Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thread

Allgemeine Diskussion über Jethro Tull, Neuveröffentlichungen, etc. / General discussion about Jethro Tull, releases, etc.

Moderator: King Heath

Whistling Catfish
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Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thread

Beitrag von Whistling Catfish »

Hallo zusammen,

nach wirklich langer, langer Zeit habe ich heute in meinem Auto mal wieder ganz bewusst das "TOTRNRTYTD" ( 8) ) Album gehört.
Was für ein wunderschönes, warmes und positives Album das doch ist! Ich habe seinerzeit lange, lange Zeit gebraucht um es so
schätzen zu lernen. Und heute - nachdem ich es wirklich LANGE nicht mehr gehört habe, gefiel es mir sogar noch besser als je
zuvor! Was haltet Ihr von dieser (wie ich finde) außergewöhnlich leichten und leicht schrulligen Platte?
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Chequered Flag
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Chequered Flag »

Man benennt sich danach!
There´s no double-lock defence, there´s no chain on my door.
I´m available for consultation!
Whistling Catfish
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Whistling Catfish »

Chequered Flag hat geschrieben:Man benennt sich danach!
:D Ja, jetzt sehe ich es auch...;). "The Chequered Flag" ist übrigens das Lied, was ich mal irgendwann auf meiner Beerdigung hören will..errr....ok..vllt. nicht "hören"...err... aber Ihr wisst schon.....;). Das hab' ich vor einigen Jahren mal so "verfügt". ;) Wenn's denn mal soweit ist, ist's mir wahrscheinlich aber trotzdem irgendwie egal....lol.
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folkfreak
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von folkfreak »

Mir hat das Album eigentlich immer gut gefallen. Zuerst hab ich das Titellied von der Original Masters her gekannt und geliebt und mir ein Jahr dann das ganze Album gekauft.
Viele mosern am Mix und der Produktion rum. Kann ich nicht ganz nachvollziehen, das ist technisch ein absolut sauberer und komplett transparenter Mix, man hört wirklich genau was jedes einzelne Instrument macht.

Ich hoffe noch auf eine Deluxe Ausgabe mit dem Audio der Fernsehshow, da dies nicht die Albumversionen waren sondern teils komplett andere Takes mit (leicht) anderen Arrangements
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Birgit
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Birgit »

1976 war ich von dem Album enttäuscht, was ich sogar heute noch irgendwie nachvollziehen kann. So richtig gefallen hat es mir erst, nachdem ich die Fernsehshow gesehen habe. Von da an hatte ich eine hübsche visuelle Vorstellung bei jedem Titel (was war Ian da süß! :roll:).
Ich hoffe auf eine offizielle Video-DVD, Deluxe-Pakete brauche ich nicht, sind nur Staubfänger ;-).
Thomas
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Thomas »

Too old... war quasi mein erstes Album, das damals, zu meinem Einstieg zeitgenössisch war.
Obwohl ich es damals nicht selbst besessen habe, kann ich mich gut daran erinnern, wie wir es damals
gemeinsam bei meinem Kumpel gehört haben. Taxi Grab lief bis zum Erbrechen...
Hatte im Jahr zuvor noch den Abgesang meiner vorherigen Lieblingsband, Come taste the band,
gekauft, war aber so 75/76 eben durch meinen Kumpel auf Tull umgestiegen. Und da ich mich
an MitG nicht erinnern kann war es wohl Too old... mit dem ich angefangen habe.
Die wahren Qualitäten des Albums haben sich mir allerdings erst viel, viel später erschlossen.
Heute gefallen mir eigentlich alle Songs sehr gut, ausser Taxi Grab! In der Tat gibt es einige Juwelen zu entdecken.
Kaum zu glauben, dass damals die Alben, im 3/4-Jahresrhythmus erschienen und so unterschiedlich waren in
ihren Songs und Sounds. Tatsächlich klingt das Album sehr unspektakulär und laid back, aber einige Sachen hat
man dort zum ersten mal gehört: dieser perlende, leichte Keyboard Sound, dessen sachte Tupfer sich durch das ganze Album ziehen. Und MB hatte sicher viel Freizeit bei den Aufnahme Sessions. Auch der zweistimmige Gesang mit sich selbst, eine Oktave tiefer, ist witzig.
Die background vocals der beiden Damen und von JG ebenfalls und was mir ganz besonders gut gefällt: die Orchester-
Arrangements von DP sind, wie schon auf MitG, von aller erster Güte, mit dem Unterschied, dass dieses mal auch Bläser
zu hören sind, ganz wundervoll in Passagen des Titelsongs, Quizz Kid und, einem wahren Juwel, ganz hinten versteckt,
und einem der größten Songs von IA überhaupt. The Chequered Flag. Hab mir das Album, und gerade diesen Song, die letzten Tage auf Grund des Threads ein paar mal angehört und bin immer noch hin und weg. Und die Zeile "one lap victory roll, gladiadidater soul"
ist wohl die, die mir am öftesten in den Sinn kommt, wenn sich mir unbewusst ein Tull Song ins Hirn schleicht.
Für mich ist dieser Song die Tull-Version des Beatles-Klassikers ".........." Nicht, dass er sich so anhört wie ".......", aber er erinnert mich irgendwie an "......." (Na, hat jemand eine Idee, was gemeint sein könnte?).
Leider sind die audiophilen Qualitäten (mal wieder) eher bescheiden (völlig intransparent) und vom Remix würde ich mir eben
erhoffen, dass gerade die Orchester Parts besser ausgeleuchtet werden. Auch die Video-Ausgabe aus 1976 ist Pflicht (das coolste Video ever ist hier eben The chequred Flag).
folkfreak
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von folkfreak »

