Brighton

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Moderator: King Heath

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Dietmar
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Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

Laufi hat geschrieben:IA klingt auf HE Platte auch angestrengt und alles andere als "gut", keine Frage, aber er singt nicht schief und er verschleppt nicht, wie er das live tut. Dass er "gut" klingt, wie das in den 70ern der Fall war, erwarte ich auch nicht. Die falschen Töne aber sind dann das, was die Zehennägel hochklappen lässt. Ich denke, daß das zu Anfang "unserer" JT Zeit Ende der 80er auch lange nicht so mies wie heute war .... obwohl mit Sicherheit auch ich in den Folgejahren so einiges mit der rosaroren Fanbrille auf überhört habe, das ist klar.
Da hab' ich irgendwie echt 'ne andere Wahrnehmung als Du.

Was "unsere Anfangszeit" angeht, so denke ich halt, dass die bessere Physis damals einiges kompensiert hat. Auf der anderen Seite gab' es Ende 80/Anfang 90 eben auch auch "gecancellte Konzerte", weil mit der Stimme gar nix mehr ging, soweit ich mich zurückerinnere. Letztlich musste er also ein Gesangsnivau finden, das er auch auf diesen endlosen Touren zumindest durchhält. Dieses Niveau hat er seit Mitte der 90er gefunden, insofern empfinde ich das heute nicht dramatisch schlechter als vor 20 Jahren (was sich mir auch akustisch bestätigt, wenn ich mal wieder in Mitschnitte dieser Zeit reinhöre). Dass mir zwischenzeitlich jeglicher Zugang zu der Geschichte fehlte, hatte halt andere Gründe, und das bestätigt sich dieser Tage dann auch, warum es mir plötzlich (und unerwartet) dann doch wieder recht gut gefällt.

Und wenn Du und folkfreak beide der Meinung seid, der Gesang auf dem Album sei so deutlich viel besser als auf dem Live-Mitschnitt aus Brighton.... dann nehm' ich das zur Kenntnis. Da ich immer nur "Musik-Konsument" war in meinem Leben und zu tatsächlich getroffenen/nicht getroffenen Tönen keine belastbare Aussage machen kann, kann ich halt nicht das "Gegenteil" beweisen. In meinen Ohren klingt bereits auf dem Album vieles schief gesungen UND verschleppt, was ich aufgrund des insgesamt gelungenen Vortrags aber gerne "in Kauf" nehme und was meinen Spaß an der CD nicht ernsthaft trübt. Und ich höre da in der Tat keine so dratische Verschlechterung im Live-Mitschnitt raus, was die Schlussfolgerung "Albumgesang aktzeptabel, Livegesang nicht" zuließe. Ob das dann "schönreden", musikalische Inkompetenz oder whatever ist, kann ich leider nicht abschließend beantworten.
Whistling Catfish
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Re: Brighton

Beitrag von Whistling Catfish »

Ich persönlich finde das schon einigermaßen erstaunlich, dass wir uns hier in diesem Forum noch immer ernsthaft mit diesem Thema auseinander-
setzen (müssen... :wink: ) Denn was Du, lieber Dietmar, so wortreich und treffend beschreibst ist sehr richtig.

Ich bin jetzt seit 26 Jahren "dabei" und schon damals hatten wir diese Diskussion. Und ich erinnere die 25th Anniversary Tour noch sehr genau! Und
ich war damals noch jung und überaus enthusiastisch - aber während dieser Tour hatte ich manchen Abend aber doch erhebliche Sorgen ob der nächste
Abend überhaupt noch stattfinden sollte. Damals hab' ich mir das in der Tat schöngeredet! Im wahrsten Sinne des Wortes: Ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass dies tatsächlich der Status Quo sein sollte. Allerdings war das im Mittel schon der Fall. Es gab damals immer wieder den einen oder anderen Abend wo er ordentlich fetzte, was dann aber stets dazu führte, dass der nächste oder übernächste Abend schlicht eine Katastrophe war. Damals hat er dieses Manko dann viel durch die schlichte physische Präsenz (Performance und Fitness) wettgemacht. Damals waren Tull noch richtig laut. Sowohl im Auditorium wie auch AUF der Bühne. MB hatte die Amps noch auf 10 und überhaupt war das damalige Set-Up nicht viel anders wie noch zu Zeiten als IA noch
voll bei Stimme war. Die "physische Performance" tat ihm im Übrigen in Bezug auf den Gesang auch nicht gut - denn dieser "Leistungssport" den er damals noch absolvieren konnte, kostete schon ordentlich Puste. Ich erinnere mich an Konzerte, an denen man die Texte wörtlich von den Lippen ablesen musste. Der Gesang war schlicht nicht zu hören. Spaß gemacht hat es trotzdem......;). Aber ich dachte damals schon, dass es nicht mehr lange dauert und Tull ist vorbei.

