Bundeskasperletheater
Verfasst: Do Jun 03, 2010 9:32 pm
Die gewählte Vertreterin der gewählten Volksvertreter hat also entschieden: statt weg beißen, ab nach Schloss Bellevue. Das hätte es früher nicht gegeben. Da wäre er irgendwann im Gulag gelandet. In Brüssel. Wie Dr. Oetkeringer, der Wackelpudding aus Schwaben.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: nach den unsäglichen Präsidialwahlkämpfen in der Weimarer Republik bin ich ein Befürworter unseres präsidialen Wahlsystems. Ich habe es aber immer als ein parteienübergreifendes und überparteiliches System verstanden. Und nun sucht sich eine Regierung ihren Präsidenten aus, der übrigens über einen "klaren inneren Kompass" (Guido) verfügt, und der uns vermutlich erhalten bleibt, wenn über die jetzige Regierung das Leichtuch der Geschichte gelegt wird. Herrlich, diese Metaphern. Oder wie Jack Nickolson dereinst in "As Good As It Gets" sprach: "People who talk in metaphors can shampoo my crotch - Leute, die in Metaphern reden, können mir den Schritt schamponieren". Gibt's eigentlich einen unklaren äußeren Kompass, so als Ying in Guidos Yang?
Es wird wohl deutlich, dass ich Herrn Wulf nicht als höchsten Repräsentanten unseres Staates haben möchte. Ich habe gar nichts gegen den Mann. Solange er in Niedersachsen bleibt - wo er hin gehört. Es stört mich nur gewaltig, dass sich diese unsäglich inkompetente Regierung nun auch noch einen Präsidenten bestellt, der sie mit weihevollen, staatstragenden Huldigungen begleitet, wenn's mal wieder mit dem Regieren nicht so klappt - also immer.
Nach Köhlers Abgang - den ich übrigens verstehe - habe ich mir natürlich auch Gedanken gemacht, wem dieses Amt aufgeladen werden kann. Nachdem über die üblichen, humoristisch gemeinten Kandidaten und von mir aus auch ninnen ausgiebig geflachst worden war, begann ein ernstes Nachdenken. Und führte ins Nichts. Günther G. aus D. geht nicht, wegen der Doppel S Vergangenheit. Er würde vermutlich auch zu ausgiebig salbadern. Siegfried Lenz ist zu alt und hätte sowieso keine Lust. Helmut Schmidt aus Langenhorn raucht zu viel - und es sieht auch schlecht aus, wenn der deutsche Bundespräsident literweise Coca Cola säuft. Kurz, mir fiel kein geeigneter Kanditat (und auch keine in) ein. Nun überrascht mich die Opposition mit Joachim Gauck, dem Erfinder der gleichnamigen Behörde. Und den finde ich nun wirklich geeignet. Ich möchte nicht in Lobpreisungen ausbrechen, aber man muss den Mann einfach nur reden hören. Die Bundesversammlung hat also die Wahl zwischen einem Phrasenabsonderer mit Regierungsparteibuch aus Niedersachsen oder einem gescheiten Kopf mit Lebens- und Leidenserfahrung. Meine Wahl, so ich denn eine hätte, stünde fest.
Und nun, es führt wohl kein Weg dran vorbei: Wotan, übernehmen Sie.
KH
P.S.: Muss irgendwie einen vorpräsidialwahlhaften Knick in der Pupille haben. Überall fehlen Buchstaben. Na, besser als Worte, wa?
P.P.S.: Oder wie der Stieh sagt: "Häääh?"
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: nach den unsäglichen Präsidialwahlkämpfen in der Weimarer Republik bin ich ein Befürworter unseres präsidialen Wahlsystems. Ich habe es aber immer als ein parteienübergreifendes und überparteiliches System verstanden. Und nun sucht sich eine Regierung ihren Präsidenten aus, der übrigens über einen "klaren inneren Kompass" (Guido) verfügt, und der uns vermutlich erhalten bleibt, wenn über die jetzige Regierung das Leichtuch der Geschichte gelegt wird. Herrlich, diese Metaphern. Oder wie Jack Nickolson dereinst in "As Good As It Gets" sprach: "People who talk in metaphors can shampoo my crotch - Leute, die in Metaphern reden, können mir den Schritt schamponieren". Gibt's eigentlich einen unklaren äußeren Kompass, so als Ying in Guidos Yang?
Es wird wohl deutlich, dass ich Herrn Wulf nicht als höchsten Repräsentanten unseres Staates haben möchte. Ich habe gar nichts gegen den Mann. Solange er in Niedersachsen bleibt - wo er hin gehört. Es stört mich nur gewaltig, dass sich diese unsäglich inkompetente Regierung nun auch noch einen Präsidenten bestellt, der sie mit weihevollen, staatstragenden Huldigungen begleitet, wenn's mal wieder mit dem Regieren nicht so klappt - also immer.
Nach Köhlers Abgang - den ich übrigens verstehe - habe ich mir natürlich auch Gedanken gemacht, wem dieses Amt aufgeladen werden kann. Nachdem über die üblichen, humoristisch gemeinten Kandidaten und von mir aus auch ninnen ausgiebig geflachst worden war, begann ein ernstes Nachdenken. Und führte ins Nichts. Günther G. aus D. geht nicht, wegen der Doppel S Vergangenheit. Er würde vermutlich auch zu ausgiebig salbadern. Siegfried Lenz ist zu alt und hätte sowieso keine Lust. Helmut Schmidt aus Langenhorn raucht zu viel - und es sieht auch schlecht aus, wenn der deutsche Bundespräsident literweise Coca Cola säuft. Kurz, mir fiel kein geeigneter Kanditat (und auch keine in) ein. Nun überrascht mich die Opposition mit Joachim Gauck, dem Erfinder der gleichnamigen Behörde. Und den finde ich nun wirklich geeignet. Ich möchte nicht in Lobpreisungen ausbrechen, aber man muss den Mann einfach nur reden hören. Die Bundesversammlung hat also die Wahl zwischen einem Phrasenabsonderer mit Regierungsparteibuch aus Niedersachsen oder einem gescheiten Kopf mit Lebens- und Leidenserfahrung. Meine Wahl, so ich denn eine hätte, stünde fest.
Und nun, es führt wohl kein Weg dran vorbei: Wotan, übernehmen Sie.
KH
P.S.: Muss irgendwie einen vorpräsidialwahlhaften Knick in der Pupille haben. Überall fehlen Buchstaben. Na, besser als Worte, wa?
P.P.S.: Oder wie der Stieh sagt: "Häääh?"