40th anniversary tour - UK

Hier kommen alle JT Konzertberichte, Stories, etc. rein / JT concert reviews, stories, etc.

Moderator: King Heath

jan.gast
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Beitrag von jan.gast »

Birgit hat geschrieben:Und? War's langweilig?
Ja genau: wo bleiben die Berichte zur Aufführung mit Orcherster?
JG
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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Nur Geduld. Bestimmt sitzen sie noch schlafend in der Zitadelle
AVE
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Birgit hat geschrieben:
Whistling Catfish hat geschrieben:Bis morgen in Berlin dann........ :wink:
Und? War's langweilig? :roll:
(gegen das, was im UK geboten wurde)
Keineswegs! Es war alles sehr aufregend und überaus schön...speziell Steinbach-Langenbach hat einen einfach weggeblasen!

Grüße,
J.
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effo
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Beitrag von effo »

Whistling Catfish hat geschrieben: ...speziell Steinbach-Langenbach hat einen einfach weggeblasen!
Grüße,
J.
Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen!Feine Location,überragende Akkustik (ist allerdings bekannt).Ich weiß nicht,was es ist (war) - ich spekuliere mal:Die zwei "Neuen" tun der Band einfach gut!Vor dem Gig,während dessen,nach dem Gig - es menschelt!Kaum zu glauben - ist aber so bzw. kam so rüber.Die scheinen alle in nen Jungbrunnen gefallen zu sein!

Perry - Plexie weg,sehr geiles Solo bei Dharma,massig viel Doublebase (yes!!) hintenraus,perfekte Dynamik!Ich behaupte mal,das hätte Mr.Barlow in der Jetzt-Zeit nicht besser machen können.

Barre - Geht wieder nach vorn!An diesem Abend spürbare Spielfreude pur!Ist auch soundtechnisch aggressiver hörbar als die Jahre davor.

Goodier - Mit Anflügen von Headbanging!Sau lustig und bezeichnend!Der Mann spielt wirklich nen "sauberen" Fünfsaiter.Respekt!

O'Hara - Satter Flügel!Sounds nahezu perfekt;nicht so ein Giddings-Rumgehampel-der bangt so vor sich hin und ist trotzdem ungeheuer present!Spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben,das hat man aber schon auf der unsäglichen Calw-Aufnahme gehört....

Tja,und der Meister?Unter Berücksichtigung der uns allen bekannten Probleme:Pipi in die Augen!!Der schafft die Höhen und hält sie,grummelt unten rum,bedient die Mitten,rotzt in seinen Stiel (wenn nötig) und bewegt sich ohne jeden Anflug von Peinlichkeit!Für mich ganz großes Kino!Wie gesagt,unter Berücksichtigung......

Sound - auf Grund der gegebenen Akkustik sehr straight!War auch PA-technisch sehr gut bestückt!

Licht - hätte mehr sein können,wollte der Meister aber nicht.Er will halt seine "Büchsen" an der Decke.Hat aber voll und ganz gerreicht,zumal die Neons wirklich nen Guten machen!

Puplikum - "erschreckend" viele Heranwachsende!Die gingen allerdings voll mit,es scheint also immer noch zu funzen!Natürlich waren auch wieder vereinzelt diese unerträglichen "früher war alles besser" - Typen am Start.Die löhnen 50 Euronen,um sich während des gesamten Konzertes hörbar langweilige,olle Kamellen zu erzählen!Aber nicht in meinem Hörbereich!Also Platzverweis!Dem wird auch nachgekommen,die "wissen ja schließlich von früher",wie sowas auch geregelt werden kann.Besser iss!Ist schon lustig,wenn solche Nasen,die schon rein Klamotten-technisch irgendwo in den siebzigern hängengeblieben sind,sich über die angeblich fehlende Power der Band (weil früher....) erwähnen,es aber zeitgleich nicht schaffen,vier Plastebecher Bier fehlerfrei auf ihren Platz zu transportieren!Einer reicht ja auch...man kann ja eh nicht mehr so....aber früher...Alter!!!!Herrlich!!Nu ja,was soll's.....

Fazit:Ein (eventuell unerwartet) richtig guter Gig mit jeder Menge Glanzlichter!Wenn so ein orakelter Abgesang aussieht,dann bitte - singt ab!Aber langsam,gaaanz laaaangsam.......

