"Oldies" SWR heute

Jethro Tull im Radio oder TV!? Wer weiß was oder hat was aufgenommen? / If you know about any Jethro Tull media appearances worldwide, please post them here!

Moderator: King Heath

Unisono
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"Oldies" SWR heute

Beitrag von Unisono »

King Heath
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Re: "Oldies" SWR heute

Beitrag von King Heath »

Thick As A Brick = Dick, wie eine Brücke!

Yeah!

Und Ian Anderson hat schon Mal bei Herrn Schneidewind angerufen und ich Duz mich ja jetzt mit dem Postminister.

Und Gerald Bostock gibt es tatsächlich und ist heute Banker "und kassiert fette Boni". Außerdem war er schon 10 Jahre alt und wurde disqualifiziert, weil er nicht mehr 8 war.

Hochinteressant ist auch die Tatsache, das IA ein Computerprogramm hat, mit dem die Songs aller Konzerte festgehalten werden. So war er in der Lage, nie in einer Stadt Lieder zweimal zu spielen - außer natürlich Locomotive Bräss und Äqualang.

Ich bin froh und glücklich zu wissen, dass ich meine Rundfunkgebühren nicht umsonst bezahle.

KH
Martin
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Re: "Oldies" SWR heute

Beitrag von Martin »

Wow, der Mann kennt sich aus, dazu noch das Wissen von 1-2 Zeitschriftenartikeln und fertig ist der Experte.
Das sah ja aus wie bei QVC. Da fehlten nur noch die Preise an den LP´s und CD´s.
Andererseits: der SWR bringt jedenfalls mal was über das TAAB-Projekt. Bei WDR oder NDR ist mir noch nichts dazu zu Ohren gekommen - auch nicht im Netz.
Immerhin gab es vor 3 oder 4 Wochen auch schon mal eine positive Würdigung des Albums in der HÖRZU ! (direkt unter Madonna)
Kwyjibo
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Re: "Oldies" SWR heute

Beitrag von Kwyjibo »

Hatte den WDR deswegen mal angeschrieben und keine Antwort bekommen. Saftladen spielt doch weiter euren Müll :lol:
Jack Green
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Re: "Oldies" SWR heute

Beitrag von Jack Green »

Ich bin auf dem Weg zum Experten, wird jetzt mein viertes Konzert sein, das ich mir ansehen. Noch 1 oder 2, dann kann ich da auch in die Sendung. ;-)
Unisono
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Beitrag von Unisono »

King Heath hat geschrieben:Und Gerald Bostock gibt es tatsächlich und ist heute Banker "und kassiert fette Boni".
oh je, oh je, war es wirklich so schrecklich?
Da sollte ich dann doch lieber auf den Kauf seines dicken Buches (mit Interview IA) verzichten, oder? Kennt das schon jemand?

http://www.weltbild.de/3/16770881-1/buc ... io-cd.html

Edit, ca. eine Stunde später: Habe mir den Beitrag unter http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/freiz ... index.html (rechts "Beitrag zum Sehen" anklicken) angeschaut und bin entsetzt. Da kommt man ja mit dem Zählen der falschen Behauptungen gar nicht mehr nach! Verblüffend, dass Herr Schneidewind (wie so mancher andere Journalist) die eigentliche Pointe von TAAB2, die alternativen Lebensläufe einer fiktiven Person, überhaupt nicht kapiert hat. (Erinnert mich daran, wie ich TAAB1 1972 zum ersten Mal im Bayerischen Rundfunk gehört habe - so was wurde damals noch gesendet, in voller Länge -, da hat der Rundfunkmensch die Geschichte mit dem dichtenden Knaben Gerald auch völlig ernst genommen.) Wie Schneidewind darauf kommt, dass James Duncan als Kind nicht gewusst habe, welchen Beruf sein Vater hat, möchte ich gerne mal rausfinden! Vielleicht hat IA selbst ihm da einen seiner Bären aufgebunden. (Herr Schneidewind hat außerdem nicht mitbekommen, dass auch der Knabe James längst erwachsen ist.)
Whistling Catfish
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Re:

Beitrag von Whistling Catfish »

