Laufi hat geschrieben:Hi:
Warchild hat geschrieben:
Tja ... ich fand`s eigentlich sehr gut. Das Publikum war am Anfang ein bißchen lahm, aber das wurde ja später besser.
Ja, stimmt. Ich saß ganz vorne am Laufsteg und fand 's auch ein bischen lahm. Als Brian die Leute dann nach vorne geholt hat, wurde es aber wirklich merklich besser.
Ich fand es auch gut das Paul Rodgers jetzt keinen auf Freddie gemacht hat sondern einfach er selbst war. Brian & Roger waren auch klasse und die Begleitband hat gerockt.
Ja, das ist für Paul ja eigentlich ein nicht antretbares Erbe - dafür fand ich es aber wirklich klasse. Hatte schon was von "neuer" Band und ich wäre wohl mehr als enttäuscht gewesen, hätte da ein Sänger versucht rumzuturnen wie Freddy. Das geht halt nicht! Deswegen war das mit den "keine große Gesten" schon ok.
Mir wurde an einigen Stellen allerdings schon ein wenig bewußt, was ich vor 20 Jahren verpasst habe ... ("Mum said 'NO') ... als ich Queen NICHT gesehen habe.
Fazit: auch ich bin positiv überrascht und richtig zufrieden, war ein netter Abend. Schön auch, daß das Pathos nur wohl dosiert eingesetzt wurde ('Love Of my Live', 'Bohemian Rhapsody'), eine zweistündige Freddie-Huldigung wäre mir irgendwann auf den Sack gegangen
Lightshow war sensationell und einmal "die Gitarre" aus 2 Meter Entfernung zu sehen hatte auch was. Mein persönliches Highlight war dann meine Freundin auf der Rückfahrt. Zitat: "och schade, die hätten ruhig "We Are The Champions" spielen können" .... oh Mann, Frauen!
Ein paar für Paul noch singbare Klopper wie "One Vision" oder "Now I'm Here", etc. hätte ich mir noch gewünscht.
cheers,
Laufi
Au weia
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allmählich verliere ich den Glauben an die Menschheit.....lach. Also ums vorweg zu nehmen: Ich hab' Queen immer für einen total überbewerteten Tiefpunkt der britischen Rock-Szene gehalten. Sorry, aber das ist halt meine persönliche (sicherlich unmaßgebliche) Meinung, aber die kundzutun soll ja in so 'nem Forum auch erlaubt sein!
Für mein' Empfinden standen Queen (bis auf wirklich nur wenige Ausnahmesongs, die dann allerdings wirklich KLASSE sind) für bombastischen, pathetischen Kitsch.
Die meisten Ihrer Kompositionen kratzen in meinen Ohren deutlich an der äußersten Geschmacksgrenze, allerdings von unten.....
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"We are the champions" z. B. finde ich einfach nur peinlich, "Crazy Little Thing Called Love" ist absoluter Schrott und der für meine Begriffe aller übelste Song ist wohl "Radio GaGa" - der seinem Namen alle Ehre macht.
Ich könnte diese Liste noch endlos fortsetzten, "Another One Bites The Dust", "Invisible Man", "Breakthrough", oder solche geschmacklosen Schnulzen wie "Friends will be Friends" und so weiter und so fort, für meinen Geschmack ist das ganz schlichter Mainstream, der zum Teil noch so beschissen und überzogen arrangiert ist, daß ich da wirklich nicht lange drauf kann.
Die Arrangements, Melodien und Lyrics erinnern mich immer an ein mit Zuckerguß zugekleistertes ultra fettes Sahnetörtchen. Und über alle dem, thronte dann noch ein neurotischer Frontman aus Sansibar, wie eine schwule Cocktailkirsche auf dem Zitronencremekosakenzipfel.
