Thick As A Brick Tour 2012

[Nightcap]

Das gilt aber auch für Ian.
Rampensäue sind sie beide aus Überzeugung.

[Unisono]

Ich pers. brauche keinen Martin Barre, der ja lt. Anderson keinen großen Bock auf Studioaufnahmen hat u. auch sonst immer zuerst nach dem Salär fragt als richtigen input zu geben.

[...] Vielleicht sollte der Meister ja mal dran denken, dass Loyalität keine Einbahnstraße ist. Aber sowas zählt ja heutzutage eh nichts mehr.

Also jetzt mal Vorsicht!

Dass Martin (zumindest bei einem Werk von der Komplexität des TAAB 2) nicht gerne im Studio arbeitet, hat IA in mindestens einem Interview aus den letzten Wochen geäußert. (Und Martin selbst hat schon vor Jahren geklagt, wie anstrengend TAAB 1 war, auf der Bühne wie im Studio.)

Ich kann mich dagegen nicht daran erinnern, dass Ian jemals behauptet hätte, Martin würde zuerst ans Geld denken.

Eine recht klare Begründung für die Auswahl der Musiker hat er in einem der jüngsten Interviews gegeben: er habe für dieses Projekt Musiker gebraucht, die auch nach Noten spielen. (Das meint natürlich die Vorbereitungsarbeit, nicht die Präsentation auf der Bühne.) Das schließt eben dann den einen oder anderen aus. Ein Kunstwerk entsteht nun einmal nicht durch Loyalität, das ist ein unpassender Maßstab.

[Birgit]

Eine recht klare Begründung für die Auswahl der Musiker hat er in einem der jüngsten Interviews gegeben: er habe für dieses Projekt Musiker gebraucht, die auch nach Noten spielen. (Das meint natürlich die Vorbereitungsarbeit, nicht die Präsentation auf der Bühne.) Das schließt eben dann den einen oder anderen aus.

unter anderen ihn selber
Wahrscheinlich hatten die alten Knaben einfach mal genug voneinander. Ich hab Martin zwar vermisst, kann aber, seit ich das Album kenne, irgendwie nachfühlen, dass Ian den Ruhm 'allein' einheimsen wollte. (Wieso, weiß ich nicht.)

[Chris Jeronimos Tull]

Hi

Ein wirklich hervorragendes Konzert durfte ich in Augsburg geniessen. Mir haben beide Teile gut gefallen, auch Ryan fand ich toll.
Das Konzert war sehr unterhaltend und abwechslungsreich mit den witzigen Einspielungen und Ian als Entertainer, zusammen mit Ryan.
Florian spielt hervorragend, hat aber seit ich ihn das letzte Mal gehört habe kräftig am Sound gewerkelt in Richtung Martin Barre.
Dennoch habe ich Martin vermisst, sein Sound ist eben doch einzigartig und hat für mich immer perfekt zu Ians Flötenspiel gepasst. Den Song "A Change of Horses" habe ich vorletztes Jahr mit Martin an der Gitarre gehört und hatte für mich damals wesentlich mehr Druck, war wesentlich kurzweiliger.

Ich war erstaunt wie gut alles eingespielt war, ich denke es ist durchaus recht anspruchsvoll, gerade die vielen Wechsel (Rhythmus, Melodie, Sound, Mikrofon, Showeinlagen etc.). Ich hatte denn auch das Gefühl, Ian war angespannter und konzentrierter als an den Konzerten in den letzten Jahren, was ich aber nicht negativ meine. Ganz im Gegenteil, Ian ist wohl ein absoluter Perfektionist. Alles war bis ins Detail durchdacht und passte zusammen, die Solos waren so was von geil! Dass er so was noch mal hinlegt freut mich riesig.

Anbei ein Video vom ersten Teil, wo Anna Phoebe "per Skype" eingeblendet wird (was für mich zugleich das Highlight des ersten Teils war) sowie ein paar Fotos.

