Itullian Convention 2005

[Ulla]

Liebe Gemeinde,
hier nur ein schneller Kurzbericht über ein geniales Wochenende in Bella Italia.

Jörg (oder auch Paul oder Whistling Catfish oder wispernder Katzenfisch genannt) und ich begaben uns am Freitag nach Fidenza, wo im wunderschönen Teatro Magnani die diesjährige Convention stattfand. Wie allgemein bekannt, bin ich ein bekennender Fan dieser Veranstaltungen, weil die Italiener es einfach verstehen, ihren Gästen eine unvergessliche Zeit zu bieten.

Jörg und ich besuchten zunächst das Restaurant in unserem Hotel und bestellten einfach irgendwas von der Karte. Es war natürlich köstlich. Wir stellten wieder einmal fest, dass einfach alles Italienische, was man sich in den Mund steckt, saugut schmeckt.

Dann kam ein erstes Highlight für Jörg in Form von Mick Abrahams zu uns an den Tisch. Jörg wurde erstmal gaaaaanz ruhig. Als er endlich die Sprache wiedererlangt hatte, beteiligte er sich aber rege am Gespräch. Ziemlich lange hockten wir bei Bier und Wein zusammen, bis uns die Kellner rauswarfen.

Nach einem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen zeigte ich Mick das Theater und er war von diesem herrlichen Ambiente sichtlich beeindruckt.

Langsam trudelten immer mehr internationale Fans ein (z.B. Jose aus Spanien, Martin Driver aus England, das A New Day Team).
Clive Bunker kam aus Venedig, wo er ein paar Tage mit der Lincoln Group geprobt hatte. Während er Soundcheck machte, gingen wir anderen mal wieder lecker essen.
Als er den Soundcheck beendete, war das Restaurant geschlossen. Also hockten wir uns mit ein paar Leuten in eine Bar und erzählten uns jede Menge witzige Dinge. Es war eine humorvolle und lockere Truppe, die dort zusammensaß. Wir waren so locker drauf, dass wir irgendwann einfach aufstanden und gingen und niemand ans Bezahlen dachte. Der Besitzer der Bar war so perplex, dass er nichts sagte. (Am nächsten Tag gingen Jörg und ich dort einen Kaffee trinken und ganz zögerlich rückte der Mann mit der Geschichte und der Rechnung raus. Wir haben die Schulden dann beglichen).

Um 17 Uhr war Einlass und eine englische Coverband ( wie heißen die?) begann das Programm.

Fortsetzung folgt......

[Whistling Catfish]

Um 17 Uhr war Einlass und eine englische Coverband ( wie heißen die?) begann das Programm.

COLD FLAME!

Tach erstmal,

tja, Ulla hat es ja schon angesprochen, ein UNVERGESSLICHES Wochenende. Die obige Coverband ist allerdings leider komplett an mir vorbeigegangen, da ich mich, zum Zeitpunkt als die spielten, mit unseren englischen Freunden auf einer Reise durch mehrere Flaschen Heineken befand.....

Für mich war dies wirklich ein ganz tolles Wochende. Leute wie Mick Abrahams (der scheinbar niemals erwachsen geworden ist) und Clive Bunker aus nächster Nähe kennenzulernen und sich von diesen Leuten die alten Geschichten aus den frühen Tagen, sozusagen aus erster Hand erzählen zu lassen ist schlicht genial.

Darüberhinaus habe ich viele neue und vor allem durchweg nette Menschen aus der weltweiten Community kennenlernen dürfen und wir hatten alle gemeinsam eine Menge Spaß. Es wurde viel gelacht und noch mehr getrunken.... , sodaß am Sonntag jeder "My Sunday Feeling" aus voller Überzeugung rezitieren konnte.

Sind schon ein toller Haufen, diese Tull Fans!

Es gab an diesem Wochende derart viele Highlights, das ich jetzt nicht die Zeit aufbringen kann ausführlich zu berichten, sodaß auch ich für den Augenblick nur mit den Worten schließen kann:

....to be continued!

Viele Grüße,
J.

[Ulla]

Ich mach mal weiter mit dem Programm des Abends.
Ja, Cold Flame hab ich auch irgendwie verpasst.

Dann kam das Lincoln Quartet mit Clive am Schlagzeug. Es macht immer wieder unglaublich viel Spaß, dem Mann bei der Arbeit zuzuschauen. Man sieht einfach, dass er viel Spaß dabei hat.
Hier aber sah ich beim zweiten Song, dass er anfing seine Finger zu lecken. Das heißt, dass sie nicht griffig/ verschwitzt waren. Also spurtete ich hinter die Bühne und holte einen Becher mit pappsüßem Ananassaft und ließ das Zeug auf die Bühne bringen. So konnte er zwischen den Songs die Finger reinhalten und besser trommeln.
Der Auftritt selber war etwas durchwachsen, da Lincoln, Namengeber und Chef der Truppe, ziemlich nervös war.