Ich hab' ja so manche Aufzeichnung von Queen live gesehen, und seine Aufmachung, Gestik und der überzogene Pathos wirkten auf mich nicht nur lächerlich, sondern regelrecht peinlich. Aber gut, das ist halt nur meine Meinung, aber verstanden hab' ich das ganze Brimborium um ihn niemals.
Seine Stimme ist in dieser Frage, rein technisch gesehen natürlich über jeden Zweifel erhaben. Aber auch Paul Rodgers und Robbie können toll singen, kommen für meinen Geschmack aber nicht peinlich daher. Robbie ist extrovertiert und auch ein bischen over the top, aber er hat Stil. Freddie hatte den meiner Meinung nach nie, er war nur "over the top".
Genialer Sänger zwar, aber teilweise wirklich geschmacklos und einfach nur barock.
Und Brian.....naja, ich weiss nicht. Immer der gleiche Sound aus seiner angeblich aus irgendeinem Kaminbalken geschnitzen Gitarre.....innovativ ist für mich was anderes.
Auf der anderen Seite hatten sie mit Sicherheit wirklich geniale Momente. "Who wants to live forever" z. B. ist auch pathetisch und auch ein wenig schnulzig, bekommt aber vor dem Soundtrackhintergrund einen gewissen Sinn, und kann in Gesamtheit mit dem dazugehörigen Film durchaus als Meisterwerk angesehen werden, und Brian spielt auch ein erträgliches Solo auf der Nummer.
"Bohemian Rhapsodie" ist toll vom Songwriting und von der Produktion.
"The Show must go on" ist eigentlich auch Mist, bekommt aber durch die "Freddie ist vor Veröffentlichung gestorben" Geschichte etwas historisches.
Aber wie gesagt, daß ist halt nur meine persönliche Meinung, gibt ja ganz doll viele Leute die Hardcore Queen Fans sind und sogar dieses unsäglich beschissene Musical, mit seiner derart bescheuerten Story glücklich und mit feuchten Augen verlassen.
Komisch finde ich nur, daß Ihr, die Ihr z. T. ja bekennende Queen Fans seid (was nicht verwerflich ist, ich hab' vielleicht oben ein wenig überzogen) Euch auf der einen Seite durchaus begeisterungsfähig für ein rein kommerzielles und unglaubwürdiges Rip-Off-Konzept auf den Schultern des verstorbenen Mainman zeigt, während Ihr auf der anderen Seite einer hart arbeitenden, lebendigen und kreativ und musikalisch weitaus überlegenen Band nach und nach die Freundschaft kündigt mit dem Vorwand, das konstante Touren wäre mittlerweile nur noch ein (again) unglaubwürdiges und kommerzielles Rip-Off alter Großtaten.......und JT heute nur noch das Abziehbild einer Legende....
Also ich weiss nicht ob ihr da jeweils den gleichen Maßstab anwendet, aber ist ja auch egal.
Vielleicht liegts ja auch daran, daß Queen + PR ein paar bunte Lichter mehr anknipsen um dann in dessen und ggf. sogar der glorreichen Vergangenheit bunter Schein mit ollen Kamellen rumzuposen und LKW-Ladungen von Scheinen damit zu machen.
Ich jedenfalls bin vor diesem Hintergrund froh, daß meine Lieblingsband über die Jahre seine Glaubwürdigkeit, zumindestens für mich, behalten hat, Ihrem Anspruch an Ernsthaftigkeit und auch "Erwachsenheit" jederzeit gerecht geworden ist. Ob sie es 2005 immer noch schaffen werde ich im Juni beurteilen, aber ich geh' eigentlich davon aus, denn schließlich bin ich Hardcore Fan und sehe eine echte BAND mit dem originalen und nach wie vor genialen Frontman, dem ich es nicht verübeln kann, wenn er seinen Beruf als fahrender Musikant so lange wie er noch kann ausüben will! Und er kann noch, davon bin ich überzeugt!
Bis denne und nix für ungut,
J.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....