Unisono hat geschrieben: Wie Schneidewind darauf kommt, dass James Duncan als Kind nicht gewusst habe, welchen Beruf sein Vater hat, möchte ich gerne mal rausfinden! Vielleicht hat IA selbst ihm da einen seiner Bären aufgebunden. (Herr Schneidewind hat außerdem nicht mitbekommen, dass auch der Knabe James längst erwachsen ist.)
Ich hab' diese Sendung nicht gesehen und sie interessiert mich auch nicht wirklich. Aber diese letzt Beehauptung basiert offensichtlich auf einer Aussage von Ian selbst. Es war zwar nicht so, dass er den Beruf des Vaters angeblich nicht kannte, sondern das es ihm in der Grundschule zu kompliziert war, es den Lehrern und Mitschülern zu erklären (vllt. wollte Papa das auch nicht, denn bei so wohlhabenden Kindern ist ja schnell mal ein Kinderfänger zur Hand...;-) ), sodaß Klein-Jimbo seinerzeit angeblich behauptete, sein Papa sei LKW-Fahrer und deswegen so selten zuhause......ob's stimmt weiss ich natürlich auch nicht, aber erzählt hat Ian das mal irgendwann....
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
Unisono
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Beitrag von Unisono »

Whistling Catfish hat geschrieben:ob's stimmt weiss ich natürlich auch nicht, aber erzählt hat Ian das mal irgendwann....
das hatte ich so auch vermutet. Wobei ich davon ausgehe, dass IA beim Erzählen von Anekdoten mehr Wert auf deren Effekt als auf deren Wahrheitsgehalt legt. Eben Bühnenmensch durch und durch - was, nebenbei bemerkt, viele nicht verstehen, die dann die falschen (moralischen oder moralisierenden) Kriterien bei der Ananlyse seiner Aussagen zum Geldverdienen oder zur Politik oder eben zu Gott und der Welt anlegen ...
folkfreak
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Re: "Oldies" SWR heute

Beitrag von folkfreak »

King Heath hat geschrieben:Thick As A Brick = Dick, wie eine Brücke!
Yeah!
Und Ian Anderson hat schon Mal bei Herrn Schneidewind angerufen und ich Duz mich ja jetzt mit dem Postminister.
Und Gerald Bostock gibt es tatsächlich und ist heute Banker "und kassiert fette Boni". Außerdem war er schon 10 Jahre alt und wurde disqualifiziert, weil er nicht mehr 8 war.
Hochinteressant ist auch die Tatsache, das IA ein Computerprogramm hat, mit dem die Songs aller Konzerte festgehalten werden. So war er in der Lage, nie in einer Stadt Lieder zweimal zu spielen - außer natürlich Locomotive Bräss und Äqualang.
Ich bin froh und glücklich zu wissen, dass ich meine Rundfunkgebühren nicht umsonst bezahle.
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:D :D :D :D :lol: :lol:
Herr Kalkofe ?
Laufi
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Dick wie eine Brücke

Beitrag von Laufi »

Moin:

so, ich hab mal den Fanboy gespielt und der "Kaffee oder Tee?!" Redaktion eine kleine Nachricht zukommen lassen, inclusive eines Links auf diesen Thread. Weil ich -wie mein musikalischer Held- ein schwarz-humoriger Mensch sein kann, habe ich den Betreff meiner Nachricht "Dick wie eine Brücke" genannt:

Laufi schrieb an den SWR hat geschrieben:Liebe Kaffe oder Tee Redaktion:

ich wollte zum Ian Anderson Beitrag vom 3.5.2012 kurz meinen Dank aussprechen - dafür, daß überhaupt über Ian Anderson/Jethro Tull berichtet wird.

Ich muß allerdings -nichts gegen Herrn Schneidewind und Ihre Moderatorin- konstatieren, daß dies mit Abstand der am schlechtesten recherchierteste Beitrag ist, den ich vermutlich -zumindest über JT/IA- jemals gesehen habe!

Die eklatanten falschen Fakten (Computerprogramm, damit keine Lieder doppelt gespielt werden, Gerald Bostock gibt es wirklich und ist jetzt Banker, Sohn wüßte in der Schulzteit den richtigen Beruf seines Vaters nicht, etc.) sprechen jedenfalls eigentlich nicht für ein öffentlich-rechtliches Programm ;-).

