Alles zu seiner Zeit. Ich höre zuerst immer ohne Textbüchlein und verstehe vom gesungenen Text nicht alles, aber doch hoffentlich genug, um Text und Musik Stück für Stück deuten zu können. Ich möchte erst einmal die musikalische Struktur verstehen, die musikalischen Themen und ihre Variationen. Da wäre z.B. das Intro zu "Doggerland", das in seiner erratischen Form - verschiedene, hintereinander gespielte Intervalle - sicherlich DAS Thema von Homo Erraticus darstellt. Zumal es, auch in Variationen, immer wieder auftaucht. Aber nach dreimal Hören habe ich es noch nicht so drauf. Das wird ein großer Spaß.Unisono hat geschrieben:Als TAAB2 erschien, wurde hier sehr viel über die Texte diskutiert, über die inhaltliche Gesamtkonzeption, über Deutungen und über Bedeutung einzelner Textstellen. Das ist diesmal ganz anders, wie mir jetzt auffällt, ...
Auch das blaue Büchlein ist sehr schön. Jedem Song sein auf den Inhalt bezogenes Bild bzw. eine Bildcollage. Auch daran werde ich noch lange Freude haben (oder auch nicht, wenn sich nämlich herausstellen sollte, das die Collagen eine gewisse Beliebigkeit innehaben, was ich aber nicht glaube). Dazu kommen natürlich noch die Extrascheiben z.B. mit gesprochenen Kommentaren zu den einzelnen Songs. Die spare ich mir aber erst einmal auf. Das könnten böse Spoiler sein. Wer weiß denn schon, ob der Autor mit seiner Interpretation immer richtig liegt? Augenzwinckerschmeilie.
Ohne überpingelig zu sein glaube ich doch, dass "Piston-scraping" sich auf den nicht ganz rund laufenden Kolben einer Lokomotive bezieht, aber natürlich "Loco" bewusst zitiert. Ein kleiner aber feiner Unterschied. Ich will damit sagen, dass ein inhaltlicher Bezug auf "Locomotive Breath" die Interpretation von "The Engineer" in eine falsche Richtung lenkt.Unisono hat geschrieben:"Piston scraping" nimmt natürlich Bezug auf Locomotive Breath an.
Aber was ich bisher gehört und teilweise auch schon mal nachgelesen habe, ist einfach großartig. Und ich glaube, dass wir es hier mit einem wirklich ganz großen Alterswerk zu tun haben. Da hält einer mit seinem Wissen und seinem Verständnis von Kultur und Geschichte nicht an sich - und beweist so einmal mehr, dass Schulbildung hoffnungslos überbewertet wird.
Ach ja, ich freue mich schon sehr auf die nächsten Tage.
KH