Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Allgemeine Diskussion über Jethro Tull, Neuveröffentlichungen, etc. / General discussion about Jethro Tull, releases, etc.

Moderator: King Heath

Jack Green
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Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Jack Green »

Hallo liebe Forum-Gemeinde!

Ich habe nun die Möglichkeit, meine Bachelor-Arbeit hier an der Kunst-Uni Graz (KUG) über die ästhetische Problematik (ich habe es mal "Problematik" genannt, weil mir dazu noch nichts besseres eingefallen ist) in der Fortsetzung von TAAB1 zu schreiben. Ein Schwerpunkt der Arbeit wird die Sichtweise der Fans ausmachen, wie TAAB1 und TAAB2 erlebt werden, welche Ebenen des Erlebens für die gesamte ästhetische Erfahrung der Alben verantwortlich sind, und natürlich im Hinblick auf TAAB2 die Frage: "Was haben sich die Fans erwartet, wieso erwarten sie dies und jenes, entspricht TAAB2 den Erwartungen, wie geht Ian Anderson mit den von ihm wahrgenommenen Erwartungen der Fans um und wie gestaltet er TAAB2 in den unterschiedlichen Ebenen (textlich, musikalisch, Promotion, Verpackung, übergeordnetes Konzept, Fortsetzungsgedanke etc.), wie ist also sein Umgang mit diesen Erwartungen der Fans in Bezug auf das fertige TAAB2?

So in etwa kann man das Thema, das ich bearbeiten werde, umschreiben.

Für all das ist es sehr wichtig für mich, die hier im Forum und auch im englisch-sprachigen Forum getätigten Aussagen bezüglich dem Erleben von TAAB1 und 2, aber auch viel allgemeinere Aussagen zur Band, verwenden zu können, denn hier sagen die Fans, was sie denken und wieso.

Meine Quellen für die Arbeit werden vor allem Interviews, Presseberichte, Aussagen von IA selbst, aber auch eben Aussagen von euch und anderen Fans sein, wobei ich mich da auch mit einschließe, ich bin also quasi sowohl Betrachter als auch Objekt der Betrachtungen. Und da ich niemanden in meine Arbeit einbinden möchte, der das nicht wünscht, werde ich die Autoren von Beiträgen, die ich zitieren möchte, auf jeden Fall einzeln um Erlaubnis fragen.

Hier wollte ich euch einmal über mein Vorhaben informieren und vielleicht könnt ihr mir hier Feedback geben, wie eure Einstellung diesbezüglich ist.

Und wen es zufällig in den Fingern juckt, kann mir auch seine Ansichten zu dem Thema hier oder in Message-Form darlegen. Ich kann mir zwar alles aus dem mittlerweile sehr umfassenden TAAB2-Thread und anderen zusammenreimen, allerdings bin ich froh, wenn ich kompakte und klare Aussagen habe, mit denen ich arbeiten kann.
Unisono
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Unisono »

Das ist ja spannend! Ist das dann im Fach Musikwissenschaft (falls das an der KUG noch so banal heißt und nicht "Soundstudies" oder sonstwas Modisches)? Und bei wem? Das wird doch an KUG gemeinsam mit der Musikwissenschaft an der Uni betrieben, oder?
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Caledvwlch
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Caledvwlch »

Ich finde es super dass du dich daran wagst.
Wenn in weiter Ferne deine BA fertig ist, würde ich sie zu gerne lesen.

Viel Erfolg

Cheers
Caledvwlchh
...last man standing, bowed but alive at 33 Mulberry Drive...
Jack Green
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Jack Green »

Gar nicht mehr so in weiter Ferne, sollte eigentlich bald mal fertig sein, wollte eigentlich mit dem Semester abschließen.

Wobei ich denke, ca. 30 Seiten sind mit dem Stoff gar nicht so schwer zu füllen, da ich ja, um vergleichen zu können, erstmal genau überlegen muss, was TAAB1 so besonders macht. Habe dazu schon ein bisschen was geschrieben, kann natürlich aber nicht alle Einzelheiten und Hintergründe aufdecken, dazu fehlt mir das Zeug zum Trainspotter. Aber ich denke, die Arbeit wird ganz spannend werden.

Das Studium heißt bei uns mittlerweile Musikologie, früher Musikwissenschaft, und wird in Zusammenarbeit mit der Karl-Franzens-Uni Graz angeboten, eben als Bachelor/Master Studium.