Im deutschen Jethro Tull Forum finden Sie darüber ein paar Anmerkungen:

http://www.laufi.de/board/viewtopic.php?f=6&t=6771

Viele Grüße,

Marco Laufenberg
Ich bekam eine Antwort des SWR, daß man meine Nachricht an die Redaktion weitergeleitet hätte und gestern tatsächlich eine Antwort von Herrn Schneidewind persönlich. Er klingt nicht so ganz entspannt und unser kleines Forum kommt auch irgendwie nicht so gut weg:
Günter Schneidewind hat geschrieben:Lieber Marco Laufenberg,
vielen Dank für Ihre Mail und Ihr Interesse am Thema.
Sie werden verstehen, dass ich in einer live-Situation meine Kollegin nicht
vorführe und Sie direkt korrigiere "dick wie ein Ziegelstein" ist natürlich
nicht korrekt, und der aufmerksame Zuhörer wird bemerkt haben, dass ich
zwei Sätze später die korrekte Übersetzung gebracht habe. Darüber schweigt
sich die sonst so geschwätzige Internet-Gemeinde natürlich aus.
Auch kann ich nichts dafür, dass Anderson tatsächlich zunächst eine
Diskette, später zeitgemäßere Speichermedien benutzte, um seine Playlists
festzuhalten um Wiederholungen in den diversen Spielorten zu vermeiden. Mir
hat er das erzählt, und ich habe keinen Grund daran zu zweifeln. Die
Kritiker dieser Aussage sind den Gegenbeweis schuldig geblieben. Oder
verfügen sie über Quellen, die nicht mal Ian Anderson kennt?
So könnte ich das fortsetzen...
Meine Infos speisen sich aus Gesprächen aus erster Hand, während im
Internetforum nicht wenige zugeben, die Sendung "Kaffee oder Tee" gar nicht
gesehen zu haben, sich aber trotzdem über angeblich falsche Fakten
aufregen. Anderswo aufgeschnappte Infos halten sie offenbar für
glaubwürdiger. Das ist ihr gutes Recht, dient aber nicht wirklich der
Wahrheitsfindung.
"Den Jungen auf dem Bild gab es wirklich", Gerald Bostock indessen ist eine
Erfindung. So wurde es auch gesagt. Auch dass diese fiktive Figur heute
Banker ist, wie man auf TAAB2 nachlesen und -hören kann. Sehr zu empfehlen
auch die Internetseite http://www.StCleve.com, die diese meine Ausführungen
bestätigt.
Ja, die Kinder wusste Ian Anderson von seinen Konzerten fernzuhalten und
sie verbreiteten in der Schule, dass ihr Vater Truckdriver sei.
Warum ist diese Info falsch? Er hat es so erzählt. Vielleicht hat er
gesponnen, vielleicht aber auch nicht. Reichen diese Zweifel aber aus, mir
solche Vorwürfe zu machen?
Beurteilen Sie das selbst...
Und nun muss dies zu meiner Rechtfertigung genügen, denn ich habe bemerkt,
dass die meisten Beiträge zum Thema im sogenannten Forum der Sachlichkeit
entbehren.
Wenn gar nichts mehr hilft schimpft man auf das Öffentlich-Rechtliche und
hat den Boden der eingeforderten Sachlichkeit selbst längst hinter sich
gelassen.

Mit freundlichen Grüßen

Günter Schneidewind
Das kann ich natürlich nicht so einfach im Sinne unseres geliebten Forums stehen lassen, deswegen habe ich nochmal eine Antwort verfasst:
Laufi an Herrn Schneidewind hat geschrieben:Lieber Herr Schneidewind:

vielen Dank für Ihre Antwort, das finde ich schonmal groß!

Leider antworten Sie alles andere als sachlich und -bitte verzeihen Sie mir- in meinen Augen gar ein wenig arrogant. Das finde ich eher schade.

