Warum eigentlich Jethro Tull??

hier gehören alle Jethro Tull News rein - all Jethro Tull news

Moderator: King Heath

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Nightcap
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Beitrag von Nightcap »

John Wayne hat geschrieben:Ich liebe Western mit John Wayne, vor allen Dingen El Dorado, kann ich mitbeten.
War das nicht so:

"Alan Bedillion Treherne"
- - -
"Na bei dem Namen muss er ja ein Messer haben..."

Klasse Film! :D

Aber das nur nebenbei, weiter im Thema...
Life's a long song
But the tune ends too soon for us all
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Benno
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Beitrag von Benno »

Hi Nils,

JW wurde der Duke genannt, das weist ja. :wink:
Klasse Western hat er gemacht !
Für mich einige der besten.

Walter Trout muß ich passen.
Aber danke für denn Tip.
Nur so kommt man weiter.

LG
Benno
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John Wayne
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Beitrag von John Wayne »

Hi Benno

Gern geschehen. Ich habe bei Off Topic mal drei Videos eingestellt. Eins ist von Walter. Vielleicht interessiert Dich mal die Hörprobe.

Gruß Nils
Manchmal gibt es Dinge, wo ein Mann tut, was ein Mann eben tun muss!
Chris Jeronimos Tull
Beiträge: 117
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Beitrag von Chris Jeronimos Tull »

Greetings, well – met fellow, hail!

Hallo Forumsmitglieder, stille Mitleser & alle anderen Fans


Gratulation & Dank zu diesem Forum vorweg! Seit nun rund zwei Jahren bin ich stiller Mitleser dieser vielen tollen Beiträgen und bin begeistert von der sympathischen Forumscommunity!
Endlich hab’ ich es geschafft mich auch zu registrieren und finde diesen Thread ideal um mich und meinen Bezug zu JT vorzustellen. Überhaupt find ich dieses Thema sehr interessant und hoffe, andere stille Mitleser wie auch solche die längst Mitglieder sind, zu motivieren auch was in diesen Thread zu schreiben. Da gibt es bestimmt viele spannende Zusammenhänge…

Nun denn, wie kam es soweit, zu mir als großer Jethro Tull Fan…
Ich muss vorweg sagen, dass ich nicht unbedingt im typischen Tull- Alter bin (wenn es das denn gibt), nein, ich bin erst Mitte zwanzig.
Ich kann mich erinnern, dass als ich so um die 14 war, ich mehrheitlich den damaligen Trends folgte, also das ganze Hip Hop und Pop und Kommerz- Zeugs halt. Irgendwie war ich aber nie wirklich glücklich damit, doch hab ich mir eingeredet, dass mir das ja wohl gefallen muss, allen anderen tut’s das ja auch! Insgeheim war ich aber immer auf der Suche nach Musik, die mich wirklich anspricht, aber das ist halt schwierig ohne Anhaltspunkt.
Zufällig sah ich den Film „Blues Brothers“, in meinem jugendlichen Alter gefiel mir das, und mich interessierten all die hochkarätigen Blues- Musiker die dort mitwirkten.
So begann ich, nach und nach meinen musikalischen Horizont zu erweitern; hörte also auch Musik, die nicht unbedingt modern war, und von einem Musiker kam ich zu nächsten Band und so weiter, in den verschiedensten Stilrichtungen.

