Greetings, well – met fellow, hail!
Hallo Forumsmitglieder, stille Mitleser & alle anderen Fans
Gratulation & Dank zu diesem Forum vorweg! Seit nun rund zwei Jahren bin ich stiller Mitleser dieser vielen tollen Beiträgen und bin begeistert von der sympathischen Forumscommunity!
Endlich hab’ ich es geschafft mich auch zu registrieren und finde diesen Thread ideal um mich und meinen Bezug zu JT vorzustellen. Überhaupt find ich dieses Thema sehr interessant und hoffe, andere stille Mitleser wie auch solche die längst Mitglieder sind, zu motivieren auch was in diesen Thread zu schreiben. Da gibt es bestimmt viele spannende Zusammenhänge…
Nun denn, wie kam es soweit, zu mir als großer Jethro Tull Fan…
Ich muss vorweg sagen, dass ich nicht unbedingt im typischen Tull- Alter bin (wenn es das denn gibt), nein, ich bin erst Mitte zwanzig.
Ich kann mich erinnern, dass als ich so um die 14 war, ich mehrheitlich den damaligen Trends folgte, also das ganze Hip Hop und Pop und Kommerz- Zeugs halt. Irgendwie war ich aber nie wirklich glücklich damit, doch hab ich mir eingeredet, dass mir das ja wohl gefallen muss, allen anderen tut’s das ja auch! Insgeheim war ich aber immer auf der Suche nach Musik, die mich wirklich anspricht, aber das ist halt schwierig ohne Anhaltspunkt.
Zufällig sah ich den Film „Blues Brothers“, in meinem jugendlichen Alter gefiel mir das, und mich interessierten all die hochkarätigen Blues- Musiker die dort mitwirkten.
So begann ich, nach und nach meinen musikalischen Horizont zu erweitern; hörte also auch Musik, die nicht unbedingt modern war, und von einem Musiker kam ich zu nächsten Band und so weiter, in den verschiedensten Stilrichtungen.
Da ich mich dann gewissermaßen etwas auskannte mit „älterer“ Musik und einen gewissen Hang zum Späthippie entwickelte (nee nee nicht so schlimm), sprach ich mal mit meinem Herr und Meister darüber. Von den Siebzigern ist ihm nebst Yes vor allem Jethro Tull geblieben. So kam es also zu meinem ersten Kontakt mit dieser faszinierenden Band; damals ungefähr 18 Jahre alt.
Jethro Tull und Aqualung waren die Stichwörter die mir blieben, obwohl ich anfangs keinen Plan hatte wie man das schreibt und was für ein seltsamer Name das ist. Also wirklich schräg die ganze Sache; doch das Album musste her. Es gefiel mir dann ganz gut, doch vor allem die akustischen Songs fand ich schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Doch das Interesse war geweckt und so bekam ich den Tipp, mir Thick as a Brick reinzuziehen. Hmm.., ich werd’ mir wohl erst mal das Titelstück vom Internet runterladen, dachte ich mir. Das Stück ging so viereinhalb Minuten oder so, ohne zu wissen dass dies nur der Anfang ist. So dann auch meine Mitteilung dass TAAB ganz nett ist. „Wie viereinhalb Minuten?!? Ne Dreiviertelstunde geht das, und zwar am Stück!“ – „Hää!? Also wie jetzt?? Ein einziges Stück dauert 45 Minuten? Also so was!“.
Ungefähr so kann man sich die Konversation vorstellen!
Klar, das Album musste her! Und das war der definitive Einschlag!! Album rein, ein zwei mal gehört, paar Tage brauchte ich dann zum „verdauen“, und von da an ging’s mir nicht mehr aus dem Ohr! So etwas hatte ich nie zuvor gehört
So hat das seinen Lauf genommen. Es folgten „Songs From The Wood“, “Heavy Horses” und “Bursting Out”, wo ich zum ersten Mal die wahnsinnige Spielfreude und mitreissende Live- Performance spürte! So ging das dann weiter und weiter.
Ich erinnere mich, dass ich im Jahre 2003 mit dem Gedanken spielte, ans Montreux Jazz Festival zu fahren, wo JT unter anderem spielten. Ich ging dann aber doch nicht, und als ich kurz darauf „Living with the Past“ (damals ja ziemlich aktuelles Live-Set) kaufte war ich richtig traurig darüber, dass ich nicht hingefahren bin!