Lincoln ist überhaupt ein Phänomen. Rein äußerlich befindet er sich in den guten alten 70ern mit einer grottenhässlichen Brille und Vokuhila Harrschnitt (welcher Friseur verbricht so etwas heutzutage noch). Merkwürdig ist auch, dass dieser Italiener wirklich Lincoln heißt, bei Konzerten 2 Stunden lang englische Songs singt - und kein Englisch kann. Das ist manchmal schon ein Problem.

Weiter ging es im Programm mit einem Live-Anruf von Ian Anderson. Aldo, Organisator der Convention, unterhielt sich nett mit dem Großen Meister und war auch mutig genug nach einem neuen Album zu fragen. Natürlich gab es keine juristisch verwertbare Antwort. Heißt: Anderson sagte viele Worte zu dem Thema, aber ohne Inhalt.
Trotzdem: eine wirklich nette Geste von Mr. Anderson.

Danach kam das Mick Abrahams Trio auf die Bühne. Das sind Mick, Clive und der italienische Bassist Andrea, der seine Sache richtig gut machte. Mick brachte einen Überblick über sein gewaltiges Oevre, aber auch einige R & B Klassiker. Es war ein sehr unterhaltsamer Gig.
Als Zugabe brachte er - natürlich - Cat´s Squirrel. Und zwar in der Endlosversion.
Später behauptete Mick, ich hätte mir den Song gewünscht und nur deshalb habe er ihn gespielt. Aber das ist nicht wahr!!!!!!!!!!!!!!! Ich habe nur beim Frühstück erwähnt, dass Mick mal vor Jahren bei einem netten Grillabend meine ironischen Beiträge mit Folter belegen wollte. "Sag das nochmal und ich spiele 20 Minuten Cat´s Squirrel!" Ich sagte es noch mal. "Ok, 30 Minuten!" Ich sagte noch viel bösere Dinge, sodass wir bei 2 Stunden Cat´s Squirrel landeten. Ich hielt die ganze Sache für einen guten Scherz, bis Mick nachts um 2 die Gitarre und den Verstärker rausholte und loslegte. Seine Nachbarn waren "Not amused".

Danach gab es ein öffentliches Telefongespräch mit Jeffrey Hammond, was alle Anwesenden sehr zu schätzen wussten. Ursprünglich hatte Jeffrey sein Kommen zugesagt, zusammen mit Barry Barlow, aber nachdem dieser kurzfristig absagte, kam auch jener nicht. Schade.

Musikalisch ging es weiter mit Beggar´s Farm. Zum 30jährigen von "Minstrel In The Gallery" spielten sie das komplette Album!!!!!!!!!!!!!!!!
Es ist eines meiner liebsten und stellenweise hatte ich Tränen in den Augen. Auf der Bühne waren neben den üblichen Musikern zwei akustische Gitarristen und ein Streichquartett. Vor allem letzteres sorgte für ein hervorragendes Konzert.
Anschließender Kommentar von Dave Rees (ist inzwischen eine Standardfloskel): "Why can´t Ian do something like that?"
Natürlich mustte als Zugabe Clive an die Trommeln für die unvermeidlichen "Aqualung" Und "Locomotive Breath". Ich nutzte die Zeit für eine Zigarette.

Nach dem musikalischen Teil folgte ein nettes Zusammensein im Restaurant nebenan. Lange wurde gefachsimpelt und Bier getrunken.

Zurück im Hotel nahmen Jörg, Clive und ich noch einen Gute-Nacht-Schluck und Jörg nutzte die Gelegeheit Clive Löcher in den Bauch zu fragen. Da Clive aber ja gerne seine Geschichten aus der guten alten Zeit erzählt, tat er das ausführlich. Wann sind wir eigentlich ins Bett?

Am Morgen verzichteten wir aufs Frühstück.
Da Clive wieder jede Menge leckere Präsente erhalten hatte, die er aber dank Übergepäck nicht mitnehmen konnte, durften Jörg und ich den Kram schleppen, weil ich in 4 Wochen in England sein werde und es dann bei Clive abliefere (special home delivery).
Es waren ein riesiger Käse (der beim Security Check am Flughafen eine allgemeine Erheiterung beim Wachpersonal verursachte) und ein riesiges Glas eingelegter Zwiebeln (das im Flieger wg. des Drucks aufging und alles in Essig tauchte).

Glücklich zuhause angekommen, öffnete ich eine leckere Flasche Rioja, ein Geschenk von Jose aus Barcelona, und gab mir "Minstrel" auf die Ohren.

Wer kommt nächstes Jahr mit?

[Whistling Catfish]

Lincoln ist überhaupt ein Phänomen. Rein äußerlich befindet er sich in den guten alten 70ern mit einer grottenhässlichen Brille und Vokuhila Harrschnitt (welcher Friseur verbricht so etwas heutzutage noch).