Da ich mich dann gewissermaßen etwas auskannte mit „älterer“ Musik und einen gewissen Hang zum Späthippie entwickelte (nee nee nicht so schlimm), sprach ich mal mit meinem Herr und Meister darüber. Von den Siebzigern ist ihm nebst Yes vor allem Jethro Tull geblieben. So kam es also zu meinem ersten Kontakt mit dieser faszinierenden Band; damals ungefähr 18 Jahre alt.
Jethro Tull und Aqualung waren die Stichwörter die mir blieben, obwohl ich anfangs keinen Plan hatte wie man das schreibt und was für ein seltsamer Name das ist. Also wirklich schräg die ganze Sache; doch das Album musste her. Es gefiel mir dann ganz gut, doch vor allem die akustischen Songs fand ich schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Doch das Interesse war geweckt und so bekam ich den Tipp, mir Thick as a Brick reinzuziehen. Hmm.., ich werd’ mir wohl erst mal das Titelstück vom Internet runterladen, dachte ich mir. Das Stück ging so viereinhalb Minuten oder so, ohne zu wissen dass dies nur der Anfang ist. So dann auch meine Mitteilung dass TAAB ganz nett ist. „Wie viereinhalb Minuten?!? Ne Dreiviertelstunde geht das, und zwar am Stück!“ – „Hää!? Also wie jetzt?? Ein einziges Stück dauert 45 Minuten? Also so was!“.
Ungefähr so kann man sich die Konversation vorstellen! :roll:
Klar, das Album musste her! Und das war der definitive Einschlag!! Album rein, ein zwei mal gehört, paar Tage brauchte ich dann zum „verdauen“, und von da an ging’s mir nicht mehr aus dem Ohr! So etwas hatte ich nie zuvor gehört
So hat das seinen Lauf genommen. Es folgten „Songs From The Wood“, “Heavy Horses” und “Bursting Out”, wo ich zum ersten Mal die wahnsinnige Spielfreude und mitreissende Live- Performance spürte! So ging das dann weiter und weiter.
Ich erinnere mich, dass ich im Jahre 2003 mit dem Gedanken spielte, ans Montreux Jazz Festival zu fahren, wo JT unter anderem spielten. Ich ging dann aber doch nicht, und als ich kurz darauf „Living with the Past“ (damals ja ziemlich aktuelles Live-Set) kaufte war ich richtig traurig darüber, dass ich nicht hingefahren bin!

Mein erstes Jethro Tull Konzert folgte dann im Jahr 2004. Ich war hell begeistert vom Konzert, der Musik, der Art und Weise wie die Band und vor allem IA performten! Unbeschreiblich das Gefühl, wenn Ian Anderson auf einem Bein stehend Flöte spielt und dabei mit seinem durchdringenden Blick ins Publikum blickt…brr….!
Nach dem Konzert glaubte ich zwei drei Leute zu sehen, die in den Backstage- Bereich durften, weiß aber nicht warum, bin mir auch nicht sicher. Jedenfalls ging ich zum Durchgang wo es hinter die Bühne geht, jedoch versperrte mir ein Sicherheitsangestellter den Weg. Ich hab dem erklärt, dass es sehr wichtig sei, dass ich auch hinter die Bühne kann, um die Band persönlich zu treffen. Doch auch als ich ihm erklärte, wie viel mir das bedeutet hat er mich nicht durch gelassen. Nun, das war ja zu erwarten.
Also aufgeben?? :cry:
Nee nee, ich konnte es einfach nicht lassen! :wink:
Der Typ war schon ziemlich genervt, weil ich einfach nicht verschwand und mich stets versuchte reinzumogeln. Dann hat er mir den Tipp gegeben, wo die Band das Gebäude verlässt, ich könne es ja dort versuchen. Gute Idee, fand ich, und ließ den Typen endlich in Ruhe, begab mich hinter den Konzertsaal, wo noch drei vier andere Fans warteten.
Während dem Warten kam mir in den Sinn, dass ich weder Stift noch Papier für ein Autogramm habe! So ein Scheiß, dachte ich! Wie kann man denn bloß so dumm sein! Bin dann kurzerhand zur nächsten Bar um Schreibzeug auszuleihen.
Und tatsächlich, als ich zurückkam saß Ian Anderson auf dem Beifahrersitz eines blauen Mercedes und verteilte Autogramme und ließ sich sogar fotografieren. Er war ruhig, trank Wasser und gab mir freundlich ein Autogramm! Ich konnte es kaum fassen! Martin Barre hab ich irgendwie verpasst, aber ich konnte mir noch Autogramme von Doane Perry, Andrew Giddings und Jonathan Noyce ergattern. Die waren alle voll ok, und Doane hat sich sogar erkundigt, ob das Konzert und der Sound ok waren! Als sich beim verabschieden JN ne Zigarette in den Mund steckte, konnte ich ihm beim Feuer geben aushelfen!
Einfach unglaublich, mein erstes JT Konzert war ein wahnsinns Erlebnis!

Es folgten von da an jedes Jahr ein Konzert, und letztes Jahr sogar in London.
Ich kann’s einfach nicht mehr lassen!

