Aqualung 40th anniversary

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Moderator: King Heath

Laufi
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Laufi »

Moin:
Ecki hat geschrieben:Aber gut, das ist meine Sichtweise und ich scheine zu den ganz wenigen zu gehören, die so empfinden.
Das glaube ich auch :D
Für mich zieht der SW-Mix von Anfang an einfach nen Vorhang weg und korrigiert (vor allem technische) Fehler. Das sieht auch der Mann der da drauf trommelt, so. War ne Freude mit ihm den 5.1 Mix zu hören :)

ob SW da ne Flöte ws zu leie mischt .... ist mir recht egal. Ich denke, ich werde selbst meine MFSL und DCC Pressungen höchstens nochmal alibimäßig auflegen ...

cheers,

Laufi
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Dietmar
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Dietmar »

Also ich würde mich selber ja auch burchaus als "Hifi Nerd" bezeichnen, allerdings bekennender und überzeugter 2.0 Fan. Bei Blockbuster-Kinofilmen lasse ich mir 5.1 noch gefallen, bei Musik hat mir eine saubere Stereo-Auflösung Zeit meines Lebens gereicht..... :) .... mal ganz davon abgesehen, dass mir die industrielle Abzocke mit immer neuen Formaten doch eher auf den Sender geht, dasselbe gilt ja auch für die ganzen Re-Re-Re-Re-Releases.... :wink:

Dennoch ist es im gehobenen Hifi-Bereich mit Beschreibungen a la....
Ecki hat geschrieben:Die Bühne wirkt auf mich komprimierter. Die Instrumente wirken "gekapselt", da darf möglichst nichts ausklingen. (...) Stimme und Gitarre sind für mich überbetont. Die Bassgitarre sollte viel deutlicher kommen. Kein Druck in der Rhythmus-Sektion. Auch Ians besonderen Gesang wie ich ihn seit Jahrzehnten gewohnt bin, kommt so nicht rüber.
... schon schwierig. Das ist schon sehr speziell und alleine die subjektive Umschreibung macht deutlich, dass das "Probleme" sind, die kaum greifbar sind. Weder von einem Steven Wilson noch sonstwem. Das lässt sich imho kaum quantifizieren.

Kleine Anekdote dazu am Rande: Nachdem ich vor einigen Wochen doch mal wieder in einen Kopfhörer investiert habe (bewusst kein High End, sondern ein solider, preiswerter Allrounder, vorrangig für den Laptop) gefiel mir plötzlich der Sound meines CD-Players nicht mehr ganz so gut. War komisch, konnte ich auch nicht erklären. Ich hab' mir dann den selben CD-Player noch einmal gekauft - allerdings als "Tuning Version" zum dreifachen Originalpreis mit rund 50 ausgetauschten Bauteilen, an denen der Hersteller aus Kostengründen spart. Von der klanglichen Verbesserung bin ich absolut begeistert - und das, obwohl ich auf einen echten Blindttest mit dem Original-Player notgedrungen verzichtet habe, da ich gemerkt, dass es wohl sehr schwierig werden würde, diese subjektiv gehörten Unterschiede dann auch wirklich "nachzuweisen".

Was ich damit sagen will: guter Sound ist ab einem bestimmten Level schon etwas SEHR subjektives. Dagegen ist die Abgrenzung zwischen komprimierter und dynamischer Musik vergleichsweise simpel, und selbst da gehen die Meinungen ja schnell auseinander, wie man auch hier im Forum schon nachlesen konnte. Steven Wilson muss man einfach zu Gute halten, dass ER die Dynamik der Originale komplett erhalten hat, Das ist in der heutigen Zeit wirklich nicht selbstverständlich, zumal seine eigenen Produktionen auch etwas weniger Dynamik haben und damit etwas mehr dem "Zeitgeist" entsprechen (aber natürlich immer noch auf einem guten Niveau). Wenn einem der Remix am Ende immer noch nicht zusagt, befürchte ich: BESSER wird's wahrscheinlich nicht mehr. Irgendwann ist halt das Ende der Fahnenstange erreicht, was einem dann noch fehlt, fällt vermutlich in die Kategorie "PP" (persönliches Pech).
folkfreak
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von folkfreak »

Wenn ich bei einer CD Besprechung in Sachen Klang nur das Wort "Bühne" lese, les ich eh nicht mehr weiter... genauso wie der viel zittierte "Vorhang"

Der Benefit Remix von SW ist für mich im übrigen eine Offenbahrung. Die Original Mixe, sowohl US und UK Mastering höre ich mir nicht mehr an....
Ecki
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Ecki »

Das ist alles richtig und ja, es ist verdammt subjektiv. Aber was soll ich sagen, wenn das, was ich da höre, in etwa so unangenehm ist, wie Nudeln zu essen, die ohne Salz gekocht wurden?

SW muss man zugute halten, dass er weder ein extrem lautes Produkt, noch ein überkomprimiertes abgeliefert hat. Gibt's heute nicht oft.

