IA in Altusried, 12.08.2006
Verfasst: So Aug 13, 2006 7:22 pm
…..oder wie der kalte Hauch des internationalen Terrors über uns und das allgäuer Idyll hereinbrach!
Hey ho,
ich bin zurück aus dem Allgäu! Und was soll ich sagen…….es war ….ähhhh…zumindest ungewöhnlich!
Aber von Anfang:
Mir wurde ja – nachdem die Steinbach Show abgesagt wurde – schlagartig bewusst, dass man auf zwei Beinen auch eher wackelig steht, weswegen ich mich ja dann entschlossen habe, die Ochsentour bis ins Allgäu doch zu unternehmen! Und es hat sich gelohnt. Ich glaube die geschätzten 1.800 Besucher auf der beeindruckenden „Allgäuer Freilichtbühne“ sind in den Genuss eines „IA plays JT and other music“ Konzertes gekommen, wie es wohl kein zweites geben wird.
Zunächst mal zur Location:
Altusried ist am Arsch der Welt! Kempten (!), als nächste nennenswerte Stadt ist ca. 15 km von Altusried entfernt. Altusried ist ein Dorf! Ich schätze mal max. 3.000 Seelen, aber dennoch leisten sie sich eine überaus aufwendige und tolle Freilichtbühne, die 2500 Leuten Platz bietet. Und auf eben dieser sollte das gewohnte IA Spektakel ablaufen.
Die Freilichtbühne ist idyllisch gelegen zwischen viel Grün und Hügeln auf denen Kühe sonor mit Kuhglocken klingeln! Allgäu wie man es sich vorstellt! Und dennoch hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass selbst hier, in einem der womöglich friedlichsten Flecken der Erde, der internationale Terror Einzug gehalten hat.
Zum Gig:
Es war kalt. Saukalt. Max. 10 Grad Celsius. Aber trocken. Immerhin! Ich hatte ein Ticket für die erste Reihe und saß gespannt ob der kommenden Ereignisse! Während ich da gespannt und frierend da saß und auf die verwaiste Bühne sah, fiel mir auf, dass es diesmal nicht das gewohnte Roland Midi Drum Kit gab. Stattdessen stand auf der Bühne ein akustisches Premier Jazz Kit mitsamt „Duschkabine“ wie wir es ja von JT kennen.
Dann ging es los, die Rubbing Elbows Band startete mit „Living in the past“ und Ian liess dann auch nicht mehr lange auf sich warten.
Doch als er auf die Bühne kam war ich dann schon überrascht. Keine Weste, kein Kopftuch…..aber dafür eine Brille! Also in quasi in zivil, ganz in schwarz gewandet. Ich musste an „strange avenues“ denken, der noch mehr Runkelrübenimage möchte, als wir es eh schon haben……lachhhhhh!
Ian erklärte später den Grund. Durch die versuchten Terroranschläge der verf*#ten muslimischen Extremisten sind insgesamt 12 Koffer des „IA plays JT“ Unternehmens nicht befördert worden. U. a. div. Instrumente und sein Bühnenoutfit. Auch Lucia’s Klamotten und Geige sind als verdächtig eingestuft worden und haben den Weg ins Idyll nicht gefunden.
Also stand er da. In seinen Privatklamotten ohne seine (gewohnte…und gut und gerne 5000 Euro teure Pearl) Flöte. Ohne Kopftuch und in der Hand ein billiges Yamaha Student Model für läppische 650 Euro, welches er sich kurz vor dem Gig hat besorgen lassen! (…doch dies ist eine andere, aufregende Geschichte und soll ggf. ein andermal erzählt werden….).
Auch seine kleine, sexy „custom build“ Manson Gitarre hat den Weg nach „mainland europe“ nicht geschafft. Stattdessen musste er mit einer klassischen Gibson Westerngitarre vorlieb nehmen. (“..this fu’*ing thing is bigger than me…” sagte er später).
Also wir halten mal kurz fest:
Es war saukalt und in der Logistik ist alles schiefgegangen, was nur so schief gehen kann! Eigentlich sind das die Eckdaten, für einen beschi#*nen Gig. Doch nicht so heute. Unser Ian wird altersmilde und noch besser als er es sowieso schon immer war!
Ich „kenne“ ihn ja nun auch schon ein paar Jahre und habe so manches erlebt. Aber diesen Abend hat er sich – als oller Perfektionist – wohl dem Fatalismus ergeben und sich selber gesagt „Scheiß egal…..die Leute sind hier! Ich bin hier! Die Umstände passen so gar nicht! Egal….dann lasst uns wenigstens alle einen schönen Abend haben, so gut es eben geht!)
Und genau das tat er! So lustig und sich selbst auf die Schippe nehmend hab ich ihn noch nicht erlebt.