Hear that tambourine again... the breath behind the flute... the pick on string and the stick on skin.

So bin ich also zu Jethro Tull gekommen. Der Bericht hätte eigentlich gar nicht so ausführlich werden sollen, aber was soll’s…


Um zu der eigentlichen Kernfrage dieses Threads zurück zu kommen, also warum gerade JT, kann ich einige Gründe nennen.
Ich arbeite in einem sehr technischen Umfeld (IT), da ist JT das Richtige um abzuschalten und an was Anderes zu denken, idealer Gegenpol halt.
Die Musik ist einfach ansprechend, lässt einem nicht mehr los, gerade weil sie so vielfältig ist und sich über die Jahre hinweg immer wieder verändert hat. Die Texte sind mal tiefgründig, mal witzig bis zu belanglos, aber immer auf hohem Niveau. Es ist nichts Hochglanzpoliertes wie vieles anderes, sondern eben eine richtige Kunst. Hinzu kommt die wahnsinnige Live- Performance und den schlichten Unterhaltungswert.
Schade halt dass ich sonst niemanden kenne, der auf solche Musik steht.
Natürlich höre ich auch noch andere Musik, Abwechslung muss sein.
Dazu gehören Yes (v.a. die früheren Prog-Rock- Sachen à la Yessongs), ELP, The Who, Jimi Hendrix, Deep Purple, Led Zeppelin, Doors, Blues Traveler, Colosseum, Prince, King Crimson, ZZ Top und natürlich Dream Theater.


So, this is my story of Jethro Tull…
Nein, ich kann nicht auf vier Fan- Dekaden zurückblicken, sind mit 23 gerade mal so sechs Jahre, hoffe aber dennoch in diesem Forum gut gelandet zu sein und freue mich auf eure Beiträge!


No way to slow down…


Viele Grüsse
Chris-J
- "Oh she was a rare thing, fine as a bee's wing, so fine a breath of wind might blow her away" - RT
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Benno
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Beitrag von Benno »

Hi Cris,

ich habe in verschlungen, deinen Bericht. :D
Musik kennt kein Alter.
Wir haben denn gleichen Musikgeschmack !
Es ist toll, das junge Menschen "alte Musik" hören.
Ich bin mit dieser Musik aufgewachsen.
Nun ich Lese auch mehr als ich Schreibe.
Ach ja, willkommen im Club !!!!!!!!:wink:

LG
Benno
Nur Mensch mit Stärken und Schwächen
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Mucky
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Beitrag von Mucky »

weil darum halt
King Heath
Beiträge: 1815
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Beitrag von King Heath »

There is still hope!

KH

P.S.: Kommt mir alles sehr, sehr bekannt vor.
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Hallo Chris,

auch von mir ein ganz herzliches Willkommen im Club.
Wenn du hier schon länger mitliest, dann weißt du ja, dass es immer wieder mal kontoverse Diskussionen gibt. Lass dich davon nicht abschrecken, wirf einfach deine Sicht der Dinge dazwischen. Das belebt das Forum.
Meet On The Ledge
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Birgit
Beiträge: 1038
Registriert: Di Aug 10, 2004 8:57 am

Beitrag von Birgit »

Hi Chris,

schön, dass jetzt ein paar "Neue" dazu kommen und das übliche "Pro und Contra" ein wenig auflockern (dazu noch mit Tendenzen zu "Pro")!
Ich verstehe natürlich die "Contras", weil ich als Fan der 1. Generation den Kontrast zu den Glanzzeiten kenne, aber wenn junge Leute sich heute Tull zuwenden, finde ich das einfach nur gut!

Gruß
Birgit
Chris Jeronimos Tull
Beiträge: 117
Registriert: Mo Apr 07, 2008 1:42 pm

Beitrag von Chris Jeronimos Tull »

Hallo zusammen
Benno hat geschrieben: ich habe in verschlungen, deinen Bericht. :D
Musik kennt kein Alter.
Wir haben denn gleichen Musikgeschmack !
Es ist toll, das junge Menschen "alte Musik" hören.
Ich bin mit dieser Musik aufgewachsen.
Nun ich Lese auch mehr als ich Schreibe.
Ach ja, willkommen im Club !!!!!!!!:wink:
Danke! Freut mich dass der Bericht gut angekommen ist!
Und cool, dass es doch immer wieder irgendwo Leute mit gleichem oder ähnlichem Musikgeschmack gibt!