Grüsse
Chris

http://www.youtube.com/watch?v=xIV6UxFtYxY

http://chris-j.piranho.de/augs12/DSCN5939.JPG
http://chris-j.piranho.de/augs12/DSCN5942.JPG
http://chris-j.piranho.de/augs12/DSCN5943.JPG
http://chris-j.piranho.de/augs12/DSCN5945.JPG
http://chris-j.piranho.de/augs12/DSCN5946.JPG
http://chris-j.piranho.de/augs12/DSCN5949.JPG
http://chris-j.piranho.de/augs12/DSCN5954.JPG

[micl]

... wo Anna Phoebe "per Skype" eingeblendet wird (was für mich zugleich das Highlight des ersten Teils war)

Hammer jahhh! Da habe ich sogar leicht feuchte Äuglein bekommen, was selten vorkommt. Ich kann gar nicht sagen warum, aber irgendwie war das anrührend.

[Unisono]

unter anderen ihn selber

Laut John O'Hara (irgendwann irgendein Interview - das ist als Quellenangabe jetzt hoffentlich exakt genug ...) liest IA Noten, spielt aber nicht nach Noten. Ich habe durch diese Aussage meinen seit Jahren bestehenden Verdacht bestätigt gesehen, dass die ständige "Ich kann ja nicht Noten lesen"-Geste pures Understatement ist.

Ich hab Martin zwar vermisst, kann aber, seit ich das Album kenne, irgendwie nachfühlen, dass Ian den Ruhm 'allein' einheimsen wollte. (Wieso, weiß ich nicht.)

Darum, den Ruhm alleine einzuheimsen, kann es Ian bei der Wahl zwischen Opahle und Barre eigentlich nicht gehen - denn Martin würde ihm den Ruhm doch auch nicht streitig machen. Ich könnte mir statt dessen vorstellen, dass MB, wäre er im Projekt gewesen, mehr persönlichen Input gebracht hätte, aber IA exakt das in diesem Zusammenhang mal nicht wollte, sondern einen Musiker, der schlicht die Töne spielt, die er ihm vorgibt. (Ist natürlich alles nur Hypothese, würde sich aber zum Konzept der gesamten Komposition fügen.)

[Wotan]

ich vermisse die typische Spielweise von Martin, die sehr schöne Akzente setzen kann, schon sehr. Die Konserven liegen allerdings stets griffbereit. Von daher.

[Caledvwlch]

Ich reihe mich nun ein in den Reigen der Gesegneten, die das Konzert erleben durften.
Trotz miserabler Akustik (Kulturpalast Dresden, Stehparket, Reihe 4 Platz 7) war es ein richtig geiler Abend. Mir ist dennoch die Introsequenz mit den Trenchcoats schleierhaft.
Auch meiner Familie hat es richtig gefallen, mein Paps meinte sogar, dieses Konzert hätte gar "OMEGA" (wer die Band kennt) in den Schatten gestellt.

Mit Kritiken halte ich mich zurück, da gab es schon viele kompetentere Vorredner. Für mich war es das erste Ian "Jethro Tull" Anderson Konzert in Verbindung mit einer neuen Platte daher hat es einen ganz besonderen Platz.

In diesem Sinne

Caldvwlch

P.S.: Kann mir einer die Sache mit dem Tauchermann erklären? Ich habe meine eigene Theorie, bin aber auf eure gespannt.

[micl]

Kann mir einer die Sache mit dem Tauchermann erklären? Ich habe meine eigene Theorie, bin aber auf eure gespannt.

Ein Taucher sucht zunächst überall vergeblich Wasser zum Tauchen und findet dann am Ende das Meer. Tja, was will uns der Künstler damit sagen? Da kann man viel reininterpretieren. Ist es was persönliches oder was philosphisches oder einfach nur ein running gag?

[Caledvwlch]

vllt. hat der Künstler nun nach einer langen Durststrecke endlich das gefunden was ihn erfüllt und nach dem er Ewigkeiten gesucht hat. Who know`s!?


cheers

Caledvwlch

[benefit1955]

Der Taucher ist eine Anspielung aufAqualung. Ist ja freu übersetzt das schwere Atmen eines Tauchers. In dem Falle war es aber ein alter Bettler, der schwer atmend und von der Gesellschaft ausgestoßen vor sich hin dämmerte.