Ich versuche dennoch, Ihnen sachlich zu antworten:

Natürlich habe ich bemerkt, daß Sie die Moderatorin korrigiert haben und die Art und Weise fand ich auch äußerst fair und freundlich. Eine Moderatorin sollte nicht "vorgeführt" werden. Dennoch erwarte ich für diesen (meinen) kleinen Seitenhieb insofern Verständnis, als daß man von der Moderation einer solch alteingesessenen Sendung (entgegen Ihrer Vermutung ist zumindest mir die Sendung als in RLP aufgewachsener sogar bekannt) _ein wenig_ Vorbereitung erwarten kann. Egal, ob die nun vom Redakteur oder Praktikanten kommt, wer "Brick" mit "Brücke" übersetzt, der muß mit ein wenig Spott leben ;-)

Zur "geschwätzigen Internetgemeinde", die Sie bemerkt haben wollen, möchte ich anführen, daß im deutschen Jethro Tull Forum genügend Menschen unterwegs sind, die nicht nur angelesenes Möchtegern-Fachwisssen besitzen oder Vermutungen von sich geben, sondern die Band jahrzehntelang begleitet, sie fotografiert, an Recherche für Bücher und Filme mitgewirkt, gar oft genug in Form von Presse- und Promoarbeit für sie gearbeitet haben und mit vielen der aktuellen und ehemaligen Jethro Tull Musiker befreundet sind und das teilweise eng. Von "anderswo aufgeschnappt" kann man da nicht reden und Sie sollten nicht meinen, nur weil hier keine Profi-Journalisten am Werk sind, wären die Informationen nicht aus "erster Hand" und da also nicht abfällig drüber urteilen - im Gegenteil, Sie sind gerne eingeladen, mit uns zu diskutieren und sich in der Zukunft auch unseres Fachwissens zu bedienen. Sie wären nicht der erste Profi-Journalist, der das getan hätte.

Gerne nenne ich Ihnen Quellen, die übrigens sogar Ian Anderson kennt, die belegen, daß Sie entweder etwas falsch verstanden haben oder jemand Ihnen einen Bären aufgebunden hat:

Auch hier spielt das geschwätzige Internet eine Rolle: unter http://www.ministry-of-information.co.uk hat Neil R. Thomason -genauso ein Fan wie ich und andere- schon vor über einer Dekade angefangen, unter Mithilfe der Jethro Tull Fan-Gemeinde sowie den Musikern der Band die Setlists und Tourdaten der Jethro Tull Konzerte akribisch zu notieren. Ian Anderson hat diese von der Internet-Gemeinde gesammelten Informationen übrigens schon mehrfach dankbar verwendet, zuletzt im Booklet der (hervorragenden!) Neuauflage des "Aqualung" Albums. Stöbern Sie gerne einmal in dieser "Tull Tour History" und Sie werden sehr bald festellen, daß die Behauptung, daß "keine Lieder doppelt" gespielt werden, nicht haltbar ist. Im Gegenteil. Es gibt nicht gerade wenig JT-Fans, die aus dem Grunde der seit 15 Jahren fast immergleichen Setlisten kaum noch Konzerte besuchen, in diesem Sinne hätte *ich* pesönlich dieses Datenbanksystem tatsächlich gut gefunden ;-)

Daß dieses Datenbanksystem existiert, ist also genauso abwegig, wie die Behauptung, daß es Konzerte gegeben haben soll, bei denen außer Locomotive Breath und Aqualung im Vergleich zur vorherigen Tour "nix zweimal" gespielt worden wäre.

Wenn Ian Anderson Ihnen also das mit der "Diskette" erzählt hat, dann haben Sie entweder etwas falsch verstanden oder seinen Humor nicht empfangen. Das passiert. Ich habe ihn schon interviewt und diverse andere Forumsmitglieder auch. Da muß man manchmal zwischen den Zeilen denken und sich fragen "wie hat er das jetzt gemeint". Der britische Humor ist nicht der einfachste.

IA zeichnet seit einiger Zeit jedes Konzert "auf Minidisc" auf (mittlerweile sicherlich auf einem anderen Datenträger), hauptsächlich, um die Performance und den Mix zu kontrollieren. So hat er das in Interviews mehrmals erläutert und ein paar dieser Aufnahmen liegen mir auch vor. Vielleicht liegt da der Übertragungsfehler, von "Minidisc" zu "Disc" ist es ja nicht weit ...

