Das ganze fand statt im Imster Stadtpark, Open Air. Einlass war 19:00 Uhr, die Vorband sollte um 20:00 Uhr starten. Klar, wir waren schon kurz nach 18:00 Uhr dort, trotzdem waren wir nicht die ersten.
Es war allein schon vom Publikum her relativ gemütlich, weil sich bis zum Auftritt von Tull eigentlich fast niemand vor die Bühne gestellt hat. Die meisten haben es sich auf dem Rasen, der ein paar Meter von der Bühne entfernt anfängt gemütlich gemacht. Leider gab es auch ein paar, die bereits besoffen zum Konzert gekommen sind...einer davon ist während des Konzertes ziemlich ungemütlich geworden.
Die Vorband hat wie geplant um 20:00 Uhr angefangen, und die endlos scheinende Setlist schien uns.....tja.....endlos.
Großteils Austropop und ähnliches.Nach dem letzten Lied waren wir erleichtert und haben gespannt beim Umbauen zugeschaut. Das Umbauen an sich hat nicht wirklich lange gedauert, aber sie hatten wohl Probleme mit dem Licht, weswegen sich das ganze nochmal ca. eine Stunde hingezogen hat....meine Güte war das Scheisse. Während des ganzen Abends hat es auch immer wieder angefangen zu regnen, aber nie wirklich viel.
Während dem Umbauen wurde über die Lautsprecher (von denen aus irgendeinem Grund zwei ziemlich kreischende Exemplare von der Bühne direkt auf mich und meine Freundin strahlten) ziemlich fiese Musik gespielt. Wahrscheinlich klang sie nur für uns fies, weil wir die viel zu lauten Schreihälse vor uns hatten.
Aber irgendwann war auch das vorbei und unter tosendem Beifall betraten John und David die Bühne und David eröffnete das Konzert mit dem Bassintro von My Sunday Feeling.
Die Setlist habe ich nicht mehr im Kopf, aber eine nette Überraschung waren "Serenade To A Cuckoo", "Nursie", "A Song For Jeffrey" und "Too Old To...". Leider war es so, dass der Sound direkt vor der Bühne großteils grottig war, das heißt es klirrte und zischte daher wie sonstwas. Dadurch klang gerade Too Old mit dem arg gequälten Gesang leider sehr sehr bescheiden. Nursie war nett. Serenade auch.
Highlight, auch vom Klang her, war unumstritten Dharma For One. Bei all dem schlechten Sound konnte ich gar nicht glauben, wie gut die Band auf einmal klang. Zu diesem Lied habe selbst ich ein paar Andeutungen von Headbanging gewagt.
Stimmungsdrücker an diesem Abend, zumindest in der zweiten Hälfte des Sets war der bereits angesprochene Typ, der so dermaßen dicht war, dass er sich in regelmäßigen Abständen zu mir rübergebeugt hat und mir ins Ohr geschrien hat "DES IS DES GEILSTE!!!! SOOO GEIIL!!!!", dabei ziemlich unkontrolliert Headbanging betrieben hat und öfter mal "IAAAAAAN, IAAAAAN!!!!!!!" geschrien hat. Außerdem war er gegen Ende ziemlich brutal, hat fast die Absperrung umgrissen als LocoBreath kam und mir und meiner Freundin einen Schrecken eingejagt indem er ihr unbedingt irgendwas sagen wollte und sie ziemlich grob zu sich gezogen hat....dann haben wir Platz getauscht, weil ich mit ihm wenigstens auf Augenhöhe war.
Puh.Ian kam mir ein bisschen grantig vor, er hat auch nur ganz wenig geredet.
Sehr beeindruckt haben mich an diesem Abend John und David. John war die Coolness in Person, besonders bei "A Song For Jeffrey", als er mit dem Akkordion neben seinem Keyboard stehend gespielt hat. Klang geil und sah auch geil aus. Habe davon leider nur ein sehr verschwommenes Foto. David war genauso super drauf, hier eine Grimasse, da eine Pose als er als "der 7. Bassist" angepriesen wurde und ein wunderbares Zusammenspiel mit allen Beteiligten.
Eine der schönsten Erinnerungen ist für mich das Intro von LocoBreath, weil John ein dermaßen Urschreimäßiges "YEEAAAAAAHHH"! beim Einstieg mit der Band von sich gegeben hat. Das ist Rock'n'Roll, genau so muss das sein.
Natürlich war nach LocoBreath alles vorbei und wir haben uns schleunigst von Mr.SOOOGEIILLL!!! entfernt, um dann doch recht zufrieden ins Bett zu fallen.
EDIT: Ach ja, ich hab mir dort mein erstes Tullshirt gekauft und meine Freudin hat mich mit einer Tasse überrascht.
EDIT2: Kleinigkeiten, die wahrscheinlich von den meisten unbemerkt geblieben sind: Ian hat seinen Claghorn-Einsatz bei Dharma verpasst und ein paar Songs vorher Probleme gehabt, seine Harp aus dem Case zu bekommen, deswegen auch hier ein verpasster Einsatz bei A New Day Yesterday.
Nicht dass ihr denkt ich will jetzt aufzählen was er alles falsch gemacht hat, ganz sicher nicht. Ich fand es nur schön, das so aus der Nähe und bewusst mitzuerleben.