Die Surround-Fassungen (oder der original Quad-Mix) sind mir nicht wichtig - es fehlt mir schlicht das passende Equipment dafür. Old School also, wenn man es positiv formulieren möchte. Andererseits. Wenn die einzelnen Spuren bei Vielkanal den selben Klangcharakter wie die CD Audio (2016 adapted) haben, dann hätte ich damit auch ein Problem.

Hilft alles nix. Ich wollte ja eigentlich nur wissen, ob der Mew-Mix (hoffe, das stimmt so) von 2011 merklich anders klingt. Was man andernorts so liest, soll er auch rockiger angelegt sein, was mein Problem lösen könnte.

Over and end damit von meiner Seite. Ich werde das Geld für die Box halt nochmals für die 2CD Mew-Ausgabe investieren.



Einen Tipp für folkfreak kann ich mir aber nicht verkneifen:
Ich habe einen guten Kumpel, großer Progrockfan, der auf klangliche Unterschiede nicht groß anspringt. Er konzentriert sich auf die Musik, dankt Gott für eine wunderschöne Box wie Aqualung und ist glücklich damit. Ganz ehrlich, ich beneide den Mann um diese Eigenschaft.
Dann gibt es ein paar Typen wie mich, die nie so richtig glücklich mit dem Klang ihrer Kofferradios (war mein Einstieg anno dazumal) waren, in die damals noch zahlreichen Hifi-Studios gegangen sind, viel verglichen haben und so auf den Geschmack gekommen sind.
Es gibt nun mal Unterschiede zwischen einem Golf (fahre ich) und einem Porsche. Deshalb haben Begriffe wie Räumlichkeit, Breite und Tiefe einer Bühne, Ortbarkeit von Instrumenten, ein knackiger oder ein schwammiger Bass, "Härten", Klangfarben, "Wuchtigkeit" usw. sehr wohl eine Berechtigung.
Das bekommt man für durchaus bezahlbares Geld (im Gegensatz zum Porsche), wenn man Wert darauf legt. Wenn man mit dem Auto nur zur Arbeit fahren will (wie ich), braucht man den Porsche natürlich nicht.
Laufi
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Laufi »

Moin:
Ecki hat geschrieben:Ich wollte ja eigentlich nur wissen, ob der Mew-Mix (hoffe, das stimmt so) von 2011 merklich anders klingt.
Das ist kein Mix, das ist ein Mastering. Und das ist wesentich komprimierter als gewollt, weswegen es die Neufassung gintb (und sich SW danach vertraglich hat zusichern lassen, da´an seine Fassungen niemand mehr Hand anlegt.

Zu meinem letzten Posting: ich halte die Aussage auch für den 2.0 Mix aufrecht: SW hat den Vorhang weggezogen und technische Unzulänglichkeiten )die immer bekannt und geschichtlich dokumentiert waren) ausgebessert. Das Ergebnis ist großartig und über alles andere erhaben.

cheers,

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Dietmar
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Dietmar »

Also ich kann mit Begriffen wie "Vorhängen" oder "Bühne" durchaus etwas anfangen, insofern teile ich da Eckis Meinungen in Sachen Hifi prinzipiell.

Nur weiß ich aus eigener Erfahrung eben auch, dass es schwierig ist, diese Dinge dann wirklich zu präzisieren. Klar habe ich in diesem Zusammenhang auch genügend Alben, bei denen mich dann dieses oder jenes "stört" und nicht so tönt, wie ich es vielleicht gerne hätte.

Nur da wir nicht bei "wünsch Dir was" sind, kann der Vergleich ja nur zu dem gezogen werden, was schon vorhanden ist. Im Falle von "Aqualung" ist es einfach so, dass ich bis 2011 quasi jede Original- oder Remaster-CD-Version mehr oder minder besch... fand. Ich hab' die alle auch ewig nicht mehr gehört, aus meiner Erinnerung heraus sage ich: "dumpf & untransparent". Müsste man vielleicht mal verifizieren, indem man die Scheiben wieder rauskramt.

Die 2011er-Remix-Version war dann echt eine "Offenbarung", SO hatte ich dieses Album noch nie gehört, da störte mich auch wenig, dass einzelne Instrumente vielleicht etwas anders "betont" waren als im Original. Das 2015er Studio-Master gefiel mir dann noch einen Tick besser, aber den Unterschied empfand ich in diesem Falle nicht so gravierend wie bei "Thick As A Brick". Hier gefiel mir das "Mew-Master" überhaupt nicht, gerade den Schlagzeugsound empfand ich unerträglich. Dann doch lieber die gute alte "MFSL"-Version. Das Studio-Master von Wilson hat dann auch wieder diese Klasse, wobei ich sagen würde: Wer die MFSL-Version hat, braucht den originalen Wilson-Remix nicht zwingend (es sei denn aus Gründen, die nicht unbedingt etwas mit dem Sound zu tun haben).

