under wraps
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Beitrag von under wraps »

ich finde, ab einem gewissen alter, erübrigt sich der wunsch, seinen "star" kennenzulernernen von selbst. welche ebene sollte da grundlage für sein? ich fände es auch sehr seltsam erwachsenen leuten autogramme zu geben oder für fotos zur verfügung zu stehen. ich würde mich da immer fragen, was geht in diesen köpfen vor?
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Birgit
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Re: Nochmal eine Frage an Ulla

Beitrag von Birgit »

Hi,
Moth hat geschrieben:Wie lernt man denn solche Personen alle kennen ? Also fuer mich muesste ich keine Moeglichkeit dies zu erreichen.
Ich denke, die erste Ur-Voraussetzung dafür ist, dass man ein ganz ergebener Hardcore-Fan sein muss. Es gehört m. E. schon ein kleines bisschen Stalkertum dazu (natürlich in ganz verminderter Form) dem Angeschwärmten immer wieder aufzulauern. Denn bis der einen dann endlich (wieder er)kennt, müsste das sicherlich relativ oft passieren.
(Oder man hat Beziehungen.)

Gruß
Birgit
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

under wraps hat geschrieben:... ich fände es auch sehr seltsam erwachsenen leuten autogramme zu geben oder für fotos zur verfügung zu stehen. ich würde mich da immer fragen, was geht in diesen köpfen vor?
Das fragen sich die Stars bestimmt auch :D!
Ich hab's ja auch schon gemacht und mich selber gefragt, was in meinem Kopf vorgeht :oops: (und wozu? ...damit das Foto jetzt bei mir auf'm Klo hängt...)

Vielleicht mach ich mal 'n neuen Thread auf: wie war das für Dich, als Du Ian (oder einen anderen Star) zum ersten Mal persönlich getroffen hast?
Würde mich wirklich interessieren!

Birgit
HansJuergen
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Re: Cover Artwork neues JT Album "CROSSROADS"

Beitrag von HansJuergen »

Carsten hat geschrieben:Exklusiv nur hier das Artwork des neuen Albums "Crossroads"
Das Foto ist ja schon a bissl gemein. Hat so was von "Schau mal, Stars sind auch nur Menschen!" Aber gut, so isser halt nun, unser Ian. Man darf halt kein Foto aus den siebziger Jahren daneben legen. Das wäre auch schon wieder unfair. -- Aber irgendwie machts auch traurig. Wo sind sie denn hin, unsere alten Rockhelden? Wäh, grein, heul ...
Der Zahn der Zeit nagt unaufhörlich ...
Ähm, mal so gesehen: Wenn schon dieses Cover :wink: :shock: , dann aber den Titel: "Fat Man walking" mit dem Titelsong "Did I ever sing, that I don't want to be a fat man?" :roll: :twisted:

Nix für ungut!
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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Jupp, ich hab’ noch irgendwo Zeitungsbilder, wie die Anderson Five weiland (1991??) in Halle auf’m Bahnsteig steht…da wär’ ich allerdings auch gern dabeigewesen – hätte nur noch der Würstelstand gefehlt, wie man so sagt. Also, dem Reiseutensil nach war da spätestens seit anfang der 90er kein (ürgselwürgsel!) Rockstar mehr bei. Den Rock selber hatte man allerdings noch an (war ja auch offiziell weiterhin die ’Rock Anstand’ -Tour, obwohl man als Zuhörer von selber nich’ drauf gekommen wäre..), der Chef wäre wohl noch nicht auf die Idee gekommen, dass aus ihm später mal so’ne Schmalzstulle wird.
Wie hiess eigentlich der Knilch, der ihm 1992 diesen sogenannten ‚Flötenunterricht’ gegeben hat?
Acts of sonic terrorism, würd’ ich mal sagen, der berühmtesten Flötenstimme im Rock’n Roll eben genau die abzutrainieren! Grausam!! Robert Plant nimmt doch auch nicht bei Engelbert Gesangstraining…und verkauft’s dann als Fortschritt (oder der Hendrix bei Ricki King, haha, kennt den noch jemand??)