Was Sie mit "diesen Jungen gibt es wirklich" meinen, ist mir nicht ganz verständlich. Es gibt tatsächlich einen Jungen, der auf dem Foto des TAAB-Covers zu sehen ist, der für selbiges den -komplett fiktiven- Charakter posiert, mehr nicht. Nicht nur die Geschichte ist erfunden, der Junge als Charakter an sich auch! Und in dieser Geschichte wurde er auch nicht disqualifiziert, weil seine "Eltern ihn älter gemacht haben" (auch wenn sie das haben), denn der Wettbewerb richtete sich tatsächlich an 7-16jährige. Das können Sie relativ einfach nachvollziehen, es steht im Hauptartikel auf dem Plattencover warum er disqualifiziert wurde und das ist Ihnen vermutlich verfügbar, stand ja im Studio in der Deko.

Weil die Trainspotterei gerade so einen Spaß macht: es gibt noch eine 2. Ausgabe das Palmyra Buches von Karl Schramm, da sind die Songtexte sogar bis Mitte der 90er Jahre drin. Aber ich gebe Ihnen recht, danach kam wirklich nicht mehr "so viel Bewegendes".

Was TAAB2 angeht: der -fiktive- Charakter Gerald Bostock ist mitnichten "Banker geworden". Dies ist *eine* Option mit der IA auf der Platte spielt. Es geht um die "what-ifs, maybes and might-have-beens", darum, die möglichen verschiedenen Wege des Charakters 40 Jahre später zu erzählen und in diesen verschiedenen Erzählsträngen, ist *eine* Option, was wäre, wenn er Banker geworden wäre. Soldat, Priester, etc. sind die anderen Möglichkeiten. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, muß man kein Duzfreund Ian Andersons sein - das steht im CD-Booklet auf Seite 3.

Vielen Dank für Ihren Hinweis auf http://www.stcleve.com. Ich dachte, daß diese Website, ebenso wie die Covers und Booklets von TAAB und TAAB2 für Experten als Satire zu erkennen sind?! Dort steht übrigens z.B. auch, daß James Duncan Anderson, der Sohn Ian Andersons, Sänger in einer Queen Tribute Band ist. Das finde ich doch eine interessante Information, die man durchaus hätte einarbeiten können!

Sie werden es vermutlich kaum vermuten: auf http://www.stcleve.com finden sich sogar Beiträge über und von Fans und der "geschwätzigen Internetgemeinde"!

Ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen Kindern, die "nicht wissen durften" was der Vater beruflich macht (wie Sie es ausdrückten) und Kindern die einfach nicht erzählten, was der Vater beruflich macht, bzw. einen anderen, profaneren Beruf nannten. Ersteres klingt natürlich spektakulärer, während letzteres vermutlich einfach praktische Hintergründe hat.

Ich hoffe, Ihnen mit meinen Zeilen aufgezeigt zu haben, daß man im Jethro Tull Forum selbstverständlich großen Wert auf den "Boden der Sachlichkeit" legt und das sogar mit fundiertem Wissen, oft genug tatsächlich aus erster Hand. Und "Schimpfen auf's öffentlich-rechtliche" wenn "nichts mehr hilft" ist auch nicht richtig. Wer sich öffentlich als "Experte" ausgibt, sollte mit Kritik leben können, wenn sie denn gerechtfertigt ist. Daß die Meßlatte bei den ÖR ein bisschen höher angelegt wird, als bei anderen Medien ist meiner Meinung nach verständlich und auch richtig.

In diesem Sinne: fühlen Sie sich nicht so angegriffen, denn es sollte nicht unter den Tisch fallen, was ich ursprünglich als Einleitung schrieb: vielen Dank dafür, daß sie das Thema IA/JT überhaupt angepackt und ins TV gebracht haben. Das passiert (leider) viel zu selten.