(Zur Erklärung: Sein kabelloses Mikrofonsystem für die Flöte war wohl auch im nicht mehr erlaubten Handgepäck, d. h. er war vor seinem Shure SM 58 den ganzen Abend festgekettet)
Lucia – die ja nun mal integraler Bestandteil der Show ist – war nicht besser dran. Sie musste eine schleunigst besorgte E-Geige in herbstlichen Temperaturen befideln und – even worse – Ihre Kleidchen waren auch nicht da. So musste die gute in einem Pyjamaoutfit auf die Bühne….was ein gefundenes Fressen für unseren – an diesem Abend überaus gutgelaunten – Ian war.
Oooops…ich wollte es doch kurz machen:
Also, Ian und die mir mittlerweile wirklich ans Herz gewachsene „Rubbing Elbows“ Band haben sich aufgrund Ihrer misslichen Lage hervorragend amüsiert. Ich hab’ z. B. Ian auf der Bühne noch nie wirklich von Herzen lachend und scherzend gesehen…..doch gestern abend war das so…..überhaupt die ganze Band hat sich streckenweise scheckig gelacht. Und wir auch!
Das Publikum hat es geliebt. Ich auch…obgleich ich dem „normalen“ Publikum auch einen „normalen“ Gig gewünscht hätte. Obgleich auch ich sagen muss, die Musik hat für sich gesprochen…die Performance der Beteiligten war – in Anbetracht der Umstände – grandios – aber der Witz und die Besonderheit dieser Veranstaltung waren das Ian, Lucia, die Neue Philharmonie und Co. es geschafft haben, trotz, oder vielleicht auch grade wegen, der widrigen Umstände zu unterhalten………..Hut ab, Ian und Konsorten, Hut ab!
So und jetzt noch für die, die immer so wissenschaftlich mit allem umgehen:
Setlist:
Living In The Past
Griminellis Lament
Aurora (Sibelius Violin Concerto) …auf der billigen Geige klingts noch ähhhh…bescheidener
Wondrin’ Aloud
Sefika’s Tango
Life Is A Long Song
Mo’z Art Medley
Cheap Day Return
Mother Goose
Godfather Theme (wurde in letzter Minute für “She’s like the swallow” eingesetzt….warum auch immer …..lach)
Bouree
PAUSE
Thick As A Brick
Kashmir
Pavane
Aqualung (MONSTER)
God Rest Ye Merry Gentlemen
My God
….und natürlich:
Locomotive Breath
Für Euch Kritiker:
In der ersten Hälfte waren Ian’s Vocals so la la! Aber da hat er ja auch nicht viel gesungen! Dafür hat er sich in der zweiten Hälfte fast umgebracht. Aqualung hat er so emotional gesungen wie lange nicht mehr und den Schluß von Budapest und Loco Breath hat er (im positiven Sinne) gebellt.
Klasse!
Bis denne mal,
J.
Hey ho,
ich bin zurück aus dem Allgäu! Und was soll ich sagen…….es war ….ähhhh…zumindest ungewöhnlich!
Aber von Anfang:
Mir wurde ja – nachdem die Steinbach Show abgesagt wurde – schlagartig bewusst, dass man auf zwei Beinen auch eher wackelig steht, weswegen ich mich ja dann entschlossen habe, die Ochsentour bis ins Allgäu doch zu unternehmen! Und es hat sich gelohnt. Ich glaube die geschätzten 1.800 Besucher auf der beeindruckenden „Allgäuer Freilichtbühne“ sind in den Genuss eines „IA plays JT and other music“ Konzertes gekommen, wie es wohl kein zweites geben wird.
Zunächst mal zur Location:
Altusried ist am Arsch der Welt! Kempten (!), als nächste nennenswerte Stadt ist ca. 15 km von Altusried entfernt. Altusried ist ein Dorf! Ich schätze mal max. 3.000 Seelen, aber dennoch leisten sie sich eine überaus aufwendige und tolle Freilichtbühne, die 2500 Leuten Platz bietet. Und auf eben dieser sollte das gewohnte IA Spektakel ablaufen.
Die Freilichtbühne ist idyllisch gelegen zwischen viel Grün und Hügeln auf denen Kühe sonor mit Kuhglocken klingeln! Allgäu wie man es sich vorstellt! Und dennoch hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass selbst hier, in einem der womöglich friedlichsten Flecken der Erde, der internationale Terror Einzug gehalten hat.
Zum Gig:
Es war kalt. Saukalt. Max. 10 Grad Celsius. Aber trocken. Immerhin! Ich hatte ein Ticket für die erste Reihe und saß gespannt ob der kommenden Ereignisse! Während ich da gespannt und frierend da saß und auf die verwaiste Bühne sah, fiel mir auf, dass es diesmal nicht das gewohnte Roland Midi Drum Kit gab. Stattdessen stand auf der Bühne ein akustisches Premier Jazz Kit mitsamt „Duschkabine“ wie wir es ja von JT kennen.
Dann ging es los, die Rubbing Elbows Band startete mit „Living in the past“ und Ian liess dann auch nicht mehr lange auf sich warten.
