Bedeutende Zeilen

Allgemeine Diskussion über Jethro Tull, Neuveröffentlichungen, etc. / General discussion about Jethro Tull, releases, etc.

Moderator: King Heath

Whistling Catfish
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Bedeutende Zeilen

Beitrag von Whistling Catfish »

Hey Ho,

da ja neulich mal die Nachfrage nach schönen Beiträgen zur Füllung des Sommer- oder vielleicht besser- zur Füllung des doch offenbar ewig währenden Best-Of-Lochs laut wurden, möchte ich mit diesem Thread einen versöhnlichen Vorschlag machen, der neben all den ausdiskutierten Differenzen unter uns "Regulars" ggf. auch mal wieder einige Gemeinsamkeiten herausstellen könnte. Ich will ganz ehrlich sein, diese Idee stammt nicht von mir. Vielmehr habe ich sie vom Ami-Tull Board geklaut - aber ich finde das könnte ein wirklich schöner Thread werden, bei dem wir uns alle ggf. auch ein wenig besser kennen- und verstehen lernen könnten.

Welche Textzeilen IA's haben eine ganz besondere Bedeutung in Eurem Leben und warum? Ich könnte für mich dutzende aufführen, will Euch aber zunächst den Vortritt lassen! Gute Idee, oder auch am Thema vorbei?

Die Regeln: Jeder maximal drei Zeilen/Aussagen mit der persönlichen Geschichte/den persönlichen Gründen.

Sehr gespannt,
J.

PS: Happy Birthday, Ian! :wink: .....puhhh...almost last minute... :wink:
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Du holst Dir Lebenshilfe von Popplatten? Na, ok -- das passt... ;) Also - ähem - meine Lieblingszeile:

'I'm still lovin' you tonight...'



(hat er gewiss mehrere Jahre und Gary-Moore-Innenhüllen lang dran knuspern müssen -- )

vile flatulence avenue
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Jack Green
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Beitrag von Jack Green »

Nothing is easy, though time gets you worrying, my friend it's o.k.

Den hab ich immer wieder im Kopf....grad im Moment auch, wo ich mir den letzten Probemitschnitt unserer Band anhöre. Meine Güte....*fürcht*
HansJuergen
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Beitrag von HansJuergen »

Hallo Catfish-Jörg,

tolle Idee, will gleich mal was beisteuern. Und – sorry - auch deutlich mehr als 3 Passagen, weil ich gleich alles in einen Beitrag stecken möchte.

„Sun streaking cold, an old man wandring lonely, taking time the only way he knows.“
Naja, damals zwar nicht alt, aber in der jugendlichen Depression gefangen, allein herumstreunend, nicht recht wissen, wo es langgeht ...

„He ist the god of nothing- if that’s all that you can see.“
Hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass ich aus der Kirche ausgetreten bin.

„ ... and they taught me how not to play the game.“
Genau! Das Gefühl haben, das lernen zu müssen, was einem im Leben garantiert nicht weiterbringt.

„And you balance your World on the tip of your nose like a sealion with a ball, at the carnival.“
Als Öko (und damals Okofundi!) war und bin ich schon immer der Meinung, dass das, was die Menschheit so treibt, wirklich einem haarsträubenden Balanceakt mit der Erde gleicht.

„And as you cross the circle line, the ice-wall creeks behind, you’r a rabbit on the run.“
Fliehen, fliehen, ohne sich umzudrehen, den ganzen Kladderadatsch hinter sich lassen und ein Zurück gibt’s nicht, weil alles zusammenfällt ...

„The minstrel in the gallery looked down upon the smiling faces, he met the gazes, observed the spaces between the old men's cackle."
Genauso so isses! Ich schreibe seit ein paar Jahren in meiner Freizeit und ab und zu mache ich Lesungen, lese vor Publikum. Ja, genauso isses! Und ich habe auch immer geahnt, dass es genauso ist!