Aus meiner Sicht gibt es im gesamten Tull-Katalog ohnehin nur zwei Alben, die zwingend so einen Wilson-Remix benötigen. Zum einen war das eben "Aqualung", zum anderen wäre das vielleicht eines Tages noch mal "A". Alle anderen Alben liegen imho in relativ passabler Klang-Qualität vor, so dass die ganzen Boxen halt eher wieder ein "Marketing Gag" sind als etwas, das die Welt wirklich braucht. Aber wie gesagt: Solange die Kuh Milch gibt.... :wink:
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Laufi »

Moin:
im Großen und Ganzen stimme ich Dir da ziemlich zu, Dietmar, bis auf:
Dietmar hat geschrieben:so dass die ganzen Boxen halt eher wieder ein "Marketing Gag" sind als etwas, das die Welt wirklich braucht.
Alleine die detailierte Ausarbeitung durch exquisite bonus tracks, dem Suchen (und Finden!) nach weiteren verschollenen Aufnahmen, sowie die Aufmachung der Boxen incl. Fotos, liner notes, PiPaPo und dazu noch der meist eher dezente Preis rechtfertigten bisher jede dieser Boxen. Dafür lasse ich mich gerne melken! SEHR gerne!

cheer,

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Dietmar
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Dietmar »

Ist ja auch okay. Ich war halt nie DER Sammler, der auch noch das letzte verschollene Outtake benötigt. Wenn ich dann gutes Geld ausgebe, dann halt lieber für sowas wie die "Homo Erraticus"-Box, da gibt's komplett neues Material mit ein paar Extras, das ist in meinen Augen dann eher "Value For Money". Aber wie gesagt, da sind Interessen eben auch verschieden, und solange sich Dinge verkaufen und einen "Markt" haben, solange haben sie natürlich auch Ihre Berechtigung.
Laufi
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Laufi »

Naja, da muss man kein Sammler für sein, um verschollene, unbekannte Stücke als "komplett neu" zu empfinden ;-)
Das sehe ich selbst beim alternativen Take von "My God" wegen des (immernoch unfassbaren!) Mittelteils so :D

cheers,

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Concert of Kings
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Concert of Kings »

Dietmar hat geschrieben: Aus meiner Sicht gibt es im gesamten Tull-Katalog ohnehin nur zwei Alben, die zwingend so einen Wilson-Remix benötigen. Zum einen war das eben "Aqualung", zum anderen wäre das vielleicht eines Tages noch mal "A". Alle anderen Alben liegen imho in relativ passabler Klang-Qualität vor...
Also ich wünsche mir, dass auch an der Bursting Out vielleicht nochmals geschraubt wird. Schon alleine Barries Drumsolo hätte das auf jeden Fall verdient.
Leider wird aus meiner Hör-Sicht der vorliegende CD-Sound nicht der künstlerischen Qualität gerecht. Ob es da Planungen gibt, oder überhaupt die Original-Mehrspurbänder noch vorliegen??? ... BO hatte sich doch damals auch hervorragend verkauft und galt doch lange als eines der besten Livealben überhaupt? Was sagen die Zeitzeugen (ich bin erst seit Stormwatch dabei) und Experten dazu?
:D
CoK
mart
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von mart »

So, jetzt habe ich meine Adapted Edition auch bekommen - bin aber sehr unzufrieden damit. Ich finde, die normale CD klingt merkwürdig. Irgendwie schwingt etwas in den Höhen mit, was den Klang sehr anstrengend und aggressiv macht. Leider bin ich kein Toningenieur, ich kann es nicht besser beschreiben. Mein erster Eindruck war: Das kann so nicht richtig sein, eventuell ein Fehler im Mastering. Andererseits würde ich damit Steven Wilsons Arbeit in Frage stellen. Das mag natürlich alles subjektiv sein, aber ich kann mir das jedenfalls so nicht anhören, da ist die zuerst erschienene Doppel-CD besser. Sehr schade. Vor allem, wenn ich bedenke, wieviel Geld mich dieses Album insgesamt schon gekostet hat. Der Sorround-Klang scheint aber besser zu sein - obwohl ich die Tonspur mangels entsprechendem Verstärker nur in Stereo hören kann. Bin irgendwie ratlos.
Ecki
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Re: Aqualung 40th anniversary

Beitrag von Ecki »

Die Doppel-CD aus 2011 ist mittlerweile auch bei mir gelandet und sie bringt gerade im Bassbereich deutlich mehr an Druck (was mir gefällt und ich bei der Adapted vermisse). Aber um's kurz zu machen: Beide Ausgaben sind auf die Wiedergabe über moderne Gerätschaften gezüchtet, enttäuschen aber auf hochwertigem Equipment auf ganzer Linie. Das war's dann mit den Wilson-Mixen für mich. Schade um die verpasste Chance.
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