Ich hab’ kürzlich bei den durch die Flötenoverdubs fast unanhörbar gemachten Chateau Tapes beinahe wieder geheult. Die wären doch mal was für’n DVD-A release, einmal mit overdubs, einmal ohne. Und bitte die Sopransaxspur links in ’Left Right’ wieder auf Originallautstärke bringen! Wenn man den stereotrack mal auftrennt und den linken Kanal verdoppelt, bekommt man’ne ungefähre Vorstellung, wie das Ding im Original mal gebrezelt haben muss, bevor mit den Junge-Gemeinde-Flötensounds alles übermatscht worden ist. Ich glaube, ein octave divider ist auch mit im Spiel! Schön! Überhaupt find’ ich’s ziemlich unpassend, wenn er über seine Saxophonsachen von damals immer leicht peinlich berührt tut, und gleichzeitig auf der Flöte klingt, als kommt gleich der Gemeindechor Hintersulzbach aus der Falltür. Gut, reden kann er ja ruhig, aber wenn er dann das alte Zeug runtermischt, um’s unkontrolliert zu überschnörkeln, findet man sich nicht weit davon, nach back-catalogue-Entmündigung zu schreien. Gehört zwar alles nich’ hierher, aber…na, vielleicht wäre ja mal ein Chateau d’Herouville thread ganz gut, oder einer, wo mir mal jemand erklären kann, welche Verrenkungen man machen muss, um die katastrophalen Intonations’sahnehäubchen’ von Andersons Yanni in’nen ’step forward’ umwidmen zu können

alles beste,
strange avenue
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jan.gast
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Beitrag von jan.gast »

strange avenue hat geschrieben:Jupp, ich hab’ noch irgendwo Zeitungsbilder, wie die Anderson Five weiland (1991??) in Halle auf’m Bahnsteig steht…da wär’ ich allerdings auch gern dabeigewesen – hätte nur noch der Würstelstand gefehlt, wie man so sagt. Also, dem Reiseutensil nach war da spätestens seit anfang der 90er kein (ürgselwürgsel!) Rockstar mehr bei. Den Rock selber hatte man allerdings noch an (war ja auch offiziell weiterhin die ’Rock Anstand’ -Tour, obwohl man als Zuhörer von selber nich’ drauf gekommen wäre..), der Chef wäre wohl noch nicht auf die Idee gekommen, dass aus ihm später mal so’ne Schmalzstulle wird.
Wie hiess eigentlich der Knilch, der ihm 1992 diesen sogenannten ‚Flötenunterricht’ gegeben hat?
Acts of sonic terrorism, würd’ ich mal sagen, der berühmtesten Flötenstimme im Rock’n Roll eben genau die abzutrainieren! Grausam!! Robert Plant nimmt doch auch nicht bei Engelbert Gesangstraining…und verkauft’s dann als Fortschritt (oder der Hendrix bei Ricki King, haha, kennt den noch jemand??)

Ich hab’ kürzlich bei den durch die Flötenoverdubs fast unanhörbar gemachten Chateau Tapes beinahe wieder geheult. Die wären doch mal was für’n DVD-A release, einmal mit overdubs, einmal ohne. Und bitte die Sopransaxspur links in ’Left Right’ wieder auf Originallautstärke bringen! Wenn man den stereotrack mal auftrennt und den linken Kanal verdoppelt, bekommt man’ne ungefähre Vorstellung, wie das Ding im Original mal gebrezelt haben muss, bevor mit den Junge-Gemeinde-Flötensounds alles übermatscht worden ist. Ich glaube, ein octave divider ist auch mit im Spiel! Schön! Überhaupt find’ ich’s ziemlich unpassend, wenn er über seine Saxophonsachen von damals immer leicht peinlich berührt tut, und gleichzeitig auf der Flöte klingt, als kommt gleich der Gemeindechor Hintersulzbach aus der Falltür. Gut, reden kann er ja ruhig, aber wenn er dann das alte Zeug runtermischt, um’s unkontrolliert zu überschnörkeln, findet man sich nicht weit davon, nach back-catalogue-Entmündigung zu schreien. Gehört zwar alles nich’ hierher, aber…na, vielleicht wäre ja mal ein Chateau d’Herouville thread ganz gut, oder einer, wo mir mal jemand erklären kann, welche Verrenkungen man machen muss, um die katastrophalen Intonations’sahnehäubchen’ von Andersons Yanni in’nen ’step forward’ umwidmen zu können

alles beste,
strange avenue
wenn man das so liest, mag der letzte Funke Hoffnung, hier in einem ernsthaften Forum durchaus mit unterschiedlicher Meinung argumentierender Tull FANS zu sein, nun bald dahinschwinden...
weniger beste Grüße zu diesem Unfug

JG
King Heath
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Beitrag von King Heath »

jan.gast hat geschrieben: wenn man das so liest, mag der letzte Funke Hoffnung, hier in einem ernsthaften Forum durchaus mit unterschiedlicher Meinung argumentierender Tull FANS zu sein, nun bald dahinschwinden...
weniger beste Grüße zu diesem Unfug

JG
Ein dreifach Hoch der Toleranz!