Mitte der 90er kamen dann die Experimente mit neuer Technik. Das Headset auf der Roots Tour funktionierte mal besser, oft auch nicht so gut, aber ich glaube zu dieser Zeit fingen sie an mit In-Ear Monitoring, was es zumindestens für Ian ein bischen einfacher machte, weil es auf der Bühne nicht mehr so laut war.

Deutlich bessser wurde es dann wenig später, als er ein bissl dicker und weniger beweglich wurde. Seitdem wurde konsequent daran gearbeitet das irreversible Gesangsmanko durch verschiedende Maßnahmen zu kompensieren (die Duschkabine wurde immer größer bis Doane in den letzten Jahren mit Rods anstatt Sticks spielte) und der ganze Vortrag wurde "kammermusikalischer" und verlor in der Tat das rohe Rock'n'Roll - Feeling. Es war und ist seitdem ein Kompromiss, der allerdings im Laufe der Jahre immer ausgefeilter wurde. In den vergangenen Jahren hat das Team (und hier vornehmlich James A. und Mikey D.) einiges getan um Ian hier das Leben ein wenig leichter zu machen und dem Konsumenten eine stabilere und vor allem einen rundum akzeptableren Kompromiss anzubieten (angefangen mit Kleinigkeiten, wie z. B. der Platzierung des DrumKits am Bühnenrand, aber auch etwas elaboriertere, technische Maßnahmen). Und diese Maßnahmen funktionieren m. E. sehr gut. Ich hatte in den letzten Jahren niemals mehr "Angst" wenn ich ins Konzert ging. Das seine Stimme heutzutage (oder sagen wir besser seit 1985....;) ) relativ dünn ist, ist ja kein Geheimnis. Und auch IA selbst präsentiert sich auf seinen Studioaufnahmen nicht besser als er ist, was technisch ein leichtes wäre. Seit Roots nimmt er sich so auf, wie er eben klingt.

Der Phrasierung und die Art und Weise wie er "singt" ist eben seiner Stimme geschuldet. Ich kann verstehen, dass das jemand nicht mag.....ich mag' es noch immer sehr. Ändern kann er es nicht mehr - und wir auch nicht. Und speziell auf "Homo Erraticus" gibt er im Rahmen seiner Möglichkeiten wirklich alles. Und das ist eben Ian Anderson heute. IA ist kein großartiger Sänger mehr - aber mich berührt diese Stimme noch immer. Und die Tatsache das heute Ryan O'Donnell an Bord ist, ist ebenfalls ein Kompromiss um genau dieses Manko auszugleichen. Ryan - und ob man das nun gut findet, oder nicht - ist sicherlich einen weiteren kontroversen Thread wert. Aber es bleibt festzuhalten, dass die Entscheidung einen weiteren Sänger und Performer ins Boot zu holen, sowie die Art und Weise wie er in Szene gesetzt wird, für einen Menschen, dem in verschiedenen Internetforen Realitätsverlust und ein übergroßes Ego bescheinigt wurden ein recht bemerkenswerter Schritt ist. :wink:

Und Du, lieber Dietmar, hast hier in den vergangenen Tagen für mein Empfinden sehr viel Wahres gesagt. Sehr schön fand' ich Deine Aussage, dass man das i. d. T. nicht mehr als Jethro Tull bezeichnen kann vor dem Hintergrund des Ryan O'Donnell. Sehr schön.........und sehr richtig, da bin ich in dieser Form selber wirklich nicht drauf gekommen, aber das macht ausgesprochen Sinn.