Mein erstes Jethro Tull Konzert folgte dann im Jahr 2004. Ich war hell begeistert vom Konzert, der Musik, der Art und Weise wie die Band und vor allem IA performten! Unbeschreiblich das Gefühl, wenn Ian Anderson auf einem Bein stehend Flöte spielt und dabei mit seinem durchdringenden Blick ins Publikum blickt…brr….!
Nach dem Konzert glaubte ich zwei drei Leute zu sehen, die in den Backstage- Bereich durften, weiß aber nicht warum, bin mir auch nicht sicher. Jedenfalls ging ich zum Durchgang wo es hinter die Bühne geht, jedoch versperrte mir ein Sicherheitsangestellter den Weg. Ich hab dem erklärt, dass es sehr wichtig sei, dass ich auch hinter die Bühne kann, um die Band persönlich zu treffen. Doch auch als ich ihm erklärte, wie viel mir das bedeutet hat er mich nicht durch gelassen. Nun, das war ja zu erwarten.
Also aufgeben??
Nee nee, ich konnte es einfach nicht lassen!
Der Typ war schon ziemlich genervt, weil ich einfach nicht verschwand und mich stets versuchte reinzumogeln. Dann hat er mir den Tipp gegeben, wo die Band das Gebäude verlässt, ich könne es ja dort versuchen. Gute Idee, fand ich, und ließ den Typen endlich in Ruhe, begab mich hinter den Konzertsaal, wo noch drei vier andere Fans warteten.
Während dem Warten kam mir in den Sinn, dass ich weder Stift noch Papier für ein Autogramm habe! So ein Scheiß, dachte ich! Wie kann man denn bloß so dumm sein! Bin dann kurzerhand zur nächsten Bar um Schreibzeug auszuleihen.
Und tatsächlich, als ich zurückkam saß Ian Anderson auf dem Beifahrersitz eines blauen Mercedes und verteilte Autogramme und ließ sich sogar fotografieren. Er war ruhig, trank Wasser und gab mir freundlich ein Autogramm! Ich konnte es kaum fassen! Martin Barre hab ich irgendwie verpasst, aber ich konnte mir noch Autogramme von Doane Perry, Andrew Giddings und Jonathan Noyce ergattern. Die waren alle voll ok, und Doane hat sich sogar erkundigt, ob das Konzert und der Sound ok waren! Als sich beim verabschieden JN ne Zigarette in den Mund steckte, konnte ich ihm beim Feuer geben aushelfen!
Einfach unglaublich, mein erstes JT Konzert war ein wahnsinns Erlebnis!
Es folgten von da an jedes Jahr ein Konzert, und letztes Jahr sogar in London.
Ich kann’s einfach nicht mehr lassen!
Hear that tambourine again... the breath behind the flute... the pick on string and the stick on skin.
So bin ich also zu Jethro Tull gekommen. Der Bericht hätte eigentlich gar nicht so ausführlich werden sollen, aber was soll’s…
Um zu der eigentlichen Kernfrage dieses Threads zurück zu kommen, also warum gerade JT, kann ich einige Gründe nennen.
Ich arbeite in einem sehr technischen Umfeld (IT), da ist JT das Richtige um abzuschalten und an was Anderes zu denken, idealer Gegenpol halt.
Die Musik ist einfach ansprechend, lässt einem nicht mehr los, gerade weil sie so vielfältig ist und sich über die Jahre hinweg immer wieder verändert hat. Die Texte sind mal tiefgründig, mal witzig bis zu belanglos, aber immer auf hohem Niveau. Es ist nichts Hochglanzpoliertes wie vieles anderes, sondern eben eine richtige Kunst. Hinzu kommt die wahnsinnige Live- Performance und den schlichten Unterhaltungswert.
Schade halt dass ich sonst niemanden kenne, der auf solche Musik steht.
Natürlich höre ich auch noch andere Musik, Abwechslung muss sein.
Dazu gehören Yes (v.a. die früheren Prog-Rock- Sachen à la Yessongs), ELP, The Who, Jimi Hendrix, Deep Purple, Led Zeppelin, Doors, Blues Traveler, Colosseum, Prince, King Crimson, ZZ Top und natürlich Dream Theater.
So, this is my story of Jethro Tull…
Nein, ich kann nicht auf vier Fan- Dekaden zurückblicken, sind mit 23 gerade mal so sechs Jahre, hoffe aber dennoch in diesem Forum gut gelandet zu sein und freue mich auf eure Beiträge!
No way to slow down…
Viele Grüsse
Chris-J
- "Oh she was a rare thing, fine as a bee's wing, so fine a breath of wind might blow her away" - RT