Vielen Dank für das Lesen dieses Spielberichts und der damit verbundenen,weil erforderten Aufmerksamkeit!

@ave:unn nu druff unn nölen :wink:
Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

effo hat geschrieben:Vor dem Gig,während dessen,nach dem Gig - es menschelt!Kaum zu glauben - ist aber so bzw. kam so rüber.Die scheinen alle in nen Jungbrunnen gefallen zu sein!

Perry - Plexie weg,sehr geiles Solo bei Dharma,massig viel Doublebase (yes!!) hintenraus,perfekte Dynamik!Ich behaupte mal,das hätte Mr.Barlow in der Jetzt-Zeit nicht besser machen können.

Barre - Geht wieder nach vorn!An diesem Abend spürbare Spielfreude pur!Ist auch soundtechnisch aggressiver hörbar als die Jahre davor.

Goodier - Mit Anflügen von Headbanging!Sau lustig und bezeichnend!Der Mann spielt wirklich nen "sauberen" Fünfsaiter.Respekt!

O'Hara - Satter Flügel!Sounds nahezu perfekt;nicht so ein Giddings-Rumgehampel-der bangt so vor sich hin und ist trotzdem ungeheuer present!Spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben,das hat man aber schon auf der unsäglichen Calw-Aufnahme gehört....

Tja,und der Meister?Unter Berücksichtigung der uns allen bekannten Probleme:Pipi in die Augen!!Der schafft die Höhen und hält sie,grummelt unten rum,bedient die Mitten,rotzt in seinen Stiel (wenn nötig) und bewegt sich ohne jeden Anflug von Peinlichkeit!Für mich ganz großes Kino
Genau,

für mich auch!

Vielen Dank für den Bericht! Ich wollte diesesmal nicht der erste sein..........und wenn ich sowas schreibe, glaubt es ja keiner. Bin gespannt, ob unser Jubelpärchen auch noch ihre Eindrücke hier zum Besten geben wird.....

Grüße,
J.
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King Heath
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Beitrag von King Heath »

Whistling Catfish hat geschrieben:Bin gespannt, ob unser Jubelpärchen auch noch ihre Eindrücke hier zum Besten geben wird.....
Vorsicht! Meine Maus ist länger!!!

Zum Thema: nach dem Disaster in der Zitterdelle letztes Jahr, war der Stadtpark in Hamburg eine echte Erlösung. Weg war das Kindercasio, die Plexiglaswand und Herr Bär hat seine diversen Gitarren wieder herrlich aufgerissen. Und auch wenn mir Herr Alzheimer das Herbeten der Setlist versagt, hat mir das Programm außerordentlich gut gefallen. Obwohl ich bei "My Sunday Feeling" als Opener schon wieder Befürchtungen hegte. Die erwiesen sich als unbegründet. Leider zeigte das Kindercasio u.a. in der zweiten Strophe der vollen Version von Heavy Horses wieder seine hässliche Fratze in Form von fiesen Fiedeln, wo doch kräftige Piano Forte Klänge angesagt gewesen wären, aber Schwamm drüber. Der zweite agricultural Knaller, "Farm On The Freeway", wurde in einer sehr überzeugenden Darbietung geboten.

Von diesen Ausflügen in die 70er und 80er Jahre abgesehen, wurde das Programm von frühen Perlen bestimmt. Und Jubigäste gab's auch. Na ja, einen. Masha nämlich (schreibt sich die so?), die "Pussy Willow" gab und das nunmal besser singen kann, als olle A. Außerdem gab es ihm die Möglichkeit, seinen Capo vom dritten auf den vierten Bund zu schieben, als die Komposition danach verlangte. Früher musste er sein Holz dann ablegen.

Nach vielen Jahre von Aquadiedel und Aquadudel gab's heuer wieder Aqualung mit Aquavit. Herrlich. So muss das. Warum erst jetzt wieder, bleibt mir ein Rätsel. Man steckt eben nicht drin, gelle.

Zwischendrin gab Masha, Mascha, Mäshä, wie auch immer, noch den Gesang zu "Sossity" und "Reasons". Kräftige Stimme hat sie, aber leider nicht die Zeit gehabt, sich ne ordentliche Phrasierung drauf zu singen. Da steckt Potenz drin (auch wenn das einige Anwesende nicht so gesehen haben - eigentlich gehöre ich hier nämlich zu den Progressiven und die ewig gestrigen sind ganz andere, aber das geht jetzt zu weit).