Das Ian grundsätzlich FALSCH singt, ist mir ehrlich gesagt so auch nie aufgefallen. Er singt "speziell". Er ist nicht mehr der Sänger der mit Leichtigkeit die Töne "TRIFFT".....er schraubt sich in die Höhen. Hat er übrigens nie anders gemacht, btw. Nur früher hatte er eine wunderschöne und verhältnismäßig voluminöse Stimme - die ist halt kaputt, seit gut 30 Jahren. Die "Schönheit" ist unwiderbringlich weg. Aber grundsätzlich "falsch" und "schief" und außerhalb der Harmonie....neee, ist mir auch nie aufgefallen. Er ist halt Ian Anderson und er ist und bleibt mein
"Lieblingssänger"! Punkt. Da für den "Fan" mehr drin als Pitch auf den Punkt und "Treffsicherheit" im Sinne der Playstation RockBand-Spiele...;)! Charismatisch ist das Stimmchen auf jeden Fall! ;) Wenn die Tatsache das man das noch mag, von mangelndem Sachverstand zeugen sollte, so sei es. Dann haben ich und Du und viele andere eben keine Ahnung. Aber wir befinden uns in guter Gesellschaft mit Bob Dylan, Lindenberg, Tom Waits und Motörhead Liebhabern....;) ;) ;)

So - viel zu viele Worte zu einen Thema, welches für mich gar keines mehr ist...;). Ich hab' mir mal die Liverpool Videos angeschaut: Und damit ich auch mal was zu "meckern" hab, muss ich sagen, dass ich die Glatze und die Brille ok finde. Aber ich find es schade, dass er wieder die langweilige Buchse und die doofen Rentnerhalbschuhe trägt (immernoch besser als Sandalen hihihihi). Ich fand' nämlich das IA während der TAAB Shows mit dieser Pumphose und den (offenen) Stiefeln endlich mal wieder wie der Ian Anderson aussah, den ich am liebsten hab......;). Aber das war ja schon immer so....irgendwas ist immer...;)

Hauser (mit besonderen Grüßen an Kienzle) ;) ;) ;)
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Motoreyes
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Re: Brighton

Beitrag von Motoreyes »

Wahrscheinlich ist das alles eine Sache der Wahrnehmung und wo die eigenen persönlichen Geschmacksgrenzen liegen. Vielleicht bin ich zB auch geneigt, dem Meister den einen oder anderen nicht gelungenen Ton zu verzeihen. Insbesondere bei den neuen Sachen. Da bin ich auch diesbzgl. zugegebenermaßen voreingenommen und evt. rede ich es mir auch schön. Aber egal mir gefällts.

Ich hatte nun die Chance die Brighton Songs zu hören. Und das bestätigt mich in der Meinung zu den Liverpoolsongs. Es stimmt schon: Insbesondere bei Doggerland liegt Ian in den Höhen immer einen Ton danaben, das ist auffällig. Aber insbesondere im aktuellen Material gibt es in der Folge eigentlich nur wenig zu beanstanden im Vergleich zu den Studioaufnahmen. Das mag sich im Laufe der Tour vielleicht noch verschlechtern und dann wieder verbessern.

Auch im Best-Of-Teil ist Ians Gesang den Umständen entsprechend angenehm. Ich hatte das alles schon sehr viel schlechter gehört. Aber besser wirds eben nicht mehr. Und ich bleibe dabei: Ryans Stimme kommt auf den Aufnahmen wie ein Fremdkörper rüber. Ich hoffe, dass das allein dem schlechten Sound geschuldet ist. Ich könnte mir vorstellen mir das Konzert in HH anzuschauen/-hören.
Whistling Catfish
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Re: Brighton

Beitrag von Whistling Catfish »

Motoreyes hat geschrieben: Ich hoffe, dass das allein dem schlechten Sound geschuldet ist. Ich könnte mir vorstellen mir das Konzert in HH anzuschauen/-hören.
Und ich würd' Dir das sogar empfehlen....;)
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Motoreyes
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Re: Brighton

Beitrag von Motoreyes »

Whistling Catfish hat geschrieben:Und ich würd' Dir das sogar empfehlen....;)
Aber gern... 8)
HansJuergen
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Re: Brighton

Beitrag von HansJuergen »