Die Konzert Eingangssequenz gab es auch schon bei der Tour 1978. Sie ist von Monty Python und Ian gefaellt es so gut.

[Wotan]

Die Mäntel und die selten dämlichen Mützen gabs schon 1972. ( Gag) Die Taucher auch usw. usw... Und Adrenalin und Testosteron im Überfluss. Weniger vergrößerte Prostata. Jo mei!

http://www.youtube.com/watch?v=nnbeI2EZfPM

[Beasty]

Noch mal zum Thema Martin Barre.
Ich bin absoluter Fan seines Gitarrenspiels bis Broadsword inklusive. Dann hat komischerweise auch er seinen Stil gewechselt. Er hat diese Stilprägung (Knopfler, Blues) auch schon hier u. da ausgeführt.....

Ich bin nun mal erst 40 u. habe Tull seit 1999 etliche mal gesehen aber die Art wie Ophale am Sonnatg gebrazzt hat u. wie er auch gekleidet war u. sich auf der Bühne gab erinnert mich mehr an Barre früher als diser in den Konzerten seit 1999 u. das nicht weil er auch jünger ist. Die Gitarrenhooks von Barre auf dem letzten regulären Album Dot-Com gefielen mir gar nicht. Teilweise stehen sie klobig u. unhomogen neben den Songs (Far Alaska, El Nino, Black Mamba) - das hätte es früher nicht gegeben.
Bei Ophale 2012 passt das alles wieder viel besser u. das genieße ich, da ich in den Siebzigern ja keine Konzerte sehen konnte.

Also, ihr Barre Anhänger, die ihr ja alle Martin in Schutz nehmen wollt: Ophale ist im Moment - aus meiner Sicht - der richtige Mann!

[Jack Green]

MB muss für meinen Geschmack bei TAAB2 und der Tour nicht dabei sein. Für ihn würde ich mir jetzt im Moment einfach nur ein tolles eigenes Konzept wünschen, nicht so ein halbgares, einigermaßen versalzenes (ja ich komm grad vom Essen) wie das, was er im Moment präsentiert. Sein Gitarrenspiel hätte mehr Hingabe verdient, er müsste sich mehr auf Präzision konzentrieren, das fehlt mir in letzter Zeit so sehr bei ihm. Aber seinen Sound habe ich auch gerade seit Roots to Branches immer extremst geil gefunden. Meiner Meinung nach sollte er etwas eigenes, hochwertiges aufbauen, dann ist es mir auch herzlich egal, dass Ian und Martin nix mehr zusammen machen. Von mir auf könnten sie auch komplett getrennte Wege von hier an gehen, aber ich wünsche mir dann einfach zwei ganz ganz tolle Spätwerke, so wie es Ian ja schon angekündigt hat (mehrere sehr unterschiedliche Alben mit alten und neuen Ideen und vor allem neuen Konzepten, die ordentlich durchgezogen werden, nicht so ein Wischiwaschi).

So viel von meiner Seite zu Barre.

[Unisono]

Also, ihr Barre Anhänger, die ihr ja alle Martin in Schutz nehmen wollt

Der Schutz einer bedrohten Spezies -- ist das nicht an sich Mr Andersons Thema?

er müsste sich mehr auf Präzision konzentrieren, das fehlt mir in letzter Zeit so sehr bei ihm

so ist es! Ich erinnere mich an eine Aufführung von "Budapest" schon vor mehreren Jahren, bei der MB im ausgedehnten Dialog mit der Flöte im instrumentalen Mittelteil keine einzige der auf die Flöte antwortenden Gitarrenpassagen fehlerfrei hinbekam. Ich leide da wesentlich mehr als unter IAs unsicherem Gesang.

Welch ein Genuss, als ich dieselbe Stelle einige Zeit später mit Opahle hören durfte!