Viele Grüße auf den Fremersberg,

Marco Laufenberg
So, liebe geschwätzige Forumsgemeinde, was haltet ihr davon?

cheers,

Laufi
"Du hast wohl nen nassen Helm auf!"

http://www.laufi.de
Unisono
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Re: Dick wie eine Brücke

Beitrag von Unisono »

Laufi hat geschrieben:So, liebe geschwätzige Forumsgemeinde, was haltet ihr davon?
Großartig! :D

Sehr gut vor allem, dass Du dann nach dem bereits sehr verdienstvollen ersten auch noch den zweiten, umfangreichen und in allen wünschenswerten Punkten ins Detail gehenden Brief geschrieben hast! Der erste war in Einzelheiten etwas verknappt und bot damit Angriffsfläche für Herrn Schneidewind - was er sofort genutzt hat, auch wenn er dafür etliches (mit Absicht?) missverstehen musste ...

Für welche Auszeichnung schlagen wir Dich jetzt vor?

Ich wiederhole in diesem Kontext meine Frage: Kennt jemand dieses Buch mit den Interviews, "Der große Schneidewind"? Wäre doch interessant mal dort das/die Interview(s) mit IA nachzulesen.
jan.gast
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Re: Dick wie eine Brücke

Beitrag von jan.gast »

Unisono hat geschrieben:
Laufi hat geschrieben:So, liebe geschwätzige Forumsgemeinde, was haltet ihr davon?
Großartig!
Ja!!
In einem, was hier in Reaktion auf den TV-Beitrag zu unrecht lächerlich gemacht wurde, hat G. Schneidewind allerdings recht: IA lässt jene Telefon-Nummer anrufen bzw. wählt sie selbst (wer mag das wissen...), die in der Vorabsprache verabredet wurde, es ist dabei nicht ausgeschlossen, dass es sich um den privaten Anschluss des jeweiligen Journalisten bzw. Interviewers handelt.
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Carsten
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Re: "Oldies" SWR heute

Beitrag von Carsten »

Das hast Du ganz schön schön gemacht, lieber Laufi!!!
Und ich freu mich, dass ich bei den 30 I.A./Jethro Tull Konzerten, die ich allein in meiner Stadt Berlin besucht habe, außer Aqualung/Locomotive Breath nie einen Song zwei mal hören musste. Von den anderen ca. 100 Konzerten mal ganz zu schweigen.

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Beitrag von Unisono »

Ich habe mir eben die Sendung noch einmal angesehen und die Fehler gezählt. Bin auf 18 gekommen. Im Grunde wurde damit mehr Falsches als Richtiges erzählt. (Vielleicht sollte ich die folgende Liste, die die Kritik von Laufi noch um ein parr Punkte vermehrt, Herrn Scneidewind schicken? Ist seine Adresse leicht zu finden?)

1. Ob Anderson bei der bevorstehenden Tournee Locomotive Breath spiele, sei noch gar nicht mal so sicher.
Im Gegenteil, es ist sicher, dass er es nicht spielt. Man konnte in Dutzenden von Interviews, Pressemeldungen und Konzertberichten nachlesen, dass exklusiv TAAB 1 und 2 auf dem Programm stehen.

2. Auf dem Debut-Album This Was sei weder der Titel noch der Name der Band angegeben, und das sei ganz ungewöhnlich.
Unsinn. Man braucht die Platte nur umzudrehen – da stehen sehr wohl Titel und Bandname. Auf einer Seite einer LP nur ein Foto oder eine Graphik zu zeigen, war damals durchaus nicht selten.

3. Das Outfit der Band auf This Was sei Protest gegen den Jugendwahn gewesen.
Unsinn! Protest gegen was auch immer ist, das wissen wir alle, nicht der Stil von Ian Anderson. 1968 hat man zudem noch nichts vom Jungendwahn der Jahrtausendwende gewusst.

4. Der Titel „This was“ bedeute „Das war’s“.
Das ist nicht korrekt übersetzt. Besser „Das war“ oder „Das ist gewesen“.

5. „Die späteren Alben wie Aqualung und auch Locomotive Breath ...“.
Locomotive Breath ist kein Album, sondern Teils des Albums Aqualung.

6. „Ich bin kaum jemanden so oft begegnet wie diesem Ian Anderson“.
Klingt mit Verlaub doch recht übertrieben!