KH
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

jan.gast hat geschrieben:
wenn man das so liest, mag der letzte Funke Hoffnung, hier in einem ernsthaften Forum durchaus mit unterschiedlicher Meinung argumentierender Tull FANS zu sein, nun bald dahinschwinden...
weniger beste Grüße zu diesem Unfug

JG
Ach Gottchen, schon wieder so ne Heulsuse, die sich in den Schritt gefasst fühlt, wenn jemand originell und endlich mal musikalisch fundiert, wenn auch etwas spitz formuliert (aber das macht ja gerade den künstlerischen Unterhaltungswet aus!) über unseren Lieblingsflötozentriker herzieht.

Mehr davon, Herr Avenue! War eine Wohltat.

Sehr amüsiert
Großes Zeh
MENS RIDO ET REPUGNUM IN MAX QUAD
Beasty
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Beitrag von Beasty »

Den einzigen Fehler den IA je gemacht hat war es Barlow, Evan(s) u. Frau Palmer zu entlassen. Nuff said! Ah, ich vergass, Barlow wollte ja sowieso gehen u. mit dieser anderen Band zum Weltstar avancieren (Tandoori Cassette, wer kennt sie nicht).
He's hundred names of terror, the creature you love the least. Picture his name before you and exorcise the beast.
jan.gast
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Beitrag von jan.gast »

Carsten hat geschrieben:...schon wieder so ne Heulsuse, die sich in den Schritt gefasst fühlt
- siehe dazu weiter unten.
Carsten hat geschrieben:....wenn jemand originell und endlich mal musikalisch fundiert, wenn auch etwas spitz formuliert...
fundiert? spitz?
Zur Sache mal Folgendes: es wird kaum jemandem entgangen sein, dass IA heutzutage anders Flöte spielt als, sagen wir 1969 oder 1972/73, was aber ein völlig normaler Prozess ist, ob dem einen das nun gefallen mag oder nicht. Auch ich mag die frühe, archaische, weil nämlich weniger (handwerklich) gekonnte Stilistik zuweilen lieber. Aber wo kommt das - "musikalisch fundiert" in dem o.g. Beitrag denn zum Ausdruck?
Weiter: overdubs in den Chateau Tapes: der Verfasser des Beitrags weiß, wann was overdubbed wurde? Alle Achtung. Er erkennt in den Aufnahmen "Junge-Gemeinde-Flötensounds", recht fundierte Kenntnis - fürwahr.
Vielleicht haben es manche - angesichts der pointiert klingenden Einlassungen zum Musikalischen - überlesen, deshalb hier noch mal eine Sequenz vom Beginn dieses Beitrags:
strange avenue hat geschrieben:der Chef wäre wohl noch nicht auf die Idee gekommen, dass aus ihm später mal so’ne Schmalzstulle wird.
Dazu sag ich es gern nochmal: es muss schon gestattet sein, hier im Forum Tendenzen zu kritisieren, die den Übergang von persönlicher Meinung hin zu unsachlichen, um nicht zu sagen beleidigenden Äußerungen erkennen lassen, selbst wenn man sich dafür - was leider der gleichen Attitüde entspricht - eine "in den Schritt gefasst fühlende Heulsuse" (Anmerkung: ich glaube, einige sollten mal wieder die Regeln des Forums lesen und diese dann auch befolgen, um wieder auf den tugendhaften Weg sachlicher Auseinandersetzung zurückzufinden) nennen lassen muss.

JG
Wotan
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JT

Beitrag von Wotan »

Beasty hat geschrieben:Den einzigen Fehler den IA je gemacht hat war es Barlow, Evan(s) u. Frau Palmer zu entlassen. Nuff said! Ah, ich vergass, Barlow wollte ja sowieso gehen u. mit dieser anderen Band zum Weltstar avancieren (Tandoori Cassette, wer kennt sie nicht).

wie wahr, wie wahr. Es gibt Fehler die macht man halt nur einmal, die sind auch nur schwer ( garnicht) zu korregieren.

Wotan
Jack-a-lynn
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Beitrag von Jack-a-lynn »

Carsten hat geschrieben:Ach Gottchen, schon wieder so ne Heulsuse, die sich in den Schritt gefasst fühlt, wenn jemand originell und endlich mal musikalisch fundiert, wenn auch etwas spitz formuliert (aber das macht ja gerade den künstlerischen Unterhaltungswet aus!) über unseren Lieblingsflötozentriker herzieht.
Den einen amüsierts. Der andere ärgert sich - und auch das sollte man tolerieren.
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

Jack-a-lynn hat geschrieben: Den einen amüsierts. Der andere ärgert sich - und auch das sollte man tolerieren.
Hast ja recht, ich möchte auch keinem seine Freude an den aktuellen Tulls vermiesen, ich hab mich nur über den
ian.gast hat geschrieben: Unfug
zu einem wirklich interessanten Beitrag geärgert.