„Didn’t make her, with my Baker Street Ruse. Couldn’t shake her, with my Baker Street Bruise.“
Jaja, wie oft habe ich damals so gefühlt! Nichts zu machen bei der Angebeteten. Inzwischen bin ich aber sehr nett verheiratet.

„Walking on velvet green, scots pine growing, isn’t it rare to be taking the air ...“
Wie oft hat mir ein Spaziergang draußen Kraft gegeben! Auch wenn keine „Liebste“ dabei war ... Außerdem mache ich das auch von Berufs wegen – bin Biologe, und daher für ökologische Gutachten viel draußen – der schöne Teil meiner Arbeit.

„The long road is a rainbow and the pot of gold lies there, so slip the chain and I’m off again, you’ll find me everywhere – I’m a rover.“
Habe mich des öfteren aufgemacht, aufs Fahrrad. auf den „Wanderstab“ und bin losgeradelt und losmarschiert, nicht wissend, wo man am Abend ankam, irgendwo Zelt aufgebaut oder einfach so hingelegt ...

„Doesn’t everyone have their own Rock Island? Their own little patch of sand?“
Habe ich, habe ich, und ziehe mich oft darauf zurück. Vielleicht manchmal etwas zu oft ...
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

"...but now she's kissing Willie."

(...amongst many others, as:
I'll bring a whip to sow, my seed on your land.

so you may hold my sword in your hand


desperate breathing, tongue nipple-teasing.
Your fast river flowing your northern fire fed.

I raised the flag that she unfurled.

But think not of that, my love,
I'm tight against the seam.
And I'm growing up to meet you down on velvet green.

Flutter through the golden needle's eye

I'll give you a steady push on a six knot simmering high tide.

I won't say nothing just let me be your
toad in the hole.

And now you stand, assisting me
I can touch what I can see, see, see.
I look in wonder, I feel no shame
see the consequences of the game.
Expand the universe.
Head for the Big Bang.
Reach for my switch and shout
gonna turn the big sky out.

I work on women, if they want me to.
You can have me climb all over you.

She bent down to fill the ice box
and stuffed some more warm white wine in
like some weird unearthly vision
wearing only T-shirt, pants and skin.
You know, it rippled, just a hint of muscle.

I'd much prefer to see
you in your texturised rubber rainwear

There was a tear drop sparkle on the inside of her thigh.

She was a round hole, I was a square peg.
I watched the little black specks running down her leg.

Roll yer own. Don't mean you got no money.
Only that you got no opportunity to shake it with that friend of mine.

Staked a claim in your heartlands, put grain in your store.


She looked good enough to eat. (And I mean eat.)

I could have moved among her waterfalls:
her misty curtains drawn apart.

Soft touch like brushed velvet: till she hits you from above.
And sometimes she does.

Wake hard in the morning.
See the young girl milking.

Little black dress stretching over
hard crystal peaks: soft valleys too.

Long tongue flickering - fixed stare grip.
Sweet venomous potion, held to my lip.
Be my slippery slider. Black Mamba crawl over me.


...is ja schon nach 22 Uhr...
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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Carsten hat geschrieben:"...but now she's kissing Willie."
Geht mir auch jedesmal sehr nahe, die Stelle - zur wörklichen Umsetzung dann aber wieder wie gewohnt 1991er El-Peh Track 3, in unserm Alter....
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Ich hätte es wissen müssen...... :?
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

Whistling Catfish hat geschrieben:Ich hätte es wissen müssen...... :?
Aber jetzt echt ma, dis mit dem Headgiving war nur die Headline, die Beispiele darunter find ich echt klasse und nett getextet! Wo gibt's denn sowas sonst noch in der Po-Pulären Musik?
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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Carsten hat geschrieben:Wo gibt's denn sowas sonst noch in der Po-Pulären Musik?
Nicht mal mehr bei Jeh-dro Tulll!
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Jack Green
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Beitrag von Jack Green »

Ja, man muss es zugeben, seine Texte sind auch nicht mehr das was sie mal waren. Allerdings hat das nicht mit dem Verlust der Redegewandtheit zu tun, sondern einfach mit dem Alter...da wird über andere Dinge nachgedacht und es werden andere Wörter verwendet um was zu umschreiben.
Wotan
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Beitrag von Wotan »

ganz einfach: hat was mit Testosteron und Adrenalin zu tun.
HansJuergen
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Beitrag von HansJuergen »

Whistling Catfish hat geschrieben:Ich hätte es wissen müssen...... :?