7. Der historische Jethro Tull habe ein Buch darüber geschrieben, wie man Pferde beschlägt.
Das ist ein verbreiteter Übersetzungsfehler. Das Buch von 1762 hat den Titel "Horse-hoeing husbandry : or, An essay on the principles of vegetation and tillage"; irgendwann hat einmal jemand „Horse-hoeing“ (was die landwirtschaftliche Arbeit mit Pferden generell meint) mit „Horse shoeing“ (Hufbeschlag) verwechselt, seither geistert der Unsinn durch die Literatur über die Band. Die Sache mit der Namensgebung durch den Manager ist an Hunderten von Stellen nachzulesen, Herr Schneidewind tut, als hätte Anderson es exklusiv ihm mitgeteilt.

8. Grund für die Disqualifizierung von Gerald Bostock sei das falsch angegebene Alter. Jethro Tull habe die Platte aufgenommen, um dem Jungen zu helfen.
Man lese im St. Cleve Chronicle nach, wie es wirklich gewesen sein soll.

9. Diesen Jungen gebe es tatsächlich, nur die Geschichte sei frei erfunden. Nein, der gesamte Junge ist eine fiktive Figur.

10. Das Buch bei Palmyra enthalte die Texte bis in die 90er Jahre, danach sei nichts mehr so Weltbewegendes gekommen.
Aber immerhin sind danach noch fünf Alben Jethro Tull bzw. Ian Anderson erschienen (dazu ein nicht-vokales).

11. Gerald Bostock sei Banker geworden und kassiere fette Boni.
Auch der Banker ist eine fiktive Gestalt – und überdies nur eine von mehreren möglichen „Bostock-Fortsetzungen“.

12. Ian Anderson sei jetzt mit Musikern unterwegs, die teilweise im Alter seiner Söhne sein könnten.
Anderson hat nur einen Sohn.

13. Er komme mit einer Truppe, die aber auch schon lange bei Jethro Tull spiele.
Das trifft nur auf drei der fünf Mitwirkenden zu.

14. Anderson habe ein genaues Computerprogramm, um festzuhalten, welche Lieder er in welcher Stadt gespielt habe.
Ein solches „Programm“ ist, wie hier schon von Laufi erläutert, eine Fiktion des Herrn Schneidewind. Setlists mag es ja geben ...

15. Mit Ausnahme von Locomotive Breath und Aqualung habe Anderson die Programme immer wieder geändert, er spiele nichts zweimal.
Schön wär es! Es gibt eine ganze Reihe von Stücken, die immer wieder kommen. Das sollte Herrn Schneidewind bei den zehn Konzerten, die er nach eigenen Angaben besucht hat, eigentlich aufgefallen sein.

16. Anderson sei mehrfach verheiratet gewesen.
Anderson ist jetzt zum zweiten Mal verheiratet.

17. Andersons Kinder gehen auf eine Eliteschule.
Gael und James sind längst nicht mehr schulpflichtig, Gael seit einigen Jahren selbst verheiratet und Mutter.

18. Die Kinder hätten nicht wissen dürfen, was Anderson für ein „Rock n’Roll Verführer“ sei.
Man kann diese (in der Sendung breit und in fantasievollen Details ausgemalte) Anekdote doch nicht ernsthaft in den Rang einer wahren Geschichte erheben.
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Ulla
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Re: "Oldies" SWR heute

Beitrag von Ulla »

Dass ich das noch erleben darf: Da fällt ein Journalist schon wieder auf den Fake von Gerald Bostock rein :twisted:
Peinlich ist das schon, denn ich dachte, es gehöre zur Allgemeinbildung die Geschichte von TAAB zu kennen. Wie man es nun aber schafft, den St. Cleve´s Chronicle nicht als Satire zu durchschauen, bleibt mir unverständlich.

Auf jeden Fall eine genial lustige Geschichte, die unseren Großen Meister bestimmt zu lautem Gelächter verleiten würde. Vielleicht sollte ich die besten Klopper aus der Sendung und den Schriftverkehr mal übersetzen und ihm zukommen lassen :lol:
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