Freu mich auch über die Möglichkeit, über Tull zu schreiben, weil ich doch viel Freizeit dafür aufgewandt habe, möglichst viel über die Band herauszufinden, Details, die jedem normalen Menschen auch egal wären. :-)

EDIT: Achso, ich schreibe bei Andreas Dorschel.
Unisono
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Beitrag von Unisono »

ich kenne Andreas Dorschel zwar nicht persönlich, aber vom Namen her (habe auch vor Jahren mal seine rororo-Monographie über Hugo Wolf gelesen), da ich selbst Musikwissenschaftler bin (und in diesem kleinen Fach ja jeder jeden kennt).

Meine Frage, ob der gute alte Name "Musikwissenschaft" bei euch abgeschafft ist, rührt von daher, dass mir schon mal vor einiger Zeit aufgefallen war, dass es auf der Homepage der KUG (und bei der KFU ist's nicht viel anders) recht modisch zugeht. So werden Dozenten als "Senior Scientist" geführt und geben ein "Mission Statement" ab ...

Gutes Gelingen bei der Arbeit und Grüße aus Köln!

Armin
Jack Green
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Jack Green »

Ich denke bei uns an der KUG gibt es einerseits den Wunsch, durch moderne, zeitgemäße Ansätze international anzusprechen, andererseits gibt es in der Lehre selber in manchen Gebieten dann aber doch noch eine fehlende Bereitschaft, das auch im Lehrstoff umzusetzen. Wobei ich aber sagen muss, dass sich einige Lehrende wirklich darum bemühen, ihre Lehrveranstaltungen aktuell und eben zeitgemäß zu halten.
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Ulla
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Ulla »

Solltest du einen Korrekturleser benötigen, melde dich!
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Jack Green
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Jack Green »

Danke schön Ulla. :-)
Jack Green
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Jack Green »

Übrigens: Literaturvorschläge werden hier auch gerne entgegengenommen.
Laufi
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Laufi »

Moin:

aus meinen Beiträgen kannst Du Dich gerne und immer und uneingeschränkt bedienen :-)

Und auch ich schließe mich an: wenn Du fertig bist, würde ich das sehr gerne irgendwann mal lesen dürfen ...

lg & viel Erfolg!

Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

http://www.laufi.de
Jack Green
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Jack Green »

Super, danke!
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palaun
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von palaun »

wenn du das fertig hast, bring es zu einem verlag und lass es als beaggers-farm-news- ausgabe erscheinen.
ich fürchte, anders kannst du die flut von anfragen, die kommen werden, nicht bedienen! :wink:

grüßle, palaun
Mulberry
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Mulberry »

Hallo Jack Green,
neu hier im Board entdecke ich gerade Deine Informationen zur BA-Arbeit, die Du schreibst. Ich finde Dein Vorhaben hochspannend! Wenn die Semesterzeiten in Österreich mit denen in Deutschland übereinstimmen, müßtest Du mit Deiner Arbeit schon relativ weit gekommen sein. Berichte doch: Wie ist der Stand der Dinge? Wie bist Du methodisch vorgegangen, d.h. auf welche Verfahren stützt Du Dich? Ist es Dir gelungen eine Trennlinie zwischen der notwendigen Objektivität und Deiner eigenen Sicht zu ziehen? Leicht passiert es, dass man die Meinung anderer so interpretiert, dass die eigenen Ansichten untermauert werden... Aber am wichtigsten: Zu welchen Ergebnissen bist Du gekommen? Was empfinden die Fans bei TAAB? Und wie geht IA mit den Erwartungen der Fans um? Muss er das überhaupt??? Tausend Fragen...
Es grüßt
Mulberry
Jack Green
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Jack Green »

