Hach,
ich habe heute meine Familie zum Flughafen gebracht und danach die „Lemmy“ Doku von meiner DVD geschaut.
Als diese vor fünf Jahren erschien, brach meine damalige Welt so ziemlich auseinander und daher hatte ich kaum mehr eine Erinnerung an diesen Film.
Was für ein toller, für Showbizverhältnisse, ungeschminkter und vor allem persönlicher Rock’n’Roll Film über die wohl coolste Sau, die das Showbiz jemals hervorgebracht hat.
Und dabei war Lemmy noch nicht mal Showbiz! Er war ein Mann, der das Leben liebte und im Grunde genommen die Menschen auch! Ein Mann der – wie jeder andere auch – seine Fehler hatte und im Privaten Verantwortung gescheut hat – aber der trotzdem ehrlich, gut und großzügig war! Warts and all! Der „echte Film“ ist allerdings alles was als Bonus auf dieser BD ist!
Ich glaube, dass die Faszination die Ian „Lemmy“ Fraser Kilmister vor allem ausmachte ist (neben der Tatsache, dass er mit Motörhead als Entertainer einen ehrlichen, rohen Eskapismussound für Leute wie mich geschaffen hat und oft sehr kluge und weise Dinge in ganz wenigen und einfachen Worten von sich gab) , dass er ein sehr intelligenter Mann war, der wirklich in sich selbst ruhte, einer der seine Bestimmung gefunden hat und schlicht sein Ding machte!
Einer der IMMER authentisch war – im professionellen, wie auch als Mensch! Einer der frei war von Konventionen – der Erfolg hatte und trotzdem ein Outcast blieb – und doch unfrei blieb von Gewohnheiten und Süchten. Eine faszinierende Persönlicheit! Ein altruistischer Hedonist! Einer der anders war als alle anderen in diesem Geschäft!
Es macht mich froh, dass er diese Geltung offenbar auch im Mainstream hatte, was mir in der Form gar nicht bewusst war, aber nach seinem Tod gab es ja nun doch allerhand unerwartete Nachrufe und wenn selbst Arte diese Doku ausstrahlt, ist das wohl ein Beweis, dass die intellektuelle und kulturaffine Welt sehr wohl weiss, was für ein besonderer Typ dieser Säufer und Druggie WIRKLICH war! Die Welt ist ärmer ohne ihn!
Ich hab‘ als Lemmy Fan durchaus noch einige andere Gedanken, warum er so authentisch bleiben konnte und auch darüber, dass er vllt. doch nicht sooo frei war, aber das würde im Tull Forum zu weit führen.
Was ich aber trotzdem sagen muss: Lemmy’s Tod ist mir von allen bisherigen gegangenen Musikgrößen am nahesten gegangen ist! Weil Lemmy irgendwie immer relevant war.....
However – Rock’n’Roll never dies! Gute Reise, Ian Fraser Kilmister! Meine Welt ist ein Stück ärmer und dunkler ohne Dich! Aber keine Sorge wir 'arbeiten' dran sie besser zu machen!
Und ich muss noch immer einen besseren, schöneren und berührenderen Anti-Kriegs-Song hören als diesen:
https://www.youtube.com/watch?v=IuRxjjcPgOo
1916 (Lemmy Kilmister *24.12.1945 - +28.12.2015)
16 years old when I went to the war
To fight for a land fit for heroes
God on my side and a gun in my hand
Chasing my days down to zero
And I marched and I fought and I bled and I died
And I never did get any older
But I knew at the time that a year in the line
Was a long enough life for a soldier
We all volunteered and we wrote down our names
And we added two years to our ages
Eager for life and ahead of the game
Ready for history's pages
And we brawled and we fought and we whored 'til we stood
Ten thousand shoulder to shoulder
A thirst for the Hun, we were food for the gun
And that's what you are when you're soldiers
I heard my friend cry and he sank to his knees
Coughing blood as he screamed for his mother
And I fell by his side and that's how we died
Clinging like kids to each other
And I lay in the mud and the guts and the blood
And I wept as his body grew colder
And I called for my mother and she never came
Though it wasn't my fault and I wasn't to blame
The day not half over and ten thousand slain
And now there's nobody remembers our names
And that's how it is for a soldier