Du sagst es!
Außer Zotenzitaten und Herumgealbere scheint der erlauchten Nutzercrew nix einzufallen ...
Kommt da noch was ernstzunehmendes? War wirklich eine nette Idee von dir, Catfish, die ich dann denn wohl zu ernst genommen habe ...
Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

HansJuergen hat geschrieben: War wirklich eine nette Idee von dir, Catfish, die ich dann denn wohl zu ernst genommen habe ...
Tja, kann man wohl nichts machen! Trotzdem danke für Deinen Beitrag - so hatte ich mir das vorgestellt. Aber offenbar ist sowas hier nicht gefragt und deshalb sollten wir diesen Thread dann auch seinen Weg in die Niederungen (sic) dieses Forums antreten lassen. War einen Versuch wert......

Cheers,
J.

PS: Grundsätzlich gebe ich Carsten ja recht, wenn er sagt das dies schöne Beispiele für Ian's Lyrik zu DEM Thema geht....und er hat auch einige "spritzige" Zitate ausgewählt...aber darum sollte es hier halt nicht gehen! Sei's drum!
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

Oh Mann, nun seid doch nicht gleich wieder beleidigt!
Ich wollte mit dem von mir gewählten Thema nur zeigen, dass der gute Mann zu fast allem was intelligentes, wahres und witziges in gute Zeilen packen kann, mit einem Vokabular das seines gleichen sucht.

Beim Thema Nr.1 kann ich ihm da auch noch ganz gut folgen...aber was hat ansonsten sein Leben mit meinem gemein und zu tun?

Der gute ist 12 Jahre älter als ich, in Schottland geboren und aufgewachsen, von wahrscheinlich presbyterianischenin Eltern erzogen, in Blackpool(!) pubertiert und hat dann über 40 Jahre nur Erfolg gehabt, lebt die Hälfte des Jahres in schlossähnlichen Landsitzen mit 95 Klos und die andere Hälfte auf Bühnen, im Flugzeug und Hotels.

Ich bin ein Berliner (!) wie meine Familie seit Generationen, musste nicht in die Sunday School, hatte zwar mal ne Katze aber Heavy Horses und Jack-in-the-Greens sind mir hier nicht oft begegnet, von Erfolg kann bei mir nicht die Rede sein und hab Zeit meines Lebens in Mietwohnungen gehaust (übrigens recht zufrieden).

Also: tolle Texte, die ich handwerklich bewundere, aber was sollen die für MICH und mein Leben bedeuten???
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Carsten hat geschrieben:Oh Mann, nun seid doch nicht gleich wieder beleidigt!
Ich wollte mit dem von mir gewählten Thema nur zeigen, dass der gute Mann zu fast allem was intelligentes, wahres und witziges in gute Zeilen packen kann, mit einem Vokabular das seines gleichen sucht.

Beim Thema Nr.1 kann ich ihm da auch noch ganz gut folgen...aber was hat ansonsten sein Leben mit meinem gemein und zu tun?

Der gute ist 12 Jahre älter als ich, in Schottland geboren und aufgewachsen, von wahrscheinlich presbyterianischenin Eltern erzogen, in Blackpool(!) pubertiert und hat dann über 40 Jahre nur Erfolg gehabt, lebt die Hälfte des Jahres in schlossähnlichen Landsitzen mit 95 Klos und die andere Hälfte auf Bühnen, im Flugzeug und Hotels.

Ich bin ein Berliner (!) wie meine Familie seit Generationen, musste nicht in die Sunday School, hatte zwar mal ne Katze aber Heavy Horses und Jack-in-the-Greens sind mir hier nicht oft begegnet, von Erfolg kann bei mir nicht die Rede sein und hab Zeit meines Lebens in Mietwohnungen gehaust (übrigens recht zufrieden).