Ausserdem...
King Heath hat geschrieben: There is still hope!
In der Tat! Ich glaube nämlich, dass vielen Leuten das ganze Kommerz-Techo-Gangster-HopHip-Oberflächlich-Zeugs langsam langweilig wird. Es gibt immer wieder solche, die einfach mehr wollen und genau bei solchen Sachen landen!
Ulla hat geschrieben: auch von mir ein ganz herzliches Willkommen im Club.
Danke schön!! :D
Ulla hat geschrieben: ...dass es immer wieder mal kontoverse Diskussionen gibt. Lass dich davon nicht abschrecken...
Ja, da gabs so einiges... :)
Aber nee, ich mein das gehört auch dazu. Wo sonst, bei welcher Gruppe, ist es sonst überhaupt möglich, so unterschiedlich zu diskutieren und trotzdem von der selben Band zu sprechen!
Birgit hat geschrieben: schön, dass jetzt ein paar "Neue" dazu kommen und das übliche "Pro und Contra" ein wenig auflockern (dazu noch mit Tendenzen zu "Pro")!
Ich verstehe natürlich die "Contras", weil ich als Fan der 1. Generation den Kontrast zu den Glanzzeiten kenne, aber wenn junge Leute sich heute Tull zuwenden, finde ich das einfach nur gut!
Danke! Ja, ich finde das auch gut. Es ist ja nicht so, dass ich nur Tull- Alben welche seit 1999 erschienen sind höre. Ich hab eigentlich mit den älteren Sachen angefangen und dann von Episode zu Episode bis zu aktuelleren Sachen, und ich muss sagen, das meiste davon lässt sich selbst heute problemlos hören. Zeitlos eben, wie JT halt sind. Das macht es wohl aus. JT sind in manchen Dingen viel moderner & fortschrittlicher als viele "moderne" Musiker!

Danke für eure Kommentare & Tull on (jetzt sowieso, wo die Tour ja eröffnet ist)!

Viele Grüsse
Chris-J
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John Wayne
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Beitrag von John Wayne »

Chris Jeronimos Tull hat geschrieben: Danke! Ja, ich finde das auch gut. Es ist ja nicht so, dass ich nur Tull- Alben welche seit 1999 erschienen sind höre. Ich hab eigentlich mit den älteren Sachen angefangen und dann von Episode zu Episode bis zu aktuelleren Sachen, und ich muss sagen, das meiste davon lässt sich selbst heute problemlos hören. Zeitlos eben, wie JT halt sind. Das macht es wohl aus. JT sind in manchen Dingen viel moderner & fortschrittlicher als viele "moderne" Musiker!

Manchen Tull-Alben umweht auch das Flair des Ewigen (Für mich Thick as a Brick und A Passion Play) Aber von den Neueren Sachen gefällt mir Roots to Branches sehr sehr gut. Und ich bin einer von denen, die händeringend das neue Album herbeisehnen. Ich habe bei dieser Scheibe ein gutes Gefühl. Ach ja :wink: herzlich willkommen von einem älteren Jungmitglied.

Gruß Nils
Manchmal gibt es Dinge, wo ein Mann tut, was ein Mann eben tun muss!
Chris Jeronimos Tull
Beiträge: 117
Registriert: Mo Apr 07, 2008 1:42 pm

Beitrag von Chris Jeronimos Tull »

Hi
John Wayne hat geschrieben: Manchen Tull-Alben umweht auch das Flair des Ewigen (Für mich Thick as a Brick und A Passion Play)
Da geb ich dir absolut recht, vor allem ersteres!
John Wayne hat geschrieben: Ach ja :wink: herzlich willkommen von einem älteren Jungmitglied.
Danke schön! :D

Schönen Abend, Grüsse
Chris-J
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Dragonfly
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Registriert: Fr Okt 10, 2008 5:04 pm
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Erst lesen, dann schreiben...