Dietmar hat geschrieben:Hat sich einer von Euch mal die Mühe gemacht, sich die HE-Demos der Deluxe-Edition anzuhören? Das hat mit "Gesang" noch weniger zu tun als das fertige Album oder dieser Live-Mitschnitt. Als ich das durchgehört habe, habe ich nur wieder gedacht: was für 'ne coole Sau, es ist ihm SCHEISSEGAL... :D ....wenn's nicht so wäre, würde man diese Takes niemals als Bonus-Tracks zur VÖ freigeben. Die klingen nämlich wirklich wie "unter der Dusche" (im Hotelzimmer^^) aufgenommen.... :mrgreen:
Ich habe mich durchgequält - anhören kann man das nicht nennen. Das ist wirklich kein Gesang mehr, das ist irgendwas anderes. Vielleicht hat er sich ja besondere Mühe gegeben, extrem schräg zu klingen und versteht das Ganze als Comedy-Einlage? Mit dem Gesang auf dem Album, komme ich klar - da wird vieles durch die begleitende Instrumentierung verdeckt und ist wahrscheinlich sehr aufgehübscht. Was die Live-Darbietungen von Brighton und Liverpool betrifft: Ist meiner Meinung nach zwar schlechter als bisher, aber nicht wirklich wesentlich schlechter. Ryans Gesangseinlagen machen es meist nicht wirklich besser - bei "With you there to help me" kommt das aber gut. Kaum zu ertragen ist dagegen "Teacher" und "Songs from the wood".
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Birgit
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Re: Brighton

Beitrag von Birgit »

HansJuergen hat geschrieben:
Dietmar hat geschrieben:Hat sich einer von Euch mal die Mühe gemacht, sich die HE-Demos der Deluxe-Edition anzuhören? Das hat mit "Gesang" noch weniger zu tun als das fertige Album oder dieser Live-Mitschnitt. Als ich das durchgehört habe, habe ich nur wieder gedacht: was für 'ne coole Sau, es ist ihm SCHEISSEGAL... :D ....wenn's nicht so wäre, würde man diese Takes niemals als Bonus-Tracks zur VÖ freigeben. Die klingen nämlich wirklich wie "unter der Dusche" (im Hotelzimmer^^) aufgenommen.... :mrgreen:
Ich habe mich durchgequält - anhören kann man das nicht nennen. Das ist wirklich kein Gesang mehr, das ist irgendwas anderes. Vielleicht hat er sich ja besondere Mühe gegeben, extrem schräg zu klingen und versteht das Ganze als Comedy-Einlage? ..
Hm, komisch, DAS finde ich gar nicht so schlimm.
HansJuergen hat geschrieben: Was die Live-Darbietungen von Brighton und Liverpool betrifft: Ist meiner Meinung nach zwar schlechter als bisher, aber nicht wirklich wesentlich schlechter
:lol: :lol: :lol: wie tröstlich! (konnte es selbst noch nicht anhören)
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Dietmar
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Re: Brighton

Beitrag von Dietmar »

Whistling Catfish hat geschrieben:Und die Tatsache das heute Ryan O'Donnell an Bord ist, ist ebenfalls ein Kompromiss um genau dieses Manko auszugleichen. Ryan - und ob man das nun gut findet, oder nicht - ist sicherlich einen weiteren kontroversen Thread wert. Aber es bleibt festzuhalten, dass die Entscheidung einen weiteren Sänger und Performer ins Boot zu holen, sowie die Art und Weise wie er in Szene gesetzt wird, für einen Menschen, dem in verschiedenen Internetforen Realitätsverlust und ein übergroßes Ego bescheinigt wurden ein recht bemerkenswerter Schritt ist. :wink:
Ich denke, dass die Hereinnahme eines "Actors" auch eher den physischen Grenzen Andersons geschuldet ist und weniger der Gesangsproblematik (wobei die ja ein Teil der Physis ist, da sind wir wohl derselben Meinung). Die Performance von "TAAB 1" hat die Geschichte vielleicht erst "notwendig" gemacht, ihm aber damit möglicherweise auch den Weg aufgezeigt, wie man in diesem neuen Format "Ian Anderson" noch ein paar Jährchen dranhängen kann. Und wenn ihm selber diese Methamorphose kombiniert mit neuen Ideen auch besser gefällt als der Gedanke, mit "Jethro Tull" irgendwann in Schützenfestzelten aufzutreten, dann findet das prinzipiell immer meine Zustimmung.