Hi!
Die Arbeit selbst werde ich wohl in aller Ausführlichkeit über den Sommer schreiben. Im Moment schreibe ich grade an einer Art Essay, das der Arbeit vorausgehen wird, wobei ich dabei versuche die beiden Alben kurz zu analysieren, um die Probleme aufzuzeigen, die sich für den Hörer ergeben könnten.
Dabei versuche ich, meine eigene Meinung eher zurückzuhalten, wobei das im Endeffekt natürlich auch wichtig sein wird festzustellen. Aber die Ergebnisse beeinflussen sollte sie nicht, das ist mir klar.
Dadurch, dass ich diese Arbeit am Institut für Ästhetik und Wertungsforschung schreibe, habe ich relativ freie Hand, wie ich vorgehe. Theoretisch könnte ich wohl zumindest dieses kleine Essay (Umfang wird hier ca. 8-10 Seiten sein, Bachelor-Arbeit minimum 30, wohl eher etwas mehr) auch komplett frei von der Leber weg schreiben, aber es sollte doch auch eine Struktur vorhanden sein.
Ich habe bisher mal eine Aufteilung in folgende zu analysierende Elemente festgelegt (aber: fix ist halt nix, alles kann geändert werden, also bitte nicht drauf festnageln):
1. Das musikalische Ereignis (Struktur, Klangfarben, Instrumente)
2. Der Text (Thema, Struktur, Interpretation)
3. Die Band (Besetzung, Vorstellen der einzelnen Musiker und Einschätzung ihrer Gewichtung für das Album und dessen Rezeption)
4. Die Verpackung (bzw. das Drumherum, mir fiel noch nichts besseres ein als Verpackung; St. Cleve Chronicle und St. Cleve Online, Aufmachung, Promotion)
5. Live-Performance
6. Rezeption
7. Voraussetzungen (wird wohl ganz am Anfang stehen; hier soll analysiert werden, welche Voraussetzungen in Bezug auf die Entwicklung der Band zum Zeitpunkt der Produktion von TAAB1/2 gegeben waren und wie diese das Produkt beeinflussten, auch wie diese Voraussetzungen die Rezeption von TAAB1/2 beeinflussten, also mit welchen Erwartungen die Fans und die Kritiker an die beiden Alben herangegangen sind und was letztendlich die daraus resultierenden Urteile waren)

Irgendwie so.

Ich bin für alle Vorschläge noch immer aufgeschlossen. Aber ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin, auch wenn ich mir ständig sehr unbeholfen und orientierungslos vorkomme.

Finde es übrigens sehr schade, dass man die meisten Bücher mit Tull-Hauptthema fast nicht bekommt und wenn dann nur zu relativ hohen Preisen. Habe mir gerade das Flying Colours-Buch gekauft, das gab es bei amazon.com tatsächlich für knapp 25€ plus Versand aus Amerika zu kaufen. Wird dann laut Amazon am 09. Juli bei mir eintreffen.

Irgendwie ist es komisch, bei einer Bachelor-Arbeit so gut wie keine Bücher zum zitieren zu haben, sondern vor allem Internetquellen (tullpress) und Interviews, wobei ich hier immerhin einige gedruckte aus Zeitschriften habe.
Mulberry
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Re: Bachelor-Arbeit über TAAB1+2

Beitrag von Mulberry »

Mannomann, wenn die Struktur, die Du entworfen hast für das Essay ist, hast Du Dir ja viel vorgenommen. Vielleicht wirst Du merken, daß Du ein oder zwei Punkte nur sehr kurz abhandeln kannst. Macht aber nichts, ganz sicher wird Dir die Arbeit am Essay helfen, einige wichtige Dinge für die BA-Arbeit zu erkennen.
Die Gliederungspunkte kommen mir umfassend vor. Ich würde sie aber unbedingt in eine andere Reihenfolge bringen. Du hast ja schon darüber nachgedacht, die "Voraussetzungen" an den Anfang zu setzen. Ich würde den Text insgesamt so aufbauen, dass der Leser erst den Kontext erfährt, bevor Du ihn zum Kern führst. Möglicherweise ist es am geschicktesten, wenn Du nach einem knappen Hinweis auf die historische Ära mit dem Vorstellen der Bandmitglieder beginnst und dann auf die konkreten Voraussetzungen eingehst unter denen sie dann was (Text, Musik...) machten. Ich stelle mir das ganz spannend vor. Aber gewiss langweile ich Dich, weil Du dir das selbst schon so oder ähnlich gedacht hast.
Ja, ohne Bücher auf die man sich beziehen kann ist es schon komisch... andererseits sind die Aussagen in Foren wie diesem wunderbar authentisch (wenngleich ich nicht sicher bin ob TAAB so diskutiert wird, dass Du was damit anfangen kannst - habe gerade nicht im Kopf, was hier so steht).
Aber jetzt zu der eigentlichen Frage, die ich noch an Dich habe:
Wenn ich es recht verstehe, geht es Dir unter anderem stark um die Analyse der Erwartungen der Fans an TAAB 2. Was waren denn Deine eigenen Erwartungen??? Je nach dem wie sie sich gestalten, könntest Du im Essay beide Erwartungen einander gegenüberstellen...
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