Beitrag von Dragonfly »

Ich sollte vielleicht erst alles mal lesen, bevor ich zum Schreiben von Sachen anrege, die es schon längst gibt... :roll: nix für ungut.
Also hier auch meine Tull-Geschichte.
Kenne sie schon seit ich denken kann, mußte aber erwachsen werden, um zu entdecken, daß sie das sind, wonach ich immer gesucht habe.
Bin selbst drei Monate älter als "Benefit" und kam zu Tull über einen guten Freund, einen sehr enthusiastischen Fan. Der hatte es sehr eigen mit Tull und betrachtete das als eine Art privates Heiligtum, was nicht einfach so nebenher aufgelegt wurde, sondern stets zelebriert werden musste. An irgendeinem Herbstabend 1994 bat ich um Aufklärung, weil er - wieder mal höchst anstrengend - nicht mal eben was von Tull auflegen wollte. Also schickte er mich weg und ich durfte eineinhalb Stunden später wiederkommen; dann, so meinte er, hätte er sich ausreichend gesammelt, um mir eine, perfekt auf meine Neigungen und Bedürfnisse zugeschnittene Auswahl an Tull-Songs zu präsentieren, damit ich auch gleich den richtigen Eindruck gewinnen konnte und sich die Chance erhöhte, daß es "für immer" sei.
Gesagt, getan: eineinhalb Stunden später war ich wieder da und er fing, fast ehrfürchtig, an, mit viel Trara die erste Platte aufzulegen. Das war "Stormwatch" und er hatte "Dun Ringill" ausgesucht. OK, ganz was anderes, als ich erwartet hatte. Das nächste Stück war "Velvet Green", dann kam "Pibroch", "Thick as a brick" vom Bursting Out - Album und zum Schluß "Cheerio". Und dann kam der Augenblick, wo es anfing richtig weh zu tun und ich wußte: Das, genau das war's, wonach ich immer gesucht, aber es bisher nicht gefunden habe. Ich verabschiedete mich tief erschüttert und wortlos, wartete den nächsten Tag ab und kaufte sieben Tull-Platten. Mit denen schloß ich mich fünf Tage ein und feierte den großen Tull-Flash. Im Mai 1995 folgte dann das erste Konzert, die "Devinities"-Tour in der Hamburger Musikhalle. Im Sommer darauf sah ich sie dann incl. Martin als Jethro Tull zum ersten Mal.
Ja, und seit dem ist es so. Geht nicht mehr ohne. Und mir ist es - ehrlich gesagt - nicht so wichtig, ob es nun bald ein neues Album gibt, oder ob die Stimme nicht mehr ist wie in alten Zeiten oder dies oder das. Ich bin einfach nur froh, daß wir sie noch haben und daß sie unermüdlich jedes Jahr diese Hammer-Touren durch die Welt machen, obwohl sie schon fast im Rentenalter sind. Jedes Konzert ist ein neues Erlebnis für mich und ich bin am Einlaß immer schon so zappelig, daß ich fast einen Knall kriege - immer nach dem Motto: Egal, ob fünfzig oder 20.000 hinter mir stehen, Hauptsache, sie stehen hinter mir :D .
N.
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Birgit
Beiträge: 1038
Registriert: Di Aug 10, 2004 8:57 am

Re: Erst lesen, dann schreiben...

Beitrag von Birgit »

Dragonfly hat geschrieben:...
Bin selbst drei Monate älter als "Benefit" und kam zu Tull über einen guten Freund, einen sehr enthusiastischen Fan. Der hatte es sehr eigen mit Tull und betrachtete das als eine Art privates Heiligtum, was nicht einfach so nebenher aufgelegt wurde, sondern stets zelebriert werden musste. An irgendeinem Herbstabend 1994 bat ich um Aufklärung, weil er - wieder mal höchst anstrengend - nicht mal eben was von Tull auflegen wollte. Also schickte er mich weg und ich durfte eineinhalb Stunden später wiederkommen; dann, so meinte er, hätte er sich ausreichend gesammelt, um mir eine, perfekt auf meine Neigungen und Bedürfnisse zugeschnittene Auswahl an Tull-Songs zu präsentieren, damit ich auch gleich den richtigen Eindruck gewinnen konnte und sich die Chance erhöhte, daß es "für immer" sei.
Gesagt, getan: eineinhalb Stunden später war ich wieder da und er fing, fast ehrfürchtig, an, mit viel Trara die erste Platte aufzulegen. Das war "Stormwatch" und er hatte "Dun Ringill" ausgesucht. OK, ganz was anderes, als ich erwartet hatte. Das nächste Stück war "Velvet Green", dann kam "Pibroch", "Thick as a brick" vom Bursting Out - Album und zum Schluß "Cheerio". Und dann kam der Augenblick, wo es anfing richtig weh zu tun und ich wußte: Das, genau das war's, wonach ich immer gesucht, aber es bisher nicht gefunden habe. Ich verabschiedete mich tief erschüttert und wortlos, wartete den nächsten Tag ab und kaufte sieben Tull-Platten...
:lol: :lol: :lol:
Sehr witzig! (fast noch schräger als die Story von King Heath)
Steven
Beiträge: 3
Registriert: So Mai 10, 2009 5:53 pm
Wohnort: Berner Oberland