IA hat schon im Alter von 40 auf dem 20-Years-Video 1988 gesagt, er würde auch gerne mit 60 noch auf der Bühne stehen.... damals hat er dieses Statement logischerweise mit einem verschmitzten Lächeln von sich gegeben.... aber letztlich ist es halt so. Er lebt für die Bühne und solange es irgendwie für ihn geht, wird er das weitermachen. Alleine dafür gebührt ihm mittlerweile meine allerhöchste Anerkennung - egal, ob ich die jeweilige Phase nun gerade mag oder nicht. Sollten da jetzt also noch ein paar "kreative Jahre" folgen, bin ich gerne noch mit dabei.... :D

... allerdings OHNE mich jetzt schon jeglichen Reizes des HH-Gigs im November zu berauben (auch ich bin noch lernfähig^^). Nach Album, Setlist, Brighton-Tape und EINES Liverpool-Videos ist jetzt Feierabend. Den "Rest" heb' ich mir fürs eigene Konzert auf, hab' ich vor zwei Jahren so ähnlich gemacht und zur "Belohnung" gab's dann einen richtig schönen Abend..... :) ... wenn man jede Pointe schon kennt, ist das einfach weniger originell, als wenn man sich zumindest ein paar Überraschungen noch aufhebt..... :wink:
HansJuergen
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Re: Brighton

Beitrag von HansJuergen »

Birgit hat geschrieben:
HansJuergen hat geschrieben:
Dietmar hat geschrieben:Hat sich einer von Euch mal die Mühe gemacht, sich die HE-Demos der Deluxe-Edition anzuhören? (...)
Ich habe mich durchgequält - anhören kann man das nicht nennen. Das ist wirklich kein Gesang mehr, das ist irgendwas anderes. Vielleicht hat er sich ja besondere Mühe gegeben, extrem schräg zu klingen und versteht das Ganze als Comedy-Einlage? ..
Hm, komisch, DAS finde ich gar nicht so schlimm.
Tja, so unterschiedlich sind die Meinungen. Mir kamen fast die Tränen beim Zuhören. Dr Gesang ist eigentlich nicht zumutbar - es sei denn, wie gesgat, als Realsatire.
Aber, anders gefragt, wenn du "DAS nicht so schlimm" findest, liegt doch die Vermutung nahe, dass du was anderes von der Box noch schlimmer findest und ich frage mih ,was denn sein könnte :?: :?:
Laufi
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Re: Brighton

Beitrag von Laufi »

Dass die Stimme Anfang der 90er schon "brüchig" war, ist klar. Damals hat er sich aber immerhin noch bis zum richtigen Ton geschraubt, das passiert seit einiger Zeit nicht mehr.
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Unisono
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Re: Brighton

Beitrag von Unisono »

In Southhampton jedenfalls hat der Rezensent keine schrägen Töne gehört. Er fand die Darbietung "tadellos":
http://www.portsmouth.co.uk/what-s-on/g ... -1-6032007
Unisono
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sog. "falsche Töne"

Beitrag von Unisono »

also ich habe nun mal in die Aufnahmen Liverpool hineingehört. Was ich da höre sind gequetsche, angestrengte Töne in der Höhe, manchmal bleibt der ein oder andere Ton ganz aus. Was ich aber nicht höre, sind FALSCHE Töne.

Und in der Mittel- und tiefen Lage hört es sich doch sowieso gut an. Ian Andersons Stimme hat trotz der Schwächen immer noch genug Faszinierendes, was einen zuhören lässt.

Und was sich sonst abspielt, ist doch ganz angenehm. Ich freue mich aufs Konzert im Herbst.