Knaffte Konzert jedenfalls.

Ach ja, Saori Mohr als Vorprogramm war nicht wirklich toll. Aber wer meint, dass Tori Amos eine tolle Kopie von Kate Bush ist, der findet vielleicht auch, dass Saori Mohr ne tolle Kopie von Tori Amos ist - wenn ihm/ihr denn die Tagebuchlyrik (merci Monsieur D.) gefällt. Nach der zweihundersten Wiederholung, dass sie denn nur ein Teenage Girl sei, hatte ich den Verdacht, dass ihre Nase bald anfängt zu wachsen. Sooo lange, kann man einfach kein Teenage Girl sein. Egal.

Herrliches Konzert, tolles Wetter und überteuerte Brezeln. Ich werde wohl meiner Tante Order geben, uns Tickets für Hanau zu besorgen. Das will ich doch noch mal sehen.

KH
Poet&Painter
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Beitrag von Poet&Painter »

Hmm, ich war auch in Hamburg, bin aber nicht so begeistert, wenn auch zufrieden. Ein bisschen kurz war es für meinen Geschmack, und die Playlist nicht überraschend. David Goodier finde ich hervorragend, er ist voll dabei und lebt die Stücke. John O'Hara geht so, die Sounds sind fürchterlich, und er spielt er so als würde er die Stücke nur begleiten als wirklich mit dabei zu sein. Das oben beschriebene Leben in der Band ist mir auch angenehm aufgefallen, die Stücke werden nicht mehr so routiniert runtergespielt, und es werden auch schonmal ein paar Takte zu wenig oder zu viel gespielt, was zur Erheiterung Jungs beigetragen hat. Sehr schön war auch, wie Herr Barre dem Herrn Perry das Glockenspiel dirigiert hat. So much trouble und A new day yesterday waren meine Favoriten, Heavy Horses und Farm on the Freeway fand ich eher mau. Masha fand ich auch ne gute Abwechslung, kann man wirklich was draus machen.
LadyLuck
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Beitrag von LadyLuck »

In Hamburg war ich auch -geiles Konzert. So macht JT wiede4r Spaß.
Spaß haben die letzten 25 Jahre (habe die meisten Konzerte in Hamburg erlebt - im Saal 1 des CCH mit guter Akustik wie in der Musikhalle mit besch*****er Akustik (oder ´nem blöden Platz?) und der Sporthalle und natürlich - vor fünf Jahren - im Stadtpark mit jeweils mäßiger Akustik) immer gemacht. Früher war ich noch jung und wohl auch weniger anspruchsvoll, was die musikalischen Eindrücke anbelangt, dafür war die Show natürlich jedesmal der Hit. Zwischenzeitlich gab´s fast keine Showeinlagen mehr und die Akustik war meist schwach. Aber JT-Konzerte waren Pflicht :)