Der "neue" Flötenstil Andersons geht ja auf das Jahr 1993 zurück, in dem ihm seine Tochter erklärte, dass er eine falsche Grifftechnik verwende. Daraufhin hat er sich die korrekte angeeignet, was ja auch nichts verwerfliches ist und er so auch einige neue Klangnuancen zu seinem Spiel hinzufügen konnte.

Nur: Ians autodidaktisches Spiel hatte eben etwas ganz Eigenes, hauptsächlich auf einer eigenen perfekten Atem- und Zungenrhytmik basierend.

Sein Ton war noch nie schön oder rund, geschweige denn perfekt. das ist er auch nach seinen Flötenstunden anno 93 nicht gerworden.

Ian war aber so stolz auf seine neu erlenten Kunststücke, dass er sie gleich in Divinities präsentieren musste. Obwohl Divinities noch ganz gefällig daherkommt und als kleine Abwechslung auch nett war, dachte ich gleich damlals nach dem ersten Hören: Schuster bleib bei deinem Leisten!

Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen hier und da mal ein paar Streicher (sogar oft synthetische) unter eine nette Flötenmelodie zu legen und wirklich "klassischer" Musik. Es reicht einfach nicht, die gleiche kleine Melodie zig mal zu wiederholen und bei jedem Mal ein paar andere Instrumente oder Sounds dazuzumischen.

Als ich dann das erste Mal 1998 "Boris Dancing" auf der deutschen Convention hörte dachte ich: "Och nöö, schon wieder so ein Gedudel mit rhythmischen Tricksereien, die dem Kern der Musik aber nichts wesentliches hinzufügen. Es ging weiter mit "Eurolgy" und jetzt gibt's sowas nur noch: Donkey and the Drum, Birnam Wood to...

Schlimmer sind dann nur noch die
strange avenue hat geschrieben: Schmalzstullen
neueren Datums wie Moz' Art Medley, America etc. Das ist nun wirklich eine Vergewaltigung großer Komponisten nach (Achtung! Überspitzung!) Richard Clayderman, Andrè Rieu Manier.

Die fehlende Tonschönheit in Ians Spiel macht die Sache auch nicht wertvoller. Man höre sich mal die Aufnahme von "Griminelli's Lament" auf der "I.A. Plays The Orchestral" an. Die nun wirklich nicht famose und nicht famous Duettpartnerin an der zweiten Flöte, gibt eine Ahnung davon, wie dieses Stück wirklich klingen könnte. Von wirklich guten famous klassischen Flötisten mal ganz zu schweigen.

Überhaupt hinterlässt dieses ganze Orchester-Projekt aus den gleichen Gründen auch einen fahlen Nachgeschmack. Ein paar Orchesterinstrumente zu vorhanden Rockmelodien hinzuzufügen, macht keine bessere Musik aus den Melodien, die eigentlich für einen anderen Kontext gedacht waren. Schuster bleib... Da ich in meinem Leben weit mehr klassische Konzerte und Opern (da dürften einige Hundert zusammenkommen) als Rockkonzerte besucht habe, hinterlassen die I.A. Orchestral Sachen einen Eindruck von nettem, etwas kitschigem Kunsthandwerk, jedoch nie von Kunst! Dazu kommt noch der erschwerende Umstand, dass verstärkte Orchesterinstrumente (zumal hier noch nicht mal mit Mikrofonen, sondern Tonabnehmern, brrr!) für mich wie Pornofilme gucken wirkt, wenn man doch echten Sex haben könnte.

Also, lieber Ian und die, die es mögen: Mal zur Abwechslung und aus Spaß mag es ja nett gewesen sein, aber bitte nicht andauernd, alter Schuster.

Weiter: Die gräuslichen, 1993 lieblos dazu gespielten Flötenoverdubs in den "Chateau"-Aufnahmen sind ja nun wirklich unschwer herauszuhören und haben auch mir schon immer das Hören dieser Songs schwer erträglich gemacht, zumal ich das Vergnügen hatte, ein paar von ihnen 1973 live zu hören. Also lieber Herr Avenue: sie haben mir aus tiefster Seele gesprochen.

Weiter: Tull als Band ohne Evans und Barlow gab es nicht mehr. Ob die Magie allerdings mit diesen hochgeschätzten Herren noch endlos angehalten hätte, liegt im Reich der Spekulation.

Also, falls sich jemand ganz doll beleidigt fühlt, bitte ich um Entschuldigung, aber bitte auch nicht durchdachte Kritik als
ian.gast hat geschrieben: Unfug
abtun.

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