Doch als er auf die Bühne kam war ich dann schon überrascht. Keine Weste, kein Kopftuch…..aber dafür eine Brille! Also in quasi in zivil, ganz in schwarz gewandet. Ich musste an „strange avenues“ denken, der noch mehr Runkelrübenimage möchte, als wir es eh schon haben……lachhhhhh!
Ian erklärte später den Grund. Durch die versuchten Terroranschläge der verf*#ten muslimischen Extremisten sind insgesamt 12 Koffer des „IA plays JT“ Unternehmens nicht befördert worden. U. a. div. Instrumente und sein Bühnenoutfit. Auch Lucia’s Klamotten und Geige sind als verdächtig eingestuft worden und haben den Weg ins Idyll nicht gefunden.
Also stand er da. In seinen Privatklamotten ohne seine (gewohnte…und gut und gerne 5000 Euro teure Pearl) Flöte. Ohne Kopftuch und in der Hand ein billiges Yamaha Student Model für läppische 650 Euro, welches er sich kurz vor dem Gig hat besorgen lassen! (…doch dies ist eine andere, aufregende Geschichte und soll ggf. ein andermal erzählt werden….).
Auch seine kleine, sexy „custom build“ Manson Gitarre hat den Weg nach „mainland europe“ nicht geschafft. Stattdessen musste er mit einer klassischen Gibson Westerngitarre vorlieb nehmen. (“..this fu’*ing thing is bigger than me…” sagte er später).
Also wir halten mal kurz fest:
Es war saukalt und in der Logistik ist alles schiefgegangen, was nur so schief gehen kann! Eigentlich sind das die Eckdaten, für einen beschi#*nen Gig. Doch nicht so heute. Unser Ian wird altersmilde und noch besser als er es sowieso schon immer war!
Ich „kenne“ ihn ja nun auch schon ein paar Jahre und habe so manches erlebt. Aber diesen Abend hat er sich – als oller Perfektionist – wohl dem Fatalismus ergeben und sich selber gesagt „Scheiß egal…..die Leute sind hier! Ich bin hier! Die Umstände passen so gar nicht! Egal….dann lasst uns wenigstens alle einen schönen Abend haben, so gut es eben geht!)
Und genau das tat er! So lustig und sich selbst auf die Schippe nehmend hab ich ihn noch nicht erlebt.
(Zur Erklärung: Sein kabelloses Mikrofonsystem für die Flöte war wohl auch im nicht mehr erlaubten Handgepäck, d. h. er war vor seinem Shure SM 58 den ganzen Abend festgekettet)
Lucia – die ja nun mal integraler Bestandteil der Show ist – war nicht besser dran. Sie musste eine schleunigst besorgte E-Geige in herbstlichen Temperaturen befideln und – even worse – Ihre Kleidchen waren auch nicht da. So musste die gute in einem Pyjamaoutfit auf die Bühne….was ein gefundenes Fressen für unseren – an diesem Abend überaus gutgelaunten – Ian war.
Oooops…ich wollte es doch kurz machen:
Also, Ian und die mir mittlerweile wirklich ans Herz gewachsene „Rubbing Elbows“ Band haben sich aufgrund Ihrer misslichen Lage hervorragend amüsiert. Ich hab’ z. B. Ian auf der Bühne noch nie wirklich von Herzen lachend und scherzend gesehen…..doch gestern abend war das so…..überhaupt die ganze Band hat sich streckenweise scheckig gelacht. Und wir auch!
Das Publikum hat es geliebt. Ich auch…obgleich ich dem „normalen“ Publikum auch einen „normalen“ Gig gewünscht hätte. Obgleich auch ich sagen muss, die Musik hat für sich gesprochen…die Performance der Beteiligten war – in Anbetracht der Umstände – grandios – aber der Witz und die Besonderheit dieser Veranstaltung waren das Ian, Lucia, die Neue Philharmonie und Co. es geschafft haben, trotz, oder vielleicht auch grade wegen, der widrigen Umstände zu unterhalten………..Hut ab, Ian und Konsorten, Hut ab!
So und jetzt noch für die, die immer so wissenschaftlich mit allem umgehen:
Setlist:
Living In The Past
Griminellis Lament
Aurora (Sibelius Violin Concerto) …auf der billigen Geige klingts noch ähhhh…bescheidener
Wondrin’ Aloud
Sefika’s Tango
Life Is A Long Song
Mo’z Art Medley
Cheap Day Return
Mother Goose
Godfather Theme (wurde in letzter Minute für “She’s like the swallow” eingesetzt….warum auch immer …..lach)
Bouree
PAUSE
Thick As A Brick
Kashmir
Pavane
Aqualung (MONSTER)
God Rest Ye Merry Gentlemen
My God
….und natürlich:
Locomotive Breath
Für Euch Kritiker:
In der ersten Hälfte waren Ian’s Vocals so la la! Aber da hat er ja auch nicht viel gesungen! Dafür hat er sich in der zweiten Hälfte fast umgebracht. Aqualung hat er so emotional gesungen wie lange nicht mehr und den Schluß von Budapest und Loco Breath hat er (im positiven Sinne) gebellt.
Klasse!
Bis denne mal,
J.