Dieses album ist soundmässig doch wohl das transparentste von Tull überhaupt....
Whistling Catfish
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Whistling Catfish »

Hallo zusammen,

zunächst mal vielen Dank an die bisher beitragenden "Disktutanten" zu diesem "Appreciation Thread"! Ich finde das zwischendurch mal sehr erfrischend, wenn sich die
Insassen dieses Forums mal wieder auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen anstatt immer nur kontrovers zu aktuellen Entwicklungen zu diskutieren und die Gegensätzlichkeiten
in der jeweiligen Wahrnehmung herausarbeiten...;).

Und - wie soll es auch anders sein - kommt auch hier wieder die Unterschiedlichkeit der subjektiven Wahrnehmung zum Vorschein. Ich muss vorrauschicken, dass ich (vllt. Gott-sei-Dank)
offensichtlich nicht sonderlich audiophil bin und ich eigentlich soundmäßig nie wirklich etwas zu meckern hatte an den Alben die post 1969 erschienen sind. (Ok - die Ausnahme ist sicherlich
Aqualung - aber das ist ja bekannt und spätestestens durch den Wilson Remix ausgemerzt).

Ich schrieb ja zuvor, das ich einige Jahre gebraucht habe um TOTRNR in seiner vollen Schönheit schätzen zu lernen. Die Schönheit des Albums liegt für mich - neben dem nachvollziehbaren
Konzept - vor allem in der Tatsache, dass TOTRNR ein im Vergleich eingängiges Album ist, wenn man es denn mal mit den Vorgängern vergleicht. Die Songstrukturen viel einfacher als die auf Minstrel, die Arrangements zwar ausgefeilt, aber keineswegs überladen wie z. B. auf WarChild und die Prog-Rock Extravaganzen von TAAB und APP sind für meine Begriffe MEILENWEIT von
diesem kleinen, feinen, im blues- und (ja.....ich glaube das ist zutreffend) Pop verwurzeltem, Rockalbum entfernt. Ich glaube die Musik (und auch der lyrische Inhalt) von TOTRNR und die Tatsache, dass dieses Album seinen Ursprung in der Konzeption eines Bühnenmusicals hatte, rechtfertigen die Pop-Einordnung. Die Songstrukturen der wichtigsten Songs unterstreichen dies meiner Meinung nach ebenfalls. Wenn TOTRNR rockt, rockt es für mein Empfinden beschwingt und gutgelaunt (Quizz Kid, Big Dipper), während MITG vor allem "heavy" war. Wenn es besinnlich und balladesk ist, ist es kalkuliert emotional - fast ein wenig klischeehaft ohne aber jemals die Grenze zur Kitschigkeit zu überschreiten. Ein weiteres "Alleinstellungsmerkmal" im zeitgenössischem Katalog (und das betrifft sowohl die Alben die davor, als auch danach kamen) ist die Tatsache, das es keinerlei ausgedehnte Soli gibt! Weder Gitarrensoli, noch Flötensoli! Es ist ein durch und durch songorientiertes Ensemblealbum. Geschaffen um zu unterhalten. Das ist auch einer der Gründe, warum ich auch glaube, das TOTRNR ein sehr selbstbewusstes Album ist. Denn hier war eine Band am Werk, die sich in diesem Augenblick nichts mehr zu beweisen hatte! Stattdessen hat man ein eher Tull-untypisches Album vorgelegt aus dem Abfallprodukt eines ambitionierten aber abgebrochenem Projekt (das Musical). Und das Ergebnis ist ein völlig unverkrampftes, leichtfüssiges und warmes Album. Ich kann leider den Zeitgeist zu dieser Zeit nicht einschätzen - aber aufgrund meiner Erfahrung mit IA war das sicherlich auch ein gewisses Kalkül - denn Zufälle gibt es m. E. bei ihm nicht, wenn es um sein Geschäft geht. ;)