Also - letzten Sonntag:
Erwartungen relativ gering. Größtes Highlight im Vorwege: die Kinder werden von Oma und Opa betreut und wir pilgern ohne sie in den Stadtpark, trinken Bier, kaufen ein Programmheftchen, genießen das tolle Wetter und lassen es uns einfach nur gut gehen.
Dann kommt´s: Saori Jo als Vorgruppe. Unbeschreiblich. Musik, die man nebenbei im Radio hören kann, die aber weit entfernt von Live-Qualität ist. Meine Gedanken dazu: "Bitte, bitte, bitte nicht als Special Guest während der Tull-Show - bitte, bitte nicht". Immerhin - ein Stück wird von IA, DP und DG begleitet und siehe da - ganz angenehm mit sattem Sound, aber, "bitte, bitte nicht noch mehr davon".
So - Saori Jo endlich runter von der Bühne, alle Umbauten abgeschlossen und dann ging´s los.
Einen so geilen Sound habe ich im Stadtpark (und in anderen Locations) in den letzten Jahren nicht mehr erlebt. Wow - super, super geil. Satt, heavy, laut und nicht übersteuert. Jedes der Instrumente, ob Flöte, Bass, E- oder Akustikgitarre, Piano, Glockenspiel, Harmonica usw. war nicht nur zu hören, sondern meist bis in deren jeweiligen Feinheiten zu identifizieren. Einfach geil.
Und dann die Spielfreude der Band. Alle, wirklich alle Musiker zeigten, dass sie Vollblutmusiker sind und einfach nur Spaß an der Musik haben.
IA machte Ansagen zwischen einigen Stücken, die seine ihm eigene Komik (der Schotte sagt: handsome, wi´charme and wit) deutlich machte - auch das war in den letzten Jahren (in Hamburg zumindest) nicht immer der Fall.
Die Setlist: wie zuvor hier im Forum beschrieben einfach klasse - die zu Beginn des Threads stehende Setlist im Wesentlichen - nur kleinere Änderungen entsprechend der Vorliebe der Musiker bzw. des Special Guest.
Der Special Guest: Masha. Oh Gott, nicht die schon wieder (so meine erste Befürchtung). 2003 war Masha ebenfalls dabei und fiel mit ihrem Singsang ständig IA "ins Wort" - grausam. IAs und Mashas Stimmen passen nicht zusammen. (dokumentiert in der Video-Version "Live in Montreux 2003", die damals über die JT Homepage als RealMedia-Datei zum Download stand - und sich seit dem im mp3-Format auf meinem iPod befindet:). Nun ja, IA kann nicht mehr wirklich soooooo gut singen (hatte IA überhaupt mal ´ne Gesangsausbildung?) - Masha sing ziemlich gut, ist aber auch keine Rocksängerin (also das "hinrotzen" von Songs schafft sie (noch) nicht). Und dann kam´s: Masha als Special Guest - womit habe ich das verdient?
Die Überaschung ließ aber nicht lange auf sich warten: singen kann sie schließlich! Und siehe da, dieses Jahr hat sie nicht einfach nur mit- bzw. dazwischen gesungen, nee, nee, nee, sie hat das Medley (sossity, reason for one) und Pussy Willow ganz alleine singen dürfen - und wer hätte das gedacht: überaschend gut, wenn icht noch ein klein wenig besser ;)
LadyLuck
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

Na gut, da mir ein katziges Kiementier bei diesen Temperaturen mit Freiheizstrafe gedroht hat, würde ich mich diesmal nicht positiv äußern, dann ich eben auch:

Sehr schön war’s, aber immer schön nicht der Reihe nach, sondern mal mit meinem zweiten Konzert angefangen; Hamburg:

Unserem König kann ich in allem nur bypflichten, gehört sich ja auch so für einen Untertan.
Einige ergänzende Anmerkungen:
Ich hätte ja gerne, konnt aber nicht: Saori Jo gemocht. Eigentlich steh ich auf französische Sängerinnen sehr, gab mir auch hier alle Mühe, doch war diese vergebens. Ihre banalen englischen Texte gehören ins Poesiealbum und ihre Musik würde auch mal eine andere Tonart vertragen. Verzeichnet werden soll aber auch, dass sich Herr Anderson in Hamburg nicht lumpen ließ, sie selbst anzusagen und dann während eines Stückes auf der Tröte zu begleiten, zusammen mit ihrem mitgebrachten Althippie-Gitarristen, Herrn Goodier und Herrn Perry (ob Herr O’Hara auch, weiß nur noch Herr Alzheimer). Als sich danach Saori bei diesen Herren bedankte, wurde klar, dass sie eigentlich gar kein Englisch kann und ihre banalen Texte nach Papageienmanier auswendig gelernt hat. Aber nett ist sie bestimmt...

Unsere kleine Lieblingsband knackte danach richtig schön los und alles war fast wieder so, wie es sein sollte. Martin’s Gitarre knarzte aus den Schpiekern, Doane’s Drumsticks splitterten unaufhörlich unter seinen Händen und hoch über seinen Kopf weg. Da er diesmal auch keine Schaufensterpuppe war, bot sich Ian die Möglichkeit, ihn mit Wasserflaschen zu bewerfen. Wunneba!

Ian’s Stimme war bei vielen Stücken den Umständen entsprechend gut (Heavy Horses und Brick fielen etwas ab). Allerdings frage ich mich, weshalb er in den letzten Jahren immer mehr gegen das Metrum singt und die Einsätze verschleppt. Das hat nichts mit kaputten Stimmbändern zu tun. Er sagte zwar mal, dass er Frankie Sinatras freie Phrasierung bewundere, bei Tull hat das aber nichts zu suchen!

Ansonsten fühlte ich mich diesmal aufs Beste unterhalten und auch seine diversen Aussetzer und Pannen trugen zu meiner guten Laune und die der Band bei.