Warum J.Tull?

Beitrag von Steven »

Hallo!
Nachdem ich seit vielen Jahren nur Mitleser auf Laufi`s Tull-Site war, habe ich mich nach heutiger Lektüre dieses Forums zu einer aktiveren Teilnahme entschlossen.
War spannend und auch amüsant all Eure Geschichten zur Frage "Warum J.Tull?" zu lesen.

Also von mir kann ich dazu folgendes berichten: 1971 - ich war 14 Jahre alt - fiel mir im Plattenladen das Cover des gerade erschienenen Albums "Aqualung" auf und nach einem reinhören in die Scheibe war ich sogleich "hin und weg". Ian Anderson`s Stimme und die Musik haben mich buchstäblich "in der Seele" angerührt. Persönlich hatte ich damals eine sehr schwierige Zeit - Dauerzoff zu Hause, Identitätskrise bis hin zu suizidaler Gefährdung, usw. -, mit anderen Worten; in mir gab es ein Vakuum. Die Musik von J.Tull wurde für mich - im wahrsten Sinn - zum "Lebensretter". 1972 hörte ich J.Tull dann zum ersten Mal live im Zürcher Hallenstadion, was nebst dem Konzert von Pink Floyd, für mich das prägendste Musikerlebnis meiner Jugend blieb.
Bis 1976 (Too old to Rock`n Roll.....) war die Musik von Anderson und seinen Mannen für mich ein regelmässiges Lebenselixier, was mir über viel Trauriges in diesen Jahren hinweg geholfen hat. Ich schöpfte echt Kraft aus dem Hören dieser Musik.
Zwischen 1977 und 1982 gab es dann eine "Tull-lose" Zeit, wobei ich nicht mal genau sagen könnte weshalb; es stand wohl einfach anderes im Vordergrund.
Mit der Veröffentlichung von "Broadsword..." entdeckte ich J.Tull dann zum zweiten Mal und diesmal hielt mein Interesse bis zum heutigen Zeitpunkt an. Ian Anderson und J.Tull ist für mich einfach gut gemachte Musik mit originellen und auch intelligenten Texten. Natürlich fällt mir auch auf, dass Maestro Anderson im Lauf der Jahre doch arg Mühe mit seiner Stimme bekommen hat; vor allem an Konzerten ist das sehr gut zu sehen und zu hören. Trotzdem gibt es auch heute immer wieder Momente, wo mich beim Hören seiner Musik und seiner Stimme ein richtiges Ergriffensein packt und in mir eine Hühnerhaut auslöst. Auf das Risiko hin, dass folgendes vielleicht bei Vielen von Euch ein Fragezeichen auslöst, will ich es hier trotzdem sagen: Ich erlebe beim Hören von Andersons Stimme und Musik - es gibt für mich in allen Alben, von This was bis zum aktuellsten und auch zu seinen Soloalben, besondere Stücke - oftmals eine Art von Berührt-Sein, welches einer tiefen spirituellen Erfahrung gleichkommt.
Für mich ist das ein Geschenk, wofür ich dankbar bin.
So, das wäre es für heute und diesen, meinen ersten, Beitrag auf Laufis Tull Board.

Steven
"Die Nachtstunden verwandeln
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Im Spiegel keine Fremden....
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