Auch bei der Bonus-CD kann ich nichts Schlimmes entdecken: Da deutet einer nur an, singt leise, verhalten - eben wie ein Sänger bei einer Probe. Hier wird teils so darüber geurteilt, als seien das abgeschlossene Werke mit hohem Anspruch, das ist aber der ganz falsche Maßstab. Mir haben diese musikalischen Skizzen ein neues Licht auf einige der Stücke geworfen, mein Verständnis für die Substanz sogar gefördert. Aus dem Entstehungsprozess heraus dessen Ergebnis verstehen. (In dem Sinne finde ich auch die Videos außerordentlich aufschlussreich.)
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Birgit
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Re: Brighton

Beitrag von Birgit »

HansJuergen hat geschrieben:
Birgit hat geschrieben: Hm, komisch, DAS finde ich gar nicht so schlimm.
Tja, so unterschiedlich sind die Meinungen. Mir kamen fast die Tränen beim Zuhören. Dr Gesang ist eigentlich nicht zumutbar - es sei denn, wie gesgat, als Realsatire.
Aber, anders gefragt, wenn du "DAS nicht so schlimm" findest, liegt doch die Vermutung nahe, dass du was anderes von der Box noch schlimmer findest und ich frage mih ,was denn sein könnte :?: :?:
Nicht von der Box. Ich tue mich seit dem Tiefstpunkt in den 90er Jahren ja schwer mit Ian’s Live-Gesang (was ich ja schon 500 mal gesagt habe). Bei den Demos finde ich das leise, dünne Stimmchen deshalb nicht schlimm, weil es halt eigentlich nix "Offizielles" ist. Zumindest gehe ich davon aus, dass das so was wie die „Muster“ zu den Stücken sind, die er an die Jungs geschickt hat.

Ich hab's aber noch nicht ganz komplett angehört. Man hat mir übrigens 2 CDs geschickt, wobei die Album-Besprechung mit der Band (Track 17?) separat auf einer CD ist. Für mich ist hier bemerkenswert, dass sich offenbar zumindest David an manches, das sie eingespielt haben, kaum noch erinnert. Sie lernen es also nicht in- und auswendig, bevor sie aufnehmen, sondern machen es teilweise relativ 'spontan'. So jedenfalls mein Eindruck.
Laufi hat geschrieben:IA klingt auf HE Platte auch angestrengt und alles andere als "gut", keine Frage, aber er singt nicht schief und er verschleppt nicht, wie er das live tut. Dass er "gut" klingt, wie das in den 70ern der Fall war, erwarte ich auch nicht. Die falschen Töne aber sind dann das, was die Zehennägel hochklappen lässt. Ich denke, daß das zu Anfang "unserer" JT Zeit Ende der 80er auch lange nicht so mies wie heute war .... obwohl mit Sicherheit auch ich in den Folgejahren so einiges mit der rosaroren Fanbrille auf überhört habe, das ist klar.
Bei den Studio-Versionen von HE und TAAB2 höre ich kaum Gesangs-Schwächen; empfinde seine Stimme hier sogar angenehmer als Ryans - hingegen bei der Live-Aufnahme von Liverpool schon deutlich. Aber in den 90er wars noch viel schlimmer. Aus dieser Phase kann ich mir kein Bootleg anhören.
Soeben habe ich auch das Brighton-Konzert bekommen und reingehört: Anderson wird einfach zu dominant reingemischt, so dass der schräge Gesang mehr stört als nötig (Turnpike Inn, und New Blood sind mir negativ aufgefallen). Ryan singt übrigens auch noch schräg. Er singt genau an den falschen Stellen (solo), so mein erster Eindruck (besonders bei Cold Dead Reckoning).

Was tun? Wahrscheinlich werde ich trotzdem ein Ticket für November kaufen. Bei der Best-of-Hälfte muss ich mich eben mehr auf die visuellen Effekte konzentrieren.
Mir gefällt Andersons Alltags-oben-ohne-Outfit übrigens nicht besonders. Irgendwas sollte auf’m Kopp sein. :-)
Zuletzt geändert von Birgit am Mi Mai 07, 2014 4:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Laufi
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Re: sog. "falsche Töne"

Beitrag von Laufi »

Moin:
Unisono hat geschrieben:Was ich aber nicht höre, sind FALSCHE Töne.
Dann hör noch mal hin. Ein viertel Ton daneben ist auch daneben ;-)

cheers,

Laufi
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Re: sog. "falsche Töne"

Beitrag von banff »

Laufi hat geschrieben:Moin:
Unisono hat geschrieben:Was ich aber nicht höre, sind FALSCHE Töne.
Dann hör noch mal hin. Ein viertel Ton daneben ist auch daneben ;-)

cheers,

Laufi
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