Langer Rede, kurzer Sinn: Ein Album was ich seit einigen Tagen ganz verstärkt höre! Ein klassisches Tull-Album, was eigentlich nicht so richtig in die Schubladen passt, in die die goldene Mid-Seventies-Era Jethro Tull's so gerne eingeordnet wird. Denn TOTRNR ist weder 'Prog' noch "Folkrock". Es ist in der Tat ein 70er Rock'n'Roll Album. Die Flöte dient eher 'dekorativen' Zwecken und ist zu keiner Zeit "Lead". Ich kann meinen Finger nicht exakt drauflegen und sagen warum - aber aktuell ist es das Album, welches im aus dem Backkatalog am liebsten höre. Vllt. weil wir jetzt wieder so Folkproggig und verhältnismäßig ernst und heavy unterwegs sind! Ist TOTRNRTYTD ein Meisterwerk? Keine Ahnung und es ist auch völlig egal. I just love it! ;)
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folkfreak
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von folkfreak »

In meinen Schubladen ist es immer das radiotaugliche Popalbum gewesen und das ist für *mich* nicht negativ gemeint.
Was einigermaßen bezeichnend ist: meine Eltern haben nichts mit Tull anfangen können, sie regelrecht verachtet, weils ihnen tierisch auf die nerven gegangen ist (wozu ich mit meiner 24std dauerberieselung im elterlichen Heim bestimmt auch beigetragen habe)... aber das Lied Too old to Rock'n'Roll hat ihnen gefallen...."DAS ist Musik"....


(Wobei ich an die Anektdote auf dem Schulhof 1991, 12. Klasse, denke, als alle immer wieder wissen wollten, was ich so höre, ich aber wohlwissend den Walkman fast nie rausgerückt habe. Einmal hab ichs doch gemacht da fing dann gerade "Fallen on hard times" an und nach ca 30 Sekunden hören fragte mich mein Klassenkamerad dann "Wann gehts den endlich los... ich meine, wann fängt den die MUSIK endlich an)
Whistling Catfish
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Whistling Catfish »

folkfreak hat geschrieben: auf dem Schulhof 1991, 12. Klasse (...) Walkman (...)
Ha.....wir müssen so ungefähr der gleiche Jahrgang sein! Die letzte Generation "Hardcores"! The last generation the Pied Piper pulled......;) Bin mir nicht sicher ob wir uns darauf was einbilden können, aber ich bin dankbar für den Ritt auf der letzten Welle.....;) .......und ganz besonders für das was immer bleibt. :)
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Whistling Catfish
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Whistling Catfish »

Thomas hat geschrieben: Für mich ist dieser Song die Tull-Version des Beatles-Klassikers ".........." Nicht, dass er sich so anhört wie ".......", aber er erinnert mich irgendwie an "......." (Na, hat jemand eine Idee, was gemeint sein könnte?).
Nee....hab' keine Idee was gemeint sein könnte! Ich weiss nur, dass der womöglich beste Song in der Geschichte der Rockmusik womöglich "A Day In The Life" ist. Aber der kann es ja nicht sein. An was hast Du gedacht?
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Thomas
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Thomas »

Das geschäftliche Kalkül war "to make Tull a much more popular band..." wenn mich mein Sieb nicht täuscht.
Aus einem anderen Zeitungsartikel jener Zeit meine ich mich an das Statement "für R´n´R ist es heute zu spät"
und "künftig wird jedes Tull-Album auf Video-Disc erscheinen" zu erinnern (1978/79 hieß es dann: "jetzt konnten wir uns nochmal ein folkiges Album erlauben, das nächste wird wieder ein lautes R´n´R-Album"!!??).
Was auf Too old... natürlich auch neu war, war der Bass Sound. Außerdem erinnert mich TcF, vor allem die Orchester Arrangements nicht nur an besagten Beatles Song sondern auch an manchen Song auf einem seit Jahrzehnten (!) allerliebsten Lieblingsalben, Neil Diamonds "Stones", ich glaube von 71.
folkfreak
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von folkfreak »

Thomas hat geschrieben: Was auf Too old... natürlich auch neu war, war der Bass Sound.
Ja, ich glaube das ist es auch, weshalb ich das Album, so transparent finde. Der Bass hat ziemlich viele höhen und klingt deshalb klar heraus, ohne das da unten rum groß gerumpelt werden muss...
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Birgit
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Birgit »

Was mich doch mal interessieren würde: ist der Titelsong für Euch auch der schwächste Tull-Song bis dahin? Ich finde den überhaupt nicht 'tullig'.
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Rash
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Re: Der "Too Old to Rock'n'Roll; Too Young To Die" Album Thr

Beitrag von Rash »

Ich liebe das Titelstück. Nicht tullig? Ja. Aber eben Andersons Humor et al.
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