Also: tolle Texte, die ich handwerklich bewundere, aber was sollen die für MICH und mein Leben bedeuten???
Ich bin gar nicht beleidigt. Und wenn Dir (ausgerechnet DIR... :lol: ) die Texte nichts weiter bedeuten als bloßes Entertainment, dann glaube ich Dir das zwar nicht, aber ich find' es dann halt auch ok. Mich trennen 26 Jahre vom Alten und ich bin nun auch nicht gerade aus seiner "Hood" und trotzdem haben mich seine Musik und seine Texte durch manche schwere Stunde in meiner Pubertät gebracht. Und auch heute hat man manchmal das Gefühl "hey - genauso ist es" oder "hey -genauso geht es mir jetzt" - auch wenn ICH es vielleicht ganz anders verstehe oder etwas völlig anderes damit verbinde, als ER vielleicht gemeint hat. Und das ist nicht nur völlig normal, sondern auch gut so. Denn darum geht es doch bei Kunst und dessen Genuss, oder nicht? Um das persönliche und subjektive Erleben. Denn natürlich haben ER und ICH offensichtlich
n i c h t s miteinander gemein. Und trotzdem gelang und gelingt es IHM mich in den tiefsten Tiefen meiner selbst zu berühren. Manchmal rational, meistens emotional. Und ist es denn nicht ganz selbstverständlich für die Auseinandersetzung mit Kunst, daß man das man die Inhalte der Kunst zu seinen eigenen macht? Ist es denn nicht so, daß man Dichtung und Kunst (gleich welcher Art und Epoche) immer wieder neu (und natürlich subjektiv) interpretiert und versucht in die heutige Zeit bzw. in das heutige Erleben zu übersetzen? Ich dachte eigentlich schon. Aber was weiss ich schon? Mir hat es neben dem ganzen Spaß und Rock'n'Roll Entertainment immer etwas mehr bedeutet. Bis zum heutigen Tag und sehr wahrscheinlich noch bis ins hohe Alter! Mir war und ist vieles von dem was er und seine Kumpanen abgeliefert haben überaus wertvoll! Und ich finde nicht, daß es nur "handwerklich" gut gemacht ist. Für mich bedeutet es mehr. Aber wie gesagt, daß ist hier wohl offenbar nicht der richtige Ort und offenbar auch nicht der richtige "Umgang" für eine derartige Diskussion. Schade - ist aber so. Und für die üblichen, offenbar unausweichlichen, dafür z. T. aber umso flacheren, ostzonalen Zoten ist mir das Thema eigentlich zu schade. Von daher.... lass' ich es besser!

Es war halt ein Versuch hier mal wieder einen etwas "sachdienlicheren" Thread zu starten in dem das Persönliche zwar eine Rolle spielen sollte, aber das vermeintich Gemeinsame, wofür ich DACHTE wir alle wären in diesem Forum unterwegs, in den Vordergrund zu stellen. Geht scheinbar aber scheinbar nicht und daher beschränke ich mich nunmehr vornehmlich auf das posten etwaiger News, die aber sehr wahrscheinlich auch keinen mehr interessieren. Z. B. das Ian & Gäste am 18.12. eine besondere Weihnachtsshow in der Kathedrale zu Canterbury zum Besten geben werden. Dazu fällt strange avenue bestimmt auch wieder was tolles, lustiges ein. Vielleicht sogar mit Carmen Nebel Erwähnung o. ä. Also, bitte übernehmen Sie, Herr Mielke!

Gute Nacht Forum, wo immer Ihr seid.... :wink:
J.

PS @ Carsten: DU willst uns also ernsthaft erzählen, daß Tull zu jeder Phase Deines Lebens für Dich nur eine ganz normale Rockband waren und Du "nur" ein Konsument???? Jetzt musst Du aber sicherlich selber lachen, oder?
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