Die ganze Band scheint im Laufe des vergangenen Jahres gut zusammengewachsen zu sein, man merkt und hört ihr den Spaß an, es rockt wieder und die Rechenschieber-Instrumentals fehlten zum Glück. Bei den Akustik- Bandbreaks knackts wieder richtig (Brick). Am Schluss von Aqualung gab’s sogar den traditionellen Sprung, na ja einen veritablen Hüpfer jedenfalls. Nicht schlecht für Crassus Vampus (s. Asterix auf Korsika)!


Dass ich überhaupt in Hamburg war, lag teilweise am Konzert zwei Tage vorher in Berlin (und hauptsächlich natürlich an der Jubiläumsfeier für mich und meinen König). Ich hatte schlimmste Befürchtungen für diesen Auftritt und ja hier auch schon ausgiebig geunkt. Rockbraten mit Orchestersoße schmeckt mir nicht wirklich und auch dieser einzige Orchestertermin der ganzen Tour lies für die Perfektion der Zubereitung schlimmes befürchten.

Der schöne Burghof der Zitadelle war diesmal bestuhlt (man konnte aber auch an den Rändern stehend meandern). Ich hatte den mir zustehenden Platz in der ersten Reihe Mitte und nachdem Saori mit Hilfe eines Bieres überstanden war, traute ich meinen Ohren kaum, als aus der genau vor mir stehenden Box „My Sunday Feeling“ richtig mit Druck und fetter E-Gitarre knackte. Auch die Plastiksounds von Herrn Giddings wurden nicht vermisst. O’Hara benutzt neben dem Piano- hauptsächlich einen ganz annehmbaren Hammondsound. Ab und zu vergriff er sich soundmäßig aber doch im guten Ton (s. King Heath). Ich war sehr erleichtert, als es eine ganze Weile so und ohne Orchester weiterging. Über „One for John Gee“ freute ich mich mit nostalgischen Gefühlen (die Single hab ich mir als zehnjähriger gekauft) und „Dharma for One“ war einfach kaum zu überbieten.
Leider kam dann doch nach einer Weile das „Orchester“ auf die Bühne, aber zu meiner Zufriedenheit rockten Tull fast so weiter wie sie angefangen hatten und ließen sich durch die Zuschmiersoße nicht groß stören. Angenehm für mich war, dass es einige Stücke gab, die ich in der Orchesterversion noch nicht gehört hatte. Besonders „2Old2“ im originalen 76er Plattenarrangement war nett, obwohl Ian hier stimmlich ziemlich abfiel.

Jedenfalls genügte es, in mir den Wunsch zu wecken, diese Kapelle in den nächsten Tagen noch mal sehen zu wollen. Und dem zahlreich erschienen Publikum hat’s anscheinend auch sehr gefallen. Herauszuheben hier wie auch ein Hamburg einige langhaarige Teens, die das ganze Konzert über ordentlich headbangten. Als schönen Abschluß in Berlin gabs noch ein ordentliches Feuerwerkwerk auf die Originalaufnahme von Loco, sehr nett!

Nicht unerwähnt bleiben sollen folgende Punkte:
Es war nett mal einige Bekannte wiederzusehen und Herrn Katzenfisch kennen zu lernen.
Die Brezeln kosteten in Berlin 1 Euro (warm), in Hamburg 3 Euro (kalt), aber immer gut.
Das große Kino (s. „effo“) wie in England gab’s hier bei Tageslicht natürlich nicht.

Bleibt nur zu hoffen, dass der neue Elan nicht nur in hervorragende Nostalgiebewältigung, sondern auch in tolle neue, raue Songs und nicht in Endlosdudelhörmawaswiederfüreinverrücktertaktwechselirrenicht?-Instrumentals investiert wird. Man kann auch mit schlechter Stimme gut singen (Thinking Round Corners)!

Zufrieden Fischli?