....und die o. a. Beschreibung ist im Grunde noch geschmeichelt

Aber obgleich man den Guten kaum versteht, scheint er jedoch ein überaus netter Mensch zu sein. Und um frei nach Helge Schneider zu zitieren:

...wer gar kein Englisch kann, der kann es ja trotzdem mal versuchen... . So muss dann halt das eine oder andere Telefonat mehr machen.....

Da Clive aber ja gerne seine Geschichten aus der guten alten Zeit erzählt, tat er das ausführlich. Wann sind wir eigentlich ins Bett?

Also so ganz genau kann ich mich auch nicht mehr erinnern, aber ich glaube es war so kurz nach vier!

Wer kommt nächstes Jahr mit?

JEDERZEIT WIEDER!

Viele Grüße,
J.

[Birgit]

Danke für die Berichte!
...ich sollte mich auch mal aufraffen...

Gruß
Birgit

[Ulla]

Habe heute ein unglaubliches Foto von Clive gekriegt. Da ich irgendwie nicht fähig bin, das Teil hier zu posten, hab ich es an Laufi geschickt mit der Bitte es hierhin zu tun.

[Whistling Catfish]

Moin, moin,

es ist zwar nun auch schon eine ganze Weile her, aber in Vorfreude auf die 2006er Auflage habe ich mal ein paar Fotos des 2005er rausgekramt und gescannt. Sie sind nicht besonders gelungen, aber was solls.....so jung kommen wir nicht mehr zusammen.....

Zum Vergrößern auf die Bilder klicken......:

Das wirklich wundervolle Barocktheater von Fidenza am frühen Nachmittag während des Soundchecks:



In der Kneipe, in der wir vergessen haben zu bezahlen....lol:



Clive, Ulla und der Catfish:


Clive bei der Arbeit:


Big Mick bei der Arbeit:


Vokuhila Lincoln......


War ein super geniales Wochenende......

Ich freue mich schon auf die 2006er Ausgabe.

Viele Grüße,
J.

[Ulla]

Vielen Dank für die Fotos (hier fehlt ein Schmatz-Smilie)

[Manni]

Bitte sehr:




Freu mich übrigens auch schon auf die Convention im September.

[Whistling Catfish]

Bitte sehr:

Ähem,

also von Ulla wär mir der Schmatz schon lieber gewesen....

Cheers,
J.

[Ulla]

Da hast du ihn

[strange avenue]

Danke, Whistling C., für die vielen Fotos!
Ich finde, der Clive Bunker ist irgendwie in Würde gealtert, weiss und knorrig wie eh’ und jeh und ohne den fatalen Hang zu verfuckten Haarfärbepräparaten (siehe gewisse andere Leute) : So gefällt mir das! Denn es zeigt, dass man im fortgeschrittenen Bühnenalter nicht zwangsläufig aussehen muss wie’n Schlagerheini auf Karibikkreuzfahrt (siehe gewisse andere Leute!). Ich würde mir wünschen, Tull kämen heute so runkelrübenhaft ’rüber….

best,
strange avenue

[Whistling Catfish]

Ich würde mir wünschen, Tull kämen heute so runkelrübenhaft ’rüber….

.....also ich finde "runkelrübenhaft" trifft es aber wie der Eimer das Gesicht, was die neuzeitliche tullsche Erscheinung betrifft!.....

Rock on,
J.

[strange avenue]

Nee, ich hab’ früher immer gedacht: Cool, Tull, das ist die Band, die eine nahezu unbegrenzte Halbwertszeit haben wird, ganz einfach, weil sie seit eh’ und jeh für ihr tongue-in-cheek, fucking-old-farts Runkelrüben-Image bekannt war….Dachte es, and the next thing I knew….liess sich der Chef ’ne klasse Vokuhila-Dauerwelle in Kastanienoptik zaubern und sah in seinen buntglitzernden Seidenwesten mit nichtvorhandener Unterbekleidung fürderhin aus wie eine Kiezgrösse auf Egosuche (1991).

best,
strange avenue

[Whistling Catfish]

Nee, ich hab’ früher immer gedacht: Cool, Tull, das ist die Band, die eine nahezu unbegrenzte Halbwertszeit haben wird, ganz einfach, weil sie seit eh’ und jeh für ihr tongue-in-cheek, fucking-old-farts Runkelrüben-Image bekannt war….Dachte es, and the next thing I knew….liess sich der Chef ’ne klasse Vokuhila-Dauerwelle in Kastanienoptik zaubern und sah in seinen buntglitzernden Seidenwesten mit nichtvorhandener Unterbekleidung fürderhin aus wie eine Kiezgrösse auf Egosuche (1991).

best,
strange avenue

lol...stimmt, aber da waren sie noch "showbizzy" und laut......was wollt Ihr denn jetzt eigentlich?????

Verwundert,
J.

PS: ...und wenn das das letzte war, was Du live gesehen hast, dann solltest Du jetzt mal kommen.....denn jetzt gibt es wieder "Runkelrübenimage" satt......lachhhh