Ten Cars

Gespielt wurden (nicht unbedingt überall ganz in der richtigen Reihenfolge):
Tull Berlin 30.05.2008

My Sunday Feeling
For 1000 Mothers
One For John Gee
So Much Trouble
Serenade To A Cookoo
A Song For Jeffrey
Dharam For One
Mit Orchester:
Thick As A Brick
Bourée
To Old To Rock’n’Roll
America
Sossity/Reason For Waiting
Pass Time With Good Company
My God
Budapest
Aqualung
Locomotive Breath

Tull Hamburg 01.06.2008

My Sunday Feeling
Living In The Past
So Much Trouble
Serenade To A Cookoo
Nursie
A Song For Jeffrey
Sossity/Reason For Waiting (mit Masha)
A New Day Yesterday (Kelpie)
Bourée
For 1000 Mothers
Pussy Willow (mit Masha)
Dharma For One
Heavy Horses (komplett)
Farm On The Freeway
Thick As A Brick
Aqualung
Locomotive Breath
MENS RIDO ET REPUGNUM IN MAX QUAD
CaptainFalcon
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Beitrag von CaptainFalcon »

Vielen Dank für die ganzen ausführlichen Berichte. Ich kann es kaum erwarten. Weiß nur noch nicht, welche Konzerte ich beehren werde ;)
Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Carsten hat geschrieben:Zufrieden Fischli?
Absolut..!
Carsten hat geschrieben:Es war nett mal einige Bekannte wiederzusehen und Herrn Katzenfisch kennen zu lernen.
Das Vergnügen war ganz meinerseits...

Viele Grüße,
J.
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Hi,

hier ein paar Bilder aus London (courtesy Martin Webb) - wenn ich mal die Zeit finde erzähle ich Euch auch noch die Geschichte zu London...

Barrie und Martin:

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A Group Of Nice People:

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Anderson, Lake and Grolsch:

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Old Friends - No Harm Meant.....

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Present and Past:

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effo
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Beitrag von effo »

Carsten hat geschrieben:
Allerdings frage ich mich, weshalb er in den letzten Jahren immer mehr gegen das Metrum singt und die Einsätze verschleppt. Das hat nichts mit kaputten Stimmbändern zu tun.
Oh doch!!Ich hatte das ja zur Calw-Debatte schon mal geschrieben:Das Problem ist,dass es bei ihm mitunter einer gehörigen Anstrengung bzw. Kraft bedarf,um gewisse Tonhöhen zu erreichen.Diese Kraft fehlt dann natürlich,um den nötigen Druck aufzubauen,den eventuell manche Stücke verlangen.Der fehlende Druck wiederum hat zur Folge,dass er eben stellenweise dem Takt hinterher "rennen" muss.In Steinbach war das allerdings erträglich,da gab es schon ganz andere Sachen (höre eben z.B. Calw)!Das ist halt der (die,das) Crux mit dem Rock-verstärktem-Live-Zeusch,da musste stimmlich erst mal drüber kommen.......Im Studio scheint das alles kein Problem zu sein - bei entsprechendem Arrangement und Instrumentierung.Man braucht sich da nur seine beiden Soloteile "SLOB" bzw. "RD" anhören - Das passt!!Aber live!?Obwohl ich mittlerweile damit leben kann.Es scheint auch dieses Jahr wieder besser zu sein!

PS:Richtig gute Sänger "hängen" dem Takt sowieso zehntel-Bruchteile hinterher - sollten sie zumindest!Sie sollten,wie man so schön sagt,den Takt von hinten "umschmeicheln".Kann man nicht lernen - hat mer oder hat mer nich.Ne Sache,die Otto-Normalverbraucher nicht hört,aber wenn die dann mal voll auf den Takt singen würden.......Gut,würde wahrscheinlich auch nicht jeder hören - iss auch egal.....
clasp
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Beitrag von clasp »

Whistling Catfish hat geschrieben:Hi,

hier ein paar Bilder aus London (courtesy Martin Webb) - wenn ich mal die Zeit finde erzähle ich Euch auch noch die Geschichte zu London...
Prima, vielen Dank für die Bilder!
King Heath
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Beitrag von King Heath »

Whistling Catfish hat geschrieben: Anderson, Lake and Grolsch:

Bild
One of them had a lake of Grolsch!

Whistling Catfish hat geschrieben: Old Friends - No Harm Meant.....
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Jetzt weiß ich endlich, was Klaus-Jürgen Wussow zwischen "Der Kurier der Kaiserin" und der "Schwarzwaldklinik" gemacht hat.

Und dann hat er auch noch sein Ableben vorgetäuscht, um weiter seinen Rack'n'Rall Lifestyle zu pflegen. Reschpeckt.

KH
Zuletzt geändert von King Heath am Fr Jun 06, 2008 9:45 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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